HSV mit Abstand die Mannschaft dieser Saison
aber wieder Platz 2 der BL-Tabelle
SPIEGEL ONLINE - 15. März 2006, 20:59
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Großer Kampf
HSV stürmt, siegt - und trauert
Bitterer Sieg für den HSV: Zur Halbzeit sah es noch so aus, als könnten die Hamburger trotz der Hinspiel-Niederlage bei Rapid Bukarest weiterkommen. Doch ein Gegentreffer der Gäste beendete die Träume vom Uefa-Cup-Viertelfinale, auch wenn Hamburg bis zum Schluss alles gab.
Hamburg - Nach einer großartigen kämpferischen Leistung konnte der Hamburger SV 0:2-Niederlage aus dem Hinspiel in Bukarest zwar wettmachen. Doch der 3:1 (2:0)-Sieg war aufgrund der Auswärts-Tore-Regelung letztendlich zu wenig fürs Weiterkommen. Benjamin Lauth (24. Minute), Sergej Barbarez (36.) und Rafael van der Vaart (63.) waren für die Hanseaten erfolgreich. Den entscheidenden Treffer für die Rumänen erzielte Mugurel Buga in der 51. Minute. "Wir sind nicht heute ausgeschieden, sondern leider schon im Hinspiel. Wir haben bis zum Schluss an uns geglaubt. Das wird uns aber nicht umhauen", sagte HSV-Trainer Thomas Doll.
APTorschütze Barbarez gegen Bukarests Constantin |
Erstmals prüfte Van der Vaart den rumänischen Keeper Danut Coman in der 23. Minute, den Fernschuss des Holländers konnte der Schlussmann aber noch parieren. Eine Minute später war er dann machtlos, als Lauth mit einem sehenswerten Drehschuss aus zwölf Metern rechts unten ins Tor traf. Als Barbarez nach einer erstklassigen Vorarbeit mit der Hacke von Van der Vaart zum 2:0 traf, kannte die Euphorie kaum noch Grenzen. Wir sind durch zwei kindische Fehler 0:2 in Rückstand geraten", so Bukarests Trainer Razvan.
Nach dem Wechsel mussten die Hanseaten allerdings schnell einen schweren Rückschlag einstecken, als Buga zum 1:2 für die Rumänen traf. Den Kopfball des Angreifers konnte Torwart Sascha Kirschstein zunächst noch parieren, den Abpraller staubte Buga aber selbst ab. Doll setzte anschließend alles auf eine Karte und brachte in Naohiro Takahara für Verteidiger Guy Demel einen weiteren Stürmer. Die Norddeutschen berannten unablässig das Tor der Gäste und zeigten dabei große Moral. Auch als ihnen ein Treffer von Daniel van Buyten wegen einer vorangegangenen Behinderung des Schlussmannes durch Barbarez aberkannt wurde, ließen sie in ihren Angriffsbemühungen nicht nach.
Vor der Partie hatten Barbarez, Mittelfeldspieler Stefan Beinlich und Verteidiger Bastian Reinhardt die angebotenen Vertragsverlängerungen abgelehnt. Die Zeichen stehen damit auf Trennung der "Oldies" zum Saisonende. Barbarez zeigte dennoch seine engagierteste und beste Leistung im HSV-Trikot seit Wochen. "Die letzten 20 Minuten waren das Verrückteste, was ich je erlebt habe. Für uns ist es eine historische Nacht", jubelte Lucescu.
Hamburger SV - Rapid Bukarest 3:1 (2:0)
1:0 Lauth (24.)
2:0 Barbarez (36.)
2:1 Buga (51.)
3:1 van der Vaart (63.)
Hamburg: Kirschstein - Demel (54. Takahara), Boulahrouz, van Buyten, Atouba - Wicky - Mahdavikia, Jarolim - van der Vaart - Barbarez, Lauth (83. Reinhardt). - Trainer: Doll
Bukarest: Coman - Marius Constantin, Perja, Rada - Constantin Stancu, Ionut Stancu, Badoi, Dica (46. Negru) - Nicolae Constantin (46. Moldovan), Buga (71. Burdujan) - Niculae. - Trainer: Lucescu
Schiedsrichter: Claus Bo Larsen (Dänemark)
Zuschauer: 37.866
Gelbe Karten: van der Vaart (3) / Burdujan (4), Badoi, Perja, Constantin Stancu, Coman
mig/sid
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Wenn schon nicht UEFA-Cup, dann eben Champions League: Noch waren die Tränen über den Rauswurf des Hamburger SV aus dem internationalen Geschäft nicht getrocknet, da schworen sich Mannschaft und Vereinsführung trotzig auf höhere Ziele ein.
