Jeder 9. Deutsche ist pleite


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Neuester Beitrag: 23.04.07 11:01
Eröffnet am:14.01.06 20:08von: Knappschaft.Anzahl Beiträge:58
Neuester Beitrag:23.04.07 11:01von: Knappschaft.Leser gesamt:17.014
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8451 Postings, 7501 Tage KnappschaftskassenDeutsche kommen mit ihrem Geld nicht aus

 
  
    #26
1
25.07.06 11:38
Deutsche kommen mit ihrem Geld nicht aus

Hamburg – Immer mehr Deutsche kommen mit ihrem Geld nicht aus! Laut Schuldenreport 2006 sind schon 3,1 Millionen Haushalte überschuldet. Seit 1999 hat sich diese Zahl mehr als verdoppelt.

Alarmierend: In den ersten vier Monaten des Jahres mußten schon 30 000 Verbraucher Antrag auf Privat-Insolvenz stellen. Ein Anstieg um rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und neuer Rekordstand! Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.

BILD nennt wichtige Gründe, warum die Bürger nicht mehr mit Geld auskommen:

Angst um den Arbeitsplatz: Immer mehr Menschen können sich nicht auf ein regelmäßiges Einkommen aus einem Vollzeit-Job verlassen. Die Zahl der Firmenpleiten steigt von Jahr zu Jahr. Betroffen sind auch viele Kleinunternehmen und Ein-Mann-Betriebe. Millionen Arbeitnehmer haben nur noch befristete Verträge oder müssen Lohnkürzungen hinnehmen.

Sinkende Einkommen: Die Realeinkommen stagnieren seit Jahren, bei niedrigen Gehaltsgruppen sinken sie sogar! Im letzten Jahr stiegen die Löhne zwar um 0,4 %, die Tarif-Löhne um 1,2 %. Bei einer Inflationsrate von 2 % bedeutet das für Millionen Arbeitnehmer: LOHN-MINUS!

Steigende Lebenshaltungskosten: Mieten, Nahrungsmittel, Versicherungen, Ausgehen – unser alltägliches Leben wird immer teurer. Zuletzt sorgte die Euro-Einführung für einen deutliche Preisschub!

17,2 Prozent oder 11,17 Millionen Bundesbürger haben laut „Verbraucheranalyse 2005“ unterm Strich kein frei verfügbares Netto-Einkommen! Jeder vierte hat monatlich nur bis zu 100 Euro finanziellen Spielraum für einen Kneipen-Besuch oder Anschaffungen.

Explodierende Energie-Kosten: Heizöl, Erdgas, Strom und Benzin – die Energiepreise kennen seit Jahren nur noch eine Richtung: Nach oben! Ein Durchschnittshaushalt zahlte letztes Jahr rund 100 Euro mehr für Gas oder rund 300 Euro mehr für Heizöl.

Steigende Abgaben und Gebühren: Auch die Abgabenlast durch Bund und Länder steigt stetig: Höhere Mineralölsteuer, Tabaksteuer, Krankenkassenbeiträge, Zuzahlungen für die Gesundheit, aber auch höhere Gebühren für Müll, Busse und Bahnen, Reisepässe. Und Anfang 2007 kommt die größte Steuererhöhung aller Zeiten!


 

247 Postings, 6705 Tage constantinedas schlimme an der sache ist

 
  
    #27
25.07.06 11:51
die da oben wissen es.

alles wird erhöht sprit steuern taback ect.

es wird nix bringen weil die unfähig sind und so wird es bleiben.

wer von euch denkt das die es schaffen könnten?

die karre ist zu tief in drech das man sie in 2 jahren wieder rausziehen könnte.

auf uns kommen sehr harte zeiten zu und das ist gewiss.  

17 Postings, 9151 Tage DAN-DYDeutsche kommen...

 
  
    #28
25.07.06 12:11
mit ihrem Geld nicht aus!

Macht doch nichts -
dafür haben wir aber ein paar neue Flugzeuge!!! :-))

Müssen die 23 Millarden eigentlich noch auf den Schuldenhaushalt
draufgerechnet werden oder sind die schon drin?

Fallen die nicht unter das sog. Haushaltsicherungsgesetzt?
Ich versteh' das nicht.  

