Was von PISA übrig bleibt
Überfremdung macht dumm
kr
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Die PISA-Studie brachte es an den Tag: Schulklassen mit hohem Ausländeranteil fallen durch ein niedrigeres Leistungsniveau auf. Schulpolitiker und Soziologen waren mit den üblichen Erklärungen schnell zur Hand: Ausländerkinder seien oft nur unzureichend integriert, beherrschten die deutsche Sprache schlecht und blieben deshalb auch im Schulunterricht hinter den Leistungen ihrer deutschen Mitschüler zurück.
Doch allmählich spricht sich herum, daß diese Erklärung zu kurz greift. Der Leipziger Intelligenzforscher und Leiter der Deutschen Zentralstelle für Genealogie, Volkmar Weiss, weist schon seit geraumer Zeit darauf hin, daß der Intelligenzquotient von Zuwanderern aus der Türkei und der ehemaligen Sowjetunion zwischen zehn und 15 Prozent unter demjenigen der deutschen Bevölkerung liege.
Jetzt legt Weiss nach und warnt vor den Folgen der jahrzehntelang unterlassenen Bevölkerungspolitik in Deutschland. Die vergleichsweise hohen Fortpflanzungsziffern von Zuwanderern führten nämlich dazu, daß es mit der Intelligenz in der Bundesrepublik langsam, aber sicher bergab gehe. Weiss:
"Eine derartige Entwicklung ergibt für die Erhaltung des sozialen Friedens eine schlechte Prognose, wenn diese neue Unterklasse durch doppelt so hohe Kinderzahlen wie die deutsche Bevölkerung und weitere Zuwanderung immer weiter wächst und schon innerhalb der nächsten zehn Jahre die Mehrheit der aktiven Bevölkerung, ganz sicher aber unter den Kindern und Jugendlichen in zahlreichen Großstädten der alten Bundesländer stellen wird."
Daß man dieser Entwicklung nicht tatenlos zusehen muß, wie es bundesdeutsche Politiker seit langem tun, belegt Weiss mit Hinweisen auf die Einwanderungspolitik Nordamerikas und Australiens. In beiden Ländern werden traditionell nur Personen ins Land gelassen, "deren Qualifikation dort gebraucht wird, alle anderen versucht man mit aller Kraft fernzuhalten". Diese Praxis habe sich längst ausgezahlt, denn die "eingewanderte Intelligenz" habe sich fortgepflanzt.
Am lautesten sind die Vorbehalte gegen Weiss' Thesen in der Bundesrepublik, wo der Leipziger Forscher immer wieder mit dem "Rassismus"-Vorwurf konfrontiert wurde. In anderen Ländern ist man wesentlich realitätsoffener. So haben erst kürzlich die Professoren Richard Lynn aus Nordirland und Tatu Vanhanen aus Finnland in einer gemeinsamen Untersuchung ("IQ and the Wealth of Nations", deutsch: "Der Intelligenzquotient und der Wohlstand der Nationen") Weiss' Befunde bestätigt. Sie stellten eine auffallende Übereinstimmung zwischen den unterschiedlichen Intelligenzquotienten der Länder auf dem Globus und ihrem Bruttosozialprodukt fest.
aber was in deiner multikulti-traumwelt nicht sein darf, kann nicht sein.....
In diesem Punkt (im Gegensatz zu anderen) scheint er mir ein erheblich größeres Maß an Realismus zu haben als viele andere hier...
MfG
kiiwii
Gruß BarCode
Schaffen die das besser in ihren Schulsystemen für soziale Durchlässigkeiten zu sorgen? Wenn ja warum und wie?
Grüße
ecki
Eigentlich hatte Oleg alle Chancen, am deutschen Schulsystem zu scheitern. Vor acht Monaten kam der Zwölfjährige mit seinen Eltern aus der Ukraine nach Hamburg; die Aussiedlerfamilie sprach kaum Deutsch. Eine Wohnung fanden Olegs Eltern in der Neubausiedlung Neuallermöhe-West, in der Hansestadt berüchtigt als das "Russen-Ghetto".
