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Eröffnet am: | 14.10.07 11:28 | von: Libuda | Anzahl Beiträge: | 40 |
Neuester Beitrag: | 24.04.21 23:51 | von: Ursulayveka | Leser gesamt: | 4.731 |
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Fertig machen für die Rally
14.10.2007
Wer immer noch nicht in Aktien investiert ist, ist selbst schuld. Denn der DAX rennt zielstrebig - in Richtung neues Allzeithoch. Ein Grund: Mit dem Oktober hat das beste Quartal des Jahres begonnen
Vielleicht kommt die Furcht vor der Zahl ja aus dem Bergsport. Man weiß etwa aus den einschlägigen Schilderungen des Südtiroler Vorzeigekletterers Reinhold Messner, dass bei über 7500 Metern im Alpinismus ernsthafte Gefahren für Leib und Leben drohen. Und über 8000 Metern ist die Luft dann bekanntlich so dünn, dass bei längerem Verbleib ohne technisches Hilfsgerät der Exitus droht. Gilt Ähnliches womöglich auch für die 8000er-Marke im DAX? Nicht wenigen Anlegern mag das so vorkommen, plagt sie doch immer noch die Erinnerung an das Jahr 2000. Der DAX klettert über die magische Marke, erklimmt ein Hoch knapp darüber und stürzt anschließend drei Jahre lang in den Abgrund. Die Lage ist anders in diesen Tagen, so viel ist der Mehrheit schon klar. Doch Zweifel sind geblieben. Viele Investoren, zumal Privatanleger, sind vorsichtig, zogen sich nach den Wirren um die Kreditkrise im August aus dem Markt zurück. Laut Zahlen des Fondsverbands BVI flossen im Krisenmonat allein aus Aktienfonds 3,6 Milliarden Euro ab. So mancher Aussteiger guckt den derzeit wieder ansteigenden Kursen nur traurig hinterher. Weiter nur zuschauen? Das ist wohl die schlechteste aller Alternativen. Etliches spricht dafür, dass der Leitindex bereits auf dem Weg zu einem neuen Allzeithoch über der Marke von 8151 Punkten ist, die er am 13. Juli dieses Jahres erklommen hat. Die kleineren Techs und Solarwerte haben es soeben schon vorgemacht: Der TecDAX notiert erstmals seit Bestehen über der 1000-Punkte-Marke. Vor allem aber hat auch der Schrittmacher der Weltmärkte, die US-Börse Wall Street, unlängst mit einem Punktestand beim Dow Jones von über 14 000 ein neues Allzeithoch markiert. Die Zeit für einen neuen DAX-Rekord scheint reif. Zumindest hat mit dem Monat Oktober die Hochsaison im Börsenkalender begonnen. Ein Blick auf die saisonale Entwicklung eines internationalen Aktienbarometers wie dem MSCI-World-Index zeigt: Im Schnitt legten die Börsen seit 1973 im letzten Quartal um knapp sieben Prozent zu. Damit bringt das Jahresende im langjährigen Schnitt die mit Abstand beste saisonale Performance. Und auch im DAX gilt das Schlussquartal schon lange als das beste im Jahr. Viele Experten sehen derzeit gute Chancen für eine Jahresendrally. „8500 Punkte bis Jahresende sind durchaus drin“, sagt etwa Carsten Klude, Chefstratege bei der Hamburger Privatbank M.M. Warburg. Das wäre ein Plus von über sechs Prozent und damit ein typischer Verlauf. Auch Volker Borghoff, Chefstratege bei HSBC Trinkaus, kann sich mit dieser Marke anfreunden. Allerdings unter Einschränkungen: „Die 8500 sind drin, falls wir in den USA nicht in ein Rezessionsszenario rutschen“, sagt der Experte. Mit dieser Meinung steht Borghoff nicht