Irans Erstschlag
@J.B.(#25): Ohne die Großmächte ist die UNO ein Kasperverein. Man sollte nicht vergessen, dass die Mehrheit der Mitglieder keine Demokratien sind. Die entwickelte Welt wird sich nie einem Mehrheitsbeschluss von Diktaturen unterwerfen. Die UNO-Truppen dürfen sich verteidigen, kämpfen und angreifen; wenn das Mandat entsprechend ausgestattet ist.
USA-Irak: Hier haben wir einen klassischen Angriffskrieg, wo politische und wirtschaftliche Interessen im Vordergrund standen. Verabscheuungswürdig und total ungerecht, da brauchen wir nicht darüber zu reden!!
Israel-Hisbollah: Hier geht es um einen Verteidigungskrieg, wo es primär darum geht dass eigene Volk und Land vor Übergriffen zu schützen!! Man sollte nicht vergessen wer immer wieder die Politik der kleinen Nadelstiche betrieben hat!! Was hätte Israel denn machen sollen?? Man sollte auch nicht vergessen, dass die Israelis damals mit dem Ende der Besetzung und den Abzug der Truppen aus dem Libanon den ersten Schritt zur Beruhigung der Lage unternommen hat. Wie wurde es ihnen gedankt??
Krieg ist nie eine Lösung, aber welche Mittel bleiben einem Volk wenn die Diplomatie versagt!!
mfg J.B.
und es läuft immer darauf hinaus, daß derselbe tatbestand beim einen staat terrorismus ist und beim anderen der "kampf für demokratie und freiheit".
und aud billige verarsche habe ich schon lange keine böcke mehr.
und jetze gehts ab zum strand!!
mfg J.B.
mfg J.B.
die atombombe von theheran muss verhindert werden, da dieses regime nicht zaudert, einen atomschlag auszuführen. wir alle haben nach hiroshima vergessen, was dann kommt.
daher müssen die israeli und der rest der welt verhindern, daß das verbrecherregime der taliban, mulla und hisbolla milizinäre zu viel technologische und militärische macht erlangt.
wir bewegen uns auf einem gebiet, wo es einen point of no return für das größte desaster der menschheitsgeschichte gibt.
das ist das eigentliche thema
Zum Thema Iran gebe ich vollkommen recht, ich bin sogar der Meinung dass die das ganz geschickt gemacht haben, denn momentan richtet sich die Aufmerksamkeit der Welt auf Israel und den Libanon!! So können sie schön weiterbasteln!! Aber ich glaube wenn die Iraner so weitermachen, dann werden sie nächsten sein, die eine über die Birne bekommen!!
mfg J.B.
Angesichts der dramatischen Gewalteskalation in Libanon ist Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) kurzfristig zu einer Nahost-Mission aufgebrochen. Er will die Chancen für eine Waffenruhe in der Region ausloten.
"Hohe Priorität hat eine Beruhigung der Lage", sagte Steinmeier am Samstag vor seinem Abflug in Berlin. Es müssten jetzt Bedingungen dafür geschaffen werden, "dass die Waffen schweigen". Die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung und die humanitäre Lage insbesondere im Süden Libanons seien "alarmierend". Deshalb wolle er vor Ort die Lage sondieren. Oberste Priorität habe nun die Beruhigung der Lage. Es müssten Bedingungen geschaffen werden, dass die Waffen schweigen können. Dann müsse der Rahmen für eine dauerhafte Lösung geschaffen werden.
Steinmeier trifft am Nachmittag in Kairo zunächst seinen ägyptischen Amtskollegen Ahmed Abul-Gheit und fliegt am Abend weiter nach Jerusalem. In Israel wird Steinmeier am Sonntag Ministerpräsident Ehud Olmert und Außenministerin Zipi Liwni treffen. In Ramallah ein Gespräch mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas geplant.
Zeitgleiche diplomatische Mission in Beirut, Damaskus und New York
Zugleich seien Sondierungsteams des Auswärtigen Amtes nach Beirut, Damaskus und New York entsandt worden, sagte der Minister. Sie sollen nach Worten Steinmeiers Informationen über Positionen und Interessen sammeln und Spielräume für Verhandlungen ausloten.
Vermutlich wird der Politiker auf seiner Nahost-Reise auch den französischen Außenminister Philippe Douste-Blazy treffen, der sich ebenfalls zu Gesprächen in der Region aufhält. Am Sonntag wird auch US-Außenministerin Condoleezza Rice in Israel erwartet. Am kommenden Mittwoch nimmt Steinmeier voraussichtlich an einem Treffen der so genannten Libanon-Gruppe in Rom teil, zu dem auch Rice erwartet wird.
Steinmeier zufolge wurden in den vergangenen Tagen etwa 4500 Deutsche aus Libanon gebracht. Es habe 19 Sonderflüge gegeben. Die große Sorge gelte jetzt den Deutschen, die sich noch in Südlibanon befänden. Deshalb werde er in Israel Gespräche darüber führen, wie sichere Reisewege geschaffen werden können. Für den Rücktransport der im besonders stark umkämpften Südlibanon verbliebenen Menschen solle eine zusätzliche Fähre gechartert werden.
Am Samstag kamen erneut mehr als 300 Libanon-Flüchtlinge in Hannover und Düsseldorf an. Eine Boeing der Fluggesellschaft Hapagfly mit rund 180 Menschen aus dem Krisenland sei planmäßig um 2.40 Uhr gelandet, sagte ein Sprecher des Flughafens in Hannover. Das Flugzeug brachte die Menschen im Auftrag des Auswärtigen Amtes von Larnaca auf Zypern nach Hannover. Ein Airbus der Fluggesellschaft LTU brachte wenig später ebenfalls im Auftrag des AA 165 Menschen aus Larnaca nach Düsseldorf.
Bei den Kämpfen zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz in Libanon und Nordisrael sind seit Beginn am 12. Juli nach jüngsten Angaben mindestens 345 Menschen in Libanon und 34 Menschen auf der israelischen Seite getötet worden.
Quelle: Financial Times Deutschland
Nichts für ungut!!
mfg J.B.