Wir haben jetzt neun Endspiele für die Champions League», sagte HSV-Chef Bernd Hoffmann und gab damit die Marschrichtung für die nächsten Wochen aus. Der Tabellen-Zweite der Fußball-Bundesliga will sich in der kommenden Saison nicht mehr mit einem UEFA-Cup-Platz bescheiden. «Es macht Spaß, in Europa zu spielen», resümierte Trainer Thomas Doll. «Es macht aber noch mehr Spaß, im ganz großen Fußball dabei zu sein. Jetzt haben wir das Riesenziel Champions League.»
Das 3:1 im Achtelfinal-Rückspiel gegen Rapid Bukarest war nach der 0:2-Hinspiel-Niederlage sechs Tage zuvor der wohl traurigste Sieg der Hamburger in den vergangenen Jahren. Doch das Resultat hat nicht nur Enttäuschung hinterlassen. Was der HSV an Leidenschaft, Kampfgeist und Siegeswillen auf dem Rasen demonstrierte, war Fußball mit Herz und nötigte Respekt ab. Die Zuschauer verabschiedeten die erschöpften Hauptdarsteller mit Jubelgesängen und Sprechchören. «Nach dem grandiosen Spiel hätten wir das Weiterkommen verdient gehabt», befand Doll nicht weniger abgekämpft als seine Spieler und attestierte dem Team «einen sensationellen Charakter».
Vorsitzender Hoffmann trauerte zwar dem verpassten Viertelfinale hinterher, das dem Verein rund zwei Millionen Euro eingebracht hätte, stellte dann aber das Positive heraus: «Die Europacup-Spiele haben uns eine Menge an Renommee und Erfahrung gebracht, aber auch Handlungsfähigkeit in der Winterpause und ein kleines Polster für Aktivitäten in der Sommerpause.» Letzteres wird der Verein auch dringend benötigen. Denn zumindest für die nahezu sicheren Abgänge Sergej Barbarez, Stefan Beinlich und Bastian Reinhardt, die allesamt ihre Vertragsangebote wegen Gehaltskürzungen ausschlugen und nun Ausschau nach neuen Arbeitgebern halten, muss Ersatz her. Sportchef Dietmar Beiersdorfer: «Wir orientieren uns jetzt auf dem Markt.»
Deutliche Signale der Besserung sendete Benjamin Lauth aus. Der mitunter teilnahmslos wirkende und glücklos spielende Stürmer zeigte gegen Bukarest das seit Monaten vermisste Herzblut, stellte gewachsenes Selbstbewusstsein mit frechen Finessen zur Schau und erzielte sein zweites Tor in Serie. «Das gibt ihm Auftrieb», meinte Doll, der auch «bei dem einen oder anderen» vom geplatzten Knoten sprach.
Die 18 internationalen Auftritte in dieser Saison schließt der HSV mit 13 Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen ab. «Drei Highlights» will Vereinschef Hoffmann dabei ausgemacht haben: das UI-Cup-Finale gegen den FC Valencia (1:0, 0:0), das Erstrunden-Rückspiel beim FC Kopenhagen (1:0) und eben das Rückspiel gegen die als Bundesliga-Bezwinger (Hertha BSC, HSV) in die UEFA-Annalen eingegangenen Bukarester.
Rund sechs Millionen Euro hat die Europa-Tour den Hamburgern eingebracht - der rechte Appetitanreger für die bis zu 25 Millionen Euro verheißende Champions League. Der nächste Schritt dahin soll beim VfL Wolfsburg gesetzt werden. Kapitän Daniel van Buyten wies seine Kollegen bereits ein: «Das Spiel gegen Rapid müssen wir in die Meisterschaft mitnehmen. Wenn wir immer so spielen, kann uns keiner von Platz zwei runterholen.» Und Hoffmann kündigte geradezu martialisch an: «Den zweiten Platz werden wir mit Zähnen und Klauen verteidigen.»
Dann zieht Bayern nicht ab und Schalke rückt nicht zu nah auf die Pelle
Van Buyten muss weg
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Das Resultat passte so gar nicht zum großartigen Rahmen. Und es versetzte Hamburgs Verantwortliche in Schockzustand.