19524 Postings, 8706 Tage gurkenfredhoert mit dem gejammer auf

 
  
    #29
6
25.07.06 12:17
dieses gejaule auf hohem niveau ist zum kotzen.

bei uns hat sich inzwischen ein anspruchslevel herausgebildet, der europaweit einmalig ist. ich bin jetzt seit 2 monaten im europaeischen ausland...wenn die berufsjauler wuessten, wie es hier aussieht, wuerden sie ganz schnell den schwanz einziehen...ich bin jedenfalls froh, wenn ich wieder zurueck in DE bin.

nix fuer ungut.

mfg
GF

 

17 Postings, 9151 Tage DAN-DYGenau - die da oben wissen es...

 
  
    #30
2
25.07.06 12:19
dazu ein Zitat von Heiner Geißler vom 17.6.06
in der ARD-Sendung Report:

WER DIE WAHRHEIT NICHT KENNT, IST NUR EIN DUMMKOPF,
WER DIE WAHRHEIT KENNT UND SIE ALS LÜGE BEZEICNET
- IST EIN VERBRECHER.


Mahlzeit!

 

12175 Postings, 8608 Tage Karlchen_IIWo biste denn? Transnistrien? o. T.

 
  
    #31
25.07.06 12:20

19524 Postings, 8706 Tage gurkenfredkarli, ich sitze nen

 
  
    #32
25.07.06 12:23
kilometer luftlinie entfernt von unseren europaeischen oberverwaltern...


mfg
GF

 

50950 Postings, 7673 Tage SAKUWie??

 
  
    #33
1
25.07.06 12:24
Ich dachte immer, Washington is in den USA?!?!?
__________________________________________________
VIVA ARIVA!  

12175 Postings, 8608 Tage Karlchen_IIWas machste denn da?

 
  
    #34
25.07.06 12:26
Bauste etwa an einer Bombe?  

8451 Postings, 7501 Tage KnappschaftskassenUnd weil es so schön ist beginnt der

 
  
    #35
9
25.07.06 15:46
Einzelhandel direkt im August/September wegen der der größten Steuererhebung der BRD im Jahr 2007 nicht nur seine Lager zu räumen, sondern massive Preiserhöhungen durch Namens-, Volumen- oder Gewichtsänderung der Endprodukte zu verteuern. Da die Regierung unfähig ist an den Geldbeutel der Lobbysiten und Grosskonzerze zu kommen und jeder Vermögende sich ins Ausland absetzt wird diese Abwärtsspierale immer schneller drehen. Die Oberperversion bietet gerade die Deutsche Bundesbahn die Milliarden von Euro  aus der Mehrwertsteuererhöhung beansprucht. Die Politiker sind gerade wieder dabei Geschenke aus dem Raubzug zuverteilen und von Einschränkungen bei Politiker und Beamte ist bis heute nichts zusehen. Damit auch 2008 bei der nächsten versteckte Steuererhöhung durch den Gesundheitsfond Geld generiert werden kann, werden alle Krankenkassenbeiträge der Zwangsversicherten geplündert! Und ich gehe jede Wette ein, dass diese unfähige und totale Abzockerregierung bereits die nächste Mehrwertsteuererhöhung plant! Immerhin bekommen aus dem größten Raubzug der Deutschen Geschichte die Großkonzerne ein Steuergeschenk und das nur, weil fast 90% der Politiker auf der Gehaltslisten der Lobbyisten stehen!

 
Angehängte Grafik:
Merkel_beim_abzocken_der_Bürger.jpg (verkleinert auf 69%) vergrößern
Merkel_beim_abzocken_der_Bürger.jpg

8332 Postings, 8744 Tage maxperformance@Pos. 30

 
  
    #36
25.07.06 15:53
da hat Heiner G. aber ganz grob bei Helmut
Dietl's Kir Royal abgekupfert (Folge 5)!


gruß Maxp.  

8451 Postings, 7501 Tage Knappschaftskassen2,5Millionen deutsche Kinder leben auf Sozialhilfe

 
  
    #37
6
27.07.06 15:32

2,5 Millionen deutsche Kinder leben auf Sozialhilfeniveau

In Deutschland leben nach Angaben des Kinderschutzbundes mehr als 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche auf Sozialhilfe-Niveau. Die Zahl sei erschreckend und weit höher als erwartet, sagte der Präsident der Organisation, Heinz Hilgers, der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Von 15 Millionen Kindern hätten damit 2,5 Millionen kaum Bildungschancen und lebten mit einem hohen Gesundheitsrisiko.

http://www.dw-world.de/dw/function/0,2145,12356_pg_6,00.html

 

8451 Postings, 7501 Tage KnappschaftskassenDie Armut, die aus dem Osten kam

 
  
    #38
2
18.10.06 11:56

Bevor Beck von der SPD dieses Thema aufgenommen hat, wußten Ariva-Leser bereits im Januar das jeder 9. Deutsche (11,1%) zur Unterschicht gehört!