An der Grenze zu Libanon hat Israel Truppen zusammengezogen, um möglicherweise eine größere Bodenoffensive zu starten. Israelische Soldaten griffen Kommandoposten der Hisbollah-Miliz, Raketenstellungen und Verbindungsstraßen nach Syrien an.
Die Verlegung von zusätzlichen Truppenverbänden und Panzern an die Grenze des nördlichen Nachbarstaates ging am samstag weiter. Zu Vorbereitungen auf eine mögliche Bodenoffensive Israels wollte sich die Armee nicht äußern. Es werde aber eine Ausweitung der Einsätze geben.
Die israelische Artillerie feuerte auf libanesisches Gebiet. Die israelische Luftwaffe griff binnen 24 Stunden mehr als 150 Ziele in Libanon an. Uno-Generalsekretär Kofi Annan warnte Israel eindringlich vor einer Invasion. Der Einmarsch von Bodentruppen wäre eine sehr ernste Eskalation, sagte er.
Israelische Soldaten drangen am Samstag in ein Dorf im Südwesten Libanons vor. Die Streitkräfte erklärten, die Kontrolle über Marun al-Ras übernommen zu haben. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es jedoch, die Soldaten seien nur wenige hundert Meter in den Ort vorgedrungen. Marun al-Ras gilt als einer der Orte, von denen aus Raketen auf israelisches Gebiet abgeschossen wurden.
Hisbollah feuert erneut Raketen auf Israel
Die schiitische Hisbollah-Miliz beschoss am Samstag erneut Ortschaften im Norden Israels mit Raketen. Dabei seien zehn Menschen verletzt und zwei Häuser beschädigt worden, sagten Ärzte und die israelische Armee. Es seien etwa zehn Einschläge registriert worden, sagte eine Militärsprecherin in Tel Aviv.
Bei den Kämpfen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz wurden seit Beginn am 12. Juli nach jüngsten Angaben mindestens 345 Menschen in Libanon und 34 Menschen auf israelischer Seite getötet.
Quelle: Financial Times Deutschland
Fneich prangert "schmutzigen Krieg gegen Zivilbevölkerung" an
Beirut - Israel habe seine Militäroperation gegen die Hisbollah lange Zeit vor der Gefangennahme zweier Soldaten durch die Schiiten-Miliz geplant, um "den Status quo in der Region zu ändern", erklärte der libanesische Energieminister Mohammed Fneich in einem Interview mit der Beiruter Tageszeitung "L'Orient-le Jour" (Internetausgabe). "Israel beschloss das Timing", sagte der 53-jährige Hisbollah-Politiker, der seit Juli 2005 der libanesischen Regierung angehört. Wer der Hisbollah jetzt die Verantwortung für die Eskalation aufzubürden versuche, legitimiere die "israelische Aggression gegen den Libanon".
Auf die Frage, ob sich die Hisbollah-Führung der schweren Verantwortung bewusst sei, die sie gegenüber der Zivilbevölkerung trage, antwortete er: "Die Verantwortung tragen der Aggressor und alle Staaten, die passiv zusehen (...) und nicht stoppen, was sich auf unserem Territorium abspielt. (...) Wie kann man so barbarische Verbrechen an Zivilisten tolerieren?"
"Schmutziger Krieg"
Statt die direkte Konfrontation mit der Hisbollah zu wagen, führe die israelische Armee einen "schmutzigen Krieg" gegen die Zivilbevölkerung. "Die Leiden des libanesischen Volkes sind uns bewusst (...), aber wir sagen ihm, dass wir jeden Angriff auf seine Ehre und Würde absolut zurückweisen", betonte der Hisbollah-Minister. Israels Vorgehen lasse sich nicht mit dem "Argument der beiden (entführten) Soldaten legitimieren". Mit der Gefangennahme von israelischen Soldaten wolle die Hisbollah die Befreiung von Gefangenen durchsetzen, "die seit Jahren in israelischen Kerkern verkommen".
Die Frage der Gefangenen sei im Lichte der "massiven Zerstörungen und Massaker" überholt, meinte Fneich. Zuerst müssten die Kampfhandlungen eingestellt werden, erst dann könne man über einen Gefangenenaustausch sprechen. Den Vorschlag von UNO-Generalsekretär Kofi Annan für eine sofortige Waffenruhe bei gleichzeitiger Freilassung der Soldaten hat die Hisbollah abgelehnt. Man könne nur eine "bedingungslose" Feuereinstellung akzeptieren, gefolgt von indirekten Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch, hat der Hisbollah-Parlamentsabgeordnete Hussein Hajj Hassan am Freitag in Beirut erklärt.
Bei der Bildung der Regierung vor einem Jahr hatte Ministerpräsident Fouad Siniora erklärt, er sei "stolz" darauf, den Hisbollah-Vertreter Fneich zu seinen Ministern zählen zu können. Der an der Beiruter Universität ausgebildete Mathematiker, laut offizieller Biografie ein "bewährter Kämpfer gegen die zionistische Okkupation", war 1984 im damals besetzten Südlibanon längere Zeit in israelische Gefangenschaft geraten. Seit 1992 ist er Parlamentsabgeordneter. Im libanesischen Parlament, das aus den freien Wahlen von 2005 hervorging, stellt die Schiiten-Allianz 35 der 128 Abgeordneten, 14 von ihnen gehören der Hisbollah an. (APA)
Hör sich einer das an!! Die paar tausend Raketen welche die Hisbollah vor dem Konflikt jahrelang auf Israel abgefeuert hat, verschwieg er halt!! Politiker sind überall auf der Welt gleich-->lügen und betrügen, dass können sie alle!!
mfg J.B.
Lässiger, umstrittener Henry-Fonda-Typ: Israels Generalstabschef Dan Halutz
Dass die Militärkampagne im Libanon, zumindest bisher, vor allem aus der Luft geführt wurde, könnte auch damit zu tun haben, dass der Chef instinktiv seinen "Blauen" (die Luftwaffe trägt blaue Uniformen) mehr vertraut als den "Grünen" von den Landstreitkräften. So lautet eine Spekulation israelischer Medien, die allerdings nicht plausibel ist, weil nicht der Armeechef, sondern der Premierminister die Linie bestimmt und wohl alle Israelis einen Bodenkrieg vermeiden wollen. Aber weil Dan Halutz der erste israelische Generalstabschef ist, der aus der Luftwaffe kommt, schaut man jetzt umso genauer, was er anders macht als seine Vorgänger und ob er die Übersicht und den Sachverstand hat, auch die anderen Waffengattungen richtig einzusetzen.
