Inside: THYSSEN
09.12.2012 | 12:42 Uhr
Thyssen-Krupp prüft wohl Stahlgeschäft in Deutschland
ThyssenKrupp prüft angeblich einen Börsengang seiner deutschen Stahlwerke
Frankfurt.
Der finanziell unter Druck geratene Stahlkonzern Thyssen-Krupp stellt laut einem Bericht sein deutsches Stahlgeschäft auf den Prüfstand. Demnach prüfe Vorstandschef Heinrich Hiesinger mehrere Optionen, von einer organisatorischen Ausgliederung bis hin zu einem Börsengang.
ThyssenKrupp stellt einem Magazinbericht zufolge sein deutsches Stahlgeschäft auf den Prüfstand. Vorstandschef Heinrich Hiesinger erwäge alle Optionen von einer organisatorischen Ausgliederung bis hin zu einem Börsengang der deutschen Stahlwerke, berichtete die "WirtschaftWoche" am Samstag unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Der neue Chef würde damit Hand an die Wurzeln des Konzerns legen, der zuletzt mit Korruptions- und Kartellaffären sowie Milliardenverlusten im amerikanischen Stahlgeschäft von sich reden machte.
Ein Unternehmenssprecher wollte sich am Samstag nicht dazu äußern und verwies auf die Bilanzpressekonferenz am kommenden Dienstag. Bereits am Montag befasst sich der Aufsichtsrat mit den Zahlen und den Problemen des Konzerns. Das Kontrollgremium soll auch den Rauswurf von drei der sechs Vorstandsmitglieder absegnen, den ThyssenKrupp am Mittwoch überraschend angekündigt hatte. Im Aufsichtsrat ist auch Kritik an dessen Vorsitzenden Gerhard Cromme laut geworden.
Thyssen-Krupp prüft angeblich Verkauf von Autozulieferern
Für die Zukunft des deutschen Stahlgeschäfts wolle Hiesinger bis Mitte nächsten Jahres ein Konzept erarbeiten lassen, berichtete das Magazin. Spätestens im Sommer wolle der Vorstand darüber entscheiden. Dem "Focus" zufolge gibt es an der Konzernspitze aber keine Überlegungen für ein Aus des Stahl-Stammwerks in Duisburg.
Laut "WirtschaftsWoche" prüft der Vorstand Unternehmenskreisen zufolge zudem den Verkauf der Autozulieferer-Töchter Bilstein (Stoßdämpfer) und Presta (Lenksäulen). Auch darüber solle 2013 entschieden werden. Verkaufsgespräche über den Baggerzulieferer Berco liefen den Kreisen zufolge bereits. (rtr)
http://www.derwesten.de/wirtschaft/...t-in-deutschland-id7373829.html
Jetzt noch die deutschen Stahlaktivitäten. Und die Autozulieferer.
ThyssenKrupp, der Aufzugsspezialist mit ein bisschen Anlagenbau?
Stahl wird in Gänze (Americas und Europe) verkauft und TK ist "gerettet".
Nur ein Szenario, ein durchaus bitteres, aber nicht unmöglich!
1992 stand Krupp schon mal am Rande des Abgrundes und rettete sich durch die feindliche Übernahme des gesünderen Wettbewerbers Hoesch.
1999 das gleiche mit dem wesentlich größeren Thyssen-Konzern. Die Übernahme klappte nicht, also war es eine Fusion, mit der Krupp-Stiftung als dominantem Aktionär.
Folglich müssten sie wohl die Übernahme von Siemens probieren. Eigentlich lächerlich, denn Siemens ist fast 10mal so teuer. Aber irgendwie werden die Brüder es wohl wieder hinkriegen.
kann mir zufällig jemand sagen, ob die Zahlen vorbörslich veröffentlicht werden?
Oder kennt sogar jemand eine Uhrzeit?
Vielen Dank im Voraus.
ThyssenKrupp: Will durch Sparprogramm EBIT um €2 Mrd verbessern
ThyssenKrupp: Keine Dividende für vergangenes Geschäftsjahr
ThyssenKrupp schreibt weitere €3,6 Mrd auf Steel Americas ab
ThyssenKrupp: Im neuen GJ €40 Mrd Umsatz aus fortzuführendem Geschäft- EBIT €1 Mrd
ThyssenKrupp bei LS -3,75% auf €15,65
jandaya
Milliarden versenken kann ich bestimmt auch gut und wenn ich dafür Millionen bekomme
ist das ein guter Deal.