 

 

UNTERSCHICHT-DEBATTE

Die Armut, die aus dem Osten kam

Wer gehört zu Deutschlands Unterschicht? Die aufsehenerregende Sozialstudie der Friedrich-Ebert-Stiftung gibt detaillierte Antworten: Der Prototyp der "Abgehängten" ähnelt dem des rechtsradikalen Wählers.

Berlin - 25 Prozent aller Menschen in Ostdeutschland und 4 Prozent aller Westdeutschen sehen sich auf der "Verliererseite" und "gesellschaftlich im Abseits". "Abgehängtes Prekariat" nennt die Friedrich-Ebert-Stiftung diese insgesamt 6,5 Millionen Deutschen, viele übersetzen den Begriff mit "neuer Unterschicht". Die Studie zeigt: Wer dazu zählt, hängt nicht nur von der Armut oder dem Reichtum ab.

Zwar verfügt diese Gruppe über ein weit unterdurchschnittliches Haushaltseinkommen", sagt Frank Karl von der Friedrich-Ebert-Stiftung, "pro Nase liegt der Durchschnitt etwas über dem Sozialhilfesatz." Sie hat durchschnittlich 424 Euro im Monat zur Verfügung. Aber, sagt Karl, die Ebert-Stiftung habe auch Soft skills abgefragt: Themen abseits der harten Fakten wie die Identifikation mit politischen Parteien, die Wahrnehmung der eigenen Situation, die Sicht auf die Gesellschaft. Die SPD-nahe Stiftung setzt Armut nicht mit einem Haushaltseinkommen von unter 938 Euro netto monatlich gleich, wie die Bundesregierung in ihrem jüngsten Armutsbericht. Sie analysiert zur Einordnung jedes Befragten seine Umstände und Aussagen - von harten Fakten bis eben zu den Soft skills.

Es gibt viele Gründe, wieso Menschen in Armut abgleiten oder nicht aus ihr herauskommen. Trotzdem gibt es Merkmale, die für die gesamte neue Unterschicht gelten: Zum "abgehängten Prekariat" zählen der Studie zufolge überdurchschnittlich viele

  • Männer,
  • Ostdeutsche,
  • Landbewohner,
  • Konfessionslose,
  • mit einfacher oder mittlerer Bildung.

Der größte Teil der Gruppe ist im arbeitsfähigen Alter, zwei Drittel der Befragten waren schon arbeitslos. 49 Prozent kommen aus der Unter- oder unteren Mittelschicht - sie gehören also meist schon seit mindestens einer Generation zu der Problemgruppe.

Auch die politische Haltung der Gruppe arbeitet die Studie klar heraus: Sie sind oft Protestwähler oder neigen zu den politischen Rändern. 26 Prozent stimmten für die Linkspartei/PDS, 6 Prozent für rechtsradikale Parteien - und überdurchschnittlich viele wählen gar nicht. Ein Problem ist die Fremdenfeindlichkeit: Diese Gruppe sieht die "Abschottung gegenüber Ausländern als mögliche Lösung ihrer Probleme", bilanziert die Studie.

Auffällig: Der Prototyp der "Abgehängten" ähnelt dem Prototyp des rechtsradikalen Wählers. Eine Umfrage von Infratest-dimap zeigte erst nach der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern wieder, dass vor allem junge, männliche Wähler mit niedrigem oder mittlerem Schulabschluss für die rechtsextreme NPD gestimmt haben. Und 18 Prozent der NPD-Wähler waren arbeitslos. Das wirft die Frage auf, ob die "Abgehängten" in Ostdeutschland eine ganz eigene Gruppe sind. Was sie von jenen in Westdeutschland unterscheidet, hat die Friedrich-Ebert-Stiftung nicht untersucht.

Nicht gefragt wurde, wie viele der 6,5 Millionen "Abgehängten" arbeiten oder von Sozialleistungen leben. Es ist nur zu vermuten, dass viele der 5,2 Millionen Arbeitslosengeld-II-Empfänger unter ihnen sind. Klar ist aber auch: Selbst wer Arbeit hat, kann unter die offizielle 938-Euro-Armutsgrenze fallen. Laut Statistischem Bundesamt verdienen im Osten rund vier Prozent aller Arbeitnehmer weniger als 900 Euro monatlich - im Westen rund zwei Prozent.

anr

 

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,442941,00.html

 

10765 Postings, 6808 Tage gate4shareRatenkredit ist was für Dumme

 
  
    #39
9
18.10.06 12:19
sorry, aber so muss man die allgemeinen Teilzeilungskäufe sehen.