allein. Nicht wenige Finanzprofis zeigen sich angesichts der Turbulenzen, die die Subprime-Krise auf Immobilienmärkten und bei Kreditinstituten hinterlassen hat, vorsichtig. Die Deutsche Bank etwa korrigierte Anfang September ihr Jahresziel für den DAX von 8500 auf 8300 Punkte. Ein Abschwung in den USA ist nach Meinung vieler Beobachter die größte Bedrohung für eine sorgenfreie Börsenzeit zum Jahresende. Skeptiker befürchten, dass zu viele Immobilienbesitzer in den USA unter den Auswirkungen der Kreditkrise leiden könnten. Der Hintergrund: Jahrelang ruhte der US-Konsum – wichtiger Antreiber für die gesamte Konjunktur in den Staaten – auf immerzu steigenden Hauspreisen. Die Aussicht auf die Wertsteigerungen beflügelte die Kaufgelüste der Privaten. Jetzt ist plötzlich das Gegenteil der Fall, die Preise sinken. Manche Hausbesitzer müssen verkaufen, andere sparen schon einmal vorsichtshalber. „Die Gefahr, dass die Konsumbereitschaft schwindet und die US-Konjunktur stärker abflaut, ist nicht zu unterschätzen“, warnt Eberhard Weinberger, Vorstand bei der Münchner Vermögensverwaltung Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG. So mancher Experte rechnet deshalb in den kommenden Wochen mit einer Rückkehr der Unsicherheit. „Enttäuschungen über volkswirtschaftliche Indikatoren aus dem Immobiliensektor werden nicht ausbleiben“, sagt etwa Christian Kahler, Chefstratege der DZ Bank. Dennoch setzt der Analyst auf die Kraft der besten Börsenmonate. „Wir werden vor allem im November und Dezember eine positive Entwicklung im DAX sehen“, sagt der Analyst. Dass einzelne US-Wirtschaftsdaten in den kommenden Wochen zwar unterhalb der Erwartungen bleiben könnten, aber dennoch nicht gleich mit einer Rezession gerechnet werden muss, dafür sprechen auch jüngst veröffentlichte Kommentare des US-Notenbankchefs Ben Bernanke zur Zinssenkung vor vier Wochen. „Wir sind nicht davon überzeugt, dass die wirtschaftliche Expansion zum Stillstand kommt“, sagte Bernanke übersetzt aus verklausuliertem Banker-Englisch. Im Klartext: Der Fed-Chef rechnet nicht mit einer Rezession. Deshalb seien auch weitere Zinssenkungen bei der nächsten Sitzung der Notenbank am 30. Oktober und im November „nicht zwingend erforderlich“. Das dämpfte zwar Zinssenkungsfantasien, entkräftete aber zugleich die dunkelsten Konjunktur-Szenarien. Gewinnwarnungen der US-Finanzinstitute wirkten zudem zuletzt wie ein reinigendes Gewitter und nahmen Investoren die größten Ängste vor Firmenpleiten oder einer Bankenkrise. Die Erkenntnis: Die Kreditkrise hat zwar heftig, aber nicht katastrophal in den Bilanzen der Hochfinanz eingeschlagen. Die weltgrößte Investmentbank Merrill Lynch etwa muss ihrer jüngsten Gewinnwarnung zufolge für das zurückliegende dritte Quartal fünf Milliarden Dollar abschreiben. Analysten revidierten daraufhin ihre Gewinnschätzungen ähnlich drastisch wie zuvor bei der Citigroup. Im Schnitt liegen die Gewinnschätzungen der Experten für die US-Finanzwerte inzwischen um 15 Prozent niedriger als vor Beginn der Krise. Schlechte Nachrichten? Nur, wenn es in der jetzt angelaufenen Quartalssaison tatsächlich noch dicker kommen sollte. Insgesamt aber sind die US-Gewinnschätzungen etwa für den Standard & Poor’s 500 mit einem Aufschlag von zwei Prozent gegenüber den Vorjahresergebnissen lange nicht mehr so optimistisch wie vor Beginn der Krise. Ausreißer nach oben aber könnten die Wall Street anfeuern – auch wenn der Auftakt in der vergangenen Woche zunächst recht bescheiden ausfiel. Hier ist noch Luft nach oben, wie Experten finden. „Es sind durchaus noch positive Überraschungen drin“, sagt M.M.