Das Krankenversicherungsdeseaster
Seite 2 von 3 Neuester Beitrag: 22.10.03 07:57 | ||||
Eröffnet am: | 24.06.03 19:14 | von: big lebowsky | Anzahl Beiträge: | 61 |
Neuester Beitrag: | 22.10.03 07:57 | von: big lebowsky | Leser gesamt: | 10.901 |
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Die Wähler haben deshalb die Parteien, allesamt, längst auf Wasser und Brot gesetzt. Sie haben ihnen das Vertrauen entzogen, sie weigern sich in immer größerer Zahl, zur Wahl zu gehen. Die Politik insgesamt gilt dem Volk mittlerweile als eine ziellose, ziemlich unfähige Veranstaltung.
Das ist in dieser Rigorosität unberechtigt. Gleichwohl: Es herrscht Unmut bei allen und Bitterkeit bei vielen. Was um Himmels willen hat Politik angerichtet, wenn einem beim Besuch im Altersheim ein Mann im Rollstuhl sagt: „Wir müssen uns also nun bald umbringen.“
Und wenn der andere, weil er sich demnächst operieren lassen muss, bemerkt: „Ich bin also nun ein Volksschädling.“
Zutrauen in die Politik hat eine neue Bedeutung bekommen: Man traut ihr alles zu. Reformpolitik erscheint den Bürgern wie eine Fahrt in der Geisterbahn: Alle drei Meter leuchtet ein anderes Gespenst auf, heult kurz auf – und klappt dann meistens, aber nicht immer, wieder weg.
Man kann sich aber nie sicher sein, ob eines dieser Gespenster sich nicht doch materialisiert. So etwa ergeht es der Öffentlichkeit derzeit angesichts der Diskussion in der Union darüber, ob künftig jedermann seine Zahnbehandlung selber bezahlen (beziehungsweise sich dafür privat versichern) muss – und also künftig Armut am Gebiss feststellbar sein wird.
Auf dem Feld der Sozialpolitik, dem wichtigsten Terrain des inneren Friedens, ist so ein Klima des Argwohns entstanden. Das trifft alle Parteien. Wenn die Union in den Umfragen weit vorne liegt, ist das nicht ein Ausdruck des gehäuften Vertrauens in deren Kompetenz, sondern nur ein Ausdruck einer Umverteilung des Misstrauens.
Gemeinsamer Fahrplan zur Gesundheitsreform: Die Kooperationsbereitschaft, die die Union seit kurzem signalisiert, ist deshalb kein Akt der politischen Nächstenliebe. Die Union hat verstanden, dass die Phase der Morbidität der deutschen Politik auch im eigenen Interesse zu Ende gehen muss, weil das Schlechtreden einer ohnehin schlechten Lage ihr nichts bringt.
Und die SPD hat kapiert, dass Vorschläge zur Wirtschafts- und Sozialpolitik nicht per se deswegen falsch sind, weil sie aus dem anderen Lager kommen. Die Leute sind nicht so dumm zu glauben, dass es stets exklusiv schwarze oder genuin rote Reformvorschläge gibt. Sie erleben nämlich, wie Vorschläge, die vorgestern noch von der SPD durchgekaut wurden, heute von der Union serviert werden – und umgekehrt.
Die Bürger sind der garstig inszenierten Konfrontation überdrüssig. Das ist der Hintergrund für die neue Konzilianz der Parteien. Es hat so lange gedauert, bis sich dieser Politikstil entwickelte, weil die Parteien sich verrannt hatten. Wenn es nun dazu käme, dass Regierung wie Opposition die allgemeine Bürgerversicherung einführen wollen, wären die Irrungen und Wirrungen immerhin zu einem guten Ende gekommen.
Der Sommer 2003 wird kein Sommer der Großen Koalition. Es wird sie nicht geben, auch wenn viele wissend von ihr raunen. Vorteile brächte sie nur der SPD – und der CDU-Chefin Angela Merkel persönlich: Als Vizekanzlerin wäre sie den bundespolitischen Rivalen Roland Koch los.
