Hatte die DDR in nennenswertem Umfang gute Seiten?
Seite 2 von 3 Neuester Beitrag: 10.04.09 21:43 | ||||
Eröffnet am: | 30.03.09 20:32 | von: Hungerhahn | Anzahl Beiträge: | 54 |
Neuester Beitrag: | 10.04.09 21:43 | von: aktienbär | Leser gesamt: | 4.560 |
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Damit man schlimme Vorgänge der Vergangenheit menthal bewältigen kann, neigt man dazu, extrem schlechte Erfahrungen zu verdrängen und zu vergessen.
Sonst würde sich im Laufe der Zeit eine enorme Belastung auf Kosten der Lebensfreude anstauen.
Daher gibt es dieses "Früher war alles besser"-Phänomen
und die Menschen können dann im Nachhinein selbst der Hölle etwas positives abgewinnen- allein aus der Tatsache dass es etwas jetzt nicht mehr gibt.
Da bleiben dann nur die guten Erinnerungen.
Ist nicht weiter schlimm, bis einer kommt und schreit "Gebt mir die alte Hölle zurück"
Hab #26 nochmal durchgelesen
und dann auf die BRADS plakette gedruckt
die Augen waren ja rot
;)
Ob, und wenn ja welche guten Seiten die DDR hatte, war aber schon 1990 bekannt. Neue Erkenntnisse liegen nicht vor.
Man wurde gefördert aber auch gefordert,
man hatte einen gesunden Drang sich zu beweisen
und besser zu sein als die anderen, hat aber schwierige Sachen
im Team erarbeitet...
Auch meine Eltern können sich nicht an negatives erinnern...
Reisefreiheit gab es nicht, dafür kann ich es heute aber auch nicht
und will es auch noch nicht.
Ich liebe die Ostsee nach wie vor und spüre kein Verlangen in mir,
nach Bali, Corfu oder Dubai zu reisen.
Beide sind (waren) weltfremd , kosten ihre Privilegien aus, argumentieren von oben herab und
leben in ihrere eigenen Welt.
das ist doch schon mal was und sollte auch entsprechend gewürdigt werden.
so schlecht kann es also nicht gewesen sein.
ich sach mal was: ich bin trotzdem froh, daß meine altvorderen mitte der fuffziger in den westen gemacht sind und dafür werd ich denen auch ewig dankbar sein.
da kann das gesundheitssystem in der zone noch so toll gewesen sein.
Diese schlechten Zähne waren vielleicht kostenlos. Aber das macht weder die Zähne noch das Gesundheitssystem besser.
Auch bei uns gab es die Vorgabe 2 mal im Jahr zum
Zahnarzt zu gehen.
Bei Schülern wurde man sogar für den Zahnarztbesuch aus dem Unterricht geholt.
Da herrschte Zucht und Ordnung
und im Wartezimmer eine Stimmung wie vor ner Hinrichtung
aber sonst wars i.O.
vergewissern, ob es nicht verboten ist - es gibt nicht
mehr viel
ich find es schon zum Schmunzeln: Wer früher in der Zone eine andere Meinung, als die von den führenden Proleten (tschuldigung ich meine Proletarieren) hatte, bekam arge Probleme.
Wer heute eine andere Meinung als die vom bösen Unrechtsstaat vertritt, gilt als ewig Gestriger. Ich frag mich, wenn einer nun wirklich nichts böses erfahren hat und mit den Umständen zufrieden war, warum soll er das nicht sagen? Zusammen mit den Berichten von den Stasi-Opfern wird es dann vielleicht ein vollständigeres Bild!?
Im Übrigen: Jeder DDRler wußte, dass es an der Grenze mächtig knallt. Wer es trotzdem versuchte, hatte aus meiner Sicht besonders viel Gottvertrauen oder eine suizidale Neigung. Uber Ungarn gelang die Flucht wesentlich sicherer. (Bald hat die Zahl der Amoklauf-Opfer die der Selbstmord-Mauertoten erreicht...)
Eine Diskussion macht erst Sinn, wenn das gegenwärtige Schwarz-weiß-Denken aufhört - Hier alles toll dort alles schlecht. Aber dafür ist die Zeit noch nicht reif. Die nächste Generation wird das gelassener sehen.
Muss ich nun erwähnen, dass ich weder der Stasi/PDS/NVA/FDJ angehörte?
kritische Postings verfassen können wie hier bei Ariva.
Die Stasi hätte Euch schon längst in Bautzen in Einzelhaft genommen.
Irgendwann wäret Ihr dann gegen harte Devisen ausgetauscht worden
... gen den schlimmen Westen.