Fall BenQ "eine große Sauerei
*loool*
MfG
kiiwii
aber im Ernst - er wäre besser wissenschaftlicher Mitarbeiter geblieben...hätte weniger Schaden verursacht...
MfG
kiiwii
Natürlich um die letztere schnell und unkompliziert in die pleite zu entsorgen, ohne die Vermögenswerte, das Know-How und die Namensrechte zu gefährden, die Benq über die sogenannte Asset GmbH von vornherein in Sicherheit gebracht hat.
Das eine Jahr Jobgarantie diente doch nur der Vernebelung der wahren Absichten.
Meine Güte, das war doch so was von offensichtlich!
Wenn es wirklich stimmt, dass Siemens keinerlei Kenntnis von dieser geplanten Vorgehensweise hatte, dann haben sie sich anscheinend wirklich von Benq über den Tisch ziehen lassen - wie blutige Anfänger!
Management "made in Germany" - ich könnte kotzen.
Gruß
Wärna
Siemens-Chef verzichtet auf Gehaltserhöhung
Nach massiver Kritik verzichtet der Siemens-Vorstand auf eine 30-prozentige Gehaltserhöhung. Konzernchef Kleinfeld nannte den Schritt in einem Interview ein Zeichen der Solidarität nach der BenQ-Pleite. Das Geld solle in einen Härte-Fonds fließen. Er schließt juristische Schritte gegen BenQ nicht mehr aus.
Hamburg - Kleinfeld verteidigte zunächst erneut die ursprünglich geplante immense Gehaltserhöhung. "Der Aufsichtsrat hat die Gehaltsmaßnahmen sachlich und ausführlich begründet." In dem Interview mit der "Bild"-Zeitung fügte er allerdings hinzu: Nach der Pleite des Handyherstellers BenQ gebe es eine neue Situation. Er kündigte an, dass Siemens mit einem 30-Millionen-Euro-Fonds Härten bei Entlassungen in der ehemaligen Handysparte des Münchner Technologiekonzerns abmildern wolle. Darin sollten auch die rund 5 Millionen Euro einfließen, die sonst in die höheren Vorstandsgehälter geflossen wären. Man wolle den Menschen ein Zeichen der Solidarität geben, so Kleinfeld. Wie die Zeitung berichtet, sollen aus dem Fonds auch Qualifizierung, Umschulung oder Weiterbildung Betroffener bezahlt werden.
Protest: Massive Kritik am Siemens-Chef Kleinfeld
Die angekündigte Erhöhung der Vorstandsbezüge um 30 Prozent war in den vergangenen Tagen auf scharfe öffentliche Kritik gestoßen, zumal bei einzelnen Siemens-Sparten Jobabbau droht. Nach der Insolvenz des an BenQ verkauften Handygeschäfts hatte sich die Kritik an Kleinfeld massiv zugespitzt.
Dem Bericht zufolge hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag in einem Telefonat mit Kleinfeld das Hilfsangebot begrüßt. Merkel sagte dem Blatt zufolge, sie habe gegenüber Siemens deutlich gemacht, dass dieses Traditionsunternehmen in einer besonderen Verantwortung stehe.
Kleinfeld kritisierte in dem Interview den taiwanesischen BenQ-Konzern scharf: "Wir finden die Vorgehensweise von BenQ in Deutschland inakzeptabel und helfen, so gut wir können", wurde er zitiert. "Wenn BenQ die Mitarbeiter im Regen stehen lässt, wollen wir aktiv tatkräftig helfen - und zwar schnell." Er schloss auch juristische Schritte nicht aus: "Uns wurde versichert, dass die Standorte in Deutschland erhalten bleiben und sogar gestärkt werden. Dieses Versprechen wurde gebrochen. Wir prüfen alle juristischen Schritte gegen BenQ", sagte er demnach.