Doch der kleine Junge, der seinen strengen Seitenscheitel mit viel Gel in Schuss hält, macht inzwischen große Fortschritte. "Er spricht überraschend gut Deutsch, strengt sich an und hat schon Freunde gefunden", sagt Christine Pinck, Schulleiterin am Gymnasium Allermöhe.
Einmal in der Woche büffelt Oleg Deutsch mit Irina, 17, aus der 12. Klasse. Irina kommt aus Kasachstan und kennt die Probleme der Neuankömmlinge. "Es macht Spaß, ihnen zu helfen", sagt sie.
Nachmittags können Oleg, Irina und ihre Mitschüler aus 25 Kursen wählen, von der Fotogruppe bis zur Schach-AG: Das Gymnasium Allermöhe ist eine Ganztagsschule. In der 6. Klasse wird Oleg im Musikunterricht Keyboard spielen. Wer mag, kann in speziellen Musikklassen auch Klarinette, Bass oder Schlagzeug lernen. Die Pennäler machen beim Plakatwettbewerb des Hamburger Verkehrsverbundes mit und veranstalten "Jugend debattiert"-Wettbewerbe.
"Wir versuchen, den Schülern über die Bildung eine neue Welt zu eröffnen", sagt Direktorin Pinck. Sie weiß: Daheim bekommen die wenigsten ihrer rund 880 Schüler Unterstützung beim Lernen. "Wir haben fast nur Kinder aus der unteren Mittelschicht", erklärt die Pädagogin: "Die Bürgerschicht fehlt nahezu völlig."
Für ein deutsches Gymnasium ist das höchst ungewöhnlich, denn häufig bleiben die Bürgerkinder hierzulande an den privilegierten Lehranstalten unter sich. Schulleiterin Pinck sieht sich denn auch mit ganz anderen Schwierigkeiten konfrontiert als ihre Kollegen in den Nobelstadtteilen Eppendorf oder Blankenese: "Ein Drittel unserer Zeit kümmern wir uns darum, den Kindern Selbstbewusstsein zu vermitteln, damit sie ihre Möglichkeiten überhaupt erkennen."
Der neue Bundesländervergleich der internationalen Pisa-Studie, bei dem knapp 45.000 Schüler aus 1487 Schulen getestet wurden, drückt die Undurchlässigkeit des Systems in kühlen Zahlen aus: Die Wahrscheinlichkeit, nach der Grundschule aufs Gymnasium zu wechseln, ist für den Spross einer Akademikerfamilie im Bundesdurchschnitt viermal so hoch wie für ein Arbeiterkind - bei gleicher Begabung. In Bayern haben Akademikerkinder sogar sechsmal größere Chancen, den Weg Richtung Abi einzuschlagen.
"Das deutsche Bildungssystem verschenkt wertvolles Potential", warnt Pisa-Koordinator Andreas Schleicher von der OECD. Auch Bildungsforscher Wilfried Bos, Chef des Dortmunder Instituts für Schulentwicklungsforschung, urteilt: "Deutschland ist Weltmeister in sozialer Ungleichheit."
Die frühe Absage an eine ganze Gruppe potentieller Akademiker sei zudem "ökonomisch dumm", sagt Thomas Straubhaar, Präsident des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs: "Bildung ist die wichtigste Triebkraft für Wachstum." Schon heute nehmen in Deutschland weit weniger junge Menschen ein Studium auf als etwa in Großbritannien oder den Niederlanden. Zugleich liegt laut der aktuellen Pisa-Studie in 13 Bundesländern der Anteil der sogenannten Risikoschüler, die bei der Lesekompetenz auf niedrigstem Niveau dümpeln, noch immer über dem OECD-Durchschnitt.
Dabei hätten die Kultusminister die Pisa-Ergebnisse so gern als Belege für ihre Reformerfolge gedeutet. Fast sah es auch danach aus, als die Pisa-Daten kurz vor der Bundestagswahl hastig und ohne ausführliche Analysen vorveröffentlicht wurden. Denn eines immerhin offenbaren die Zahlen: Die deutschen Schüler haben sich in vielen Bereichen verbessert, in Mathematik schaffen es inzwischen sogar zwölf Bundesländer in den OECD-Durchschnittsbereich oder darüber hinaus.
