Wie sicher sind Einlagensicherungs-Fonds wie FDIC?
Seite 2 von 4 Neuester Beitrag: 27.08.08 13:12 | ||||
Eröffnet am: | 12.07.08 14:40 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 98 |
Neuester Beitrag: | 27.08.08 13:12 | von: Anti Lemmin. | Leser gesamt: | 26.114 |
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Vielleicht mal etwas Realismus mit Zahlen: Die USA wird wahrscheinlich die 5 Billionen Hypotheken übernehmen. Ok, daran ist zunächst mal nichts schlimmer, außer dass die Aktionäre der Hypothekenfinanzierer ihr Geld verlieren. Dann kommt immer das Gerede der Ahnungslosen (loshamoon, der übrigens bis exakt Freitag 17.30 Uhr Superbulle war).
Realistisch könne ca. 20% der Hypotheken in die Zahlungsunfähigleit abrutschen, also ca. 1 Billion. Die dann folgende Zwangsliquidierung sollte 50% des Wertes bringen, also reden wir hier von einem realen Verlust von 500 Mrd Dollar. Diese Summe reduziert sich etwas, da die USA als Gläubiger bei jedem regulär bedienten Darlehen die Gewinnspanne der Banken übernimmt. Die 500 Mrd oder meinetwegen sogar eine Billion ( 40% der Darlehen zahlungsunfähig) wird vielleicht im Laufe von 3 Jahren fällig, je nach Witschaftswachstum in USA (Arbeitslosenanstieg, Zinspolitik der FED etc.). Nehmen wir mal den schlimmen Fall mit 1 Billion in 3 Jahren, würde pro Jahr ca. 350 Mrd Dollar ausmachen (mit etwas Puffer nach oben).
Was passiert in den USA dann? Nichts, aber auch gar nichts. Die USA hat einen jährlichen Wehretat von 400 Mrd Dollar, ein BIP von 13,irgendetwas Billionen. 350 Mrd wären 2,5% des BIP.
Ich möchte es nicht beschönigen, natürlich ist die Krise nicht vorbei. Weitere Banken könnten pleite gehen etc. Aber allein der Vorgang der Verstaatlichung der Hypotheken rechtfertigt niemals ein Szenario mit dem Zusammenbruch der US Wirtschaft. Unangenehm ja, aber mehr nicht...
Mal zum Vergleich: Deutschland hat BIP von 2,3 Billionen Euro. 2,5% des BIP 57,5 Mrd Euro/Jahr wäre nicht schön, aber von einem Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft, Entwertung des Euro etc. zu reden ist vollkommen absurd...
Man koennte auch sagen, das Zentralbankmodell von 1913 (Fed) bzw. 1694 (BoE) ist an einem historischen Wendepunkt angelangt. Man wird versuchen, auf Teufel komm raus zu monetisieren und zu inflationieren, aber im Prinzip ist das Spiel aus. Die Schulden (privat und oeffentlich) koennen in tausend Jahren nicht zurueckgezahlt werden. MMn ist die einzig sinnvolle Loesung eine Wiedereinfuehrung des Goldstandards. Die Chinesen und Araber werden freilich vorher ihre Dollarguthaben verlieren, was ihnen bestimmt nicht schmecken wird. Deshalb rechne ich ab einem bestimmten Punkt mit einer Flucht aus dem Dollar.
für die anderen eine Metapher, die beispielsweise auch an Kinder erinnert.
Die alternativen Energien brauchen privates Kapital und Verbrauchervertrauen für ihren beschleunigten Durchbruch. Deshalb meine sanfte Prosa. Wo soll ich dir den Verkaufsprospekt hinschicken??
Grüße aus Berlin
Würde der Staat für diese Summe durch Übernahme von Freddie und Fannie geradestehen, liefe das effektiv auf ein Verdoppelung der US-Staatsschulden hinaus. Dann könnte USA das AAA-Rating auf Staatsanleihen verlieren. Genau deshalb war der Kongress letzte Woche so zögerlich, die Verstaatlichung durchzuziehen.
http://www.ariva.de/...mit_verdoppeln_t283343?pnr=4492590#jump4492590
Die Auswirkungen eines AAA-Verlustes von US-Staatsanleihen sind unkalkulierbar. Die Chinesen könnten ihre Treasuries auf den Markt werfen oder auch nicht. Der Dollar könnte ins Nirwana sinken oder auch nur weitere 20 % zum Euro abwerten.
Deine Berechnungen scheinen mir "Schönwetter-Analysen", die Zweitrundeneffekte ausklammern.
Ist das die Wende? ;-))
Wenigstens sind die deutschen Citibank-Einlagen jetzt sicher bei den französischen Freunden.
Außerdem habe ich lediglich ausdrücken wollen, dass aufgrund dieses singulären Vorgangs kein Zusammenbruch der US Wirtschaft droht. Natürlich, wenn z.B. in einer Panikreaktion alle US Staatsanleihen auf den Markt geworfen werden, definitv ja. Wenn die US Wirtschft in eine Rezssion rutscht, der Dollar weiter abgewertet wird, Inflation weiter ansteigt, Handelsbilanz weiter ignoriert wird, die Finanzkrise sich weiter massiv zuspitzt etc., ja, definitv möglich..
Außerdem sollte man sich z.B. bei China fragen, ob diese ihren wichtigsten Markt ruinieren möchten? Europa hat ebenso absolut kein Interesse an einem Zusammenburch, Japan ebenso nicht, bleiben die Araber. Nun, die haben so viele Ölmilliarden in US Unternehmen, nein, das glaube ich auch nicht....