-Warburg-Stratege Klude. Auch von der Übernahmefront gibt es plötzlich wieder jede Menge Neuigkeiten. 16 Milliarden Euro schwer war die unlängst verkündete Übernahme von Archstone-Smith, einem Urgestein der amerikanischen Immobilienbranche. Auf fünf Milliarden Euro bringt es die bislang größte Übernahme des Softwarehauses SAP. Rund zwei Milliarden Euro zahlt die US-Bank JP Morgan für einen britischen Wasserversorger – um nur die auffälligsten Deals der vergangenen Tage zu nennen. Kein Wunder, dass wieder regelmäßig Übernahmegerüchte auf dem Parkett zirkulieren. Der Maschinenbaukonzern MAN könnte von der schwedischen Beteiligungsgesellschaft Investor gekauft, Volkswagen von Porsche übernommen und das Reise- und Schifffahrtskonglomerat TUI vom Raider Guy Wyser-Pratte zerschlagen werden. Es ist – beinahe – wieder wie vor dem August, als die Kreditklemme die Liquidität für große Deals schlagartig abwürgte. Auch das ein gutes Zeichen: Heftige Spekulationen sind bei Börsianern ein Ausdruck guter Laune. Nicht nur in der Fantasie, sondern vor allem fundamental bringt der DAX die nötige Fitness für einen gelungen Abschluss des Börsenjahres mit. Vor allem die Bewertung mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von rund 13 auf Basis der Gewinnschätzungen für das Jahr 2008 ist günstig. Seit 1973 lag der DAX im Schnitt immerhin bei einem KGV von 15,6. Rein rechnerisch ergäbe dies einen DAX-Stand von 9600 Punkten. Noch ein Anhaltspunkt: Auf dem Höhepunkt der Tech- und Internet-Hausse im März 2000 lag die wichtige Kennziffer bei 27. Hinter der erstaunlich mäßigen Bewertung steckt – logischerweise – eine überdurchschnittliche Gewinnentwicklung. Die Konzerne haben in den vergangenen Jahren die Kosten mächtig gedrückt. Wie stark, zeigt ein Bick auf die Entwicklung etwa der Vorsteuermargen. Lag diese im Schnitt im Jahr 2000 noch bei rund acht Prozent, so sind es sieben harte Jahre in einer globalisierten Welt später bereits knapp 16 Prozent. Auch die anstehende Zahlensaison in Deutschland sollte also Positives bringen. Übers Jahr gesehen dürften die Gewinne der DAX-Werte laut Finanzdatendienst Thomson Financial im Schnitt um 19 Prozent steigen. 2008 sind demnach weitere zehn Prozent drin. Doch wie sollten sich Anleger nun für die besten Monate des Jahres positionieren? Grundsätzlich raten Experten derzeit wegen der günstigeren Bewertung eher zu großen als zu kleinen Werten – auch wegen des damit verbundenen niedrigeren Ausfallrisikos. Schließlich könnte die Kreditkrise ja noch Nachbeben verursachen. Und hier sind kleinere Unternehmen meist stärker betroffen. Vorsichtigere Anleger halten sich darüber hinaus wohl am besten an Aktien, die bereits im Jahresverlauf Stärke zeigten. „Anleger sollten auf Werte setzen, die ein positives Momentum aufweisen, also bereits gut