Stoiber gegen EU-Beitritt von Rumänien + Bulgarien
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 25.02.04 10:28 | ||||
Eröffnet am: | 24.02.04 10:27 | von: Happy End | Anzahl Beiträge: | 32 |
Neuester Beitrag: | 25.02.04 10:28 | von: preisfuchs | Leser gesamt: | 5.699 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 7 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < | 2 > |
Andererseits müsse die Bundesregierung dann aber auf die Frage eine Antwort geben, ob Rumänien und Bulgarien schon zum Jahre 2007 ohne Änderung der Aufnahmebedingungen aufgenommen werden könnten. Das gelte noch mehr für die Diskussion um den EU-Beitritt der Türkei. "Das kann die Europäische Union finanziell nicht schultern", sagte der CSU-Chef.
vwd/ddp/24.2.2004/hab
Ginge es nach unseren rot-grünen Multi-Kulti-Traumtänzern, wären irgendwann auch Kamtschatka, Bolivien und Neu-Guinea in der EU.
"Warum auch nicht? Unsere Politiker - Rente ist schließlich sischer..."
Kleinstaaterei und Protektionismus oder offene Handelsräume...
Truth is stranger than fiction, because fiction has to make sense
Irgendwann wirds soweit sein, dass Wladislav und Marek Deinen und meinen Job übernehmen, weil sie bloß halb soviel Kohle dafür wollen.
Dann sprechen wir nochmal drüber, OK?
Wien - Der EU-Beitritt von acht mittel- und osteuropäischen Ländern (MOEL) am 1. Mai 2004 wird weder in der "neuen" noch in der "alten" EU gravierende unmittelbare Folgen für die Wirtschaftsentwicklung haben. Exakte Prognosen seien derzeit kaum möglich, mittel- und langfristig sei allerdings bei "guter" Wirtschaftspolitik mit positiven Wachstumseffekten zu rechnen - das ist das Ergebnis der jüngsten Analyse des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW), das am Donnerstag präsentiert wurde.
Konjunkturbelebung wirft Schatten voraus
Die Wirtschaft der Reformländer (auch jener, die in dieser EU-Erweiterungsrunde noch nicht dabei sind) wächst seit einigen Jahren schneller als in der Europäischen Union. Trotz der bereits seit drei Jahren andauernden Wirtschaftsflaute in der Eurozone hat sich das BIP-Wachstum in den meisten Reformländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas im Jahr 2003 sogar etwas beschleunigt. Die langsame Konjunkturbelebung in Westeuropa wird nach Ansicht der WIIW-Experten das BIP-Wachstum auch in den Reformländer in den kommenden zwei Jahren weiter ankurbeln.
Produktivität dank Beschäftigungsabbau
Die fortgesetzte Produktivitätssteigerung - insbesondere in der Industrie - werde allerdings in den meisten Ländern von einem weiteren Beschäftigungsabbau begleitet, sagte WIIW-Chef Peter Havlik. Die in der Regel sehr hohe Arbeitslosigkeit - sie ist doppelt so hoch wie der EU-Durchschnitt - werde auch mittelfristig nicht wesentlich zurückgehen. Zwar seien die Lohnstückkosten in den MOEL noch immer niedriger als in der EU, aber es gebe noch billigere Länder: So würden die Lohnstückkosten in der Ukraine unter 20 Prozent des österreichischen Niveaus liegen.
Arbeitsmarkt große Herausforderung
Negative Auswirkungen auf den westeuropäischen Arbeitsmarkt erwartet das WIIW nicht: Einerseits sei die Mobilität der Arbeitnehmer in den MOEL generell sehr gering, andererseits hätten nach Deutschland und Österreich auch die meisten anderen EU-Länder den Zuzug osteuropäischer Arbeitnehmer beschränkt. Mittel- und langfristig sei sogar zu erwarten, dass die MOEL wegen der niedrigen Geburtenrate ähnliche Probleme wie die "alten" EU-Länder haben werden, genügend Arbeitskräfte zu finden. Jedenfalls wird nach Ansicht Havliks "der Arbeitsmarkt eine der großen Herausforderungen für die gesamte EU bleiben".