9 Mrd-5 Mrd=4 Mrd. Eigenkapital
Buchwert liegt bei 8 Euro
Eigenkapitalquote <10%
Nettoschulden 5 Mrd.
kurzfr. Finanzschulden 2 Mrd.
EBIT der fortgeführten Geschäftstätigkeiten 1,4 Mrd.
Ausblick für das bereinigte EBIT der fortgeführten Geschäftstätigkeiten bei nur noch 1 Mrd.
Das dürfte so noch nicht eingepreist sein, tippe mal auf einen Abschlag von 15% morgen und im Laufe des Tages 25% . Kommt natürlich noch darauf an was im Conference Call gesagt wird.
Kurzsiel die nächsten Wochen einstellig, dazu eine KE ganz sich nicht unwahrscheinlich. Wer meint dass alles (das meiste) eingepreist ist kann gerne long gehen. :)
Jedenfalls wissen wir alle, wie krank Börse ist ...
Die vorbörslichen Taxen sind Schrott!
Es wird ziemlich sicher rot beginnen - wie rot - keine Ahnung!
Doch auch ein späteres Grün kann jederzeit eintreffen!
Augen zu und durch - handeln möchte ich die TK heute nicht!
Viel Glück!
08:00 11.12.12
ESSEN (dpa-AFX) - Die beschlossene Trennung von seinen milliardenschweren Fehlinvestitionen in Übersee reißt neue Löcher in die Bilanz des angeschlagenen Industriekonzerns ThyssenKrupp (ThyssenKrupp Aktie). Das Unternehmen schrieb weitere 3,6 Milliarden Euro auf die erst vor Kurzem fertiggestellten Anlagen in Brasilien und den USA ab, wie es am Montagabend in Essen mitteilte. Das führte zu einem Verlust von 5 Milliarden Euro im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr. Bereits vor einem Jahr hatte der Konzern wegen hoher Wertberichtigungen einen auf die eigenen Aktionäre anfallenden Verlust von 1,8 Milliarden Euro verbucht.
Der Horror-Verlust führt zu einem Novum in der Geschichte von ThyssenKrupp - die Dividende fällt aus. Der Einzelabschluss weise kein ausschüttungsfähiges Ergebnis aus, erklärte das Unternehmen. Diese Entscheidung gilt als Überraschung. Der Konzern sah sich bislang einer Kontinuität bei seiner Dividendenpolitik verpflichtet. Vor allem der größte Aktionär, die Krupp-Stiftung, drängte auch in schlechten Zeiten immer auf eine Ausschüttung. Mit dem Geld finanziert sie ihre wohltätigen Förderprojekte.
UNREALISTISCHER BUCHWERT DER STAHLWERKE
Die Stahlwerke in Übersee standen zuletzt noch mit einem Wert von sieben Milliarden Euro in den Büchern. Diese Einschätzung erklärte der Konzern nun als unrealistisch. In den Verkaufsverhandlungen zeichnete sich schon früh ab, dass ThyssenKrupp nur zwischen drei und vier Milliarden Euro für die Anlagen erlösen kann. Einen Käufer präsentierte ThyssenKrupp noch nicht. Der Prozess verlaufe planmäßig, erklärte ThyssenKrupp. Das Stahlgeschäft in Übersee wird künftig als nicht-fortgeführte Aktivität in der Bilanz geführt. Analysten der Commerzbank zufolge hatte der Markt bereits zuvor Verluste von 4 Milliarden Euro durch die Wertberichtigungen eingepreist. Im nachbörslichen Handel verlor die Aktie dennoch rund drei Prozent.
ThyssenKrupp hatte nach früheren Angaben rund 12 Milliarden Euro in die Werke gesteckt - hinzu kam ein weiterer operativer Verlust von rund einer Milliarde Euro im vergangenen Geschäftsjahr. Wegen Planungsfehlern und veränderter Rahmenbedingungen wie der Aufwertung der brasilianischen Währung haben sie sich zu einem Milliardengrab entwickelt. Der seit Anfang 2011 amtierende Vorstandschef Heinrich Hiesinger hatte im Mai die Reißleine gezogen und die Werke zum Verkauf gestellt.