laufen. Die Bereiche Industrie und Technologie sowie Rohstoffe sollten auch bis Jahresende outperformen“, empfiehlt HSBC-Chefstratege Borghoff (siehe Strategie I). Eine riskantere Alternative hierzu ist der Nachzügler-Ansatz. Anleger wagen mit diesem Investmentansatz mehr, zielt er doch auf Werte, die sich bislang noch eher verhalten zeigten. Der Kerngedanke: Professionelle Investoren wechseln nicht selten gegen Jahresende ihre Favoriten. Investoren sollten zudem auch den eigentlichen Grund für das ungewöhnlich lange derzeitige konjunkturelle Hoch nicht aus den Augen verlieren: die weltweiten Wachstumsmärkte wie China oder Indien. Auch in diesen Märkten bestehen in den letzten drei Monaten des Jahres regelmäßig gute Gewinnchancen. Die Dynamik der weltweiten Wachstumsmärkte ist es denn auch, die für anhaltend gute Aussichten auch für das kommende Jahr sorgt. „Die Emerging Markets treiben die Konjunktur, die übliche Abschwächung verzögert sich dadurch. Wir sehen eine Abschwächung an den Aktienmärkten erst in der zweiten Jahreshälfte 2008“, sagt HSBC-Stratege Borghoff. Ein wenig mehr Mut sei Anlegern mit Höhenangst somit durchaus angeraten. DAX und Co dürften in den kommenden Wochen zeigen, dass sie auch in scheinbar verderbliche Rekordhöhen aufsteigen können, ohne gleich wieder abzustürzen. Der Zeitpunkt dafür ist ohne Zweifel ausgesprochen günstig.
http://www.comstockfunds.com/files/NLPP00000%5C026.pdf
Und auch das ist nur die halbe Wahrheit, denn wir müssen die KGV's auch noch in der Relation zu den Kapitalmarktrenditen sehen. Die waren im Schnitt der letzten 25 Jahre höher als heute, sodass sich dadurch weiterer Bewertungsspielraum ergibt.
Denn wer bei solchen Prognosen grün gibt ist schon im Markt und fällt als zukünftiger Käufer aus.
Steigt der Dax übers Allzeithoch werden auch die Pessimisten, die auf Cash hocken umgepolt, und dann die Rallye schmiern...
Auch sind die Milchmädchen noch net dabei, diese Spezies,ich merks im Bekanntenkreis, schielt aber wieder zunehmend aufn Dax...
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/analysten/...6henrausch/264649.html
Ungemütlich wirds erst,wenn die Meute im Glückstaumel Aktien ordert...
2. Aktien (sowie Öl, Rohstoffe, Immobilien, Assets aller Art) stehen so hoch, weil es zu viel Geld gibt (Vermögenspreis-Inflation).
3. Das Fed-Modell, dass Aktien und Renten zueinander in Beziehung setzt [Aktien, so die Behauptung, seien billig, wenn die Aktien-KGV niedriger ist als das Renten-KGV], hat ausgedient, weil es fälschlicherweise konstante Parameter zu Grunde legt: Tatsache ist aber, dass das Renten-KGV zurzeit wegen (1) künstlich AUFGEBLASEN wird. Daher ist der Schluss, Aktien seien wegen des Fed-Modells "zu billig", ein Trugschluss. Korrekt ist vielmehr: Das Renten-KGV ist zu hoch (bzw. die Zinserträge auf Renten sind zu niedrig).
4. Bei der - im Prinzip ehrlicheren - EZB wird das Problem der ausufernden Geldmenge M3 als solches erkannt; die EZB wird durch weitere Zinserhöhungen gegensteuern.
5. Die Fed - eher unehrlich - LEUGNET die Inflationierung und lügt sich mit geschönter "Kern"-Inflation bewusst aus der Affäre. Krönung der Leugnung ist, dass Zahlen zu M3 in USA gar nicht mehr veröffentlicht werden.