Es mag ja für den einen oder anderen mal sinnig sein, sein Auto über 3 oder 4 Jahre mit monatlichen Raten zu bezahlen.
Doch die Mehrheit der wohl klassischen Ratenkäufer geht ja anders vor.

Immer wieder werden neue Käufe getätigt und neue Teilzahlungsverpflichtugnen eingegangen!
"35 Euro für den Fernseher kann ich mir locker leisten" - klar kann er das. Dann versagt die Waschmaschiene, und es sind nochmals 40 Euro im Monat fällig. und so geht das weiter. Es soll Leute geben, die 10 verschiedene Ratenkredite haben.
Da sie ja auch nicht immer sofort die bedienen können, kommen immer mal wieder 5 oder 10 Euro Mahngebühr oder auch mal 26% Verzugszinsen dazu.
Und er zahlt sicherlich immer mehr. Denn die angepriesenen Zinsen von 5,9% oder ähnlich werden fast nie erreicht, denn sie gelten meist nur für eine bestimmte Summe, für 12 Monate und wohl auch nur bei überaus grosser Bonität. So zahlt wohl der Regelkunde wohl deutlich über 10 Prozent.
Gleichzeitig, wird er wohl nie das billigste Angebot nutzen können, denn die Händler die Teilzahlung anbieten, gehören nicht zu den Billiganbietern, ist ja auch Arbeit für den Handel.

Ich möchte wetten, wenn sich diese Leute, nur am Anfang mal für 2 Jahren zusammen reissen würde, und auf alles auf Raten verzichten, das Geld sparen würden, dann ginge es ihnen ihr ganzes Leben wesentlich besser!
Denn sie zahlen das Produkt ja ohnehin. Und durch immer wieder neue Ratenzahlungen zahlen sie ja mehr.
Bei dem Beispiel oben 36 Monate ein Monitor für 1,080, oder bar bezahlen für 600 Euro.
Dann spart man einfach mal 20 Monate jeweils die 30 euro, und kauft sich dann den monitor und vorher vielleicht , wenn man keinen hat einen gebrauchten für 20 Euro. Und dazu noch, wird der Monitor in fast 2 Jahre wohl wesentlich weniger kosten.
Allein von der Ersparniss hat er doch schon wieder einen Grossteil der nächsten Anschaffung gespart und muss auch da wieder keinen Kredit aufnehmen.

Behaupte mal, es ist eine ganze dumme Klientel, die sowas macht!
Es hat nicht nur mit geringem Einkommen zu tun, sondern ganz einfach mit der  Einstellung zum Leben - zum "Haben wollen" - zum Konsum!

Wenn ich, wie wohl viele andere, in Sparsamkeit und Verantwort aufgewachsener Menschen, kein Geld für einen Fernseher oder ein Auto habe, dann wird eben zu Fuss gegangen und statt vor der Glotze, eben was nebenbei gearbeitet, oder gelesen!
Und nen Flachbildschirm braucht KEINER! Genausowenig wie ein teurer handy - da reicht auch für 20 Euro ein gebrauchtest beim türkischen Händler um die Ecke und die Aldi startekarte für 19 Euro -und ich kann überall hin und jederzeit für 15 cent telefonieren.
Was ich dann die kommenden Monate spare, kann ich ja dann nachehr auch für ein tolles Handy ausgeben. Auf jeden Fall alle mal besser, als jetzt sich ein handy, was 400 Euro wert ist, schenken zu lassen, aber dafür je Minute 59 Cent abdrücken zu müssen, und so 40 Euro mehr zu zahlen im Monat.

Es eben nur was für sehr dumme, und einfältige Menschen, die sich überhaupt nicht beherrschen können!

 

129861 Postings, 7679 Tage kiiwiiK_D, MaxiJO, wo bleibt der Beleg ?

 
  
    #40
18.10.06 12:25
"...unterste Schublade...!"


kiiwii  

8451 Postings, 7501 Tage KnappschaftskassenOben heuschrecke, unten rum nix!

 
  
    #41
5
18.10.06 12:50

UNTERSCHICHT-DEBATTE

Oben Heuschrecke, unten rum nix

Von Claus Christian Malzahn

SPD und Union überhäufen sich in der Armutsdiskussion mit Schuldzuweisungen. Dabei tragen beide Parteien Verantwortung für die Misere: Die Sozialdemokratie ging auf Distanz zu ihrer Klientel, die Konservativen fordern Elite - und fördern Verblödung.