Doch jetzt liegt die Langfassung des Ländervergleichs vor, und sie präsentiert ein Bild der deutschen Schullandschaft, wie es in dieser Detailgenauigkeit noch keine Bildungsstudie getan hat. Nun wird klar: Für viele Probleme gibt es kaum den Ansatz einer Lösung.
Nicht nur die Leistungen der 15-Jährigen in Mathematik, Lesen, Naturwissenschaften und Problemlösen wurden geprüft. Die Pisa-Forscher wollten auch wissen, ob im Elternhaus der Kinder Lexika oder Computer stehen, welche Sprache daheim gesprochen wird und was die Schüler zum Lernen motiviert.
Auch die Lehranstalten selbst nahmen die Pisa-Forscher um den Kieler Didaktiker Manfred Prenzel genau unter die Lupe. Ergebnis: Es gibt Schulen, die weit mehr aus ihren Möglichkeiten machen als andere. Die Wissenschaftler teilten die Schulen für ihre Analyse in "belastete" und "unbelastete" Lehrstätten ein. Die belasteten schlagen sich mit Problemen herum wie Christine Pincks Gymnasium Allermöhe: Sie liegen in schwierigen Stadtvierteln oder leiden an schlechter Ausstattung - es fehlt an Laborplätzen, Material und Fachlehrern.
Etwa 59 Prozent der deutschen Schulen sehen sich selbst in diesem beklagenswerten Zustand. Doch nicht alle verfallen deswegen in Lethargie. Die Pisa-Forscher unterteilten die Schulen noch einmal: diesmal in aktive und passive Schulen. In den aktiven tut sich etwa das Kollegium bei der Unterrichtsplanung zusammen, die Lehrer suchen den Kontakt zu den Eltern und setzen gemeinsame Ziele für die Entwicklung der Schule.
Dabei fällt auf, dass Sorglosigkeit offenbar träge macht: Der Anteil aktiver Schulen liegt nirgends so niedrig wie unter den unbelasteten Gymnasien - bei ganzen 13 Prozent. Voller Elan sind dagegen offenbar die Pädagogen in den neuen Bundesländern: In Thüringen zählen 76 Prozent der Schulen zur Klasse der aktiven.
Beim Pisa-Kellerkind Bremen hingegen verharren satte 50 Prozent der belasteten Schulen in Passivität. "Hier gäbe es noch einiges zu tun", urteilt Pisa-Chef Prenzel, "die Schulen haben selbst große Gestaltungsmöglichkeiten - Erfolg hängt nicht allein von den Rahmenbedingungen ab."
Das glaubt auch die Hamburger Schulleiterin Pinck. Rund zwei Drittel der Allermöher Schüler, schätzt die Pädagogin, schaffen am Ende die Hochschulreife. "Auch in sozialen Brennpunkten können wir Kinder aus bildungsfernen Schichten zum Abitur bringen", sagt sie.
Doch gerade das werde noch viel zu selten versucht, glaubt der Bildungsökonom Wolfgang Böttcher von der Uni Münster. "Es gibt in Deutschland keine Förderkultur", so Böttcher, "deswegen haben die Befunde über die soziale Ungleichheit aus der Pisa-Studie auch keinen einzigen Wissenschaftler überrascht." Böttcher schrieb bereits vor 20 Jahren seine Dissertation zum Thema Chancenungleichheit - und seither habe sich nichts getan.
"Deutsche Pädagogen betrachten es nicht als spannende Aufgabe, die Schwachen zu unterstützen", erklärt der Forscher. Vor kurzem fragte er angehende Lehramtsstudenten, in welcher Schulform sie später unterrichten wollten. "Außer einer einzigen Abiturientin wollten alle ans Gymnasium oder die Grundschule", erinnert er sich, "die Hauptschule, fanden sie, sei ein Arbeitsplatz für diejenigen, die sonst nirgends unterkommen."
Das traditionelle Förderinstrument deutscher Lehrer jedenfalls, das Wiederholen eines Schuljahrs, bringt fast keinen Schüler weiter - auch das ist in der neuen Pisa-Studie nachzulesen.
"Sehr viele Kinder haben eine verzögerte Schullaufbahn, ohne dass sie dadurch bessere Leistungen bringen", erklärt Wissenschaftler Prenzel. "Sitzenbleiben und Zurückstellen bringt in den allerwenigsten Fällen etwas."
