Im Kino gewesen. Geweint
Wie die Kölner Kinolandschaft langsam, aber sicher ausfranst
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Ende März 2010 stellte das Kino „Filmpalast“ in Köln, der ehemalige UFA-Palast, seinen Betrieb ein. Damit ging nicht nur eine fast 80-jährige Kino-Geschichte zu Ende; das Aus für das zweitgrößte Kölner Filmtheater ist auch der vorläufige Schlusspunkt in einer langen Kette von Kinoschließungen in der Innenstadt, die den Stadtvätern, die Köln gern als führende deutsche Medienstadt anpreisen, Sorgen bereiten sollte. Denn der Wegfall von 13 Leinwänden und 2.226 Sitzplätzen ist ein gravierender Rückschlag für die Film- und Kinokultur der Domstadt und wirft die Frage auf: Lässt sich eine weitere Auszehrung der lokalen Kinolandschaft verhindern?
Nicht jeder Besucher in Köln wird dem „Filmpalast“ am Hohenzollernring eine Träne nachweinen, dazu war das dringend renovierungsbedürftige Gebäude zu vernachlässigt. Doch das 1931 eröffnete Kino, das die Cinestar-Kette 2003 aus dem Bestand der insolventen UFA übernommen hatte, kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Und: Das Kino, das mit ehemals rund 3.000 Sitzen lange das größte Kino Westdeutschlands war, hätte saniert werden können. Der Betreiber war bereit, im Falle einer Mietminderung in die überfällige Modernisierung zu investieren, konnte sich aber im Vorjahr mit dem Eigentümer nicht auf einen Zukunftsplan einigen. Es ist eine lange Verlustliste, seit vor einem Jahrzehnt das legendäre Kölner Programmkino „Broadway“ in der Ehrenstraße die Tore schließen und einem Textilgeschäft Platz machen musste. Seitdem fielen in weiteren Kölner Kinos mit klangvollen Namen wie „Residenz“, „Scala“, „Capitol“, „Apollo“ und „Theater am Rudolfplatz“ die letzten Vorhänge. Der Verlust solcher Innenstadtkinos minderte die Auswahlmöglichkeiten der Filmfreunde und schwächte die Attraktivität der Innenstadt. Um so mehr wächst nicht nur bei Cineasten die Befürchtung, dass das Kino als Vermittlungsort wichtiger kultureller Erfahrungen in Köln zur bedrohten Art wird.
Nach der „Filmpalast“-Schließung verfügt die Beinahe-Millionenstadt Köln nur noch über ein Multiplex-Kino, den „Cinedom“ im Mediapark, mit 14 Sälen und 3.748 Sitzen das fünftgrößte Kino in Deutschland. Der „Cinedom“ gehörte schon bisher zur Spitzengruppe der umsatzstärksten Kinos der Republik und kann sich nun auf weiteren Zulauf einstellen. Lässt man das 14-Säle-Multiplex in der benachbarten Stadt Hürth, das im Oktober 1990 als erstes deutsches Multiplex überhaupt an den Start ging, außen vor, dann ist Köln mit Großkinos unterversorgt – deutlich kleinere Großstädte wie Düsseldorf oder Frankfurt am Main verfügen längst über je zwei Multiplexe. Kulturinteressierte Kölner geben zu bedenken, dass mit dem Aus für den „Filmpalast“ auch ein Stück Stadtkultur gestorben sei. Christian Schmalz, Leiter der Kölner Kinos „Off Broadway“ und „Weißhaus“: „Der Kölner Ring war einmal eine Flaniermeile und Zentrum des urbanen Lebens. Wenn dort das größte Kino wegfällt, dann ist das ein Einschnitt in die großstädtische Lebensqualität.