Gleichzeitig würden aber mit der Großen Koalition die derzeit großen Chancen der Union auf künftige Wahlsiege rapide sinken: Als Koalitionspartner würde die Union für die Schmerzen der Reformen vom Wähler in viel stärkerer Weise in Haftung genommen als dann, wenn sie nur Kooperationspartner ist.
(Kommentar der Süddeutschen)
Hier gibt es alten Wein in neuen Schläuchen: Denn wenn Beamte und Selbständige in die GKV("Bürgerversicherung")zwangsverpflichtet werden,haben sie auch Anspruch auf Leistungen.Toll!Bei den Beamten ist das übrigens schon x-Mal gerechnet worden,ob die staatliche Beihilfe oder dann Arbeitgeberbeiträge zur GKV günstiger sind.Was glaubt Ihr,wie das Ergebnis lautet.Jetzt soll die Beitragsbasis erweitert werden,der "Versicherungsschutz"wird etwas beschnitten,und wenn alle drin sind ,gehts drastisch weiter,und das "gesunde System PKV"geht mangels Nachwuchs zugrunde.
Hurra Deutschland!! Rückwärts immer,vorwärts nimmer!!
Gesundheit ist Bürgerpflicht
So krank, wie das System tut, sind wir gar nichtVon Alexander S. Kekulé
WAS WISSEN SCHAFFT
Trotz strengster Geheimhaltung kann ein Ergebnis der Gesundheitsgespräche zwischen Regierung und Opposition bereits verraten werden: Die großen Koordinaten des maroden Systems bleiben bestehen, herumgedoktert wird nur an den Geldströmen. Weil das Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben heftig entgleist ist, soll einerseits gespart werden – Zahnersatz, Freizeitunfälle, überteuerte Medikamente und einiges mehr stehen auf der Abschussliste. Zugleich soll der Geldzufluss des gefräßigen Gesundheitssystems gesichert werden, der durch Konjunkturschwäche und langfristig durch Überalterung der Bevölkerung gefährdet ist. Ob hierfür letztlich das „Kopfgeld“, die „Bürgerversicherung“, eine private Zusatzversicherung oder eine Mischung aus alledem verabschiedet wird, kann dem Bürger ziemlich egal sein – irgendwie werden die immensen Summen aus seiner Tasche kommen, so oder so.
Dabei haben mehrere Studien gezeigt, dass die medizinische Versorgung an der Volksgesundheit nur einen Anteil von weniger als zehn Prozent hat: Viel wichtiger als Ärzte und Apotheker sind gesunde Ernährung, Bewegung, Hygiene und erträgliche Arbeitsbedingungen. Entsprechend trägt nur ein Bruchteil der rund 250 Milliarden Euro, die in Deutschland jährlich für die medizinische Versorgung ausgegeben werden, tatsächlich zur Verbesserung der Gesundheit bei – der Rest mästet lediglich das fettleibige und bewegungsarme Gesundheitssystem.
Dass es so weit gekommen ist, liegt zum einen an einem einzigartigen Strukturfehler: In keiner anderen Branche bestimmt der Lieferant selbst, was und wie viel er liefert. Um das wirtschaftliche Überleben kämpfende Ärzte können beim sparsamen Umgang mit den Kassengeldern nicht allein entscheiden. Zum anderen haben sich die Patienten längst daran gewöhnt, dass zum solidarisch finanzierten Gratisangebot weit mehr gehört als die Hilfe bei schweren Erkrankungen: Gegen Abgespanntheit helfen Kuren und Massagen. Weil Abnehmen und Bewegung unbequem ist, werden Blutfett, Blutzucker und Blutdruck mit teuren Medikamenten gesenkt. Wer sich das Zähneputzen gespart hat, bekommt strahlende Ersatzzähne.
Ärzte und Patienten profitieren davon, dass zwischen „Gesundheit“ und „Wellness“ keine klare Abgrenzung möglich ist. Eine wirkliche Gesundheitsreform muss mit dem Eingeständnis beginnen, dass „Gesundheit“ nicht solidarisch finanzierbar ist. Die meisten chronischen Erkrankungen – die vier Fünftel der Gesundheitskosten verursachen – können durch entsprechende Lebensführung deutlich gebessert werden. Dass die Verantwortung für die eigene Gesundheit nicht an den Arzt delegiert werden kann, sollte durch intensive Aufklärung vermittelt werden – am besten schon in der Schule.