FAZIT:
Es ist möglich und sogar wahrscheinlich, dass der Fed das Aufblähen der allg. Asset-Blase (inkl. Aktien) mittels zu niedriger Zinsen (1, 2) noch ein Weilchen gelingt; dann sind auch 9000 im DAX drin. Mittelfristig wird die Inflation durch die Blasenpolitik (die indirekt auch der EZB die Hände bindet, wenn sie EUR/USD 1,50 vermeiden will) aber weiter ansteigen. Insbesondere USA riskiert - wie selbst Greenspan befürchtet - wieder zweistellige Inflationsraten wie in den 1970-ern, die sich dann von der Fed kaum noch kontrollieren lassen. Sobald die Inflation, die auf die gegenwärtige Blasenpolitik so sicher folgen MUSS wie das Amen in der Kirche, durchschlägt und zu "galoppieren" beginnt, ist es mit der Aktien-Hausse vorbei. Dann sind sogar wieder die Aktien-Tiefstände von 2003 und darunter möglich. [Man werfe nur mal einen Blick auf den Nikkei, der von 40.000 in 1990 auf zurzeit 17.330 fiel - das sind minus 60 % in 17 Jahren!]
P.S. Libuda, ich hab Dich von meiner Ignore-Liste wieder runtergenommen, darauf hoffend, dass Du in Zukunft sachlich und nicht mehr pöbelnd argumentierst.
Mich wundert schon, Libuda, dass ausgerechnet Du, der selbst die Autoren aus FAZ, Handelsblatt und Financial Times zuweilen als "Journalisten-Huren" bezeichnet, so ein Käseblatt wie Euro-am-Sonntag als Beleg für Deine wackeligen Thesen anführst.
Tipp: Euro am Sonntag ist die Sonntagslektüre für Deine Wirtschaftsstudenten aus der Baumschule von Prof. Ast. ;-))
Zu #7, solange die asiatische Werkstatt (China) den US-Markt mit Billigwaren zuschüttet wird Uncle Ben stets über Möglichkeiten verfügen, den Markt mit Kohle zu steuern.
Ich weiss das passt net in dein Konzept vom Crash...
Das Kanonenfutter am Ende jeder Hausse wird doch von euch Profis hier ständig gewarnt und damit verscheucht....
(Zitat aus der Erinnerung rekonstruiert.)
weak data = Fed ease, stocks rally
consensus data = lower volatility, stocks rally
strong data = economy strengthening, stocks rally
bank loses $4bln = bad news out of the way, stocks rally
oil spikes = great for energy companies, stocks rally
oil drops = great for the consumer, stocks rally
dollar plunges = great for multinationals, stocks rally
dollar spikes = lowers inflation, stocks rally
inflation spikes = will inflate all assets, stocks rally
inflation drops = improves earnings quality, stocks rally
Rockefellers "bestes" Zitat war allerdings:
Wer arbeitet, hat keine Zeit Geld zu verdienen...
"It was either John D. Rockefeller or Joseph Kennedy, or maybe both according to what may have been an apocryphal story, who reportedly got out of the market in 1928 after a shoeshine boy offered a stock tip. If shoeshine boys were delivering stock tips, Rockefeller (or Kennedy) reasoned, it was time for professionals to run for cover."
Antwort: Nur so hatte er das erforderliche Cash, um die Scherben der Rallye zu Spottpreisen einzusammeln. Hätte er seine Aktien gehalten, wäre sein Depot mit in den Keller gefahren.
Gilt auch für heute
(A.L. - Teilzeit-Bär)
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/John_D._Rockefeller
Wir sollten daher künftig von SCHUHPUTZER-Rallye sprechen statt von Hausfrauen- oder Milchmädchen-Hausse.
"Denn das steigt noch viel weiter bis DOW 500!!"
Hier der damalige Godmode-Chart (Satire!)
Rockefeller stieg nach dem Aktien-Tipp des Schuhputzers im Herbst 1928 beim DOW-Stand von ca. 230 aus. Er verpasste damit 65 % Anstieg bis zum Hoch bei 380! (grün)
In Wahrheit legte er mit dem (etwas verfrühten) Ausstieg den Grundstein dafür, später zu einem der reichsten Männer der Welt aufzusteigen. Denn in der Großen Depression kaufte er Öl-Aktien zu Spottpreisen um 1 Dollar - weil er einer der Wenigen war, die noch Geld hatten.