“ Schmalz profitiert zwar von der Ausdünnung der städtischen Kinoinfrastruktur insofern, als ihm Verleiher und andere verbliebene Kinobetreiber nun vermehrt Kopien umsatzträchtiger Filme für seine eigenen Häuser anbieten; er macht sich dennoch Sorgen, dass das Medium Kino generell Schaden nimmt, wenn Kinogänger etwa an Wochenenden ihren Wunschfilm in Köln nicht im Kino erleben und nach Leverkusen, Bonn oder Düsseldorf ausweichen müssen. „Das Schlimmste aber wäre, wenn die Leute zu Hause bleiben und sich Filme auf DVD oder Blu-ray ansehen.“ Ähnlich sieht Dirk Steinkühler vom Programmkino „Filmpalette“ vor allem ein Risiko darin, dass Filmfreunde bestimmte Filme in Köln nur noch in einem Kino anschauen können: „Wenn sie mehrmals die Erfahrung machen, dass die Vorführung ausverkauft ist oder die Schlange an der Kasse zu lang ist oder der Film schon angefangen hat, dann macht das schlechte Stimmung fürs Kino – und das betrifft dann alle Kinos.“ Schon seit Jahren klagen Kölner Cineasten darüber, dass mangels Spielorten manche neuen Filme zum Bundesstart gar nicht mehr in der Domstadt anlaufen – ein Manko, das der Wegfall von 13 Leinwänden noch verschärfen wird. Dass durch die Serie der Kinoschließungen die Vielfalt des Filmangebots grundlegend gelitten hat, mag Steinkühler nicht bestätigen: „Die verbliebenen Kinos, aber auch die Kulturinitiativen und Festivals zeigen insgesamt immer noch eine Menge Filme, die in anderen Städten Nordrhein-Westfalens nicht zu sehen sind.“ Der „Fall Filmpalast“ ist insofern bedenklich, als das Aus nicht aus einem chronischen Besuchermangel resultiert, wie dies bei früheren Wellen des Kinosterbens der Fall war, als Konkurrenzmedien wie Fernsehen oder Video ihren Siegeszug antraten. Entscheidend ist, dass die Kinonutzung einer Immobilie in 1a-Lage nicht so lukrativ ist wie andere kommerzielle Aktivitäten. Der Kommentar eines Lesers zu einem Online-Artikel bringt es auf den Punkt: „Die Kinos in Köln sind ja nicht weg, weil man damit kein Geld verdienen kann, sondern weil man mit anderen Mietern mehr Geld verdienen kann.“ Wenn dann noch Pachtverträge ablaufen und man sich über teure Renovierungen nicht einig wird, ist der letzte Vorhang schnell gefallen.
Wie können Städte dem neuen Kinosterben – das auch in Hamburg, Berlin und München zu beobachten ist – entgegenwirken? Antworten sind schwierig, geben Branchenkenner zu bedenken; keine Stadt kann einem Vermieter vorschreiben, was er mit seiner Immobilie tun soll. „Die Kommunen können auf bestimmte Folgen hinweisen und Überzeugungsarbeit leisten“, sagt Steinkühler, „das machen sie im Ernstfall auch, aber die letzte Entscheidung ist eine privatwirtschaftliche.“ Doch selbst wenn Kommunen Finanzhilfen für bedrohte Kinostandorte (etwa in Form von Mietzuschüssen) geben wollten, können sich viele Städte mit leeren Kassen dies gar nicht leisten. Freilich wollen viele Kinofreunde die Städte nicht so leicht aus der Verantwortung entlassen – sie sehen durchaus Handlungsspielräume. In diesem Zusammenhang fordert Schmalz, dass „die großen Städte darauf achten, dass kulturelle Träger in ihren Zentren auch weiterhin wirtschaftlich sinnvolle Mieten zahlen“. Zu berücksichtigen sei auch, dass nicht nur Kinos aus den Citys verschwinden. Zum monotonen Einheitslook ganzer Straßenzüge, die in Köln die gleichen Konzernfilialen beherbergen wie in Berlin, Amsterdam, Paris und London, ist es dann nicht weit.