Als die SPD vor mehr als 130 Jahren gegründet wurde, war sie stolz auf ihr Prädikat als Klassenpartei. Die Sozialdemokraten verstanden sich als politische Anwaltschaft des Proletariats. Die Grundidee der Selbstorganisation der Arbeiterbewegung war simpel, aber effektiv: Wir müssen uns selbst aus dem Sumpf ziehen, denn andere werden uns nicht dabei helfen. Deshalb beließ es die Partei August Bebels nicht bei dem Versuch, als politische Partei zu reüssieren - was ihr die herrschende Klasse übrigens schwer genug machte. Die SPD baute eine ganze Welt um sich herum: Bildungs- und Sportvereine, Jugendorganisationen, Saalschutztruppen, Kulturinitiativen, Zeltlager, Theater. Von der Wiege bis zur Bahre war man als Sozialdemokrat vielleicht kein Krösus - aber nie allein.

Diese sozialdemokratische Parallelgesellschaft, die mit der Machtergreifung der Nazis ihr jähes Ende fand und auch in der DDR jahrzehntelang ausgesperrt wurde, ist nach dem Krieg auch im Westen kaum restauriert worden. Sie erschöpft sich heute im sozialdemokratischen Reiseservice (einer Organisation, die interessante Auslandsreisen für Besserverdiener anbietet), in der ständig wachsenden Arbeitsgemeinschaft 60 plus und den ewig altklugen Jusos, deren Lebenswelt bestenfalls im Langzeitstudium besteht.

Die sogenannte Unterschicht, von der in diesen Tagen oft die Rede ist, findet sich in der SPD nicht mehr wieder. Das Gesellschaftsbild der modernen Sozialdemokratie, die sich seit dem Godesberger Parteitag als Volks- und nicht mehr als Klassenpartei definierte, gleicht inzwischen dem Jahrmarktsbild der Dame ohne Unterleib: oben Heuschrecken, dann ganz viel neue Mitte - und unten rum nix.

 
Dass der SPD die kleinen Leute verloren gingen, für die sie historisch zuständig war, hat wenig mit Hartz IV zu tun, wie nun manche "linken" Sozialdemokraten glauben machen wollen. Die Politik der SPD in den siebziger und achtziger Jahren bestand im Wesentlichen darin, die Errungenschaften der Arbeiterbewegung staatlich abzusichern. Die Gewerkschaften verlegten sich darauf, die Arbeitszeit zu kürzen und Löhne zu erhöhen. So verwandelte sich die Sozialdemokratie - die Gewerkschaften ausdrücklich einbezogen - zu einem völlig uninspirierten, letztlich vollkommen unpolitischen Dienstleistungsunternehmen. Für Arbeitslose fühlte sich weder der DGB noch die SPD zuständig - diese Ignoranz rächt sich heute besonders bitter.

Verblödungsprogramm seit 20 Jahren

Das politische Vakuum, das nach dieser freiwilligen Selbstaufgabe entstand, füllten die Konservativen auf ihre Weise: Sie setzten vor 20 Jahren das Privatfernsehen durch und damit eine der größten Verblödungsmaschinerien der deutschen Geschichte in Gang. Es sind dieselben Leute, die heute aufgeregt nach Elite-Unis rufen. Seit nunmehr 20 Jahren werden jeden Nachmittag Heerscharen von Menschen mit zu viel Zeit und zu wenig Selbstvertrauen in eine dumpfe Welt entführt, in der viel gekreischt und so gut wie nicht gedacht wird. Argumente sind dort Glückssache, Logik eine unbekannte Kreuzwort-Vokabel mit fünf Buchstaben.

Wenn Ronald Pofalla, Generalsekretär der CDU, heute die rot-grüne Koalition für die neue Armut in Haft nehmen will, sollte er sich vielleicht mal daran erinnern, wer die Verantwortung für das geistige Elend trägt, das inzwischen übrigens auch die öffentlich-rechtlichen Sender voll erfasst hat: Die meisten deutschen Fernsehserien spielen inzwischen in Krankenhäusern. Da wird dämlich gequatscht, bis der Arzt kommt.