Gleichzeitig widersprach Kleinfeld Spekulationen, wonach die Einstellung der Handy-Sparte schon beim Verkauf beabsichtigt war: "Alle Behauptungen, wir hätten die Insolvenz von BenQ Mobile in Deutschland billigend in Kauf genommen, sind böswillige Unterstellungen. Das lassen wir uns nicht gefallen. Unser Ziel war immer, für das Siemens-Handy-Geschäft eine solide Zukunft zu schaffen. Dafür haben wir finanzielle Mittel, Patente und sogar unsere Marke Siemens zur Verfügung gestellt", sagte er.
ler/AP/dpa
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,440289,00.html
Berlin (Reuters) - Neue Hinweise stützen einem Zeitungsbericht zufolge den Verdacht, dass die Pleite der früheren Siemens-Handysparte durch ihren neuen Eigentümer BenQ bewusst vorbereitet wurde.
Unterhändler aus Taiwan hätten Siemens Verhandlungskreisen zufolge vor rund zwei Wochen aufgefordert, noch ausstehende Zahlungen von mindestens 50 Millionen Euro an BenQ-Mobile in Deutschland vorzuziehen und an die Konzernzentrale in Taiwan umzuleiten, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Montagausgabe) laut Vorabbericht. Als Grund hätten die Unterhändler die akute Finanzschwäche des gesamten Konzerns angegeben. Siemens habe einem Vorziehen der Zahlung zwar zugestimmt, die Umleitung des Geldes nach Taiwan aber abgelehnt. Daraufhin habe BenQ kein Interesse mehr an der Zahlung gehabt.
Siemens-Finanzchef Joe Kaeser sagte der Zeitung, Siemens sei weiter bereit, die Zahlungen wie vereinbart zu leisten. Bei den ausstehenden 167 Millionen Euro werde jedoch genau geprüft, was nach Taiwan und was an das deutsche BenQ-Tochterunternehmen überwiesen werde. Siemens hatte die Handysparte vor rund einem Jahr an BenQ abgegeben.
BenQ Mobile hatte am Freitag Insolvenz angemeldet, nachdem der Mutterkonzern aus Taiwan den Geldhahn zugedreht hatte. Insolvenzverwalter Martin Prager äußerte sich am Samstag zuversichtlich, den Betrieb zumindest bis zum Ende des Jahres aufrechterhalten zu können. Politiker aller Parteien hatten sich von der Schließung empört gezeigt.
Ausgedacht ist oft viel schöner als die Wahrheit.
Deshalb verkauft sich die BLÖD-Zeitung wie Sau.
Vorteil: Das Denken wird einem abgenommen.
Nachteil: Das Denken wird einem abgenommen.
Viele Grüße
....................../´¯/)
....................,/¯../
.................../..../
............./´¯/'...'/´¯¯`·¸
........../'/.../..../......./¨¯
........('(...´...´.... ¯~/'...')
..........................'...../
..........''............. _.·´
..........................(
.............................
aus dem Ruhrpott
Software is like sex. It's better when it's free.
Sowas darf einem Manager einfach nicht passieren!
Wie man hört ja wohl 500 Mio ausgeben, die Lizensen an den Telefonen, und Markenrechte für 5 Jahren- einfach in den Satz gesetzt!
Ohne eine Gegenleistung!
Die Absicht mag gewesen sein, mit all diesen Zugeständnissen den Standort weiter zuu führen, doch ist es mehr als fahrlässig, sich vertraglich nicht abzusichern!
Denke sowas wäre nicht mal einem Durchschnittsbürger passiert.
Ob Kleinfeld auf seine Gehaltserhöhung für DIESES Jahr verzichtet, interessiert keinen mehr. Er muss wohl froh sein, wenn er seinen Job behalten kann. Meine, das dürfte auf keinen Fall sein, so eine Niete müsste man postwendend entlassen, und die Restzahlungen oder gar Abfindungen, auf keinen Fall mehr auszahlen.
Schlechter kann doch ein Manager nichts machen, oder?