Unter Druck stehen die Arthouse-Kinos und Erstaufführungshäuser, die keiner kapitalstarken Kinokette angehören, noch aus einem anderen Grund: Sie stehen vor der heiklen Frage, wie sie die anstehende Digitalisierung ihrer Projektionsanlagen finanzieren sollen. Hier sehen viele Kinobetreiber Bund und Länder in der Pflicht, Investitionshilfen zu geben. „Bund und Länder müssen darauf achten, dass die Digitalisierung nicht dazu führt, dass die großen Ketten, die bereits umrüsten, die kleinen und mittleren Kinos an die Wand drücken, weil die sich die Umstellung auf digitale Technik nicht leisten können“, sagt Schmalz. „Ich habe von einer Investition in die Digitalisierung keinen wirtschaftlichen Nutzen, denn allein deswegen kommt kein Besucher mehr. Es ist also keine Umsatzsteigerung zu erwarten.“
Was kann und will die Stadt Köln tun, um weitere Kinoschließungen zu verhindern? Im Fall „Filmpalast“ gibt Andreas Füser von der Kölner Stabsstelle Medien zu bedenken: „Der bisherige Kinobetreiber und der Hauseigentümer verhandeln noch über eine Verlängerung des ausgelaufenen Mietvertrags, das Kino ist also noch nicht endgültig geschlossen. Ich bin optimistisch, dass der Filmpalast nach dem angestrebten Umbau, den alle Beteiligten wollen, über kurz oder lang wieder aufmachen wird.“ Bei den Kinostilllegungen der vergangenen Jahre, die aus unterschiedlichen Gründen erfolgten, habe die Stadt keine Eingriffsmöglichkeiten gehabt. Füser: „Wo wir das Filmabspiel positiv unterstützen können, tun wir das auch.“ So habe die Stadt den Umbau der Kinos „Metropolis“, „Filmpalette“ und „Weißhaus“ unterstützt, die Verbesserung der technischen Infrastruktur des Filmforum NRW sogar mit einem hohen Geldbetrag. Laut Füser denkt die Stadt Köln auch über Möglichkeiten nach, die künftige Entwicklung der Kinostruktur zu fördern. So gebe es Gespräche über alternative Kinostandorte, etwa die Nutzung des Gebäudes des Rautenstrauch-Joest-Museums durch das „luxet“-Kinoprojekt sowie eine Musikschule. Eine weitere Alternative wäre ein Kinoneubau, der angesichts der sinkenden Kinodichte wieder zum Thema werden könnte. Schließlich wurde vor Jahren der Bau eines rechtsrheinischen Multiplex intensiv diskutiert. „Wir sind für solche Überlegungen offen, haben aber keine konkrete Anfrage“, sagt Füser.
Seit Jahren schon schlägt sich die Kölner Lokalpolitik nun mit dem Problem des Kinosterbens herum, ohne zu tragfähigen Lösungen zu kommen. Mit Blick auf das einstige Pracht-Kino „Residenz“ (in dem heute Oliver Pocher seine Fernsehshow aufzeichnet) erklärte der kulturpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Ulrich Wackerhagen, bereits im Februar 2006: „In den vergangenen Jahren hat sich die Kinosituation insbesondere der Programmkinos durch Schließungen und Umnutzungen verschiedenster Kinos dramatisch verschlechtert. Deshalb sind weitere Schließungen in diesem Bereich für die Kunst- und Medienstadt Köln nicht tragbar.“
du musst beachten, dass alle feiertage am wochenende waren...die wenigsten gehen direkt am feiertag ins kino, eher am wochenende davor oder danach. in diesem jahr fallen eben fast alle feiertage auf ein wochenende, was nicht umbedingt für uns spricht, nächstes jahr dagegen ist es genau umgekehrt. jetzt warte mal diese woche ab. viele haben sich urlaub genommen um mit ihren kindern was zu unternehmen, bin mir sicher dass der ein oder andere da auch mal ins kino geht;-)
Der Blick zurück auf das Kinojahr zeigt, dass weniger Besucher mehr Filme sahen. Dabei bevorzugten die Deutschen nicht zu anstrengende Themen und die 3-D-Technik.