RAUSWURF DES HALBEN VORSTANDS BESTÄTIGT
Inzwischen läuft im Konzern die Suche nach den Schuldigen. Der Aufsichtsrat bestätigte den in der vergangenen Woche angekündigten Rauswurf des halben Vorstands. Der für gute Unternehmensführung (Compliance) zuständige Jürgen Claassen muss ebenso wie Technologiechef Olaf Berlien und Stahlchef Edwin Eichler zum Jahresende gehen. Hintergrund sind neben den drohenden Verlusten bei den Stahlwerkprojekten in Übersee auch zahlreiche Fälle von unsauberen Geschäftspraktiken. Den Vorständen wird vorgeworfen, bei den Problemen nicht richtig durchgegriffen zu haben.
"Das Projekt Steel Americas und die verschiedenen Compliance-Verstöße haben nicht nur einen immensen finanziellen Schaden verursacht", sagte Vorstandschef Hiesinger. "Wir haben dadurch auch an Vertrauen und Glaubwürdigkeit verloren." Der Aufsichtsrat habe mit den Veränderungen im Vorstand ein "klares" Zeichen für einen Neuanfang gesetzt. Die Entscheidungen seien eng mit ihm abgestimmt. "Wir etablieren konsequent eine neue Führungskultur, die auf Ehrlichkeit, Transparenz und Leistungsorientierung basiert. Dafür stehen wir als Vorstand ein." Im Rahmen des Kulturwandels soll nun das gesamte Führungsmodell überprüft werden. SCHWÄCHE AUCH IM EUROPÄISCHEN STAHLGESCHÄFT
Auch im rein operativen Geschäft erlebte ThyssenKrupp wegen der Konjunkturschwäche und der Verluste in Übersee einen herben Gewinneinbruch. Das um Sondereffekte wie Abschreibungen bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sackte um rund drei Viertel auf 399 Millionen Euro ab. Dazu trug auch das schwächelnde Stahlgeschäft in Europa bei. Wegen der unsicheren Wirtschaftsaussichten ist die Nachfrage schwach. Das drückt auf die Preise. Bei ThyssenKrupp arbeitet deshalb ein Teil der im Stahlbereich tätigen Beschäftigten seit dem Sommer kurz.
Ausgeklammert aus den Berechnungen des operativen Gewinns ist das defizitäre Edelstahlgeschäft, das ThyssenKrupp derzeit an den finnischen Konkurrenten Outokumpu verkauft. ThyssenKrupp betrachtet die Sparte seit der im Januar getroffenen Grundsatzvereinbarung mit den Finnen als nicht-fortgeführte Aktivität. Nach der Genehmigung durch die EU im November soll der Verkauf bis zum Jahresende abgeschlossen sein.
HOHE SCHULDEN
Der Verkauf soll rund 2,7 Milliarden Euro in die leeren ThyssenKrupp-Kassen spülen. Das Geld kann der Konzern gut gebrauchen. Ende September saß die Dax-Gesellschaft auf einem Schuldenberg von 5,8 Milliarden Euro. Entstanden sind die Verbindlichkeiten vor allem durch die Fehlinvestitionen in die neuen Stahlwerke. Der Konzern betonte, dass seine Finanzierung gesichert sei.
Mit dem bereits 2011 gestarteten Verkauf von Geschäftsbereichen, die zuvor rund ein Viertel des gesamtem Umsatzes ausmachten, will Vorstandschef Hiesinger Luft für geplante Investitionen in Zukunftstechnologien gewinnen. Dazu sollen auch Einsparungen beitragen, die in den nächsten drei Jahren das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zusammen um 2 Milliarden Euro entlasten sollen. Hiesinger will vor allem die Technologiesparte ausbauen. Das Geschäft mit dem Bau von Großanlagen, Aufzügen, Marineschiffen und Autokomponenten blieb im vergangenen Jahr erneut recht stabil.
GEGENWIND AUCH LAUFENDEN JAHR
Im laufenden Geschäftsjahr rechnet ThyssenKrupp mit weiterem Gegenwind aus der Konjunktur und wegen der ungelösten Schuldenkrise. Der Umsatz - ohne Edelstahl und die Stahlwerke in Übersee - dürfte bei rund 40 Milliarden Euro stagnieren. Das bereinigte EBIT aus fortzuführenden Geschäften soll bei einer Milliarde Euro liegen - im abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Vergleichswert bei 1,4 Milliarden Euro./enl/she/stk
Quelle: dpa-AFX