'HB': Siemens sucht Konflikt mit BenQ wegen ehemaliger Handy-Tochter
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Nach der Insolvenz der ehemaligen Handy-Tochter wird der Ton zwischen Siemens und der taiwanischen BenQ einem Pressebericht zufolge rauer. Speziell um die Patent- und Markenrechte sei ein Streit ausgebrochen, berichtet das 'Handelsblatt' (HB, Montagausgabe). 'Wir werden prüfen, ob wir BenQ zugestandene Rechte wie etwa die Patentüberlassung oder die Führung der Marke Siemens anfechten', sagte ein Siemens-Sprecher der Finanzzeitung.
Konzernchef Klaus Kleinfeld hatte bereits angekündigt, dass er juristische Schritte gegen BenQ erwäge. Siemens habe das Handygeschäft an BenQ abgegeben, damit es langfristig fortgeführt werde, und nicht, um es zu schließen.
'UNANNEHMBARE NACHVERHANDLUNGEN'
Firmenkreisen zufolge sei es wenige Tage zuvor zu einem heftigen Zerwürfnis zwischen Siemens und den Taiwanern gekommen, berichtet das 'Handelsblatt'. BenQ-Strategiechef Rick Lei habe bestätigt, dass sein Unternehmen vor rund einer Woche Siemens 'um Hilfe gebeten' habe. BenQ sei nach der Übernahme des Bereichs von den großen Verzögerungen der Produkte überrascht worden. Es gebe daher immer noch 'gewisse Streitigkeiten' mit Siemens. Nach Angaben deutscher Industriekreise habe BenQ in den Nachverhandlungen unannehmbare Forderungen aufgestellt.
Siemens–Finanzchef Joe Kaeser gab laut 'Handelsblatt' dazu jetzt erstmals Details bekannt. Vor einer Woche habe BenQ darum gebeten, dass Siemens zwei noch ausstehende Raten von insgesamt rund 150 Millionen Euro direkt nach Taiwan überweisen solle./ne/sbi
Quelle: dpa-AFX
mehr und mehr spürt nun auch Westdeutschland wie die Arbeitsplätze dahin sichen, noch wollen nicht alle war haben das hier in 10 Jahren auf Ost-Lohnniveau gewackelt wird.Jede Wette!
Siemens bildet Härtefonds für Mitarbeiter
Siemens hat nach der Pleite des Handyherstellers BenQ angekündigt, die Mitarbeiter des insolventen Unternehmens zu unterstützen. Siemens will einen Fonds in Höhe von 30 Millionen bilden, um Umschulungen und Weiterbildungen für die betroffenen Mitarbeiter zu bezahlen. Das bestätigte das Unternehmen der ARD.
Vorstand verzichtet auf Gehaltserhöhung
Siemens-Chef Klaus Kleinfeld kritisierte in der "Bild"-Zeitung die Vorgehensweise von BenQ Deutschland. "Wenn BenQ Mitarbeiter im Regen stehen lässt, wollen wir tatkräftig helfen", so Kleinfeld. Er kündigte zudem an, dass der Vorstand auf die in den vergangenen Tagen heftig kritisierte Gehaltserhöhung von 30 Prozent verzichte. Der dafür eingeplante Betrag, fünf Millionen Euro, solle auch in den Fond fließen.
Insolvenz bewusst vorbereitet?Kleinfeld wies Vorwürfe zurück, wonach die Einstellung der Handy-Sparte schon beim Verkauf beabsichtigt gewesen war. Dies sei eine böswillige Unterstellung. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" gibt es dagegen neue Hinweise, dass BenQ die Pleite der früheren Siemens-Handysparte bewusst vorbereitet hat. Unterhändler aus Taiwan hätten Siemens vor zwei Wochen aufgefordert, ausstehende Zahlungen von mindestens 50 Millionen Euro an die deutsche Tochter vorzuziehen und nach Taiwan umzuleiten, berichtet das Blatt.