© almogon / photocase.com
Nur wer sich die Lage schönredet, sieht einen gut besuchten Kinosaal
Ach, ist das schön! Die jüngste Ausgabe der Zeitschrift Neon, die sich überwiegend an jüngere Leser wendet, singt auf zwei ganzen Seiten das Hohelied des Kinos. Unter dem zwar ironischen Motto "Esst mehr Popcorn!“ rühmt sie das Uralt-Event namens Kinobesuch mit Argumenten, die die Branche selbst immer wieder gern heranzieht. Nirgends sei man schöner auf einen Film konzentriert, nirgends schenke man dessen Erfindern so ungeteilt neunzig Minuten, ja, der Aufenthalt im Kinosaal sei eine Art Andacht, und: "Während uns der Bildschirm, egal wie groß, nur ein Fenster in die Welt anbietet, ist das Kino die Welt.“
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Solch leidenschaftliches Plädoyer fürs Solotasking lesen die Produzenten, Verleiher und Kinobetreiber, denen im Zeitalter der Monsterflatscreens und Massenraubkopien das jüngere Publikum von der großen Leinwand davonläuft, sicher mit besonderem Behagen. Zumal in einem Jahr, in dem sie vollauf damit beschäftigt sind, sich die Zahlen schön zu reden – und das nicht zum ersten Mal. Tatsächlich pendelt sich der Kinobesuch, nach fettem Start ins neue Jahrtausend, auf niedrigem Niveau ein: Nicht mindestens 150 Millionen jährlich verkaufte Tickets sind mehr die Erfolgsdevise, sondern bei Ergebnissen rund um 125 Millionen preist man seit Jahren tapfer die Verwaltung des Sockelbestands.
Diesmal nun kommt es offenbar besonders schlimm. Bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag zählten die Statistiker von Rentrak EDI rund 115 Millionen Besucher. Eine Jahressumme von unter 120 Millionen wäre das schlechteste Ergebnis seit Menschengedenken. Prophylaktisch hat die stets um ein leinwandgefälliges Klima bemühte Branche Entlastungserklärungen zur Hand. Die heftige Delle wird in erster Linie mit den vier Wochen Fußball-WM erklärt, andere fügen feinsinnig an, mit 406 Filmen seien ja auch ganze 17 weniger als im Jahr zuvor gestartet. Zudem habe es, abgesehen vom alles überstrahlenden Avatar, an zündenden Blockbustern gefehlt.
Wie aber kommt’s, dass ausgerechnet Deutschland beim Gesamtergebnis schwächelt, während sich Großbritannien, Frankreich und Italien über Zuwachsraten freuen? Es ist der Marktanteil der einheimischen Filme, der den Unterschied macht. Hierzulande dürfte er bei mageren 14 Prozent landen und sich gegenüber dem Vorjahr nahezu halbieren. Mit gefasstem Entsetzen blickt die Branche etwa auf das Häuflein der sogenannten Besuchermillionäre. Nur vier deutsche Produktionen – in guten Jahren sind es dreimal so viel – lockten mehr als eine Million Zuschauer: Markus Gollers Ossi-Komödie Friendship!, die 3-D-Produktionen Konferenz der Tiere und Resident Evil: Afterlife sowie Fatih Akins Soul Kitchen, der an Weihnachten 2009 startete.
Kein Titel dieses Quartetts erzielte mehr als anderthalb Millionen verkaufte Tickets. "Der deutsche Überflieger hat gefehlt“, klagt Stephan Hutter, Geschäftsführer des Münchner Prokino-Verleihs. Und Matthias Elwardt, Betreiber des Hamburger Abaton-Kinos: "Was fehlt, sind gute, publikumsstarke deutsche Filme." Umgekehrt ließe sich sagen: Wovon es zu viel gibt, das sind ehrgeizige, aber arg angestrengte, nicht zuletzt aus dem viel gerühmten Deutschen Filmförderfonds (DFFF) eifrig subventionierte und eilig ins Kino getriebene Produktionen. Nahezu Woche für Woche stahlen sie sich 2010 gegenseitig die Show.
