Bareback ohne Sattel reiten
Seite 1 von 3 Neuester Beitrag: 06.12.05 18:21 | ||||
Eröffnet am: | 02.12.05 20:59 | von: Kicky | Anzahl Beiträge: | 71 |
Neuester Beitrag: | 06.12.05 18:21 | von: Klaus_Dieter | Leser gesamt: | 6.395 |
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Von Wolfgang Joop
Wundert sich noch jemand, warum sich das HI-Virus wieder ausbreitet? Reibt sich jemand ernsthaft die Augen, weil die jungen Leute Kondome uncool finden? Und dass die Jugend von Aids nichts mehr hören will?
Nach einer Aids-Gala vor einem Jahr kam ein 25-Jähriger zu mir und erzählte, dass man angeschaut wird wie ein Spielverderber, wenn man auf einer wilden Party nach einem Kondom fragt.
Aids ist unmodern, war es von Anfang an. Schon als der Spiegel das Thema vor 20 Jahren zum ersten Mal auf den Titel setzte, zeigte er einen Sensemann im Holzschnitt – pures Mittelalter. Und so wirkt die Seuche bis heute. Sie passt unserer Lifestyle-Gesellschaft nicht in den Kram. Also denken die jungen Leute: Lasst uns in Ruhe mit eurer blöden Krankheit aus den Achtzigern!
Eine Gesellschaft, die immer noch fixiert ist auf die Schönheit der Jugend, darf sich nicht wundern, wenn die Jugend selbst daraus eigene Konsequenzen zieht: Was interessiert uns, ob wir in 30 Jahren noch leben? Wenn ich alt bin, muss ich meine Hosen hochziehen; wenn ich alt bin, wirft mein Tattoo Falten. Älterwerden ist so uncool. Und wenn die Zukunft keine Jobs und keine Hoffnung bietet, wollen wir wenigstens jetzt unseren Spaß!
Ich war vor einigen Monaten in St. Petersburg, einer Stadt mit zirka 60.000 HIV-Infizierten. Ich fragte, warum sich die Seuche so rasch ausbreiten könne, und bekam eine Gegenfrage gestellt: »Wo ist denn die Zukunft, für die wir uns schützen sollen?« Das ist Osteuropa, aber in Berlin ist auch einiges los. Der letzte Kick unter Schwulen sind Bareback-Partys. Bareback bedeutet »ohne Sattel reiten«. Beim Barebacking geht es zur Sache: Volles Risiko, russisches Roulette ohne Pistole, Sex auf Leben und Tod. Dies ist ein Zeichen von Hoffnungslosigkeit und Dekadenz: Die Zukunft verspricht nichts Gutes, und gleichzeitig fallen die letzten Tabus. Verantwortung will niemand mehr übernehmen. Ich war nie auf einer solchen Party, aber mir wurde erzählt, dass sie in Berlin-Mitte oder Schöneberg Wochenende für Wochenende stattfinden. Berlin gilt mittlerweile europaweit als »Capital of Barebacking«.
Die Befreiungsbewegung der Schwulen hat noch keine lange Tradition – was sind schon 30Jahre, wenn es um die Veränderung des eigenen Sexualverhaltens geht? Die Schwulen haben das Muster der Unterdrückung, das sie so lange erlebt haben, in ihren Sex übertragen. Es geht immer noch um Unterdrücker und Unterdrückte, darum, dass man sich vom »Macho Man« Zärtlichkeiten wünscht. Der Sex der Schwulen hat sich noch nicht emanzipiert, sie haben sich nicht ausreichend mit den dunklen Seiten der sexuellen Befreiung beschäftigt. Aids passt vielen, besonders den jungen Schwulen nicht in den Kram. Man will es nicht und belügt sich selbst, beispielsweise damit, dass sich doch angeblich immer weniger anstecken. Und dass man mit Pillen selbst Aids überleben kann.Ich glaube nicht, dass wir die Jugend mit dem Thema Aids noch erreichen können. Die Politiker sind die Letzten, denen es gelingen kann: Nichts wäre in den Augen der Teenager uncooler, als wenn Angela Merkel und Edmund Stoiber im Fernsehen gemeinsam Kondome auf- und abrollten. Aber selbst der Jugendmusiksender hat keine Chance: Läuft dort ein Aids-Aufklärungsspot, zappt man zum Konkurrenzsender.
Umso erschütternder ist, wie lächerlich die Anti-Aids-Kampagnen daherkommen: Kondome werden wie Gummibärchen vermarktet. Aber Kondome sind nicht süß! Die Botschaft dieser Kampagnen ist katastrophal: Wer glaubt, dass Kondome wie Süßigkeiten sind, kann ohne schlechtes Gewissen auf sie verzichten.