Als Grund hätten sie die akute Finanzschwäche des gesamten Konzerns genannt. Siemens habe einem Vorziehen der Zahlung zwar zugestimmt, das Umleiten des Geldes nach Taiwan aber abgelehnt. "Daraufhin verlor BenQ das Interesse an der Zahlung. Seitdem herrscht Funkstille", verlautete nach "SZ"-Informationen aus Verhandlungskreisen.
[Bildunterschrift: Der Verkauf der BenQ-Siemens-Geräte blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück.]
Eins ist klar, ein Produkt der Firma BENQ wird von mir nicht mehr gekauft!!!
Und wenn sich alle genauso verhalten, dann werden die Taiwanfuzies schon merken mit wem sie sich angelegt haben.
Deutschland sollte für die zum absoluten minusmarkt werden - im verkauf
Servus
boersenjunky
-- reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt.--
Die dt. Politik wollte sich doch für das Know-How einsetzen, was wird daruas nun, bzw. was wurde daraus, schon irgendwelche Neuigkeiten?
Servus
boersenjunky
-- reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt.--
Merkel nimmt Siemens-Führung in die Pflicht
Nach SPD-Chef Beck hat auch die Bundeskanzlerin die besondere Verantwortung des Siemens-Konzerns für seine ehemaligen Mitarbeiter betont.
In ihrer Rede beim zentralen Festakt zum Tag der Deutschen Einheit erinnerte Angela Merkel an die Mitarbeiter der früheren Handysparte von Siemens, „die so mir nichts, dir nichts auf die Straße gesetzt werden sollen“.
Hier stehe ein Traditionsunternehmen wie Siemens in einer besonderen Verantwortung für seine früheren Mitarbeiter, mahnte die Kanzlerin laut Redemanuskript. „Diese Verantwortung muss wahrgenommen werden“, fügte die Regierungschefin hinzu. Wenn das nicht geschehe, leide das Vertrauen der Bevölkerung in die soziale Marktwirtschaft.
Siemens-Vorstandschef Klaus Kleinfeld hat den BenQ-mobile-Beschäftigten bereits zugesichert, dass ihre Bewerbungen bei Siemens wie die interner Mitarbeiter behandelt würden. Derzeit gebe es 2.000 offene Stellen bei Siemens in Deutschland.
BenQ Mobile hatte am Freitag Insolvenz angemeldet, nachdem die Zentrale des taiwanischen Elektronikherstellers die Zahlungen an seine deutsche Tochter eingestellt hatte. Erst vor einem Jahr hatte der BenQ-Konzern die defizitäre Siemens-Handysparte übernommen. BenQ Mobile beschäftigt in Deutschland rund 3000 Mitarbeiter.
(dpa/AFP/ddp)
--------------------------------------------------
Alles im Leben braucht seine Zeit. Gras wächst auch nicht schneller,
wenn man daran zieht!
Gruß
KTM 950
Bayern sagt BenQ Mobile Hilfe zu
Der Freistaat Bayern will dem insolventen Handyhersteller aus der Krise helfen. Weiterbestehen kann das Unternehmen jedoch nur, wenn es noch Zugriff auf Patente und Lizenzen hat.
Der Freistaat Bayern will den insolventen Handyhersteller BenQ Mobile bei seinem Überlebenskampf unterstützen. Das Land werde sich an einer "Clearing-Stelle" beteiligen, der auch Vertreter der Gewerkschaften und des früheren Besitzers Siemens angehören sollen, sagte Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU).
Ziel sei es, alle rechtlichen Möglichkeiten im Sinne der Mitarbeiter auszuschöpfen. Dabei solle auch geklärt werden, in welchem Umfang Patente an den taiwanesischen Besitzer BenQ abgeflossen seien und was man dagegen tun könne. Am Abend wollte sich Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) mit Siemens-Chef Klaus Kleinfeld treffen.