"Das Fed-Modell ist obsolet wegen "Blasen-Politik" Anti Lemming 14.10.07 15:44
1. Die Kapitalmarktrenditen sind so niedrig, weil es weltweit - wegen unverantwortlicher Tiefzinspolitik vor allem in Japan, aber auch in USA - zu viel Geld gibt (Inflationierung). Man werfe nur mal einen Blick auf den Dollar, der zum Euro bei 1,42 steht (warum wohl?)."
Über die Ahnungslosigkeit von Polleit und seinen Lemmingen kann man nur staunen, inbesondere wenn man bedenkt, dass der Polleit mit diesem Bockmist an der Hochschule für Bankwirtschaft deutsche Nachwuchsbanker "versauen" darf. Kein Wunder, dass die deutschen Banken inzwischen drittklassig sind und nur noch in der Regionalliga spielen.
Denn der Polleit glaubt immer noch daran, dass es einen einheitlichen Zinssatz gäbe und hat offensichtlich noch nie etwas davon gehört, dass man zwei Märkte unterscheiden muss: nämlich die Geldmärkte einerseits und die Kapitalmärkte einerseits. Zwar gibt es eine Verbindung zwischen den beiden, nämlich dass sinkende Geldmarktzinsen das Geld auf den Kapitalmarkt schaufeln und dort über ein höheres Angebot an Kapital zu höheren Kursen und damit sinkenden Zinsen führen (der Sickereffekt), aber andererseits erhöhen sinkende Zinsen die Inflationserwartungen und führen dadurch wiederum zu steigenden Kapitalmarktzinsen. Grundsätzlich bilden sich aber Kapitalmarktzinsen aufgrund von Angebot und Nachfrage - und da ist die Begründung für die niedrigen Kapitalmarktzinsen zu sehen. Weltweit haben wir die höchsten Sparraten seit Jahrzehnte - in China liegen wir beispielsweise bei Werten um die 30%, das Angebot an Kapital ist also reichlich. Selbst in den USA ist das Sparen sehr viel höher, als das die offiziellen Zahlen aussagen. Viele Unternehmen, wie z.B. Google oder über viele Jahre Microsoft schütten ihren Gewinne nicht aus, sie bleiben in den Unternehmen und werden wieder investiert oder zum Aktienrückkauf verwendet - dieses Sparen von immenser Höhe taucht in keiner Statistik auf. Und auf der Nachfrageseite sieht es nicht anders aus, niemand braucht Kapital. Die Unternehmen finanzieren sich aufgrund der glänzenden Ertragslage aus dem Cash Flow - ja es ist sogar so, dass die den gar nicht vollständig investieren können und sie nicht als Nachfrager nach Kapital auftreten, sondern als Anbieter. Und die potenzielle zweite Nachfragegruppe braucht ebenfalls kein Geld mehr: die Staaten - Steinbrück schwimmt im Geld und auch die Amis reduzieren ihr Haushaltsdefizit von Jahr zu Jahr um Beträge von ungefähr 100 Milliarden Dollar. Das sind also die Gründe für die niedrigen Zinsen, nicht die Zinspolitik der Notenbank - denn Kapitalmarktzinsen machen nicht die Notenbanken, sondern der Markt - was immer auch der Dummschwätzer Polleit und andere Ahnungslose unters Volk streuen.