Wir verdrängen alles, was nicht in unsere Lifestyle-Gesellschaft passt; Aids, Angst, Terror. Wir machen wieder Urlaub auf Bali, weil es da so schön billig ist seit den Terroranschlägen. In Amerika ist die beliebteste Partydroge derzeit »Xanax«, eine Anti-Panik-Tablette. Wir schieben diese unangenehmen Themen beiseite, das gilt für Aids wie für Osama bin Laden. Ab und zu geben wir uns schockiert: Wie? Bin Laden, gibt’s den denn noch? DIE ZEIT
Aids steht vor einem Comeback. Die Zahl der HIV-Neuinfizierten ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: 2002 steckten sich 1635 Menschen an, 2003 waren es 1827, ein Jahr später 2058, und 2005 werden sich etwa 2600 Menschen neu infiziert haben.
Besonders hoch ist der Anstieg der Neuinfektionen bei den 20- bis 25-Jährigen – bei jenen, die den Aids-Schock der 80er Jahre mit den abgemagerten Körpern in den Talkshows nicht erlebt haben. Vor allem schwule Männer sind von HIV betroffen, sie machen bei uns 70 Prozent der Patienten aus. Manche von ihnen ziehen sogar einen Kick aus dem Spiel mit dem Tod, treffen sich auf „Bareback-Partys“, wo es ohne Gummi zur Sache geht (Bareback heißt so viel wie: „ohne Sattel reiten“). „Dieser Anteil ist aber relativ klein“, sagt Stefan Cremer, 44, der Psychologe auf Arastéhs Station. „Bei den meisten ist es eher so, dass sie Bescheid wissen, nur dann kommt halt die Party, dann kommen die Partydrogen und der Alkohol, und die Hemmungen fallen, und da lässt man das Kondom auch mal weg.“
1997 gaben 73 Prozent der unter 45- jährigen Singles an, immer, häufig oder zumindest gelegentlich Kondome zu verwenden, laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln. Letztes Jahr ist die Zahl auf 69 Prozent gesunken. Das mag damit zusammenhängen, wie die Leute die Lage wahrnehmen: Vor zehn Jahren hielten 60 Prozent der Deutschen Aids für eine der gefährlichsten Krankheiten – heute sieht das nur noch ein Drittel so. Aids hat seinen Schrecken verloren.
Eine gefährliche Fehleinschätzung, wie Arastéh meint. Die HIV-Neuinfektionen in Deutschland werden aller Voraussicht nach weiter steigen. Ein Grund dafür sind auch die explodierenden Ansteckungsraten in Osteuropa. In der Ukraine ist schätzungsweise eine halbe Million Menschen HIV-positiv, „doch kaum jemand kümmert sich darum“, sagt der Arzt. „Während der orangenen Revolution letztes Jahr waren die Medien voll von Bildern aus der Ukraine, die halbe Million HIV-Infizierter wurde aber nicht einmal erwähnt!“ Prostituierte, die nach Deutschland oder an die Grenze Deutschlands kommen, geben das Virus an ihre Freier weiter, die Männer stecken wiederum ihre Partnerinnen an.
Und während die Zahlen weiter steigen, sinkt der Etat für die Aids-Aufklärung („Gib Aids keine Chance!“) der Bundeszentrale. Betrug er früher mal 25 Millionen, so stagniert er nun schon seit Jahren bei 9,2 Millionen Euro. Die Spots sind zurückgegangen, ebenso wie die Berichterstattung in den Medien. „Die EU tut so gut wie gar nichts, die Bundesregierung diskutiert und diskutiert, aber es passiert wenig, und ich fürchte, das wird unter der großen Koalition nicht anders sein“, schimpft Kaikawus Arastéh. „Kampagnen wie die Mach’s-Mit-Aktion genügen nicht, damit erreichen Sie die heutigen Jugendlichen doch nicht mehr.“
Jede Generation, sagt der Arzt, muss vielmehr aufs Neue auf ihre Sexualpraktiken angesprochen werden. Der Tagesspiegel
Viele , gerade jüngere Menschen denken, das HIV nicht mehr so schlimm ist.Eine fatale Falscheinschätzung.
Die Risikogruppe Nummer 1 sind nunmal die Homosexuellen,da geht kein Weg dran vorbei.
Die meisten Neuinfizierten befinden sich in dieser Bevölkerungsgruppe.