Taiwanesischer Mutterkonzern hatte den Geldhahn zugedreht
BenQ Mobile mit 3000 Beschäftigten in Deutschland hatte in der vergangenen Woche Insolvenzantrag gestellt, nachdem der taiwanesische Mutterkonzern
den Geldhahn zugedreht hatte. "Die Nachricht hat uns wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen", sagte Huber.
Die Möglichkeiten für den Staat, finanziell einzugreifen, seien beschränkt. Nach Einschätzung von Freistaat und Gewerkschaft hängt die Zukunft von BenQ Mobile entscheidend davon ab, ob das deutsche Unternehmen noch Zugriff auf die Patente und Lizenzen hat. Diese sind bereits teilweise nach Taiwan transferiert worden.
Schlüsseltechnologie muss im Land gehalten werden
"Sollten die Patente und Lizenzen unwiderruflich bei BenQ sein, sehe ich keine Chancen, weiter produzieren zu können", sagte IG-Metall-Bezirkschef Werner Neugebauer. Ziel müsse es sein, diese Schlüsseltechnologie im Land zu halten, sagte Huber. "Wir wollen, dass es auch in Zukunft Entwicklung, Produktion und den Verkauf von Handys in Deutschland gibt."
Die Verbraucher rief Huber dazu auf, sich im Weihnachtsquartal beim Kauf eines Handys für ein heimisches Produkt zu entscheiden. "Ohne Markt gibt es keine Beschäftigung." Die Gewerkschaften begrüßten das Eingreifen des Freistaats. "Die Politik steht in der Pflicht", sagte Bayerns DGB-Chef Fritz Schösser.
(dpa)
--------------------------------------------------
Alles im Leben braucht seine Zeit. Gras wächst auch nicht schneller,
wenn man daran zieht!
Gruß
KTM 950
Von Christoph Hardt und Christoph Nesshöver
In deutschen Top-Unternehmen hat es in den vergangenen Monaten zahlreiche Kommunikationsdesaster gegeben. Die Siemens-BenQ-Krise setzt dem Ganzen jetzt die Krone auf. Der öffentliche Umgang des Unternehmens mit seiner ehemaligen, nun insolventen Handy-Sparte ist das Ende einer langen Fehlerkette.
BenQ Mobile bekommt von vielen Seiten Hilfe. Doch reicht das zum Überleben? Quelle: Reuters
Bild vergrößernBenQ Mobile bekommt von vielen Seiten Hilfe. Doch reicht das zum Überleben? Quelle: Reuters
MÜNCHEN / DÜSSELDORF. Gerhard Schröder wollte mit „Bild, Bild am Sonntag und Glotze“ regieren. In der Verzweiflung macht es Klaus Kleinfeld ähnlich. Am Montag Morgen „Bild“, am Abend Fernsehen. Das aber geht nicht gut, die Siemens- Medienoffensive fällt zunächst aus. „Technische Probleme“ gebe es mit der Leitung, entschuldigte sich Heute-Journal-Moderatorin Marietta Slomka am Montag. Klaus Kleinfeld hat das Glück verlassen.
Als der Siemens-Chef zehn Minuten später endlich live auf Sendung ist, kommt seine Stimme dumpf über Telefon. Später, bei Tom Buhrow in den „Tagesthemen“, ist es auch nicht viel besser. Der Siemens-Chef wirkt erst kleinlaut, dann genervt: „Im Nachhinein ist man immer schlauer“. Dann lässt er die rechte Hand mehrfach in Richtung Kamera schnellen. Das sollte man nicht tun, Millionen nehmen den Eindruck mit, Kleinfeld ringe um die Fassung.
In deutschen Top-Unternehmen hat es in den vergangenen Monaten zahlreiche Kommunikationsdesaster gegeben. Da war Josef Ackermann mit seinen Milliardengewinnen und den gleichzeitig verkündeten Massenentlassungen, da war Allianz-Chef Michael Diekmann, der alles machen wollte, nur nicht den „Ackermann“, dann aber in die gleiche Falle lief: Rekordgewinne, Stellenabbau. Und nun Siemens, die Krönung.