In Israel wird auch immer beobachtet, wie "politisch" ein Armeechef ist - ob er eher die Anweisungen der Regierung umsetzt oder umgekehrt versucht, die Regierung zu beeinflussen. Die Amtszeit von Halutz' Vorgänger Moshe Yaalon wurde nicht verlängert, weil er sich ziemlich deutlich gegen den Gaza-Abzug ausgesprochen hatte. Jetzt heißt es, dass die Armee auf mehr Zeit dränge, um "ihre Arbeit mit der Hisbollah zu machen". "Die Stärke unserer Werte und unserer Moral wird auf die Bürger des Staates ausstrahlen und auf ihre Fähigkeit, der Bedrohung standzuhalten", hieß es in Halutz' bisher letztem Tagesbefehl.
1948 in Tel Aviv als Sohn einer aus dem Iran stammenden Familie geboren, wuchs Halutz in der Landwirtschaftssiedlung Hagor auf und war vielleicht schon durch den Familiennamen (er bedeutet "Pionier") für eine militärische Karriere prädestiniert. 1966 trat er in die Luftwaffe ein. Nach Unterbrechungen, in denen er ein Wirtschaftsstudium abschloss, bekleidete Halutz ab 1982 zahlreiche Posten bei der Luftwaffe und wurde 2000 ihr Kommandeur - gerade "rechtzeitig"für die Intifada. Die "gezielten Tötungen"von Terrordrahtziehern lösten auch in Israel Debatten aus. Halutz gab seinen Fliegern volle Rückendeckung. Auf die Frage, was er fühle, wenn er eine Bombe abwerfe, antwortete er kaltschnäuzig: "Eine leichte Erschütterung des Flugzeugs."
Linksgruppen haben ihm das nicht vergessen, konnten aber nicht verhindern, dass Halutz im Juni 2005 zum Armeechef befördert wurde - zwei Monate vor dem heiklen Gaza-Abzug, den er gut über die Runden brachte. Die Flieger gelten als die Elite und die Sexsymbole der Nation, ein wirklicher Popularitäts-Hit ist der Henry-Fonda-Typ mit der lässigen Körperhaltung, der ruhigen Stimme und dem langsamen Redefluss aber wohl nicht. In der beliebtesten TV-Satire-Sendung gibt Halutz eine Figur ab, die so ganz dem Klischee von den Kampfpiloten entspricht - eine Art überheblichen Macho-Lümmel mit drei Sonnenbrillen.
Außenminister Khatib: Wir halten es für unabdingbar, dass die libanesische Regierung Aurorität über das gesamte Land hat
Hamburg - Der jordanische Außenminister Abdul Illah Khatib hat die pro-iranische Hisbollah-Miliz für den Ausbruch der Gewalt im Libanon mitverantwortlich gemacht. "Jordanien hat einen ausgewogenen und verantwortungsvollen Standpunkt eingenommen. Wir sind gegen israelische Angriffe auf libanesische Zivilisten. Und wir sind gegen Eskalationen durch irgendwelche Parteien, die die gesamte Region gefährden", sagte der Minister in einem von "Spiegel Online" veröffentlichten Interview in Anspielung auf die Entführung israelischer Soldaten durch die Hisbollah.
Kahtib sprach sich für eine Stärkung der libanesischen Regierung aus. "Wir halten es für unabdingbar, dass die libanesische Regierung Autorität über das gesamte Land hat." Seine Regierung habe keine direkten Kanäle zur Hisbollah und rede ausschließlich mit der libanesischen Regierung.
Es sei entscheidend, dass der Libanon nicht zum Spielball "regionaler Agendas" werde. "Die territoriale Integrität und Souveränität des Landes muss respektiert werden. Libanesische Angelegenheiten sollten allein von der libanesischen Regierung geregelt werden - ohne jede Einflussnahme von außen."
Die Frage, ob die Hisbollah die beiden israelischen Soldaten ohne Wissen des Iran oder Syriens entführt habe, beantwortete der Außenminister ausweichend: "Ich glaube, wir werden später vielleicht Gelegenheit haben, das zu analysieren. Was passiert ist, ist aber passiert. Im Moment kommt es darauf an, die kollektive Bestrafung der Libanesen für diese Tat zu stoppen." (APA)
Truppen und Panzer an der Grenze zum Libanon zusammengezogen - Mehrere tausend Soldaten bereits im Südlibanon im Einsatz - Annan warnt vor "humanitärer Katastrophe" bei Invasion
Tel Aviv/Beirut/Beirut - Israel hat in Vorbereitung einer möglichen Bodenoffensive Kampfverbände und Panzer an der Grenze zum Libanon zusammengezogen und die Zivilbevölkerung im Süden des Nachbarlandes aufgerufen, ihre Dörfer zu verlassen. Am Freitag wurden zudem tausende Reservisten mobilisiert. Der israelische Generalstabschef Dan Halutz sagte, die Einsätze von Bodentruppen gegen die radikal-schiitische Hisbollah-Miliz sollten im Umfang beschränkt bleiben.
Bodentruppen
Die israelische Armee ist nach eigenen Angaben bereits vor einigen Tagen mit Bodentruppen auf libanesisches Territorium vorgedrungen. Israelische Truppen hätten im Grenzgebiet des Südlibanon Positionen um die Ortschaften Marouahin und Maroun el-Ras besetzt, sagte ein Sprecher der israelischen Armee am Samstag in Jerusalem. Nach Angaben eines Sprechers der UNO-Interimsmission im Libanon (UNIFIL) ist Israel bisher nur mit einem kleinen Kontingent im Süden präsent. Über die Zahl der Soldaten machte er keine Angaben. Israelische Soldaten waren in den vergangenen Tagen mehrfach auf libanesisches Staatsgebiet vorgestoßen und hatten sich dort Kämpfe mit der schiitischen Hisbollah-Miliz geliefert.
