OHB Technology : anschauen , Hightechplayer ..
Grüße vom Waleshark.
14. Januar 2011 | Von ttm | Rubrik: Satelliten weisen den Weg
Enthüllungen von Wikileaks berühren jetzt auch am Rande die Geoinformatik-Szene, zumindest dort wo es um Satellitendaten, Fernerkundung und insbesondere den Aufbau entsprechender Kapazitäten geht. Die norwegische Tageszeitung “Aftenposten” hat eine als “Geheim” deklarierte aus der Berliner US-Botschaft stammende Depesche veröffentlicht, die ein Gespräch des OHB-System CEO Berry Smutny mit Mitarbeitern der Botschaft am 20. November 2009 wiedergibt. Man kann das Papier in den Gesamtzusammenhang der Wikileaks-Enthüllungen zum so genannten HiROS-Projekt (High Resolution Optical Satellite) einordnen, über die Aftenposten seit Anfang des Jahres häppchenweise berichtet – allerdings ist das im Grunde kein Geheimnis. Die technischen Daten über HiROS finden sich seit 2009 im Netz, vor allem in diesem PDF und auch auf der Intergeo 2009 fand HiROS im Vortrag von Günter Strunz vom Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum Erwähnung.
Allenfalls die Bewertung von HiROS als mehr oder weniger rein deutsch-amerkanisches Spionage-Projekt, das nicht der Umweltaufklärung dient, ist Wikileaks-Exklusiv. Dass Technologien der Fernerkundung allerdings sowohl zivil wie militärisch nutzbar sind – insbesondere rein optische Systeme hoher Auflösung – ist allerdings eine Binsenweisheit. Wer bei all diesen Projekten von ausschließlich und steter ziviler Nutzung der Satellitendaten ausgeht, ist ziemlich naiv.
Nach jüngsten Meldungen ist das Vorhaben allerdings vorerst gestorben – ob nun wegen der Enthüllungen sei mal dahingestellt. Offiziell will man Ärger mit den (nicht beteiligten) Franzosen vermeiden und damit bin ich wieder bei der eingangs erwähnten Depesche. Denn danach hat sich der seinerzeit frische gebackene OHB-Systems Chef Smutny in tendenziell eher persönlichen Einschätzungen relativ kritisch über die Nachbarn jenseits des Rheins geäußert. “France is the evil empire stealing technology and Germany knows this”, wird er wörtlich zitiert. (“Frankreich ist das Reich des Bösen, das Technologie stiehlt und Deutschland weiß das”) Damit begründet er sogar seinen Wechsel von einer EADS-Tochter zur Bremer OHB. Als rein deutsche Unternehmen könnten ihm dort die “Frenchis” nicht in die Quere kommen. Die hundertprozentige deutsche Eigentümerschaft sei ja auch schon der Grund gewesen, warum OHB beispielsweise den Auftrag für SAR-Lupe bekommen habe, das Satelliten-Aufklärungssystem der Bundeswehr
Smutnys Franzosen-Bashing scheint die US-Dipomaten ein wenig zu befremden. “While Smutny spent a great deal of time accusing the French of economic espionage, he took a much softer view on China´s espionage activities”, heißt es in der Depesche. (“Während Smutny viel Zeit darauf verwendete, die Franzosen der Industriespionage zu beschuldigen, betrachtete er Chinas Spionage-Bemühungen in viel milderem Licht.”)
Noch befremdlicher findet die gesamte Depesche allerdings OHB. Wie die Bundesregierung will auch die OHB Holding Ärger mit Frankreich vermeiden, schließlich gibt es eine Reihe gemeinsamer Vorhaben und Kooperationen mit französichen und teilfranzösischen Unternehmen sowie reichlich Aufträge der EU – nicht zuletzt der Bau der Galileo-Satelliten. Deswegen gabs heute direkt ein deutliches Dementi und zwar als wörtliche Erklärung des Aufsichsratsvorsitzenden Manfred Fuchs: “Herr Smutny erklärt an Eides statt die ihm unterstellten Äußerungen nicht gemacht zu haben”, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Und zur Sicherheit: “Die OHB-Gruppe distanziert sich nachhaltig von allen Herrn Smutny zugeordneten Aussagen in den WikiLeaks-Papieren…” * Damit hängt Smutnys Verbleib bei der OHB an seiner eidesstaatlicen Erklärung, das alles nicht erzählt zu haben. Mal gucken…
Quelle: http://www.geografitti.de/2011/01/14/...er-von-galileo-in-bedrangnis/
14.01.2011
...ist das nicht, passiert zwar nicht jeden Tag, passiert immer dann, wenn Etwas passiert ist. Nur was? Was kann an einem Freitag im Januar Neues passieren, das Insider zu Käufen hinreißen läßt, die ja nicht gerade wenig Geld bedeuten: 2500 x 15,90 sind mal eben schlappe 40000 Euronen. Zumal den ganzen Tag die Teile für deutlich weniger zu bekommen waren...
Eine Übernahme? Noch immer sind ja die Schweden zu haben - oder irre ich mich @ven?
Ein Auftrag? Eher unwarscheinlich, zumindest die bekannten Teile dürften im Augenblick nicht auf dem Tisch liegen. Eine vorzeitige Galileo-Entscheidung können wir ausschließen.
Anderseits wissen wir nicht, wofür sich OHB alles beworben hat - kann ja auch was Nicht-Europäisches sein.
Ich würde nicht sagen, dass da etwas stinkt. Ich sage: Da weiß jemand etwas! Und: Vergesst die Geschichte mit den dummen Galileos... Ist Schnee von gestern. OHB hat richtig reagiert.
Sollte etwas am Montag kommen - vielleicht die Umsatzbestätigung und die Prognose? - dann bin ich froh, dass ich dabeigblieben bin. Das wird ein Gap!
meine güte das orderbuch (backlog) wächst und wächst und wächst...
"Wir wollen uns um den Auftrag für den European Data Relay Satelliten (EDRS) bewerben. Da streben wir die Gesamtverantwortung an“, sagte Fuchs der am Montag erscheinenden WirtschaftsWoche. „Auf der Basis unserer neuen Satelliten-Plattform will die europäische Weltraumbehörde ESA einen schnellen Datenaustausch mit den neuen GMES-Umweltsatelliten ermöglichen. Es geht um 120 Millionen Euro, die Entscheidung soll noch 2010 fallen."
http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/...-raumfahrt-projekte-426119/
Mein lieber Bodenseefischer,
doch von den Schweden war nichts mehr zu hören, oder?
Wenn es eine Börsenregel gibt, di hier zutrifft, dann die: Unverhofft kommt oft.
aber der chef hat ja betont man hat im moment genug ORGANISCHES wachstum die nächsten jahre - da brauch man mE nicht auch noch über aquisitionen zu wachsen. lieber die grossen dinger sauber fertig stellen und danach über übernahmen nachdenken.
schönes we euch.
Ein recht brauchbarer Artikel des Weser-Kuriers:
"Astrium will und muss die zweite Galileo-Ausschreibung unbedingt gewinnen", sagt Auque. (Cheffe von Astrium)
Meine Vermutung: Sie werde versuchen, sich Galileon II zu kaufen.
Ohne Häme ein Kommentar von mir zur geplanten Restrukturierung von Astrium: Dergleichen ist für jedes Unternehmen schmerzlich. Und es beginnt die Zeit der Grabenkämpfe und Besitzstandswahrung. Jetzt muss Auque wirklich führen - sonst geht dat schief...