Ob sich ausgerechnet mit dem Prinzip Überangebot der Besucherschwund bekämpfen lässt? Im Fall der 3-D-Filmschwemme, die das Kinojahr vor allem prägt, haben die höheren Ticketpreise zumindest die Bilanzen geglättet. Doch übers Jahr verbrauchte sich auch diese Mode schnell. Nur technisch bahnbrechende Filme, die im besten Fall wie Avatar gleich ein neues Universum miterfinden, verführen die Zuschauer massenweise zum 3-D-Erlebnis. Ernüchterung folgte schon bei Kampf der Titanen, dessen schlechte 3-D-Qualität zu Zuschauerprotesten führte, und beim jüngsten Harry Potter zog der Verleih kurz vorm Weltstart sogar die Notbremse: Lieber gar kein 3-D als schlechtes 3-D.
Nicht dass die Jubelchöre, mit denen die neue Dreidimensionalitäts-Welle zu Jahresbeginn begrüßt wurde, verstummt wären: Schon die enormen Umstellungsinvestitonen der Kinos erfordern entsprechende Begleitmusik. Man hört aber auch, der Boom, der die Zuschauer begeistert zur Extra-Brille und zum Abwurf der Extra-Euros trieb, sei schon wieder vorüber. Zudem rüstet auch hier die Heimkino-Industrie spürbar auf. Noch mag zwar ein breites Angebot an Filmen fehlen, aber schon in diesem Jahr haben sich über 100.000 Deutsche einen 3 D-Fernseher zugelegt. 2011, so wünschen es sich zumindest die Gerätehersteller, sollen es schon sieben Mal so viele sein.
Geht es aber nach den Zahlen für jeden einzelnen Film, verhält das deutsche Publikum sich, anders als etwa das französische, vor allem bei den etwas Belastbarkeit fordernden Titeln oft beklagenswert scheu. Schon ein negativ besetzter Schlüsselbegriff in der öffentlichen Darstellung kann vom Kinobesuch abhalten – so jedenfalls deuten Verleiher und Kinoleute oft den Misserfolg von Filmen, denen sie selber einiges Potential zugetraut hatten. Was also, wenn Der letzte schöne Herbsttag eher als Beziehungsproblemfilm denn als Komödie vermittelt wird? Oder was, wenn sich das – historisch verbürgte, aber im Film nicht gezeigte – tragische Ende der Mönche in Von Menschen und Göttern im kollektiven Gedächntnis festsetzt und nicht ihr so imponierendes wie anrührendes Bekenntnis zur Freiheit der Wahl?
FILMWIRTSCHAFT Deutscher Klamauk ist kein Exportschlager
BILANZ DER FILMBRANCHE Weniger Kinogänger trotz "Avatar"
SCHLAGWORTE
Kino | Filmindustrie | Film | Filmtechnik
In diesen sensiblen Prozessen, die Händler und Werber schon mal zur Verschleierung von narrativen Kernelementen treiben, steckt ein problematischer Trend über Jahresläufe hinaus. Er deutet darauf hin, dass der Kinogeschmack in Deutschland – das sehen Produzenten, Verleiher und Kinobetreiber ähnlich – sich immer mehr zum Bedürfnis nach purer Ablenkung und Unterhaltung verengt. Nicht Auseinandersetzung und Analyse, sondern Spektakel und Stars: Das ist die Devise. Als ob ein guter Film nicht beides gleichzeitig böte. In einem solchen Umfeld kommen dann auch Filme wie The Tourist von Florian Henckel von Donnersmarck vergleichsweise gut zurecht.
- Keine Kette konnte so gut von 3 D profitieren wie Cinemaxx
- Andere Kinos werden sich schwer tun mit der Aufrüstung, da sie nach diesem Jahr finanziell auf den letzten Loch pfeifen
Cinemaxx sollte seine Stärke bzw. die Schwäche der anderen nutzen um die vielen weißen Flächen auf der Landkarte zu tilgen
- Nach 2010 wird auch die Eigenkapitalquote im Konzern wieder erträglich sein, so dass dies keine Investoren mehr abschreckt
Die Jugend - also die, die Kohle hat - geht lieber auf Party, statt ins Kino. Und der 3D-Boom wird sich so schnell wieder verflüchtigen, wie er gekommen ist.