Nicht nur ungerecht ist das deutsche Schulsystem, sondern auch besonders uneinheitlich. Die Leistungsunterschiede zwischen Spitzenland Bayern und Schlusslicht Bremen betragen mehr als ein Schuljahr; die mathematische Kompetenz bayerischer Realschüler liegt über derjenigen von Bremer Gymnasiasten.
Gleichzeitig jedoch bringt Bayern weit weniger Abiturienten hervor als andere Länder und schließt mit einem der selektivsten Schulsysteme besonders viele Arbeiterkinder von seinen Gymnasien aus. "Der Schlüssel zum Erfolg ist ganz klar die Förderung der schwachen Schüler", resümiert Forscher Prenzel.
Das einzig wirklich gute Zeugnis indes stellten sich die Pisa-Forscher selbst aus. Ihre Testfragen seien offenbar mit solcher List ersonnen, dass sie sich stumpfem Pauken schlicht entziehen. Beim jüngsten Pisa-Test wollten Prenzel und sein Team wissen, ob die Schüler vor der Prüfung mit alten Aufgaben trainiert hatten. "Pisa-Aufgaben kann man nicht üben", berichtet Prenzel stolz, "wo das versucht wurde, haben sich die Schüler sogar verschlechtert."
spiegel.de
mfg
GF
Grüße
ecki
Integrationsproblem #1 ist die Sprache. Und wenn Kinder mit sehr mangelhaftem Deutsch dann, oft dazu ohne Kindergarten vorher, in die Schule kommen, dann ist das scheitern vorherbestimmt.
Ich würde das Aufenthaltsrecht an Bemühungen zum erwerb von Kenntnissen in Deutsch koppeln. Jedes Jahr mindestens nen Volkshochschulkurs, bis das einigermassen ordentlich klappt. Viele türkische Männer holen sich aus Anatolien ihre Frau, und die ziehen dann die Kinder alleine groß bis zur Schule. Das kann nichts werden.
Grüße
ecki
Berlin (rpo). Dass an deutschen Schulen immer weniger Lehrer eingestellt würden, beklagt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Mit nur 22.400 Pädagogen in 2005 seien die Zahlen der eingestellten Lehrer schon im dritten Jahr in Folge rückläufig. Ein "dramatischer Zustand", wie die Gewerkschaft meint.
Zudem lägen die Zahlen weit unter dem von der Kultusministerkonferenz (KMK) prognostizierten Bedarf. "Die Länder wären gut beraten, die verfügbaren Lehrerinnen und Lehrer einzustellen", sagte der GEW-Vorsitzende Ulrich Thöne. Zwar würden die Schülerzahlen in den nächsten zehn Jahren um etwa 15 Prozent sinken, doch um die Qualität des Unterrichts zu verbessern, seien mehr Lehrer nötig.
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Die GEW stützt sich bei den Zahlen auf eine Arbeitsmarktstudie der Universität Duisburg-Essen. Die KMK habe für 2005 die Einstellung von 27.000 Lehrkräften erwartet, erklärte Studienleiter Klaus Klemm. Es seien jedoch 4.600 Lehrer weniger in den Schuldienst aufgenommen worden. Auch in den Jahren 2003 und 2004 seien die von der KMK prognostizierten Zahlen deutlich unterschritten worden. In nur drei Jahren habe sich ein Einstellungsrückstand von fast 15.000 Lehrerinnen und Lehrern ergeben.
Mehr Unterricht in Bayern
In Bayern, dem bundesweiten Spitzenreiter beim PISA-Test, werde deutlich mehr Unterricht erteilt als in anderen Bundesländern, sagte Klemm weiter. Ein 15-jähriger Schüler aus Bayern habe verglichen mit einem Gleichaltrigen aus Nordrhein-Westfalen ein Jahr mehr Unterricht gehabt. In Nordrhein-Westfalen gebe es relativ wenig Schulstunden im Verlauf von neun Schuljahren.