Nur mäßige Direktinvestitionen
Die Inflation werde in den meisten MOEL als Folge der Steuerharmonisierung vorübergehend steigen, eine Zinserhöhung sei daher nicht ausgeschlossen. Auch die Budgetdefizite könnten kurzfristig steigen. Eine weitere Expansion der Aus- wie auch der Einfuhren sei zu erwarten, die MOEL Handels- und Leistungsbilanzen könnten sich dadurch allerdings verschlechtern, da auch die Importe aus dem Nicht-EU-Raum wegen des allgemeinen Marktwachstums zunehmen dürften. Der Zufluss von neuen ausländischen Direktinvestitionen (FDI) wird nach Einschätzung des WIIW nur mäßig sein, eine leichte Steigerung sei aber gemessen am Rückgang im Jahr 2003 zu erwarten, so Havlik. Auf Grund der großteils abgeschlossenen Privatisierung dürften vor allem Investitionen von KMUs in den grenznahen Regionen zunehmen und relativ an Bedeutung gewinnen. Das WIIW erwartet u.a. zusätzliche Investitionen österreichischer KMUs in Ungarn, Tschechien, der Slowakei und Slowenien. Weitere Großinvestitionen werde es kaum noch geben, weil die Privatisierung in den Beitrittsländern bereits großteils abgeschlossen sei.
Der angestrebte Beitritt der neue EU-Mitgliedsländer zur Währungsunion und die Erfüllung der damit verbundenen Auflagen werde Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung und Senkung der Budgetdefizite erfordern und könnte das BIP-Wachstum bremsen, heißt es in der Analyse. Die Euro-Einführung sei in Estland, Lettland, Litauen und Slowenien frühestens 2007 möglich, in den anderen MOEL erst nach 2008.
Artikel vom 12.02.2004 |apa, ap, afp |ric
Truth is stranger than fiction, because fiction has to make sense
Soviele wie es von denen gibt, soviele divergierende Prognosen über die Entwicklung der Lage in der EU gibt es. Deswgen findet man auch immer irgendein Forschungsinstitut, was den eigenen Standpunkt bestätigt. In diesem Falle das WIIW.
Der führende Volkswirt Deutschlands, Herr Sinn, hat erst vor wenigen Tagen das Gegenteil prohpezeit: Nämlich, dass den Ost-Beitrittsländern ein Wirtschaftswunder sondergleichen bevorsteht.
Und jetzt rate mal, auf wessen Kosten das wohl geht, mein lieber Doc...
zweitens benötigt man volkswirte um den schaden von politikerentscheidungen messen zu können. Wer etwas gegen volkswirte hat, hat auch etwas gegen vorausschauende Wirtschaftspolitik, die auch von Nöten ist!!!
Denn betrachtet man im Moment, was schröderman veranstaltet, dann würde er innerhalb weniger Jahre die ganze EU in den bankrott dirigieren.
Aber ich weiss ja, die linken haben eben keinen sinn für vorausschauende planung und sparen... tja so ist das eben
Diplom Volkswirt
TomIndustryII
Nix für ungut...
Das Märchen vom steigenden Wohlstand für alle Europäer wurde uns doch schon im Zusammenhang mit der Schaffung des EU-Binnenmarktes 1992 erzählt. Und wie sieht die Lage heute, 12 Jahre später aus? Die Arbeitslosigkeit ist in Deutschland so hoch wie nie zuvor, die öffentliche Hand ist pleite und der Sozialstaat am Ende. Und Experten gehen davon aus, dass sich dieser fatale Trend - also die weitere Vernichtung von Arbeitsplätzen gepaart mit einer wachsenden sozialen Zweiteilung der Gesellschaft in wenige Wohlhabene einerseits und Globalisierungsverlierer andererseits bei gleichzeitig schrumpfendem Mittelstand - auch in Zukunft fortsetzen wird.
Sollten sich diese Prognosen bewahrheiten - und es spricht sehr viel mehr dafür als dagegen - dann wird nicht nur in Deutschland alsbald eine Gegenbewegung einsetzen, die sich für Protektionismus und eine Renationalisierung der Wirtschaftspolitik einsetzt. Denn die von der politischen Linken vertretende Alternative, man könne die Folgen der wirtschaftlichen Globalisierung durch eine Internationalisierung der Politik bis hin zu einem "Weltstaat" unter Kontrolle bekommen, ist wegen der nationalen Interessenunterschiede, die zwischen den Staaten bestehen, schlicht unrealistisch.
J.R.
Heute ist es doch so, daß wir Autobahnen von EU & deutschen Steuergeldern gen Osten bauen um den billigen Arbeitskräften die Anreise zu erleichtern. Das sich das nicht negativ auf die Wirtschaftskraft, hier insbesondere auf das Lohnniveau, auswirken soll, halte ich für eine Mähr.
Von den blühenden Landschaften nach der Wiedervereinigung habe ich bis heute nichts bemerkt, -& damals wurden nur zwei Staaten zusammengeführt.
Was machen die Politiker, die ja fast alle
Juristen sind, aus den Erkenntnissen der
theoretischen Wirtschaftspolitik?
Nichts, denn sie wissen natürlich alles besser.
Jedoch ist der wirtschaftliche Aspekt nur einer
unter vielen, zumindestens sollte man auch die Frage
der Integrationsfähigkeit der Türken hier bei uns
mit berücksichtigen.
Daneben gibt es noch andere Aspekte.