Fazit:
Man müsste eher Berentzen statt Cinemaxx kaufen ;-)
Michael White, On Monday January 3, 2011, 12:00 am EST
Jack Sparrow and Harry Potter in 3-D may lead to record movie-ticket sales for Hollywood studios and reverse last year’s 5.2 percent drop in attendance at the domestic box office.
Sales this year will likely reach $11 billion in the U.S. and Canada, surpassing the $10.6 billion mark set in 2009, box- office analysts and executives said. Studios are distributing a stronger slate, including at least 27 releases in 3-D, the most ever, they said.
Hollywood is looking to reclaim audiences after 2010 ended with almost two months of shrinking sales and attendance. Holiday fare, which included Warner Bros.’ “Yogi Bear” and Walt Disney Co.’s “Tron: Legacy,” failed to attract larger audiences. Higher ticket prices helped counter the drop, including the premium consumers paid to see 3-D movies.
“It’s all about content,” said Dan Fellman, president of domestic distribution at Time Warner Inc.’s Warner Bros., maker of the “Harry Potter” movies. “2011 gives us the opportunity to reach the $11 billion mark.”
Driving the forecasts are sequels to some of Hollywood’s most popular film series, including “Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides,” set for release by Disney in May.
The first three “Pirates” movies, featuring Johnny Depp as Captain Jack Sparrow, generated $1.04 billion in sales in the U.S. and Canada for Burbank, California-based Disney, and $2.68 billion worldwide, according to researcher Box Office Mojo.
Along with the last “Harry Potter” film, Warner Bros. will release “Green Lantern,” with Ryan Reynolds as the D.C. Comics character, in 3-D. Viacom Inc.’s Paramount Pictures plans a third “Transformers” movie and Summit Entertainment LLC will come out with the “The Twilight Saga: Breaking Dawn Part 1,” the fourth picture based on the Stephenie Meyer books.
‘Hangover Sequel’
Warner Bros., based in Burbank, California, also will include a sequel to the 2009 comedy hit “The Hangover.” The original, made for about $35 million, generated $467.5 million globally, according to Box Office Mojo, based in Sherman Oaks, California.
The sales justified a sequel to the movie featuring Bradley Cooper and Ed Helms, Fellman said. “The Hangover 2,” filming in Thailand, also features the return of boxer Mike Tyson and will include a cameo by former President Bill Clinton.
“These are franchises that can sell $750 million to $1 billion worldwide,” said Jeff Bock, an analyst for box-office researcher Exhibitor Relations Co., based in Los Angeles. “If everything goes according to plan and all of these films retain their audiences, there will be record sales.”
3-D Prices
Attendance probably will rise as much as 4 percent to 1.4 billion tickets from an estimated 1.35 billion in 2010, said Paul Dergarabedian, president of Hollywood.com’s box-office division. That would put sales at or above $11 billion, versus last year’s $10.57 billion, he said.
Bock said attendance may rise as much as 10 percent, with sales increasing to as much as $12 billion.
Three-dimensional films have added to box-office totals without bringing more people to theaters, said Brandon Gray, president of Box Office Mojo. He estimates U.S. consumers paid an extra $600 million, or about $3 per ticket, for 3-D movies.
“It’s simply more money from fewer people,” Gray said. “It doesn’t draw crowds. It just seems to enhance movies that people want to see anyway.”
Films released during the just-ended holiday season drew 18 percent fewer viewers and generated 13 percent less revenue than 2009 entries that included “Avatar,” according to Hollywood.com.