 

 Pofallas Nachkarten ist wenig glaubwürdig. Hilfreicher wäre eine selbstkritische Auseinandersetzung der CDU mit der Ära Kohl. In dieser Zeit wurde auch nicht der leiseste Versuch gemacht, die Sozialversicherungssysteme zu modernisieren. Stattdessen lief ein kleiner freundlicher Rheinländer durchs Land und säuselte in jede Kamera: "Die Renten sind sicher." Der Mann hieß Norbert Blüm. Er hat - wissentlich - die Unwahrheit gesagt.

In keinem anderen Land gibt es einen so eklatanten Zusammenhang zwischen Bildungsarmut und Langzeitarbeitslosigkeit. Die Verantwortung dafür trägt nicht eine einzelne Partei, die Ursachen sind wesentlich komplexer. Sie haben auch mit Globalisierung zu tun, und die hat Rot-Grün ebensowenig erfunden wie die Union.

Skandal Kinderarmut

Möglicherweise können wir in Deutschland bestimmte Probleme gar nicht mehr grundsätzlich lösen. Die Vollbeschäftigung ist eine kurze Episode des deutschen Wirtschaftswunders. Sie wird nicht wiederkommen. Aber wir können vielleicht darauf achten, dass grobe Ungerechtigkeiten vermieden werden. Es ist heute offensichtlich, dass Armut wieder neue Armut produziert. Das trifft vor allem Kinder - und hier liegt der Skandal. Wenn der Staat sich heute flächendeckend aus Betreuungs- und Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche zurückzieht, schaltet er genau jenes Frühwarnsystem ab, das Familienministerin Ursula von der Leyen aufbauen will.

Der Dreh- und Angelpunkt der Misere liegt auch nicht bei Hartz IV, wie die PDS und manche SPD-Linke jetzt behaupten. Nach einer Studie des Nürnberger IAB-Instituts haben 53 Prozent der bedürftigen Haushalte durch die Reform Geld verloren, 47 Prozent haben etwas dazu gewonnen. Die "gefühlte" Wirklichkeit sieht sicher anders aus: Danach haben durch Hartz IV alle nur verloren. Dieses Märchen geht auf das Konto der Lafontaines und Gysis; die NPD macht sich die Legende inzwischen erfolgreich zunutze.

Andere Studien bestätigen, dass die Ost-West-Schere weiter auseinander geht: 4 Prozent Unterschicht im Westen, 20 Prozent im Osten: Die Idee der "gleichartigen Lebensverhältnisse" war schon Anfang der neunziger Jahre eine Lebenslüge des neuen Deutschland. Die große Herausforderung für die deutsche Politik liegt darin, den Menschen darüber die nackte Wahrheit zu sagen - ohne sie damit allein zu lassen.

Diesem Ziel kommt man nicht näher, wenn man sich neue Sprechverbote auferlegt. Welche Euphemismen will man denn für die Unterschicht erfinden? "Menschen mit Erwerbslosenhintergrund"? Kein Langzeitarbeitsloser bekommt einen neuen Job, nur weil man sich ein hübsches Synonym für seine verkorkste Existenz ausdenkt. Der verhängnisvolle Trend, dass die deutsche Politik Phänomene nur noch kommentiert statt sie politisch zu erfassen und zu handeln, setzt sich in der "Unterschicht-Debatte" gerade auf groteske Weise fort.

 

742 Postings, 6705 Tage popelfuchsDie ganzen Dummen sind die Leute

 
  
    #42
18.10.06 13:07
die sich von Hausbaufirmen und Banken falsch beraten lassen und nachher wieder in einer Sozialwohnung wohnen mit dem Extrabonus Schulden abzahlen oder 7 Jahre still sein und von neuen Schulden aufbauen.Ja die meisten müssen es ebend seinem Nachbarn zeigen,was man sich alles auf Kredit noch leisten kann.Mein Auto.Mein Haus.Mein Boot.  

8451 Postings, 7501 Tage KnappschaftskassenIn Deutschland entstehen immer mehr Schuldenghetto

 
  
    #43
5
02.11.06 23:32

ALARMIERENDE STUDIE

In Deutschland entstehen immer mehr Schuldenghettos

Verschuldung, Überschuldung, Verarmung. Einer Studie zufolge bilden sich in Deutschland inzwischen regelrechte Schuldenghettos, in denen besonders viele überschuldete Menschen leben. Dabei gibt es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: besonders betroffen sind Berlin und Bremen.

