Edward van Halen
Rezensentin/Rezensent: Sascha Mönch - alle meine Rezensionen ansehen
Auch wenn der Zupfboom der späten 70er und frühen 80er (mit Namen wie Kottke, Lämmerhirt, Weiland, Bögershausen, Schwab, Horton und eben auch Kolbe/Illenberger) längst der (Musik-)Geschichte angehört - einige dieser Künstler verdienen es auch heute noch, gehört zu werden. Das Gitarrenduo Martin Kolbe und Ralf Illenberger gehört ohne Zweifel unbedingt dazu. Zuzuschreiben ist das vor allem der zeitlosen Schönheit ihrer Musik. Wenn man ihre Stücke mit gängigen Werken von Zeitgenossen vergleicht, wird man feststellen, dass die Kompositionen von Kolbe/Illenberger kein bisschen Patina angesetzt haben. Manch einer mag das zeittypische (Picking-)Kolorit vermissen - zum Nachteil gereicht das ihrer Musik freilich nicht.
Kolbe/Illenberger präsentieren auf dieser CD (die eigentlich eine Kompilation ihrer ersten beiden Studio-Alben "Waves" und "Colouring The Leaves" ist) in höchstem Maße durchdachte und durchstrukturierte Kompositionen, sie bauen im gegenseitigen Wechselspiel eine beeindruckend filigrane und lichtdurchflutete, ja fast gotisch zu nennende, Klangarchitektur auf, in der jede Note, jedes Detail seinen eigenen unverrückbaren Platz hat. Findet man zum einen Titel, die dem Hörer ob ihrer Komplexität, überschäumenden Energie und Rasanz schier den Atem rauben, gibt es an anderer Stelle Stücke, die vor allem durch ihre unverstellte Schlichtheit und entspannte Ruhe ein überzeugendes Klangerlebnis bieten. Im Gegensatz zu manchem späteren Album steht auf diesen beiden ersten Longplayern noch die Melodiosität an vorderster Stelle - ohne, dass die Werke dabei etwa in den Sumpf von Easy-Listening-Mustern abgleiten würden.
Dass bei der Zusammenstellung der CD das letzte Stück der "Waves"-LP ("What About The Nose?") der begrenzten Kapazität der Silberlinge zum Opfer fiel, ist zwar bedauerlich, wird aber ohne weiteres durch das überaus sorgfältige Remastering und die erfreuliche klangliche Auffrischung wettgemacht, die "Waves/Colouring The Leaves" nicht nur zu einem musikalischen, sondern auch zu einem klanglichen Leckerbissen allererster Güte (nicht nur für audiophile Konsumenten) werden lassen.
Fazit: Wer immer sich ernsthaft mit akustischer Gitarrenmusik beschäftigt, kommt an Kolbe/Illenberger nicht vorbei; aber auch allen anderen Liebhabern leiser Töne sei diese Scheibe wärmstens anempfohlen! Was bleibt, ist die Hoffnung, in Zukunft vielleicht auch irgendwann einmal die weiteren 4 Gitarren-Alben (das eher experimentelle "Tronic" gibt es bereits in digitaler Form) als CDs beziehen zu können - es wäre schade, wenn uns dieser Hörgenuss auf Dauer vorenthalten bliebe
Zum Dank hätte ich noch ein schönes Video zum Reinstellen.
Wenn Du dann auf der YouTube – Site dir ein Video ausgesucht hast, steht rechts neben dem Fenster das Feld, das du dir wünscht, nämlich „Download Video“.
Du musst allerdings beim Abspeichern des Videos aud die Festplatte den Dateinamen von Hand ändern. Wenn du den Standardbegriff „GetVideo“ durch einen beliebigen Namen ersetzt hast, ist es WICHTIG ! an die neue Bezeichnung das Suffix sprich Endung .flv anzuhängen.
Dann kannst Du zukünftig das Video mit einem geeigneten Player ( z.B. Riva FLV Player ) jederzeit von der Festplatte abspielen.
Solltest du den Firefox – Browser benutzen, lädst und installierst du dir bitte hier das Add-On Video Downloader herunter
http://www.erweiterungen.de/suche/...2bc77/?q=youtube#suche-erweitert
Rainer Ptacek
Die Geschichte ist zu interessant, um nicht noch einmal erzählt zu werden: Am 7. Juni 1951 wurde Rainer Ptacek als Sohn eines tschechischen Vaters und einer deutschen Mutter in Ost-Berlin geboren. 1954 wandert die Familie aus - im Westen Chicagos fanden sie ein neues Zuhause. Ganz natürlich mutet es an, dass es Kinder von Heimatlosen zu der Musik von Besitzlosen treibt - und das Chicago Rainers Jugend war geprägt von der Blues-Explosion um B.B.King, J.B Lenoir und Buddy Guy. In den frühen 70er Jahren zieht es Rainer in die Wüste nach Tuscon, Arizona. Schnell wird er Teil einer kleinen Gruppe von gleich gesinnten Musikern um Howe Gelb. Hieraus resultieren später unzählige Projekte - Rainer auf Giant Sand Alben, The Band Of... Blacky Ranchette, die Solotouren der beiden Protagonisten.
Er veröffentlichte vier ebenso unterschiedliche wie großartige Scheiben, bis er plötzlich am Groundhogs Day im Februar 1996, während Rainer auf seinem Rad unterwegs zum Chicago Store ist, in dem er als Broterwerb Instrumente repariert, ereilt ihn ein Gehirnschlag und er stürzt vom Rad. Die Diagnose lautet: nicht operabler Gehirntumor. Ein Tribut-Album erschien (The Inner Flame), Rainer erholte sich und wurde Mitte `97 erneut ins Krankenhaus eingeliefert. Die Nachrichten sind diesmal schlecht. Am 12. November 1997 verstirbt Rainer an seiner Seite Familie und Freunde.
Und wir sprechen hier nicht von irgendeinem Zupfer, sondern von einem Saitenmeister, der "dem Blues unter die Haut gekrochen ist" (The Independent), jemand, der der Lieblingsgitarrist von Billy Gibbons (ZZ Top) ist und von Robert Plant zu einer Session eingeladen wurde, nachdem der einen Rainer Track im britischen Frühstücks-Radio hörte.
g-oj