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Nur Nummer zwei im Norden der Republik - und deshalb bald in München? Daniel van Buyten.Aufsichtsrats-Boss Udo Bandow klagte nach der verpassten Direkt-Qualifikation für die Champions League: "Eine Katastrophe. Wir hätten mit bis zu zwölf Millionen kalkulieren können. Das müssen wir erstmal zurückstellen. Wir können nicht das machen, was wir bei Platz zwei hätten machen können." Klubboss Bernd Hoffmann bestätigt: "In den kommenden drei Monaten fehlt uns Planungssicherheit. Wir werden uns konservativer aufstellen müssen."
Und wohl den Schritt tun, der vermieden werden sollte: nämlich Daniel van Buyten abzugeben (kicker vom 11. Mai). Zumal der Belgier seinen Abschied selbst vorbereitet und vorantreibt.
Schon Ende April hatte er kein Bekenntnis zum HSV abgegeben. Jetzt wird der 28-Jährige noch deutlicher und attackiert die Kollegen. Nicht zum ersten Mal. "In der Offensive fehlt der letzte Biss, die Aggressivität. Das war gegen Bremen so und in der ganzen Saison." Sätze, die van Buyten in der Vergangenheit so ähnlich schonmal geäußert und damit seinen Status innerhalb des Kaders alles andere als gefestigt hat.
Der unausgesprochene, aber intern die Runde machende Vorwurf: Der Kapitän stellt sich nicht vor die Mannschaft, sondern rückt eigene Interessen in den Vordergrund. Für die kommende Woche kündigt er Gespräche an. "Ich werde mich mit meinem Berater und dem HSV zusammensetzen und will wissen, was jetzt hier wird. Es ist wichtig, dass Verstärkung kommt. Man weiß, woran es gefehlt hat."
Van Buytens Vorpreschen - ein inniges Anliegen oder ein Mittel, um den Wechsel zu Bayern zu forcieren? Dass nur die zu erwartenden zehn Millionen Euro für van Buyten Handlungsspielraum gewähren, ist seit dem Wochenende klar.
Das Rückspiel in der Qualifikation zur Königsklasse findet am 23. oder 24. August statt, also eine Woche vor Schließung des Transferfensters. "Dann in nur sieben Tagen was zu stricken, ist schwer", räumt Dietmar Beiersdorfer ein. Der Sportchef steht deshalb vor der Herkules-Aufgabe, den Kader ohne die eingeplanten Millionen für die Qualifikation aufrüsten zu müssen: Das Werben um Ivan Klasnic scheint trotz dessen Dementis und der Geldknappheit weit vorangetrieben.
Naohiro Takahara geht für knapp eine Million nach Frankfurt, Stefan Beinlich wurde verabschiedet. Bastian Reinhardt und Sergej Barbarez noch nicht. Für die kommende Woche sind Gespräche mit dem Topscorer geplant, doch neben Dortmund gibt es mit Leverkusen einen weiteren Konkurrenten, der nach kicker-Informationen konkrete Pläne mit dem 34-Jährigen hat. Klare Tendenz: Dessen Tränen nach dem Abpfiff waren Abschieds-Tränen.
gruß Maxp.
HSV Ambitionen auf mehr haben.Torwart, Abwehr und Mittelfeld sind überdurchschnittlich
aber um international und national nach vorne zu kommen muß man seine Chancen auch
verwerten. Daran fehlt es beim HSV eklatant.
drittel der mannschaft verletzt zum ende der saison, luft ausgegangen und dann drei der letzten vier spiele relativ ungluecklich verloren. nur wegen des miesen endes der saison den rest der supersaison vergessen? nee, sicher nicht!
wer sagt, dass man die quali nicht schaffen kann? wird schon werden :)
applaus hsv!
ZSKA bleibt ungeschlagen - Hamburgs zweite Niederlage
Dudu bestraft nachlässigen HSV
Hamburgs Bastian Reinhardt klärt gegen Daniel Carvalho. Einmal kam die HSV-Abwehr zu spät.© dpaBei ZSKA Moskau kam es im Vergleich zum 0:0-Unentschieden beim FC Porto in der 1. Runde der CL zu folgenden personellen Änderungen: Olic und Vasiliy Berezutskiy rutschten in die Startelf, Krasic und Aldonin mussten auf der Bank Platz nehmen.
Hamburgs Trainer Thomas Doll brachte im Vergleich zum 1:1-Remis gegen Werder Bremen im Tor Wächter für Kirschstein (Rot-Sperre) und Wicky im Mittelfeld für Trochowski.
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Der HSV begann sehr engagiert, übernahm sofort die Initiative. ZSKA konterte, doch die Hamburger Abwehr hatte alles im Griff. Die Doll-Elf kombinierte geschickt durchs Mittelfeld, der letzte Pass in die Spitze wurde aber schlampig und ungenau gespielt.
