Erfolgreicher Nischenplayer ! Auf dem Sprung!
Von Michael Lang
Er läuft und läuft und läuft. Die Rede ist vom Nebenwerteindex MDAX, der seit Monaten von einem Hoch zum nächsten eilt. Substanz- und dividendenstarke Vertreter der Old Economy sind an der Börse wieder gefragt und bescherten dem früher als langweilig verspotteten Index 2004 ein Plus von über 20 Prozent.
Noch im SDAX
Einen Platz im MDAX strebt auch die Indus Holding an, eine in Bergisch Gladbach ansässige Beteiligungsgesellschaft. Um dieses Ziel zu erreichen bricht das Management sogar mit der Tradition. Während Indus früher eine reine Buy-and-Hold-Strategie fuhr, bei der die Beteiligungen auf unbegrenzte Zeit im Portfolio verblieben, wurden im Vorjahr erstmals Tochtergesellschaften verkauft. Um der Kritik einer unausgewogenen Portfoliostruktur zu entgehen, wurde die umsatzstärkste Beteiligung an die Harald-Quandt-Gruppe veräußert und gleichzeitig eine verlustträchtige Tochter im Rahmen eines Management-Buy-Outs abgegeben.
Aussichtsreicher Aufstiegskandidat
Legt man die aktuelle Dezember-Indexrangliste der Deutschen Börse zugrunde, gehört Indus mit Platz 52 bei der Marktkapitalisierung und Platz 49 beim Börsenumsatz zu den aussichtsreichsten Kandidaten für einen Aufstieg vom SDAX in den MDAX. Entscheidend für diese hervorragende Ausgangsposition war nicht zuletzt die Erhöhung des Freefloats, der im Juni 2004 durch die Platzierung eines Aktienpakets aus dem Umfeld des Großaktionärs Dr. Winfried Kill auf 65 Prozent angewachsen ist. Positiv wurden vom Kapitalmarkt zudem die Bemühungen des Vorstandes aufgenommen, die IR-Arbeit zu intensivieren, um dadurch die Transparenz für Investoren zu erhöhen.
Erfolgreiche Nischenplayer
Die 39 Beteiligungen der Holding stammen in erster Linie aus den Branchen Automobilzulieferung, Bau, Konsumgüter und Maschinenbau. Bei der Suche nach geeigneten Firmen konzentriert sich Indus auf profitable Nischenplayer, die sich durch einen hohen Spezialisierungsgrad in ihrem jeweiligen Markt auszeichnen. Dies hat den Vorteil, dass einerseits hohe Markteintrittsbarrieren bestehen und sich andererseits Margen erzielen lassen, die deutlich über dem Branchendurchschnitt liegen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen Analysten mit einem Gewinn je Aktie von bis zu 3,20 Euro. Damit ist die Aktie mit einem KGV von sieben günstig bewertet. Zu diesem Gewinnsprung sollen auch Akquisitionen beitragen, für die liquide Mittel in Höhe von 150 Millionen Euro bereitstehen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Dividendenkontinuität. Wie im Vorjahr wird der Vorstand der Hauptversammlung am 12. Juli voraussichtlich eine Ausschüttung von 1,18 Euro vorschlagen. Damit dürfen sich die Aktionäre erneut auf eine Rendite von rund fünf Prozent freuen.
Fazit: Für Dividendenjäger. Indus zählt zu den klassischen Vertretern der Old Economy. Mit einem attraktiven Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7 und einer hohen Dividendenrendite von fünf Prozent eignet sich die Aktie ideal für konservative und langfristig orientierte Investoren. Und falls es mit dem MDax-Aufstieg klappen sollte, dann heißt es vielleicht bald auch bei der Indus-Aktie: Sie läuft und läuft und läuft ...