Konsequente Prävention und ein verantwortungsvolles Verhältnis der Menschen zu ihrer Gesundheit würde mehr Geld sparen als jede Korrektur der Geldverteilung. Damit könnte hochwertige Medizin für all diejenigen finanziert werden, die sie lebensnotwendig brauchen. Solidarität für Gesundheit und Wellness ist nicht bezahlbar – die Solidarität bei schwerer Krankheit und Not können wir uns jedoch allemal leisten.
Der Autor ist Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie in Halle. Foto: J. Peyer
Ich freue mich auf den Tag,an dem die gesetzliche Krankenversicherung nur mehr als beitragsrechtlicher Rahmen funktioniert--gänzlich ohne Leistungen-- und der Rest wird privat versichert.Das hätte für die Krankenkassen enorme Vorteile,weil sie die Beiträge dann nur verwalten bzw.dem Bund für seine Zusagen zur Verfügung stellen muss.Die dummen Versicherten stören dann nicht mehr,weil es keine Leistungen mehr gibt.Das ist Solidarität im höchsten Sinne.Beitrag ohne Leistung!
Entweder sind Schmidt und Seehofer dumm oder sie handeln wider bessere Erkenntnis: Das Ergebnis ist das selbe: Untragbar!
Das wird teuer!
Zuzahlungen, Ausschlüsse, neue Zusatzversicherungen: SPD, CDU, CSU, Grüne und die FDP haben sich gestern auf die lange umstrittene Gesundheitsreform geeinigt. Ihr erklärtes Ziel: sinkende Beiträge. Ihr Ergebnis: Patienten zahlen künftig doppelt. Was kommt da dank Ulla Schmidt (SPD, links) und Horst Seehofer (CSU, rechts) auf uns zu?
Abzocken beim Arzt
Der Schnupfen wird teuer: 10 Euro werden künftig pro Quartal für den Besuch beim Hausarzt, Zahnarzt oder Fachmediziner fällig. Wer vom Haus- zum Facharzt überwiesen wird, zahlt nichts.
Abzocken beim Zahnersatz
Zähne zusammenbeißen! Neue Zähne, Kronen, Brücken oder Gebisse fallen aus der gesetzlichen Krankenkasse heraus und müssen künftig extra versichert werden - entweder privat oder über eine Zusatzversicherung zur gesetzlichen Krankenversicherung. Politiker glauben, dass das etwa 7,50 Euro pro Person im Monat kosten wird - vielleicht wirds aber auch teurer. Macht mindestens 90 Euro im Jahr.
Abzocken beim Rauchen
Da stirbt sogar der Lungenkrebs: Zur Finanzierung der Gesundheitsreform werden die Tabaksteuern in drei Stufen bis 2005 um insgesamt 1 Euro pro Päckchen erhöht. Dafür fällt das Sterbegeld weg.
Abzocken im Krankenhaus
Unangenehme Morgenvisite: Bis zu 28 Tage Klinikaufenthalt kosten künftig zehn Euro am Tag - macht maximal 280 Euro im Jahr. Bisher mussten Patienten für höchstens 14 Tage jeweils neun Euro berappen - also 126 Euro jährlich. Macht summa summarum 154 Euro mehr als bisher.
Abzocken beim Taxi
Humpeln statt fahren: Fahrten mit dem Notarztwagen - bisher kostenfrei - kosten künftig pauschal 10 Euro. Wer mit dem Taxi zum Arzt muss, bleibt künftig ganz auf den Kosten sitzen. Die Zuzahlung fällt auf null. Auf Kranke - besonders auf dem Lande und ohne Auto fahrende Angehörige - kommen damit erhebliche Mehrbelastungen zu.