Schwere Bombardements
Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht auf Samstag mehr als siebzig Ziele im Libanon angegriffen. Darunter seien Kommandoposten der schiitischen Hisbollah-Miliz, Raketenstellungen und zwölf Straßenverbindungen nach Syrien gewesen, sagte ein israelischer Militärsprecher am Samstag in Tel Aviv. Auch mehrere Sendeanlagen für das Fernsehen und den Mobilfunk wurden zerstört. Das teilte die libanesische Polizei mit. Kampfjets griffen demnach an mindestens zwei Stellen Sendeanlagen an und trafen sie.
Raketen auf Nordisrael
Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah hat am Samstag mindestens zehn Raketen auf Nordisrael abgefeuert. Dabei seien zehn Menschen verletzt und zwei Häuser beschädigt worden, sagten Ärzte und die israelische Armee. Ein Haus in der israelischen Stadt Carmiel, rund 15 Kilometer von der Grenze zum Libanon entfernt, sei unmittelbar von einer Rakete getroffen worden. Dabei wurden nach diesen Angaben zwei Menschen leicht verletzt.
Rice gegen sofortigen Waffenstillstand
Unterdessen wies US-Außenministerin Condoleezza Rice Forderungen nach einen sofortigen Waffenstillstand in dem zehn Tage alten bewaffneten Konflikt zurück. Rice reist an diesem Sonntag zu Gesprächen in den Nahen Osten. In Berlin bewertete die Bundesregierung Forderungen nach einem schnellen Waffenstillstand zurückhaltend und bekräftigte zugleich das Recht Israels auf Selbstverteidigung.
Deutschlands Beitrag
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, Deutschland habe keine Vermittlerrolle im klassischen Sinne. Jedoch leiste Deutschland einen Beitrag dazu, dass die internationale Staatengemeinschaft möglichst gemeinsam agiere. Merkel hatte nach amerikanischen Angaben am Freitag mit US-Präsident George W. Bush telefoniert. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) wird an diesem Samstag in den Nahen Osten reisen und Gespräche in Ägypten, Israel und den Palästinensischen Gebieten führen.
Merkel sagte, im Nahost-Konflikt müssten jetzt alle Anstrengungen darauf gerichtet werden, "dass die Waffen schweigen, dass endlich keine Gewalt mehr angewendet wird". Im ZDF forderte sie am Freitag zugleich dazu auf, "dass wir hier Auslöser und die Folgen nicht durcheinander bringen". Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung. "Aber wir sagen auch, dass natürlich menschliche Opfer, die Zerstörung der Infrastruktur in einem geringst möglichen Ausmaß gehalten werden müssen."
Annans Warnung
UN-Generalsekretär Kofi Annan warnte vor einer israelischen Bodenoffensive im Nachbarland. Ein Übertritt israelischer Bodentruppen auf libanesisches Territorium würde eine "ernste Eskalation" des Konflikts darstellen, sagte Annan am Freitagabend im Interview des US-Nachrichtensenders CNN. Er rief zu einem Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz auf. Eine "humanitäre Katastrophe" würde folgen, falls die bewaffneten Auseinandersetzungen fortgesetzt würden.
Libanon will Widerstand leisten
Die israelische Armee will am Wochenende weitere Soldaten an das umkämpfte Grenzgebiet verlegen. Schon jetzt sind nach israelischen Medienberichten mehrere tausend Soldaten im Südlibanon im Einsatz. Die israelische Armee forderte die libanesische Zivilbevölkerung auf, das Gebiet südlich des Flusses Litani zu räumen. Dabei handelt es sich um einen rund 30 Kilometer breiten Gebietsstreifen. Libanons Verteidigungsminister Elia Murr kündigte an, die Armee seines Landes werde im Fall einer israelischen Invasion Widerstand leisten. Bei Gefechten mit den Hisbollah-Milizen im Südlibanon starben nach Angaben aus Tel Aviv vier israelische Soldaten.
Der Weltsicherheitsrat ringt unterdessen weiter um eine Lösung. Sein amtierender Präsident, Jean-Marie de La Sablière, räumte am Freitag jedoch ein, dass sich das Gremium bisher noch nicht einmal auf die Anweisung einer Waffenruhe per Resolution verständigen konnte. (APA/dpa)
Die USA beschleunigen nach Informationen der "New York Times" Lieferungen von Präzisionswaffen an Israel. Der Deal war demnach bereits im Jahr 2005 vereinbart worden.
HB WASHINGTON. Ein entsprechendes Ersuchen habe die israelische Regierung in der vergangenen Woche nach Beginn ihrer Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon an Washington gerichtet, meldete die Zeitung am Samstag unter Berufung auf amerikanische Regierungsbeamte.
Die Entscheidung, dem Wunsch zu entsprechen, sei in der US-Regierung nach relativ kurzer Debatte gefallen. Wie es weiter hieß, sehen Militärvertreter in dem Ersuchen ein Anzeichen dafür, dass Israel noch eine "lange Liste" von Zielen im Libanon habe.
US-Präsident George W. Bush bekräftigte unterdessen in seiner wöchentlichen Rundfunkansprache, dass die USA eine langfristige Friedenssicherung im Nahen Osten wollten. Bereits am Freitag hatte Außenministerin Condoleezza Rice erneut deutlich gemacht, dass die USA in einem sofortigen Waffenstillstand im Libanon-Konflikt keine Lösung sähen, weil dies nach Washingtoner Auffassung nur die Rückkehr zum Status Quo und neue Gewalt bedeuten würde. Sie erklärte auch, dass sich die USA höchstwahrscheinlich nicht an einer internationalen Friedenstruppe im Libanon beteiligen würden.
Rice reist an diesem Sonntag zu Gesprächen über die Krise nach Israel sowie in die Palästinenser-Gebiete und dann zur Teilnahme an einer Nahost-Konferenz nach Rom. Sie werde deutlich machen, dass die Krise nur gelöst werden könne, wenn die dafür verantwortliche Terroristengruppe und Unterstützerstaaten konfrontiert würden, sagte Bush am Samstag in seiner Ansprache. Er bezog sich dabei auf die Hisbollah sowie Syrien und Iran.