Surprising Audiences
In addition to “Avatar,” the top-grossing movie of all time with $2.78 billion in worldwide sales, according to Box Office Mojo, studios reached a box-office record in 2009 with films including “The Blind Side” from Warner Bros., and “Transformers: Revenge of the Fallen” and “Star Trek,” both from Los Angeles-based Paramount. Attendance rose 5.9 percent to 1.42 billion tickets sold, according to Hollywood.com.
The most difficult challenge, Gray said, will be for studios to surprise audiences as they did in 2009 with “The Hangover” or “District 9,” a science-fiction thriller from Tokyo-based Sony Corp.’s film division.
Of the top 10 films last year, seven were sequels or remakes, according to Box Office Mojo’s rankings. At least nine summer 2011 releases will be sequels or remakes.
“I think there is a general sequel fatigue, but people see them anyway because there’s not much going on,” Gray said. “The question is, will there be other movies to compensate?”
http://www.insidekino.de/Vorschau/VorschauJAN11.htm
In meinen Augen substanzloses Gesabbel, denn eines dürfte klar sein, ohne Kino wird es keine Blockbuster mehr geben und Hollywood ist auch Geschichte.
Ob sich dann 3D LCD-TV´s noch verkaufen lassen wage ich zu bezweifeln. Zudem muss man mittlerweile ganz klar sagen, dass die neuste TV Generation ihre 3D-Fähigkeit eh schon zum Standard gemacht hat und das zum Preis der letzten ohne3D Generation. Die meisten Kunden kaufen sich diese Geräte weil sie einen neuen Fernseher brauchen und nicht weil sie 3D brauchen.
Das geht erst alles ab Mai/Juni los, wo dann die richtige Blockbuster anstehen, und das auch noch im Vergleich zu den WM-Monaten in 2010 wo ja teilweise völlig tote Hose in den Kinos war.
Cinemaxx muss versuchen die nächsten 4-5 Monate irgendwie mit anderen Angeboten zu überbrücken und dabei trotzdem durch 3D und die anderen Segmente profitabel zu sein. Danach dürfte dann die Post abgehen. Die Frage ist, ob die Anleger so viel Weitsicht mitbringen.
Für Q1 bin ich jedoch nicht so pessimistisch. Der Q1 Schnitt der letzten 15 Jahre liegt bei ca. 38 Mio. Besucher. Die können wir zwar wohl nicht ganz schaffen. aber soweit weg müssen wir nicht landen.
Mit Kokogawäh von Til Schweiger dürften wir endlich wieder einen Deutschen Film haben, der die 3 Mio. Besucheer schaffen kann. Tron seh ich bei mindestens 1,8 Mio. Besucher, der is in 3D echt sehr, seht gut geworden.
Und wir haben auch einige Filme, die Potential für Üvberraschungen haben. Justin Biever, Gullivers reisen etc. könnten auch mal überraschen.
Avatar hatte ja auch keiner auf der Rechnung.
Ich hoffe in Q1 also vor allem auf deustche Filme, und eben die Überraschungshits.
Was mir mehr Sorgen macht ist, dass bei Avatar fast alle in die 3D Vorstellungen gegangen sind. Und Avata hatte 7 Mio. Besucher in Q1. das ist schon eine Menge Holz, die wir wohl erst mit Fluch der karibik in 3D wieder gut machen können.
Aber so miserabel seh ich das Q1 2011 nun nicht.
Lassen wir uns überraschen, Q3 hatte ich eine gute Nase, in Q4 hab ich wegen dem Dezmebr voll daneben gelegen.
Frohes Neues, Jungs!
Timing an der Börse ist nicht so mein Ding.
Bollinger waren sehr eng und 38er DS näherte sich schon dem 200 DS. Kurs ging wochenlang mehr oder weniger zwischen den beiden DS seitwärts. Insofern ist ein Überspringen des Bereichs bei 2,85 € (mit oberem Bollinger und Verlaufshochs) ein klares Kaufsignal. Aber das der Impuls daher kam, bezweifel ich. Das Kaufsignal ist eher eine Folge des Impuls durch die Käufe, aber nicht umgekehrt.
Haben jetzt aber auch nette Kaufsignale bei MACD und RSI bekommen.
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