Abzocken beim Lohn
Schlimmer als die Steuererklärung: Insgesamt sollen die Zuzahlungen für Patienten nicht mehr als 2 Prozent ihres Bruttoeinkommens ausmachen - für chronisch Kranke 1 Prozent. Macht bei einem Verdienst von 2.500 Euro im Monat 600 Euro im Jahr. Wenn die Zusatzkosten durch Besuche beim Zahnarzt, der Aufenthalt im Krankenhaus oder die vielen Medikamente höher ausfallen, kann sich jeder das Geld bei seiner Kasse zurückholen. Das geht aber nur gegen Beleg! Deshalb: Quittungen sammeln!
Abzocken in der Apotheke
Wärmepflaster lassen frösteln: Künftig werden bei vom Arzt verschriebenen Medikamenten 5 bis 10 Euro pro Packung fällig. Bisher waren es - je nach Packungsgröße - nur 4, 4,50 oder 5 Euro. Rezeptfreie Medikamente werden gar nicht mehr bezuschusst - da zahlt der Patient alles.
Abzocken bei Krücken
Lahme sollten wieder gehen: Heilmittel wie Krücken oder Rollstühle kosten künftig 10 Euro Zuzahlung. Auch Brillen werden nicht mehr bezahlt.
taz Nr. 7110 vom 22.7.2003, Seite 1, 5 Zeilen (TAZ-Bericht)
Und das schlimmste ist, das System bleibt :bei Pharmamafia, (krimineller) kassenärztlicher Vereinigung, Kassen etc. bleibt alles beim Alten... Aargh!!
Echt verarscht , oder ?
Ich fasse das mal kurz zusammen : Der ganze überflüssige Balast bleibt . Damit er bleiben kann , wird der zahlende Bürger weiter ausgepresst.
Es sollte aber nicht weiter verwundern , denn fast alle Politiker sitzen in mehreren Aufsichtsräten , sowas verpflichtet.
Alle die sich jetzt so schön aufregen haben diese Penner erst dorthin gebracht , wo sie jetzt sitzen und dem Volk soviel Gutes tun können.
Eines müßt Ihr Euch für den Rest Eures Leben merken : Spätestens ab dem ersten Mandats ist es vorbei mit dem Vorsatz : "ZUM WOHLE DES VOLKES!"
Nicht vergessen : Immer schön wählen gehen ! Sie werden es Euch danken , hehe.
Gruß Zombi
J.R.
Die wirklich teuren Punkte wurden gekonnt
umschifft und totgeschwiegen:
- Sozialhilfeempfänger und Asylanten werden
weiterhin zum Privattarif abgerechnet.
- die Positivliste wurde gecancelt
- der Maßstab für beitragsfrei versicherte Familienangehörige
wird für ausländische AN nicht -analog zu deutschen- auf Kinder und Lebensartner
beschränkt
- keine Mißbrauchsbekämpfungs durch Versichertenkarte mit Lichtbild und
Ärzterechnung für alle.
- die Macht der kassenärztlichen Vereinigung bleibt in vollem
Umfang erhalten.
Ich bin als Privatpatient zwar nur mittelbar betroffen
aber das ganze schreit zum Himmel
Aus der Grundsatzerklärung von Gerhard Schröder zur Agenda 2010:
"... Wir müssen neu bestimmen, was künftig zum Kernbereich der gesetzlichen Krankenversicherung gehört und was nicht. Es gibt Vorschläge, den Zahnersatz oder gar die Zahnbehandlung nicht mehr von den Krankenkassen zahlen zu lassen. Ich halte das nicht für richtig. Wir haben ein System, das Eigenvorsorge bei der Zahnpflege belohnt. Das soll so bleiben. Ich möchte nicht, dass man den sozialen Status der Menschen wieder an ihren Zähnen ablesen kann..."
HOSIANNA - AMEN
Immer 'nen netten Spruch auf Lager, der Geerd ;O)
sinken, wird auch dieses Problem etwas kleiner.
Aber wann wird das sein?
Vielleicht zur Bundestagswahl 2006?
Gerd macht das schon.
Für sich, nicht für die Bürger.
Worauf hat er noch seinen Amtseid geschworen?