Nach rund zehn Minuten gestaltete sich die Partie ausgeglichen. Auch deshalb, weil sich der HSV viel zu viele leichte Abspielfehler leistete und Moskau ins Spiel brachte. Und der russische Meister wäre nach einer Viertelstunde beinahe in Führung gegangen: Vagner Love dribbelte durch den Strafraum, Olic kam an den Ball, drehte sich auf engstem Raum und schoss sofort aus sieben Metern halblinker Position, doch Wächter klärte klasse mit einer Fußabwehr.
Das Spiel lief über weite Strecken schleppend. Sicherheit genoss auf beiden Seiten Priorität. Strafraumszenen gab es lange Zeit gar keine.
Die Fehlerquote im Spielaufbau war auf beiden Seiten für Champions-League-Verhältnisse enorm hoch und verhinderte mehr Spielfluss sowie Erfolg versprechendere Angriffe.
Dem unkontrollierten Offensivspiel der Hanseaten passte sich irgendwann auch die Abwehr an: Olic durfte zunächst nach Carvalho-Flanke aus sechs Metern knapp rechts vorbei köpfen. Kurz darauf rettete Matthijsen gerade noch mit der Fußspitze gegen den einschussbereiten Vagner Love, der zuvor ungestört Olic in Szene setzen durfte.
Es passierte herzlich wenig auf dem für Moskauer Verhältnisse sehr satten Grün. Das Tempo war nicht besonders hoch, die Fehlpassquote dagegen schon. Und kurz vor dem Pausenpfiff hätte ZSKA beinahe noch zugeschlagen: Dudu köpfte nach Ecke von Carvalho aus sieben Metern knapp rechts neben den Torwinkel.
Moskaus Trainer Gazzaev brachte zu Beginn der zweiten Hälfte den offensiveren Krasic für Semberas. Ein klares Zeichen, dass ZSKA sich nicht mit einem Punkt zufrieden geben wollte.
Ein solches oder ähnliches Zeichen vermisste man beim HSV, der zunächst so weitermachte wie er vor der Pause aufgehört hatte. Missverständnisse, Abspielfehler, nicht aufeinander abgestimmte Laufwege bestimmten das Spiel und verhinderten jeglichen konstruktiven Spielaufbau.
Nach einer knappen Stunde ging Moskau verdient in Front: Carvalho brachte eine Ecke von links zentral in den Strafraum, Dudu war schneller als Sanogo und köpfte aus acht Metern unbedrängt zum 1:0 ein.
Und Moskau drückte im Anschluss mit schnellen Angriffen stärker auf den zweiten Treffer als der HSV auf den Ausgleich. Die Doll-Elf hatte zwar nun etwas mehr Ballbesitz, konnte aber nichts damit anfangen.
20 Minuten vor Spielende reagierte HSV-Trainer Doll, löste die "Doppel-Sechs" auf und brachte nun mit Guerrero einen frischen Stürmer und mit Trochowski einen neuen Antreiber.
Für die Hanseaten gab es vorne kein Durchkommen. Es fehlte jegliche Kreativität gegen die gut organisierte Abwehr von ZSKA.
Und es sollte noch schlimmer kommen für die Doll-Elf: Der eben eingewechselte Lauth soll Zhirkov absichtlich mit dem Ellbogen ins Gesicht geschlagen haben und sah Rot (86.).
Während ZSKA nach zwei Spielen noch ungeschlagen ist und einen großen Schritt Richtung Achtelfinale tat, steht der HSV nach zwei Niederlagen vor der Partie in Porto schon mit dem Rücken zur Wand.gruß Maxp.
endlich krieg ich wieder witzig-sterne aus neid. gell, zweitligist? welcome back! :)
und ich freu mich schon jetzt ueber all die witzig-sterne von happy. *g*
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HSV-Sieg zum Abschluss - Eklat durch Atouba
Hamburg - Der Hamburger SV hat sich mit einem Kraftakt doch noch ehrenvoll aus der Champions League verabschiedet.
Durch einen Last-Minute-Treffer von Boubacar Sanogo gelang dem abstiegsgefährdeten Bundesligisten mit 3:2 (1:1) gegen ZSKA Moskau nach zuvor fünf Niederlagen der erste Sieg in der Champions-League-Vorrunde.
Gleichzeitig verbaute der HSV den Gästen die letzte theoretische Chance auf das Vordringen ins Achtelfinale.