GEW-Vorstand Ilse Schaad kritisierte, dass seit dreizehn Jahren der zusätzliche Bedarf an den Schulen durch Kürzung der Stundentafeln und die Verlängerung der Lehrerarbeitszeit gedeckt worden sei. Angesichts des schlechten Abschneidens Deutschlands bei der PISA-Untersuchung sei das Einstellungsverhalten absurd.
http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/wissenschaft/115867
Klar manche machen auch noch ein bisschen Vorbereitung oder Korrektur - aber die haben doch auch ca 13 Wochen Ferien!
Könnte man da denn nicht doch noch ein paar Stunden je Woche draufpacken?
Jedenfalls, sehe ich immer viele Lehrer die viel, sehr viel Zeit haben!
STUDIE: Armes Elternhaus - schlechte Bildungschancen
Berlin (rpo). Arme Kinder haben in der Schule schlechte Karten. Sie schaffen es nur selten auf höhere Schulen, auch wenn sie bessere Noten haben als ihre Altersgenossen gutsituierten Familien. Erschreckende Statistik: Von 100 armen Kindergartenkindern kommen nur vier aufs Gymnasium. Von ihren besser gestellten Klassenkameraden sind es 30.
Das geht aus einer Langzeitstudie für die Arbeiterwohlfahrt hervor, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Die Untersuchung macht Armut als ursächlichen Grund für schlechte Bildung aus. "Armut bestimmt die Schullaufbahn und das Leben der Kinder", beklagte der AWO-Vorsitzende Wilhelm Schmidt (SPD). Armen Kindern blieben zukunftssichernde Bildungswege verschlossen. Als Konsequenz forderte die Organisation den Ausbau von Betreuungseinrichtungen und frühe Einzelförderung, um ihre Benachteiligung auszugleichen und ihre Chancen zu verbessern.
Für die Studie beobachtete das Frankfurter Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) 500 Kinder von 1997 bis 2005. Danach ist jeder zweite Hauptschüler arm, das heißt, sie und ihre Familien müssen mit weniger als der Hälfte des Durchschnittseinkommens auskommen. Auf dem Gymnasium ist es nur jeder elfte. Dreieinhalb mal so viele arme wie bessergestellte Kinder wiederholen schon in der Grundschule eine Klasse. Dabei sind Söhne und Töchter von Alleinerziehenden doppelt so oft betroffen.
Die Armut der Familien beeinflusst der Studie zufolge auch die Bewertung der schulischen Leistungen durch die Lehrer. Der niedrige Anteil armer Kinder auf dem Gymnasium sei nicht nur auf deren schlechtere Leistungen in der Grundschule zurückzuführen, sondern hänge auch mit den niedrigeren Schullaufbahn-Empfehlungen der Lehrer und den geringeren Bildungserwartungen der Eltern zusammen, hieß es. Die besten Durchschnittsnoten fänden sich stets bei den Kindern, die in gesichertem Wohlstand aufwüchsen. Etliche arme Kinder kämen trotz gleicher Noten in schlechtere Schulformen, etliche sogar trotz besserer oder sogar sehr guter Noten.
"Alles andere als sozial schwach"
Die Wissenschaftler stellten bei ihrer Langzeitstudie eine "Drittelgesellschaft" fest: Nur ein Drittel der Kinder lebe in relativ gesichertem Wohlstand, je ein weiteres Drittel unter Armutsbedingungen oder in einer jederzeit gefährdeten Situation knapp über der Armutsgrenze. Die Arbeitslosigkeit der Eltern nahm in dem Zeitraum zu. Auffällig fanden die Wissenschaftler, dass jedes zweite arme Kind in einer "working-poor-Familie" lebt, das heißt, dass die Eltern trotz Erwerbstätigkeit nicht über die Armutsschwelle hinaus kommen.
AWO-Chef Schmidt wandte sich in diesem Zusammenhang nachdrücklich dagegen, von einkommensarmen Menschen als "sozial Schwache" zu sprechen. Sie seien im Gegenteil "alles andere als sozial schwach", betonte er. "Von den meisten der in der Untersuchung befragten 'armen' Eltern wird eine nur schwer vorstellbare Stärke verlangt, ihre Situation täglich zu bewältigen und für ihre Kinder zu sorgen."
Quelle: RP-Online
http://www.rp-online.de