Um zu erklären, was in den vergangenen Tagen über den deutschen Technik-Riesen hereingebrochen ist, bieten sich zwei Interpretationsmodelle an: Das erste, das ist die große Intrige gegen Klaus Kleinfeld, den Mann, der angeblich das Siemens-Erbe verschleudert. Es gibt Leute, die so reden in München, die sagen, Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer habe mit dem Vorstandschef gebrochen. Pierer hat das mehrfach dementiert, doch bleibt die Frage offen, wie Pierer, dieser eminent politische Siemens-Veteran, eine so deftige Gehaltserhöhung hat durchwinken können, ohne an die öffentlichen Folgen zu denken. „Vielleicht war es Tunnelblick“, sagt ein Vertrauter. Sonderbar bleibt dennoch, dass die Geschichte ausgerechnet zu dem Zeitpunkt ruchbar wurde, als sich die Krise um BenQ zuspitzte. Denn dass man bei Siemens nichts geahnt hätte, ist eine Mär. Gut möglich allerdings, dass es die falschen Leute waren, die davon wussten.
Interpretationsmodell zwei ist etwas einfacher: „Es ist einfach dumm gelaufen“, sagt ein Pressesprecher. Egal, für welche Sichtweise man sich entscheidet, fest steht, dass die Kommunikatoren der Siemens AG vor einem Scherbenhaufen stehen. „Das war der Gau“, sagt eine hochrangiger Siemens-Mann. In der Pressestelle räumt man ein, die politische Dimension des Geschehens unterschätzt zu haben. Und das von entsprechenden Stellen die Warnsignale fehlten.
Dabei hat alles ziemlich normal begonnen, typisch Siemens, ziemlich langatmig und formal korrekt. Die Geschichte der Gehaltserhöhung, sie beginnt schon im Jahr 2004. Angesichts der bevorstehenden Führungswechsel bleibt die Entscheidung zur turnusgemäßen Erhöhung der Vorstandsbezüge liegen. Im Geschäftsbericht für 2005 kündigt der neue Aufsichtsratschef von Pierer jedoch den Zuschlag bereits an. Dann werden Studien in Auftrag gegeben, im Mai 2006 entscheidet das Präsidium des Aufsichtsrats. Da die Gehälter drei Jahre nicht erhöht worden sind, fällt der Zuschlag kräftig aus. Man vereinbart Stillschweigen, die Maßnahme soll im Geschäftsbericht 2006 publiziert werden. Die Kommunikatoren werden nicht informiert.
Es mutet wie eine Ironie der Geschichte an, dass der Stein ausgerechnet auf einer Party ins Rollen kommt, die Siemens Anfang September zum Abschied für den langjährigen Kommunikationschef Eberhard Posner gibt. Dort konfrontiert eine Journalistin von Pierer mit einem Fragenbündel, die Gehaltserhöhung ist nur ein kleiner Teil davon. Gut eine Woche später ist die Vorabmeldung des „Spiegel“ in der Welt.
Jetzt rächt sich, dass es in der Konzernkommunikation in der Ära Kleinfeld zu tief greifenden Veränderungen gekommen ist, deren Folgen noch immer nicht bewältigt scheinen. Während Pierers Chefkommunikator Posner den Kontakt mit den Medien zu seinen vornehmsten Aufgaben zählte, sieht sich Kleinfelds neuer Kommunikationschef Janos Goenczoel als Kommunikationsmanager. Der gebürtige Ungar mit amerikanischem Pass ist als PR-Mann groß geworden, er hat einen Ausflug ins Private-Equity-Geschäft hinter sich, gegenüber Journalisten zeigt er sich betont zurückhaltend. Er arbeitet im Hintergrund, konzentriert sich auf die Neupositionierung der Marke Siemens und den Umbau der Kommunikationsstrukturen. In der Pressestelle herrscht munteres Kommen und Gehen, erst ab März 2006 tritt mit dem Amtsantritt des neuen Pressechefs Peik von Bestenbostel, der zuvor für BMW und die Quandt-Stiftung arbeitete, eine Beruhigung ein.