Der Artikel spiegelt nur das wieder was tatsächlich abgeht und das ist nicht zu unterschätzen,leider nicht erst seit heute.
greetz joker
Ich stelle fest, dass viele junge Menschen aufgrund eines zerstörenden Gruppendrucks um ihre Zukunft gebracht werden. Egal, ob es um Rauchen , Alkohol und Drogen , oder riskante Sexpraktiken geht. Dies Verhalten ist tödlich!!
Ende der Siebziger lutschten die Punks unetwegt an ihren Lollis. Sie leben noch und haben dritte Zähne! Die heutige Generation wird ihr Fehlverhalten u.U. mit dem Leben bezahlen müssen. Denn auch das Geld sprudelt nicht mehr und an verstärkte Aufklärung ist nicht mehr zu denken. Inzwischen sollte es jeder wissen!!!
One big family:
Man sollen die doch machen was sie wollen, ist doch unser Thema!
Lass uns doch über Normale reden!
Erst schon das da mit der Kirche, dann immer wieder mal, lass Die sich von hinten versilbern wie sie wollen, was haben wir damit zu tun.
Allmähliche denke ich, hier sind auch eine ganze Mengen von diesen Schwulettas!
Man ey - das muss doch nicht sein!
Nur so eine Frage.Ist mir in anderen threads auch schon aufgefallen.
Man das sind Menschen wie wir alle! Die "Normalen" stehen eben auf das andere Geschlechte und die Homos , eben als Mann nur auf andere Männer, oder Boys wohl, wie die sich nennen.
Das ist mir egal, dagegen habe ich nix, aber dafür auch nicht!
Also als ich noch Köln lebte, liefen da viele rum, das sah man schon. Manchen sind glaube ich so wie Frauen, wackeln wohl mit dem Hintern und halten so die Hände hoch. Und dann gibt es wohl die Männer, die haben meistens so Glatze und Lederjacken an.
Ist wohl so Mode bei denen.
Wenn es denen gefällt, lass sie das doch so machen , wie die wollen!
Hier bei uns hier, in der kleinen Stadt gibt es solche nicht, ist aber auch nicht schlimm.
Aber wir sind doch hier eine "normalen-board", Die homos haben doch sicher ihre eigenen Seiten, wie die sich finden können, oder so.
Da brauchen wir doch nicht immer drüber reden, oder?
Und hier in dem Bericht oben geht es doch wieder mal um diese Leute da. Und dann noch der Spinner von Joop, sage ich mal!
Der ist doch überall, wo es was zu erzählen gibt, was nichts bringt!
Und eben haste noch gesagt Joker, die Krankeheit breitet sich nunmal am meisten unter Homosexuellen aus.
Kannste mir mal sagen, warum?
Also will denen ja jetzt nicht sagen, wie wären selber Schuld - aber irgendwie...
Na ja, sollen die sich doch auch, wie alle normalen das machen, sich einen festen Partner suchen, und nciht jeden Tag in die Diskos und Dunkelkammern und so gehen!
Und auch in den Parks! Habe ich selber gesehen in Köln. Da wo die Kinder spielten, liefen die auch rum - mit ihren Lederjacken und alles sowas!
Warum müssen denn ewig mit anderen machen? Können sich doch zwei finden und fertig!
Also deshalb sind die auch viel mit selber schuld meine ich - denn sonst wären wir "normale" ja auch so viel betroffen.
Ich bin nun wirklich tolerant und habe nix gegen diese Menschen, aber irgendwie sind die auch komisch!
Sollen die sich doch normal wie alle anderen benehmen - dann würden die auch vielleicht nicht so viel Aids kriegen, und dann müssen wir alle noch die Medikamente bezahlen, wohl nur, weil die sich von jedem von hinten und so....
Nein,also tschüß!
KD es gibt ja auch genügend Heteros und da nimmt die Sensibilisierung für dieses Thema immer mehr ab.
Schon einmal von der Gruppe der HIV positiven Kinder gehört,die sich bei der Geburt angesteckt haben.
Oder von denen die sich per Bluttransfusion angesteckt haben.Mittlerweile gibt es genauere Tests und das Risiko ist minimiert,dennoch kommt es vor.
Es kann jeden betreffen und sind Kommentare über "Schwuletten", "Schwuchteln" oder ähnliches fehl am Platze.
Das gehört in die Kategorie Kindergarten und hirnloses nachgeplapper von dem was der nette Nachbar von nebenan einem vorgekaut hat.