Vor dem Siegtreffer der Gastgeber hatte Kapitän Rafael van der Vaart mit seinem hochverdienten Ausgleichstreffer in der 84. Minute die Wende eingeleitet.
Berisha gleicht aus
Der Sieg könnte die Diskussion um Trainer Thomas Doll zumindest vorläufig etwas beruhigen.
Ivica Olic (23.) mit einem Foulelfmeter und Juri Schirkow (65.) waren zuvor für die Gäste erfolgreich. Der Albaner Besart Berisha (28.) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich.
Atouba sorgt für Eklat
Für einen Tiefpunkt sorgte allerdings Thimothee Atouba, der in der 65. Minute seine eigenen Fans mit dem ausgestreckten Mittelfinger beleidigte, nachdem diese ihn bei seiner Auswechslung gnadenlos ausgepfiffen hatten.
Der gute Schiedsrichter Stefano Farina (Italien) zeigte dem Kameruner daraufhin die Rote Karte.
"Sowas darf nie und nimmer passieren"
"Es war ein sehr emotionales Spiel. Wichtig war, dass die Mannschaft heute das Spiel gewonnen hat und mal wieder gespürt hat, wie sich ein Sieg anfühlt", kommentierte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer nach der Abschiedsvorstellung in der Königsklasse.
Atoubas Fehlverhalten kritisierte der Ex-Profi aber scharf: "So etwas darf nicht passieren - nie und nimmer."
Fans stehen hinter der Mannschaft
Immerhin 49.649 Zuschauer waren zu der für den HSV sportlich völlig bedeutungslosen Partie in die Arena gekommen, die ihre Mannschaft von der ersten Minute an trotz der großen sportlichen Krise rückhaltslos unterstützten.
Lediglich ein Plakat gegen Vorstandschef Bernd Hoffmann war aufgehängt, ansonsten standen die Anhänger hinter ihrer Mannschaft.
Großes Engagement
Die Gastgeber begannen das Spiel mit großem Engagement und berannten von der ersten Minute an das Tor der Russen. Der Wille, sich mit den Fans zu versöhnen und einen ehrenwerten Abschied aus der europäischen Königsklasse zu zeigen, war offensichtlich.
Schon in den ersten zehn Minuten spielten sich Rafael van der Vaart sowie Piotr Trochowski gute Torgelegenheiten heraus. Dabei zeichnete sich Torwart Igor Akinfejew bereits in der Anfangsphase mehrmals aus.
Atouba verursacht Elfmeter
Dennoch gingen die Gäste völlig überraschend in Führung. Atouba war in der 22. Minute für Milos Krasic zu langsam, als die Moskauer das erste Mal im Spiel überhaupt im Hamburger Strafraum auftauchten.
Den fälligen Foulelfmeter verwandelt Olic sicher. Der HSV ließ sich von dem erneuten Schock aber nicht beeindrucken und berannte weiter das Tor der Gäste.
Demonstrativer Torjubel mit Doll
Zunächst scheiterte Danijel Ljuboja mit einem sehenswerten Freistoß an dem erneut glänzend reagierenden Akinfejew (27.), in der 28. Minute wurden dann die Hamburger Bemühungen endlich belohnt, als Berisha am langen Pfosten einen Eckball über die Linie drückte.
Anschließend rannte der Albaner jubelnd zu Trainer Doll und demonstrierte seine Unterstützung für den Coach, der ihn erstmals von Beginn an gebracht hatte.
Akinfejew überragend
In der Folge hatte es der russische Meister vor allem Akinfejew zu verdanken, dass er nicht in Rückstand geriet. Der erst 20 Jahre alte Schlussmann parierte gegen Van der Vaart (43.) sowie erneut Ljuboja (60.) in Weltklasse-Manier.
Doch erneut rächten sich die vergebenen Chancen für die Hanseaten, als Schirkow unbedrängt über 25 Meter durch die Hamburger Hälfte laufen konnte und vor seinem Torerfolg auch noch Stefan Wächter tunnelte.
Späte Wende durch van der Vaart und Sanogo
Der HSV bemühte sich in der Folgezeit weiterhin um das verdiente Unentschieden, wurde am Ende zunächst durch van der Vaart und dann Sanogo für seine Bemühungen belohnt.
Berisha, der mit großem Einsatz stets für Gefahr sorgte, sowie Mannschaftskapitän Van der Vaart ragten in einer insgesamt klar verbesserten Hamburger Mannschaft heraus.
Bei den Gästen konnte neben Torwart Akinfejew vor allem Krasic überzeugen, der Atouba immer wieder vor große Probleme stellte.