Union will Zahnersatz ausgliedern
Berlin (AP) Die Union setzt bei der Gesundheitsreform auf eine Privatversicherung für Zahnersatz und Zuzahlungen der Patienten von zehn Prozent bei jeder Arztrechnung. Zwei Tage vor der ersten Lesung des Gesetzentwurfs von Ministerin Ulla Schmidt einigte sich die Unions-Fraktionsspitze am Montagabend auf ein entsprechendes Gegenkonzept. Schmidts Vorlage wurde unterdessen in der SPD-Fraktion bei sieben Gegenstimmen angenommen.
Die Vorsitzenden von CDU und CSU, Angela Merkel und Edmund Stoiber, hatten das Gegenkonzept am Vormittag verabredet. Demnach soll die Kosten für Zahnersatz künftig vom Arbeitnehmer privat versichert werden, wie CDU-Gesundheitsexpertin Annette Widmann-Mauz erklärte. Dies koste etwa 7,50 Euro im Monat. Die Union verspreche sich davon Einsparungen von 3,5 bis 4 Milliarden Euro pro Jahr.
Wenn Versicherte in Zukunft zehn Prozent der Kosten für Arzt- und Krankenhausbehandlungen selbst trügen, könnte die gesetzliche Krankenversicherung um weitere sechs bis acht Milliarden Euro pro Jahr entlastet werden, sagte Widmann-Mauz. Für die Eigenbeteiligung solle ein Deckel von zwei Prozent des Bruttojahreseinkommens gelten. Die Behandlung kranker Kinder und die Krankheitsvorsorge seien von der Zehn-Prozent-Klausel ausgenommen.
Ferner wolle die Union durch Abbau von Bürokratie bei Kassen und Krankenhäusern pro Jahr eine Milliarde Euro an finanziellem Spielraum gewinnen. Die Union erhoffe sich von dem Konzept Einsparungen von knapp 20 Milliarden Euro und eine Senkung des Beitragssatzes von durchschnittlich 14,4 auf 13 Prozent, betonte Widmann-Mauz.
Verwirrung entstand, weil der ehemalige Gesundheitsminister Horst Seehofer, der für Gesundheit zuständige Fraktionsvize, dem Konzept widersprach. Zur privaten Absicherung des Zahnersatzes sagte der CSU-Politiker der «Frankfurter Rundschau»: «Ich halte den Weg für falsch und deshalb sage ich: No». Er befürchte eine deutliche Mehrbelastung für Geringverdiener, Familien und Rentner.
http://de.news.yahoo.com/030616/12/3htze.html
seine kostbaren Tage.
Der Pragmatiker stellt die Machbarkeit und Auswirkungen
in den Fokus.
Karlchen, watt solls?
Die Ärzteschaft erwartet keine deutlichen Senkungen der Kassenbeiträge. Er habe Zweifel, „ob die Absenkung auf 13 Prozent tatsächlich zu erreichen ist“, sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Jörg-Dietrich Hoppe, der „Berliner Zeitung“. Entlastungen würden die Krankenkassen zunächst dazu nutzen, ihren Schuldenberg zu verringern. Erst dann könnten sie an eine Absenkung der Beitragssätze denken.
Genau so wird es kommen. Und spätestens wenn die besagten Schulden getilgt sind (falls das überhaupt realisiert wird), wird der finanzielle Spielraum, der den Kassen durch die Zusatzbelastung der Patienten entstanden ist, dazu genutzt werden, um das Geld anderweitig zum eigenen Wohle zu verbraten. (Das es hierfür zahlreiche Wege gibt, wissen wir ja nicht erst seit gestern.)
Wer glaubt, dass wir eine nennenswerte Beitragssenkung sehen werden, der träumt. Was kommen wird, sind finanzielle Zusatzbelastungen einhergehend mit Leistungskürzungen. Die Last wird mal wieder fast ausschließlich von den Versicherten getragen werden.
Wenn sich dann auch noch Bundesgerd vors Mikro stellt und vekündet, Der Kompromiss sei eine „sorgsam ausgewogene Balance“ zwischen der Belastung der Patienten und der Leistungserbringer, so ist das mal wieder Bürgerverarsche der dreistesten Form.