Düsseldorf - "Der Trend ist besorgniserregend," sagt Helmut Rödl, Vorstand der Wirtschaftsauskunftei Creditreform. Sein Unternehmen stellte heute in Düsseldorf einen Schuldneratlas für Deutschland vor. Demnach liegt die Zahl der überschuldeten Menschen in Deutschland bei 7,2 Millionen Menschen - vor einem Jahr waren es sieben Millionen. Als Quote ausgedrückt heißt das: 10,68 Prozent der Deutschen.

 

Der Schulden-Atlas: So solvent ist Deutschland

  • Creditreform / CED / microm
  • Creditreform / CED / microm
  • Creditreform / CED / microm

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Die Zahl der überschuldeten Haushalte sei auf 3,4 Millionen gestiegen nach 3,1 Millionen vor zwei Jahren. Zwar habe sich das Tempo der Überschuldungszunahme verlangsamt, die Überschuldung balle sich aber zusehends auf krisengeschüttelte Städte und führe quasi zur Entstehung von "Schuldenghettos", sagte Rödl. Immer häufiger führe Verschuldung zu Überschuldung und anschließend zur Verarmung.

Als überschuldet gelten Erwachsene, deren monatliche Gesamtausgaben die Einnahmen übersteigen, wobei mögliche Kredite bereits ausgeschöpft sind.

Schulden sind Männersache

Die überwiegende Mehrheit aller Verschuldungsfälle entfällt auf Männer (66,9 Prozent; Vorjahr: 67,1 Prozent), obwohl sie nur knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung ausmachen. Begründet ist das darin, dass in vielen Fällen der Mann immer noch als "Haushaltsvorstand" fungiert und für Verbindlichkeiten gerade zu stehen hat oder in Schuldenangelegenheiten als formal Verantwortlicher auftritt.

Ein weiterer Trend: Überschuldung wird jünger. Zwar sind die meisten Überschuldeten - 14,7 Prozent - in der Gruppe der 40 bis 49-Jährigen zu finden. Allerdings sind sowohl hier als auch bei den 30 bis 39-Jährigen und den älteren Altersklassen Rückgänge zu verzeichnen. Bei den Jüngeren verläuft der Trend genau entgegengesetzt. Die Zahl der überschuldeten unter 20-Jährigen stieg im Jahresverlauf um 0,3 Prozentpunkte auf 0,9 Prozent - die der 20 bis 29-Jährigen um 0,5 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent.


Wie verschuldet ist Ihre Region?
Das Ranking aller deutschen Kreise Städte und Ballungsräume weisen höhere Schuldnerquoten auf als ländliche Regionen. Die Schuldnerquote in Ostdeutschland lag dabei mit 11,35 Prozent leicht über der Quote von 10,55 Prozent in Westdeutschland.

Allerdings war die Schuldenhöhe im Westen im Schnitt deutlich höher als im Osten: Im Westen hatten mehr als die Hälfte der Betroffenen einen Schuldenberg von 10.000 bis 50.000 Euro angehäuft, während die Mehrheit im Osten nur mit 2500 bis 10.000 Euro in der Kreide stand.

Die höchsten Schuldnerquoten weisen der Studie zufolge die Bundesländer Bremen, Berlin und Sachsen-Anhalt auf, die niedrigsten Quoten wurden dagegen in Bayern und Baden-Württemberg registriert.

Auf Ebene der Kommunen sind die Bewohner von Bremerhaven mit einer Schuldnerquote von 20,68 Prozent am häufigsten von ihren Schulden überfordert, gefolgt von Offenbach am Main mit 17,21 Prozent und Flensburg mit 16,94 Prozent. Vergleichsweise glücklich können sich dagegen die bayerischen Landkreise Eichstätt mit nur 4,16, Straubing-Bogen mit 5,07 und Regensburg mit 5,3 Prozent überschuldeter Bürger schätzen.

Grundmuster der Überschuldungskarrieren

Generell ist bei der Entstehungsgeschichte von Überschuldung zwischen zwei unterschiedlichen Grundvoraussetzungen zu unterscheiden: dem armuts- und dem wohlstandsbasierten Muster.

Die Betroffenen des Armutsmusters kommen in der Regel aus der so genannten Unterschicht. Sie haben niedrige Einkommen, sind arbeitslose oder nehmen Sozialleistungen nicht in Anspruch. Überschuldung entsteht hier um das tägliche Überleben zu sichern.