Der "New York Times" zufolge sind die beschleunigten Lieferungen von satelliten- und lasergeleiteten Bomben an Israel Teil eines Multimillionen-Dollar-Pakets, das im vergangenen Jahr vereinbart wurde. Danach kann Israel unter anderem von den USA bis zu 100 Bomben vom Typ GBU-28 kaufen, die speziell dazu dienen, Betonbunker zu knacken.
Die "New York Times" zitierte Regierungsbeamte mit den Worten, üblicherweise liege es nach Abschluss einer Waffenhandelsvereinbarung beim Käufer, einen Zeitplan für die Auslieferungen aufzustellen. Ein weiterer Beamter schränkte aber der Zeitung zufolge ein, es sei indessen keine "normale Prozedur", Ersuchen nach Waffensendungen innerhalb weniger Tage zu entsprechen. Das sei geschehen, weil Israel ein Verbündeter sei.
Dem Blatt zufolge könnten die Lieferungen bei arabischen Regierungen und anderen Verärgerung auslösen, weil der Eindruck entstehe, dass die USA Israel aktiv bei der Bombardierung unterstützten - in einer Weise, die mit den iranischen Hilfen für die Hisbollah verglichen werden könne.
Bereits am Donnerstag hatte die US-Regierung mit Saudi-Arabien die Lieferung von militärischer Ausrüstung - unter anderem Ersatzteile für Panzer - in einem Umfang von mehr als sechs Milliarden Dollar vereinbart. Nach Einschätzung der "New York Times" könnte dies teilweise mit dem Ziel erfolgt sein, "unausweichlicher" arabischer Empörung über die beschleunigte Versorgung Israels mit Bomben entgegenzutreten - für den Fall, dass dieser Schritt bekannt werde.
Wie es am Samstag in US-Medienberichten zur Nahost-Reise von Rice hieß, wurden Pläne auch für Besuche in arabische Staaten fallen gelassen, weil die ins Auge gefassten Länder dies angesichts der amerikanischen Ablehnung eines Waffenstillstands als problematisch empfunden hätten. Stattdessen solle es nun Kontakte im Rahmen und am Rande der Nahostkonferenz am Mittwoch in Rom geben. Rice und Bush kommen zudem am Sonntag in Washington vor dem Abflug der Ministerin mit saudischen Spitzenpolitikern zusammen, darunter Außenminister Saud al-Faisal.
Quelle: Handelsblatt.com
Die israelische Luftwaffe hat erstmals größere Angriffe auf Ziele im christlichen Zentral- und Nordlibanon geflogen. Israels Militär verlegte weitere Truppen an die Grenze des Nachbarstaates. Soldaten rückten in den Süden Libanons ein.
Nach offiziellen Angaben plant Israel keine groß angelegte
Bodenoffensive. Derzeit liefen begrenzte Militäraktionen, bei denen die Soldaten wenige Kilometer über die Grenze hinweg auf libanesisches Gebiet vorrückten, sagte ein Militärsprecher am Samstag. "Das wird sich vielleicht ausweiten, aber wir planen immer noch begrenzte Einsätze", fügte er hinzu. "Wir sprechen zu diesem Zeitpunkt nicht darüber, mit großer Truppenstärke einzurücken."
Der israelische Generalstabschef Dan Halutz hatte eine "begrenzte" Bodenoffensive angekündigt, um die Infrastruktur der Hisbollah zu zerstören und Raketenangriffe auf israelisches Gebiet zu unterbinden. Uno-Generalsekretär Kofi Annan sieht eine humanitäre Katastrophe in Libanon voraus, sollte das Land von israelischen Bodentruppen überrannt werden.
Israelische Kampfjets bombardierten indes Sendeanlagen in Fatka und Terbol, wie die dortige Polizei berichtete. Innerhalb von Sekunden blieben die Kanäle des größten Privatsenders LBC in weiten Teilen Libanons schwarz. Auch der Hisbollah-Sender al-Manar war betroffen.
Israel attackiert mehr als 150 Ziele
Die israelische Luftwaffe griff binnen 24 Stunden mehr als 150 Ziele in Libanon an. Israelische Soldaten attackierten Kommandoposten der Hisbollah-Miliz, Raketenstellungen, Verbindungsstraßen nach Syrien und drangen in ein Dorf im Südwesten vor. Die Streitkräfte erklärten, die Kontrolle über Marun al-Ras übernommen zu haben.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es jedoch, die Soldaten seien nur wenige hundert Meter in den Ort vorgedrungen. Marun al-Ras gilt als einer der Orte, von denen aus Raketen auf israelisches Gebiet abgeschossen wurden. Nach Schätzungen der Uno-Beobachtertruppe Unofil rückten insgesamt 300 bis 500 Soldaten über die Grenze vor.
Bei einer nächtlichen Bombardierung der Stadt Nabatijeh durch Israel wurden ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt, wie der libanesische Rundfunk berichtete. Am frühen Samstagmorgen wurden laut Augenzeugen auch Angriffe nahe der Tschebaa-Höfe geflogen.
Hisbollah feuert erneut Raketen auf Israel
Unterdessen schlugen mindestens 50 Raketen in den israelischen Orten Karmiel, Kirijat Schemona, Naharija sowie mehreren kleineren Ortschaften ein. Fünf Menschen wurden verletzt. In der Hafenstadt Haifa wurde mehrfach Sirenenalarm ausgelöst. Bei den Kämpfen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz wurden nach offiziellen Angaben bislang mehr als 360 Libanesen und 34 Israelis getötet.
"Bei einem Einmarsch israelischer Truppen gebe es automatisch erhöhte Spannungen zwischen den (israelischen) Soldaten und der Hisbollah", sagte Annan in einem Interview des US-Senders CNN. Sollten die israelischen Truppen längerfristig in Libanon bleiben und eine Sicherheitszone einrichten, so würden sie von Libanesen als Besetzer erachtet werden und entsprechenden Widerstand provozieren.