5 Billionen (engl. "Trillions") sind 5.000 Milliarden Dollar oder der 4-fache Wert aller von den Chinesen gehaltenen US-Staatsanleihen.
"Würde der Staat für diese Summe durch Übernahme von Freddie und Fannie geradestehen, liefe das effektiv auf ein Verdoppelung der US-Staatsschulden hinaus."
Es geht NICHT um die kompletten 5.000.000.000.000 $!!!!!!!!!!! WIe in Gottes Namen kommst du darauf?
Aber egal..weiß garnicht was ihr habt. Fannie May ist doch garkeine Hypothekenbank. *gg*
http://www.fanniemay.com/
die 1 milliarde die man dem häuslebauer als darlehen gewährt muss doch von irgend einer anderen seite herkommen. woher hat denn die bank dieses geld was sie verleiht?
Für dich übersetzt: Jemand schuldet dir 1000 Euro und Du schuldet einer anderen Person 1000 Euro. Dann ist dein Saldo Null. Es wäre unsinnig zu sagen, Du bist überschuldet weil Du Verbindlichkeiten von 1000 Euro hast.
Die vollen 5000 Mrd. Dollar als Verschuldung anzusehen heißt 100% fallen aus, Wert der Sicherungsimmobilien ist Null.
Ansonsten können ja mit der Rückzahlung des Darlehens (wenn regulär bedient) oder mit dem Erlös der Zwangsversteigerung die 5000 Mrd Dollar Schulden reduziert werden...
Tut mir doch mal einen Gefallen und schaut in die Bilanz von Fannie Mae und kopiert doch mal das raus, über was ihr die ganze Zeit sprecht und was ihr als Schulden beschreibt.
Dann reden wir gerne weiter...aber ihr seid einfach auf dem Holzweg...
Jaja AL...ich belehre so gerne...ich weiß.
wenn diese anleger jetzt ihr geld von der hypothekenbank zurück haben wollen, muss die hypothekenbank die vergebenen darlehen kündigen. aber sie kriegt kein geld zur zeit von den häuslebauern.
jetzt springt der staat ein, er gibt den anlegern das geld zurück und springt als neuer kreditgeber ein. aber der staat muss das geld ja auch irgendwo hernehmen. da er aber kein sparbuch hat, erhöht der staat seine schulden.
und somit ist die kette des todes perfekt....das unternehmen ist in seiner substanz längst erledigt, doch es wird ihm ein moratorium gewährt.
SOORRRYYY ;)
Du hast es gut erklärt Stephan, wenn sie es jetzt nicht verstehen, dass ist es hoffnungslos.
Allerdings darfst du nicht vergessen, dass die Hauspreise natürlich enorm gefallen sind, also bekommen die Gläubiger da nicht mehr viel raus. Ohne den Hauspreisverfall gäbe es ja auch keine großen Probleme mit den Hypotheken, die ausfallen.
Die können das nicht einfach zurückfordern. Die Verträge sind ja schließlich so ausgelegt, dass sich das zeitlich und Summenmäßig deckt.
Such mir mal bitte in der Bilanz raus, was du (AL) meinst.
Stephan hat das ganze wirklich sehr einfach und für jeden verständlich erklärt.
Das Problem sind nicht die Hypotheken, denn die waren schon "immer" da, sondern die ausfallenden Forderungen, bzw. der Hauspreisverfall!!!!..und die fallen NICHT ALLE aus!!!
Dabei hatte ich mit AL glaube ich vorher noch nichts zu tun. Er muss wohl wirklich verdammt gute Menschenklenntnisse haben. *fg*
Lg
zum denken gehört nicht mut, sondern anmut.
Ich schreibe mein Auto z.B. auf 5 Jahre ab. Der Wert des Autos ist dann bilanziell Null, trotzdem werde ich beim Verkauf nach 5 Jahren noch etwas erlösen = Buchgewinn.
In der Bilanz nennt man das stille Reserven, weil eine planmäßige oder außerplanmäßige (wegen Niederstwertprinzip) zum Wert Null des Anlagegutes führt, aber eben doch mit Erlösen gerechnet werden kann...
So, nun keine Nachhilfe mehr...
Ich gebe es auch auf...
- Glaubt hier jemand wirklich das US-Finanzsystem würde total kollabieren und das weltweite System wäre nicht betroffen und würde nicht mit in den Abgrund gerissen.
- Glaubt hier wirklich jemand, dass einem in einer derartigen Situation "Investitionen" weiter bringen würde?
Natürlich kann unser Weltfinanzsystem zusammenbrechen. Es gibt große Risiken. Währungen, Derivate, Staatsverschuldungen. Die US-Immobilienkrise gehört nicht dazu. Es macht allerdings aus Sicht von "Investitionen" keinen Sinn sich damit auseinanderzusetzen. Besser ... siehe Eingangssatz.
Alle Absicherungen für Bankeinlagen dienen nur der Vertrauensbildung. Ohne dieses Vertrauen könnte keine Bank funktionieren, nicht mal die Seriöseste! In dem hier beschriebenen Weltuntergangsszenario würden die Sicherungen alleine nicht funktionieren. Sollte allerdings nur eine Großbank über die Wupper wollen, würde der Staat eingreifen und einen Großteil der Sichteinlagen garantieren. Andernfalls könnten alle Banken und damit auch der Staat schließen. Trotzdem sollte in den Sichteinlagen nicht einen zu großer Teil des eigenen Vermögens liegen. Das Geld liegt besser beim Bund! Schuldverschreibungen (Derivate, Zertifikate) sind die wirklich Gefährdeten.