Doch erweist es sich als großer Mangel, dass dem Kommunikationschef der Draht zum Aufsichtsratschef zu fehlen scheint, die losbrechende Empörung trifft die Siemens-Presseleute daher unvorbereitet. Einen Tag nach der „Spiegel“-Geschichte, am 19. September, hat Siemens Journalisten zum Treff auf dem Oktoberfest geladen. Es herrscht Wies’n-Stimmung – scheinbar. Denn in Wahrheit gärt es. Die Hoffnung, die öffentliche Aufregung unter Kontrolle zu bekommen, ist zerschlagen, die Presseleute wissen bei Maß und Fleischpflanzerl, dass die Bild-Zeitung am nächsten Morgen Klaus Kleinfeld frontal attackieren wird. Dann bricht die Welle gegen Siemens richtig los. „Wir sind machtlos“, sagt einer, der mitten im Sturm steht.
Die Strategie: Wegducken. Interviewwünsche werden abgeschmettert. Schließlich wollte Klaus Kleinfeld ja eine ganz andere Geschichte von sich lesen: Während sich Deutschland über die gierigen Siemens-Manager echauffiert, stellt Kleinfeld in New York im Rahmen der Wohltätigkeitsinitiative von Bill Clinton und im Beisein von Janos Goenczoel ein Klinik-Projekt in China vor. In Deutschland erfährt man davon keine Silbe, hier herrscht die Strategie des Schweigens.
Im Fernen Osten braut sich ein noch schlimmeres Unwetter zusammen.
Dabei braut sich zur selben Zeit im Fernen Osten ein noch schlimmeres Unwetter zusammen. Mitte September ist es zwischen Siemens und den Taiwanern von BenQ zum Zerwürfnis über ausstehende Zahlungen nach deren Übernahme der Siemens-Handy-Sparte gekommen. Gerüchte über Liquiditätsengpässe sind in der Welt, die deutsche BenQ kann jeden Cent gebrauchen. Doch der Board in Taiwan lehnt das Siemens-Angebot ab, danach herrscht zwischen Taipeh und München Funkstille.
Dass Siemens von dem, was kommt, „völlig überrascht“ gewesen sei, kann man glauben, man muss es nicht. Die wichtigsten Kommunikatoren aber scheinen wieder nicht vorbereitet. Als BenQ Mobile vorigen Donnerstag die bevorstehende Pleite meldet, basteln die Siemens-Leute an einer ganz anderen, einer „Positiv-Geschichte“. Die liegt jetzt auf Eis. Dann bricht das Gewitter los. Der öffentliche Vorwurf, die Pleite sei ein abgekartetes Spiel gewesen, trifft den Nerv von Kleinfeld. „Fassungslos“, sei er gewesen.
Bis tief in die Nacht sitzen Vorstände und Kleinfeld-Vertraute am Freitag beieinander, dann wird das Schweigen gebrochen, ein Signal ausgesendet: der Verzicht auf die Gehaltserhöhung. Das exklusive Gesprächangebot geht ausgerechnet an die Zeitung, die Kleinfeld zuvor aufs Schärfste attackiert hat: „Bild“. Hier nimmt der Siemens-Chef das Wort „Solidarität“ in den Mund. Auch das ist ein Ereignis. Dann folgt das Fernsehen, Kleinfeld zeigt, dass er das noch üben muss.
Leute, die vor wenigen Stunden mit ihm verhandelt haben, sagen, der Siemens-Chef habe einen souveränen Eindruck hinterlassen. Leute in seiner Umgebung sagen, sein Image sei nicht beschädigt. Leute, die schon lange dabei sind, erinnern daran, wie oft Heinrich von Pierer in seinen Anfängen zum Abschuss frei gegeben wurde. Leute, die Kleinfeld kennen, wissen, dass das, was passiert ist, nicht ohne Folgen bleiben wird.