Internationale Forderungen nach sofortiger Waffenruhe
Er bekräftigte seine Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand in Libanon. Auch Frankreich forderte eine sofortige Waffenruhe. Ein Gefangenenaustausch zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz sowie ein Vorrücken der libanesischen Streitkräfte bis an die israelische Grenzen seien zwei mögliche Wege, dieses Ziel zu erreichen, sagte Außenminister Philippe Douste-Blazy in Kairo. Ähnlich hatte sich zuvor bereits der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki geäußert. Israel und die USA lehnen einen Waffenstillstand allerdings so lange ab, wie die Hisbollah in der Lage erscheint, Ziele in Israel anzugreifen.
Annan sagte, der Krieg zwischen Israel und der Hisbollah habe bereits 700.000 Menschen in die Flucht getrieben, von denen sich die meisten noch in Libanon aufhielten. Ihre Zahl dürfte bei einer israelischen Bodenoffensive weiter steigen: Südlich des Flusses Litani, hinter den Israel die Hisbollah zurückdrängen will, leben normalerweise mehr als 400.000 Menschen.
Zehntausende Ausländer sind bereits aus Libanon geflohen, viele von ihnen über die Mittelmeerinsel Zypern. Der zyprische Außenminister Georgios Lillikas bat die EU um Hilfe bei der Betreuung der Evakuierten. Die EU kündigte an, sei werde ein Helferteam und Medikamente nach Zypern schicken.
Quelle: Financial Times Deutschland
Die militärische Lage im Libanon-Konflikt spitzt sich zu: Israels Armee ist mit Panzern auf libanesisches Gebiet vorgedrungen. Soldaten forderten die Bewohner von 13 Grenzorten über Flugblätter auf, die Region zu verlassen.
Dies wurde am Samstag aus libanesischen Sicherheitskreisen bekannt, die die Aufforderung als ein weiteres Zeichen für eine Ausweitung der israelischen Bodenoffensive deuteten. Die Dörfer liegen etwa sechs Kilometer von der Grenze entfernt. Israels Militär verlegte weitere Truppen an die Grenze des Nachbarstaates.Die Armee rückte mit Panzern auf libanesisches Gebiet vor.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, dass die Panzer eine strategisch wichtige Anhöhe in der Nähe des Dorfes Marun al-Ras besetzt hätten. Es sei zu schweren Kämpfen zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der Hisbollah-Miliz gekommen. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es jedoch, die Soldaten seien nur wenige hundert Meter in das Dorf vorgedrungen. Marun al-Ras gilt als einer der Orte, von denen aus Raketen auf israelisches Gebiet abgeschossen wurden.
Offiziell laufen "begrenzte Militäraktionen"
Eine Militärsprecherin in Tel Aviv sagte, Aufgabe der Soldaten sei es, Posten der Hisbollah-Miliz im Grenzgebiet zu zerstören. Gepanzerte Einheiten seien in dem Gebiet aber bereits seit einigen Tagen im Einsatz. Nach offiziellen Angaben plant Israel keine groß angelegte Bodenoffensive. Uno-Generalsekretär Kofi Annan sieht eine humanitäre Katastrophe in Libanon voraus, sollte das Land von israelischen Bodentruppen überrannt werden.
Derzeit liefen begrenzte Militäraktionen, bei denen die Soldaten wenige Kilometer über die Grenze hinweg auf libanesisches Gebiet vorrückten, sagte ein Militärsprecher. "Das wird sich vielleicht ausweiten, aber wir planen immer noch begrenzte Einsätze", fügte er hinzu. "Wir sprechen zu diesem Zeitpunkt nicht darüber, mit großer Truppenstärke einzurücken."
Israel bombadiert Sendeanlagen
Die israelische Luftwaffe flog indes erstmals größere Angriffe auf Ziele im christlichen Zentral- und Nordlibanon. Kampfjets bombardierten Sendeanlagen in Fatka und Terbol, wie die dortige Polizei berichtete. Innerhalb von Sekunden blieben die Kanäle des größten Privatsenders LBC in weiten Teilen Libanons schwarz. Auch der Hisbollah-Sender al-Manar war betroffen.
Die israelische Luftwaffe griff binnen 24 Stunden mehr als 150 Ziele in Libanon an. Israelische Soldaten attackierten Kommandoposten der Hisbollah-Miliz, Raketenstellungen, und Verbindungsstraßen nach Syrien.
Hisbollah greift Militärstützpunkt in Israel an
Kämpfer der schiitischen Hisbollah-Miliz griffen am Samstag einen Militärstützpunkt in Israel an und verwundeten dabei einen israelischen Soldaten. Das teilten die israelischen Streitkräfte mit. Der Angriff sei auf den Heeresstützpunkt Nurit nahe des israelischen Ortes Avivim erfolgt. Aus Militärkreisen verlautete, offenbar hätten auch Scharfschützen von der libanesischen Seite der Grenze aus geschossen. Es war das erste Mal, dass ein israelischer Soldat in einem israelischen Stützpunkt seit Beginn der Libanon-Offensive am 12. Juli verwundet wurde.
Mindestens 50 Raketen waren zuvor in den israelischen Orten Karmiel, Kirijat Schemona, Naharija sowie mehreren kleineren Ortschaften eingeschlagen. Fünf Menschen wurden verletzt. In der Hafenstadt Haifa wurde mehrfach Sirenenalarm ausgelöst. Bei den Kämpfen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz wurden nach offiziellen Angaben bislang mehr als 360 Libanesen und 34 Israelis getötet.
"Bei einem Einmarsch israelischer Truppen gebe es automatisch erhöhte Spannungen zwischen den (israelischen) Soldaten und der Hisbollah", sagte Annan in einem Interview des US-Senders CNN. Sollten die israelischen Truppen längerfristig in Libanon bleiben und eine Sicherheitszone einrichten, so würden sie von Libanesen als Besetzer erachtet werden und entsprechenden Widerstand provozieren.