Zur Sache: Was mir zu denken gibt ist, dass die Kommentatoren für die Zeit bis zum Jahresende sehr zuversichtlich sind. Der Hauptgrund dafür scheint mir das saisonale Argument zu sein. "Die letzten zwei Monate im Jahr sind immer die besten" oder so ähnlich. Alle anderen "für" und "wider" Argumente sind doch seit mindestens zwei Monaten bekannt. Nur in diesem Jahr lag man mit saisonalen Argumenten bisher falsch. ;-)
Die Zinsen am linken Ende der Zinskurve setzen unmittelbar die Notenbanken - es ist der jeweils von diesen festgelegten LEITZINSEN. Was die Märkte aus diesem vorgegebenen Leitzins machen, zeigt sich in der Zinsstrukturkurve. Sie gibt die vom Markt - nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage - gezahlten Zinsen auf Staatsanleihen mit unterschiedlichem Laufzeitende wieder. Die Zinsen auf Langläufer (10 bis 30 Jahre Laufzeit) wiederum bestimmen die Höhe der Kreditzinsen an Firmen (z. B. für Investitionen) oder an Privatpersonen (z. B. für Hypotheken).
Es ist empirisch klar zu beobachten, dass Änderungen der Leitzinsen sehr wohl den gesamten Rattenschwanz der Zinskurve verändern. Die Zinskurve ist am langen Ende angestiegen, nachdem die Fed die Leit- (und Diskont-)Zinsen um 0,5 % gesenkt hatte. Grund: Der Rentenmarkt hat Angst vor der Inflation, die die Fed mit ihrer die aktuellen Preisanstiege ignorierenden Leitzinssenkung potenziell lostritt (Punkt 2 aus meinem Posting oben). Diese Inflation drückt nämlich auf die Kurse der Langläufer: Wer langlaufende US-Staatsanleihen besitzt und nicht verkauft, muss mit ansehen, wie ihre Kurse purzeln. Später kann er sie nur noch mit einem deutlichen Abschlag - teils weit unter der Nominale von 100 % - verkaufen. Die Lage ähnelt der eines Aktienbesitzers, der eine fallende Aktie trotz widriger Fundamentals weiter hält.
Um diesen Kursverlusten zu entgehen, werden die Langläufer am Markt verkauft. Die Verkäufe führen zu höheren Zinsrenditen (Anleihe-Kurse und Zinsrenditen sind reziprok) und damit auch zu höheren Kredit- und Hypothekenzinsen.
Die Fed begibt sich somit auf äußerst schlüpfriges Terrain. Zwar wird es für Hausbesitzer mit variablen Hypotheken (ARM) nun einfacher, diese zu Marktkonditionen zu refinanzieren, und auch die Banken verdienen mehr Geld, weil sie kurzfristig billiger leihen und langfristig an ihre Kunden teurer ausleihen können. Die für die Wirtschaft wichtigen Langfristzinsen steigen jedoch. Doch Hausbesitzer mit ARM-Hypotheken können nun NICHT mehr kostengünstig in Festzins-Hypotheken umschichten und leben damit weiter unter dem Damoklesschwert schleichender Inflationierung. Für die Wirtschaft werden Kredite für Investitionen ebenfalls teurer (auch wenn sie diese teilweise aus dem Cashflow finanzieren).
Insgesamt führt die Leitzinssenkung der Fed zu einer weiteren kurzlebigen Liquiditäts-Hausse (Blase wächst weiter), die die Probleme aber lediglich aufschiebt - und strukturell sogar VERSCHÄRFT: Wenn zuviel Schulden Probleme machen wie im US-Housing-Markt, kann man diese Probleme nicht durch noch mehr Schulden nachhaltig lösen. Irgendwann schlägt es dem Fass den Boden aus, z. B. wenn sich die Chinesen und Araber wegen der schleichenden Geldentwertung, die diese Inflationierung mit sich bringt, weigern, weiterhin US-Staatsanleihen zu kaufen (siehe: Dollarkurs).
Dann fällt das US-Schulden-Imperium, dass an ausländischen Geldgebern hängt wie der Junkie an der Nadel, mit großem Getöse (an den Börsen) in sich zusammen.
Bereits jetzt könnten die Asiaten den Dollar jederzeit durch massive Verkäufe von US-Staatsanleihen in den Abgrund schicken. Man hängt bei US-Investments daher am Goodwill von (Ex-)Kommunisten aus China.
Viel Glück allen Investierten.
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