Eigentlich müsste man ihn dafür irgendwo festbinden und jeder gesetzlich Versicherte dürfte ihm dann straffrei einmal kräftig in den Arsch treten.
Bleibt nur der Verweis auf den alten Gag (immer wieder gut):
Viele Grüße
MadChart
Außerdem war die Drohung unmissverständlich: Wer nicht sammelt, muss im Alter seine Mahlzeit durch die Schnabeltasse einnehmen und bekommt schon vorher Zahnfüllungen allenfalls aus verseuchter Schlacke. Und so hüteten wir also unser Bonusheft wie unseren Augapfel. Mochte beim Umzug auch die Geburtsurkunde oder das Marienbildchen verloren gehen: Das Bonusheft blieb.
Wenn ich es in die Hand nahm, trat mir schlagartig der Geruch von Lachgas in die Nase. Und anhand der sich ändernden Stempel konnte ich mich selig daran erinnern, wie ich 1991 den Zahnklempner gewechselt hatte, nachdem der mir das Instrument in meinem unteren Fünfer abgebrochen hatte. Ein schlichter Stempeldruck konnte für eine ausgedehnte Wurzelbehandlung stehen oder aber für einen eiternden Weisheitszahn. Selten war das Wort Leidenschaft treffender als hier.
Wir sahen es vor uns: Eines Tages würde es zum Tausch aller Täusche kommen. Wir würden vor unseren Dentisten treten, lässig das Bonusheftchen aufblättern, um anschließend eine 1-A-Haftschale zu ordern, selbstredend mit Perlglanz, gefederter Backenzahnaufhängung und optimierter Klebevorrichtung. Die ganze Palette halt, abgesichert durch unser treu gepflegtes Bonusheft.
Doch dann kam es – wie so oft – anders. Eine neue Graswurzelbewegung entstand. Überall konnte man auf einmal auf handlichen Plastikkarten Rabattpunkte sammeln, Bonusmeilen. Keine Pommesbude, die nicht mit einem kostenlosen Tütchen Mayo lockte, keine Tankstelle, die einem nicht den Anspruch auf einen praktischen Schwingschleifer verhieß.
Insofern ist es nur konsequent, dass sich der Staat nun aus diesem Bereich zurückzieht und alles dem freien Spiel der Kräfte überlässt. Andererseits: Unser schönes Bonusheft - schlagartig wertlos. Was soll nun geschehen? Muss die Dentisten-Chronik zum Altpapier? Wird man uns wenigstens als Ersatz ein paar Rabattmarken für den nächsten Zahnarztbesuch anbieten? Eine Packung Schmerztabletten gar?
Konsequenter wäre folgende Lösung: Das Bundesgesundheitsministerium nimmt seine Heftchen zurück und schenkt jedem Sammler als Anerkennungsprämie einen bedienungsfreundlichen Pürierstab. Wer nicht in die private Zahnversicherung will, kann dann immer noch sein Hacksteak oder seine China-Rolle mundgerecht schreddern. Und Ministerin Schmidt könnte ohne rot zu werden verkünden: Keiner muss mit dieser Reform im Alter auf feste Nahrung verzichten.
Eckart Aretz, tagesschau.de
Keine ALV, keine RV, keine LV.
Geht Ihr auch schon seit Jahren nicht mehr zu Wahl?
Ich hab letztes Mal eine schöne Motorradtour gemacht, wie sollte ich da noch ins Wahllokal kommen?
Aber eines ist sicher , wenn die so weiter machen, werden ein Haufen Stimmen nach ganz Rechts abwandern. So gut glaube ich das deutsche Völkchen zu kennen .
Also kann ich jetzt nicht mehr rechnen? 80.000.000 Einwohner (so ca.) * 7.5€ ergibt bei mir 600000000 € wenn die Kasse aber 4000000000 einsparen will, wer zahlt denn die Differenz von läppischen 3400000000 €?
Hab ich irgendwas falsch gemacht???????????
Gruss ROPL