Internationale Forderungen nach sofortiger Waffenruhe
Er bekräftigte seine Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand in Libanon. Auch Frankreich forderte eine sofortige Waffenruhe. Ein Gefangenenaustausch zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz sowie ein Vorrücken der libanesischen Streitkräfte bis an die israelische Grenzen seien zwei mögliche Wege, dieses Ziel zu erreichen, sagte Außenminister Philippe Douste-Blazy in Kairo. Ähnlich hatte sich zuvor bereits der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki geäußert. Israel und die USA lehnen einen Waffenstillstand allerdings so lange ab, wie die Hisbollah in der Lage erscheint, Ziele in Israel anzugreifen.
Annan sagte, der Krieg zwischen Israel und der Hisbollah habe bereits 700.000 Menschen in die Flucht getrieben, von denen sich die meisten noch in Libanon aufhielten. Ihre Zahl dürfte bei einer israelischen Bodenoffensive weiter steigen: Südlich des Flusses Litani, hinter den Israel die Hisbollah zurückdrängen will, leben normalerweise mehr als 400.000 Menschen.
Zehntausende Ausländer sind bereits aus Libanon geflohen, viele von ihnen über die Mittelmeerinsel Zypern. Der zyprische Außenminister Georgios Lillikas bat die EU um Hilfe bei der Betreuung der Evakuierten. Die EU kündigte an, sei werde ein Helferteam und Medikamente nach Zypern schicken,
Quelle: Financial Times Deutschland
Du willst doch nicht behaupten, das die beiden Gruppen sich in irgendwas nach stehen ...
Nichts für ungut!!
mfg J.B.
Der Libanon-Konflikt kann nach Ansicht von US-Präsident George W. Bush nur durch Druck auf die Hisbollah, lran und Syrien gelöst werden. Wie die "New York Times" indes berichtete, beschleunigen die USA Lieferungen von Präzisionswaffen an Israel.
US-Außenministerin Condoleezza Rice werde deutlich machen, "dass die Beilegung der Libanon-Krise erfordert, die Terroristen-Gruppen zu konfrontieren, die für die Attacken (gegen Israel) verantwortlich sind, und jene Staaten, die sie unterstützen", sagte Bush am Samstag in seiner wöchentlichen Rundfunkansprache. Er bezog sich dabei auf die Hisbollah sowie Syrien und Iran. "Deren Aktionen bedrohen den ganzen Nahen Osten und verhindern, dass die gegenwärtige Krise beigelegt und der Region ein dauerhafter Frieden gebracht wird", sagte Bush, der das Wochenende auf seiner Ranch in Texas verbringt.
Rice reist am Sonntag zu Gesprächen über die Krise nach Israel sowie in die Palästinensergebiete. Sie hatte am Freitag erneut deutlich gemacht, dass die USA in einem sofortigen Waffenstillstand im Libanon-Konflikt keine Lösung sähen, weil dies nach Washingtoner Auffassung nur die Rückkehr zum Status Quo und neue Gewalt bedeuten würde. Sie erklärte auch, dass sich die USA höchstwahrscheinlich nicht an einer internationalen Friedenstruppe im Libanon beteiligen würden. Bush hatte erklärt, Israel habe ein Recht auf Selbstverteidigung.
US-Medien: Rice ändert Reiseroute
Bei den seit elf Tagen anhaltenden israelischen Angriffen auf Libanon sind mehr als 300 Menschen getötet worden, die meisten davon Zivilisten. Hunderttausende sind auf der Flucht. Bei Raketenangriffen der Hisbollah auf Israel sind mehr als 30 Israelis getötet worden. Auslöser des Konflikts war die Entführung zweier israelischer Soldaten durch die Hisbollah.
Wie es am Samstag in US-Medienberichten zur Nahost-Reise von Rice hieß, wurden Pläne auch für Besuche in arabische Staaten fallen gelassen, weil die ins Auge gefassten Länder dies angesichts der amerikanischen Ablehnung eines Waffenstillstands als problematisch empfunden hätten. Stattdessen solle es nun Kontakte im Rahmen und am Rande der Nahostkonferenz am Mittwoch in Rom geben. Rice und Bush kommen zudem am Sonntag in Washington vor dem Abflug der Ministerin mit saudischen Spitzenpolitikern zusammen, darunter Außenminister Saud al-Faisal.
USA beschleunigen angeblich Bombenlieferungen an Israel
Die USA beschleunigen nach Informationen der "New York Times" im Jahr 2005 vereinbarte Lieferungen von Präzisionswaffen an Israel. Ein entsprechendes Ersuchen habe die israelische Regierung in der vergangenen Woche nach Beginn ihrer Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele in Libanon an Washington gerichtet, meldete die Zeitung am Samstag unter Berufung auf amerikanische Regierungsbeamte.
Die Entscheidung, dem Wunsch zu entsprechen, sei in der US-Regierung nach relativ kurzer Debatte gefallen. Wie es weiter hieß, sehen Militärvertreter in dem Ersuchen ein Anzeichen dafür, dass Israel noch eine "lange Liste" von Zielen im Libanon habe.
Teil eines Multimillionen-Dollar-Pakets
Der "New York Times" zufolge sind die beschleunigten Lieferungen von satelliten- und lasergeleiteten Bomben an Israel Teil eines Multimillionen-Dollar-Pakets, das im vergangenen Jahr vereinbart wurde. Danach kann Israel unter anderem von den USA bis zu 100 Bomben vom Typ GBU-28 kaufen, die speziell dazu dienen, Betonbunker zu knacken.
Die "New York Times" zitierte Regierungsbeamte mit den Worten, üblicherweise liege es nach Abschluss einer Waffenhandelsvereinbarung beim Käufer, einen Zeitplan für die Auslieferungen aufzustellen. Ein weiterer Beamter schränkte aber der Zeitung zufolge ein, es sei indessen keine "normale Prozedur", Ersuchen nach Waffensendungen innerhalb weniger Tage zu entsprechen. Das sei geschehen, weil Israel ein Verbündeter sei.
Quelle: Financial Times Deutschland
"Wir bewegen uns auf ein nationales Desaster zu"
Neila Mouawad ist libanesische Sozialministerin und damit für die 700.000 Flüchtlinge mitverantwortlich. Für deren Schutz fordert sie "humanitäre Korridore" und bessere Versorgungswege. Bislang kommt Hilfe nur über dem Landweg aus Syrien - dem Staat, der die Hisbollah unterstützt.