In der Firma, in der ich so mit mitte 20 arbeitete, habe ich mit einem Azubi zusammengerabeitet , der Bluter war. Er hatte schon immer befürchtungen, wegen dem Virus, eben wegen dem Medikament, was er nehmen musste, und fast alle hatten sich damals auch infiziert. Und irgendwann war es dann auch bei ihm soweit. Das fand ich schon sehr sehr schlimm.
Und eine Bekannte von mir, na ja, so Bekante von Freunden, die hat ein Pflegekind aufgenommen, das seit der Geburt Heroinsüchtig und mit Aids infiziert war.
Also ich habe schon was davon gehört!
Nun aber Joker, heute ist doch Regel, dass man sich wohl fast nur noch per sexuellen Kontakt ansteckt. Blut wird doch dermassen kontrolliert, und auch bei einer Behandlung ist es so unwahrscheinlich, das man es kaum ausdrücken kann.
Und Du hast selber gesagt, dass die Neuinfizierten zumeist Schwule sind.
Auch habe ich gehört, dass es wohl auch ne ganze Mengen leute gibt, die wohl so Bi sind. Also mit einer Frau ganz normal zusammenleben, oder auch verheiratet sind, aber dann heimlich zu den Schwulen laufen. Das ist sicher dann eine grosse Gefahr für die Ansteckung, in weiter Bevölkerungskreise.
Sollen die Schwulen ganz normalen Sex machen wie wir auch!
Einen Partner und eben auch nicht von hinten - dann ist alles in Butter!
Einen Partner und eben auch nicht von hinten - dann ist alles in Butter! "
Butter? Entweder der Typ ist die lebende Realsatire - oder der tut nur so.
Und dann habe ich auch mal Meinungen die keiner nachvollziehen kann.
Also gut einverstanden, dass mit den Schwulen war jetzt einfach ein wenig Unsinnig aufgetragen.
Aber ich halte es wirklich für langweilig und unsinnig über deren Sexverhalten , und Barebacker oder wie das heisst, hier lange sich zu unterhalten.
Ist doch echt deren Problem, wir müssen denen klar machen, dass es so nicht gehen sollte, aber soweit ich weiss, sind doch die AidsHilfen doch gerade in den Kreisen so aktiv und beraten.
Echt, ich meine , das Thema Schwule und so, nimmt hier einen so grossen Raum ein.
IN gewisser Weise hat da der Zwischenrufer schon Recht gehabt.
Es könnten auch die Kinder von jedem hier sein, die eines Tages schwul sind oder sich plötzlich outen. Und wie dann Leute dumm aus der Wäsche gucken, wenn sie vorher ständig gelästert, gewitzelt oder anders über Schwule hergezogen sind habe ich selbst in Verwandschaft und Bekanntschaft gesehen. Und es gibt ganz tolle Menschen unter ihnen. Ich habe im Laufe der Jahre einige kennen gelernt, die sich geoutet haben.
Schlimm finde ich nur, daß sie oft so furchtbare Frauenversteher sind!
Habt ihr selber solche Neigungen und traut Euch nicht?
Oder seid Ihr neidisch, weil ihr immer mit einer müsst?
Oder warum müssen wir ständig und immer wieder über Schwule, Homo, und Schwuchteln labern??
Habe eben mal gegoogelt, also die meisten Homos sollen sich bei Gayromeo angemeldet haben, auch viele mit Bild. vielleicht können die Interessierten da mal hingehen und weiter labern, über ihr Lieblingsthema!
berühren,ansonsten würdest Du nicht so reagieren.
Hat schon mal einer versucht an deinem Ohrläppchen zu knabbern und seit dem weisst nicht welche Seite die richtige ist,oder?? *LOL*
Immer schön cool bleiben.
Schon seit Jahren trage ich so gern Damenschlüpfer mit Spitzen, aber ich habe mich immer geschämt.
Jetzt das outing von Dir, ich bin froh , dass es raus ist, endlich!
Erzähl es ihr doch mal...
http://blau.ariva.de/board/179895?search_id=herr%20greif&search_full=
greify
Wäre bestimmt interessant!!!
Hmmmh,...
Keine Angst bin nicht schwul und beiße auch keine kleinen Jungs! ...aber wie gesagt ich kenne einige Leute (vielleicht 7 oder 8)die sich geoutet haben und ich maße mir an wenigstens zu einem Bruchteil verstehen zu können was diese Leute durchgemacht haben müssen auf ihrem Weg dahin und auch jetzt noch!
Und da es ein Thema ist was uns ständig umgibt, vielleicht nicht immer ganz offensichtlich, wird es wohl auch immer hier mal wieder auftauchen und diskutiert werden. Es erscheinen auch immer neue IDs die noch nicht mit diskutiert haben!
Klingelt's ???