 

Auf der anderen Seite stehen die Wohlstands-Überschuldeten, die in allen Schichten zu finden sind. Ver- und Überschuldung entstehen hier durch überhöhten Konsum, meist gekoppelt mit mangelndem Finanzwissen und der Bereitschaft zur riskanten Kreditaufnahme. Diese als "Experimentalisten" bezeichnete Schuldnergruppe fällt durch ein hohes Lifestyle-Bedürfnis zur Unterstreichung der eigenen Individualität auf, heißt es in der Studie.

Ursache von Verschuldung seien vor allem Arbeitslosigkeit oder sehr niedrige Einkommen, häufig auch eine geschiedene Ehe oder eine gescheiterte Selbständigkeit, sagte Rödl. Vor diesem Hintergrund sei nicht mit einer schnellen Verbesserung der Lage zu rechnen. Die Schuldnerquote werde künftig eher noch steigen. "Überschuldung erreicht zunehmend die mittlere Schicht unserer Gesellschaft".

ler/Reuters/dpa

 

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,446158,00.html

 

8451 Postings, 7501 Tage KnappschaftskassenWer in der Stadt wohnt läuft nach der Studie

 
  
    #44
6
03.11.06 09:04
schneller Gefahr in den Schuldensumpf abzugleiten! Was auch bemerkenswert ist das zwischen Ost und West keine allzu große Unterschiede bestehen und damit zeigt sich zumindens auf diesen Gebiet das die Deutsche Vereinigung auch die Menschen in Mitteldeutschland erreicht hat!


Interessant ist auch das nachfolgende Spiegel-PDF-File!

http://www.spiegel.de/pdf/0,5534,14031,00.html

Bei ebay Aktionen dürfte so eine Liste für die anbieter nicht uninteressant sein!

 

12175 Postings, 8608 Tage Karlchen_IISo klar ist das Bild aber nicht.

 
  
    #45
3
03.11.06 10:24
Ich habe mal einen Datensatz daraus gemacht - das sind die Kreise mit den höchsten Anteilen an verschuldeten Haushalten. Sieht eher nach Altindustrieregionen aus...

 
Angehängte Grafik:
Schuldner.gif (verkleinert auf 99%) vergrößern
Schuldner.gif

25551 Postings, 8594 Tage Depothalbierermach dir keine sorgen, es wir schon weitergehn,

 
  
    #46
03.11.06 10:32
wir werden uns was borgen, und wieder jung aussehn.

wenn unternehmen pleite sind, machen sie einfach ne kapitlerhöhung an der börse 8genug dumme finden sich immer), siehe wcm.

der kleine private muß sich da was anderes einfallen lassen....  

8298 Postings, 8539 Tage MaxGreenDurchschnittsvermögen in Deutschland

 
  
    #47
1
03.11.06 10:36
liegt bei 80000 Euro (Immobilien sind da nicht mitgerechnet). Es kommt nur auf die Verteilung an. Wenn es so weitergeht, dann wird sich eines Tages mit Gewalt das Geld besorgt(Banküberfall, Erpressung, Entführung etc.).
So weit sollte es bitte nicht kommen.  

25551 Postings, 8594 Tage Depothalbierersoweit wird es aber kommen.

 
  
    #48
03.11.06 10:40
ist alles nur eine frage der zeit.

und beginnen wird die show in the usa.

gierhälse kriegen ihren hals eben nie voll.

dumm geloofen....  

8451 Postings, 7501 Tage Knappschaftskassen#45 Hallo Karlchen_II

 
  
    #49
1
04.11.06 21:21
Ich war dieses Jahr in Wilhelmshaven und dort spielen uns alle eine heile Welt vor! Ganz anders ist es in den neuen Bundesländer die dies auch offen zeigen!  

8451 Postings, 7501 Tage KnappschaftskassenSinkende Einkommen und steigende Privatinsolvenzen

 
  
    #50
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29.11.06 12:48
Die Netto-Verdienste der Arbeitnehmer entfernten sich im 3. Quartal 2006 gegenüber Vorjahreszeitraum mit einem realen Minus von 1,2 % noch weiter von der Produktivität, die im selben Zeitraum um 1,4 % anstieg. Nicht überraschend nehmen in dieser Situation die Verbraucherinsolvenzen in Deutschland immer mehr zu. Sie stiegen in Januar - August um weitere 39 % gegenüber Vorjahreszeitraum und dürfen in diesem Jahr mit etwa 100.000 die Bevölkerung einer Großstadt erreichen (Abb. 04028).

 

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