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Die israelischen Luftangriffe auf den Südlibanon, Beirut und andere Landesteile haben eine Flüchtlingswelle ausgelöst, auf die das Land nicht vorbereitet war. Im Gegensatz zu Regierungschef Fouad Siniora äußert Neila Mouawad, die Witwe des 1989 bei einem Attentat ermordeten libanesischen Staatspräsidenten Rene Mouawad, ihre Ansichten ohne große Rücksichtnahme auf politische Opportunität gegenüber der islamistischen Hisbollah. Tomas Avenarius sprach in Beirut mit Neila Mouawad.
SZ: Der Luftkrieg der Israelis läuft seit zehn Tagen. Haben Sie noch einen Überblick, wie viele Menschen im Libanon auf der Flucht sind?
Mouawad: Die Zahlen gehen rasant nach oben. Am zehnten Tag liegt die Zahl der Flüchtlinge bei gut 700.000 Menschen. Aber keiner weiß, wie viele Menschen in den Dörfern im Süden abgeschnitten sind, ohne Strom, Nahrung oder Medikamente.
Nahrung wird inzwischen landesweit knapp: Die Israelis haben wichtige Infrastruktur zerstört wie etwa die größte Milchfabrik des Landes. Das Benzin geht ebenfalls zur Neige, da Tanklager getroffen wurden. Da die Stromversorgung beeinträchtigt ist, brauchen wir Treibstoff für Generatoren. Kurz: Wir bewegen uns auf ein nationales Desaster zu.
SZ: Libanon ist von Israel mit einer Blockade belegt worden: Zur See, in der Luft und zu Lande. Wie kann Hilfe ins Land kommen?
Mouawad: Das wichtigste ist, dass Israel endlich der Einrichtung humanitärer Korridore zustimmt. Wir brauchen einen Korridor, der unser Land unabhängig vom Landweg nach Syrien mit der Außenwelt verbindet, etwa auf dem Seeweg über Zypern. Dann können wir Nothilfe ins Land bringen.
Und wir brauchen einen zweiten sicheren Korridor innerhalb des Libanons selbst und hinunter nach Südlibanon. Damit wir die Flüchtlinge und Verletzten aus dem eigentlichen Kampfgebiet in Sicherheit bringen können.
SZ: Bis jetzt kommt Hilfe also alleine über den Landweg aus Syrien?
Mouawad: Ja, das ist ja das Paradoxe. Erst hat Syrien die Hisbollah über 15 Jahre lang mit aufgebaut und bewaffnet. Jetzt, wo diese Organisation das Land in einen Krieg gezogen hat, müssen wir und die Welt den Syrer auch noch dafür danken, dass die Nothilfe durch Syrien nach Libanon kommen kann und durch den Krieg vertriebene Libanesen dorthin flüchten können.
Und das, nachdem die von Syrien bewaffnete Hisbollah die barbarischen Luftangriffe der Israelis mit der Entführung zweier israelischer Soldaten ja ausgelöst hat.
SZ: Das Land wird zerstört, aber die Regierung ist dennoch auffällig zurückhaltend, was Kritik an Hisbollah angeht. Warum?
Mouawad: Ich selbst habe doch immer gesagt: Die Entscheidung für die Hisbollah-Aktion wurde in Syrien getroffen, in Abstimmung mit Iran. Hisbollah ist dabei das ausführende Instrument in einem größeren Zusammenhang.
Nur: Derzeit ist die Einheit des libanesischen Volkes das Allerwichtigste. Wir sind Opfer einer unmenschlichen und brutalen Aggression von außen. Israel reagiert mit seinen Luftangriffen auf die Entführung der zwei Soldaten vollkommen unverhältnismäßig.
SZ: Viele sagen, Hisbollah-Chef Sayed Hassan Nasrallah hat mit der Gefangennahme der israelischen Soldaten auch ganz Libanon zur Geisel genommen.
Mouawad: Nasrallah handelt nicht im Interesse der Libanesen. Er hat gesagt, Hisbollah kämpfe nicht nur für den Libanon, sondern für die Ganze arabische Welt. Ich bin zwar stolz, eine Araberin zu sein. Ich sehe aber überhaupt nicht ein, warum der Kampf für die ganze arabische Welt ausgerechnet alleine von meinem Land aus geführt werden sollte.
Warum soll der Libanon diese Last tragen? Ich glaube, Nasrallah versucht sich zum neuen Führer der arabischen Welt hoch zu stilisieren wie es früher der Ägypter Gamal Abd al-Nasser getan hat.
SZ: Die Israelis ziehen Truppen und Panzer zusammen. Sie bereiten nach den Luftangriffen nun offenbar auch eine Bodenoffensive vor. Libanons Verteidigungsminister hat angekündigt, die libanesische Armee werde dann das Land verteidigen. Hat er vergessen, dass die Armee zu schwach ist, gegen die Israelis anzutreten?
Mouawad: Soll unsere nationale Armee tatenlos zusehen, wenn unser Land zerstört und unsere Bürger abgeschlachtet werden? Ja, unsere Armee ist zu schwach, gegen die israelischen Truppen anzutreten. Das wird ein Massaker werden. Aber unsere Soldaten müssen dennoch versuchen, das Land zu verteidigen.
SZ: Israels Regierung argumentiert, dass die libanesische Führung es versäumt hat, die Hisbollah gemäß der Vorgabe der UN-Resolution 1559 zu entwaffnen. Deshalb müsse man nun militärisch vorgehen. Ist das falsch?
Mouawad: Die Mehrheit der Libanesen will die Resolution 1559 erfüllt und die Hisbollah entwaffnet sehen. Deshalb haben wir ja über viele Monate versucht, die Hisbollah politisch zu integrieren, ihr Ministerposten anzuvertrauen. Leider hat diese Integration nicht funktioniert. Dennoch ist es sehr gefährlich, wenn nun ausgerechnet die Israelis mit militärischer Gewalt dafür sorgen wollen, dass die UN-Resolution erfüllt wird.
(sueddeutsche.de) http://www.sueddeutsche.de/,tt1m3/ausland/artikel/223/81142/