Also, Herr Dipl.-Ing. mässige Dich etwas, über Dinge
zu urteilen, von denen Du wenig verstehst.
Wir fuschen Dir auch nicht in Dein Handwerk.
Diplom-Volkswirt Dr. Helmut Schmidt, SPD, Hamburg Bergedorf
Wen der Mann den Mund aufmacht, hörst Du noch heute zu und staunst.
Der von dir zitierte Herr Sinn mussste doch gerade die erste Auflage seines neuen Buches einstampfen lassen.
Darin hatte er zwingend den Rückgang der deutschen Weltmarktanteile beschrieben. Dummerweise kam nur eine Woche später die Meldung vom Exportweltmeister dazwischen...
Jetzt gibt es eine neue Auflage, wo er diesem Irrtum ein eigenes Kapitel widmet :-)
.
Truth is stranger than fiction, because fiction has to make sense
Deutschland sei " alt, ergrauend und schrumpfend" , wohingegen die " Türken nach wie vor ein großes, munteres, sich vermehrendes Volk" seien. In diesem Gegensatz liege für Deutschland der Nutzen eines EU-Beitritts.
" Da die Türken in kein anderes westliches Land so ausgetretene Trampelpfade haben wie nach Deutschland, ist dies ein sehr praktischer Fall von künftiger Chance auf Zuwanderung der richtigen Leute zur rechten Zeit" , sagte der Chefökonom. Er bezog dies nicht nur auf hoch qualifizierte Menschen, sondern auch auf ungelernte. " Es gibt immer noch Leute, die glauben, wir bräuchten nur Überflieger, Unternehmer und reiche Leute, die zu uns wandern" , sagte Walter. Das sei nicht der Fall. Wie die Vereinigten Staaten brauche Deutschland eine " Zuwanderung am unteren wie am oberen Ende"....
Dem ist aber bewußt, dass wir fünf Millionen Arbeitslose haben am "unteren Ende"?
J.R.
Im Übrigen offenbart Herr Walter mit seinen Äußerungen in der Tat, dass er wenig Ahnung hat. Die banale Gleichung demographische Entwicklung in Deutschland = weniger Arbeitskräfte = Zuwanderungsbedarf greift nämlich zu kurz. Ob Zuwanderung in Zukunft erforderlich ist, hängt nicht nur vom Angebot an Arbeitskräften, sondern auch vom Personalbedarf ab. Und der wird wegen des wachsenden, die Rationalisierung begünstigenden Wettbewerbs und des technischen Fortschritts eher rückläufig sein. Das gilt insbesondere für den Bereich der geringqualifizierten Arbeit. Hier wird die Zahl der Jobangebote nach Berechnungen der Bundesanstalt für Arbeit bis 2010 um 50% gegenüber dem Niveau von 1997 zurückgehen. Und da brauchen wir "Zuwanderung am unteren Ende"? Aus ökonomischen Gründen sicherlich nicht, aber natürlich wünschen sich einige Wirtschaftslenker eine konstant hohe Arbeitslosigkeit, mit der man Gewerkschaften und Arbeitnehmer auf Dauer disziplinieren kann.
In der Debatte um den Beitritt der Türkei in die EU zeigt sich immer mehr eine fatale Allianz zwischen linken Schwärmern und neoliberalen Kapitalisten, wobei erstere aus ideologischer Verblendung und letztere aus bloßem Profitstreben heraus handeln. Man kann nur hoffen, dass sich der gesunde Menschenverstand gegen diese verantwortungslosen Kräfte am Ende wird durchsetzen können. Angesichts der Willfährigkeit (auch) der bürgerlichen Parteien gegenüber den Interessen der Wirtschaft bin ich da allerdings nicht allzu optimistisch.
J.R.
Die USA klagen weil Ingenieur-, Programmierer- und andere qualifizierte Dienstleistungen nach Indien verlagert werden.
Und Walter fordert doch glatt "Zuwanderung am unteren Ende"! Ist der Mangel an Arbeitsplätzen in diesem Bereich nicht genau das Problem unserer vielen Arbeitslosen?
Die einfachen Jobs sind doch schon längst nach China ausgewandert - und die kommen auch nie wieder zurück.
Aldy
?????
Heute müssen Konzerne umworben und begünstigt werden (hohe Subventionen und Steuererlasse), andernfalls droht die Produktionsverlagerung ins Ausland. Die Freunde des totalen Freihandels und der Globalisierung sollten doch wissen, dass derartige erpresste Huldigungen an die Konzerne purer Protektionismus sind. Sie sind keineswegs anständiger als ehrliche Zölle. Der verdeckte Protektionsmus (Subventionen) ist aber wesentlich ineffektiver - er verzerrt die Marktwirtschaft und verschafft den Konzernen paradiesische Zustände.