Elringklinger-Rosige Zukunft??
Somit Auswirkungen auf die Prognosen.
Börsentechnisch gilt die Frage, wieviel ist bei allen Autoaktien und Zulieferern schon an Negativnachrichten in ihren Kursen enthalten. Meine Meinung der Boden rückt näher und dann werden weitere Nachrichten aus dem Markt oder zu einzelnen Unternehmen immer weniger die Kurse drücken.
Heißt im Umkehrschluss auch, dass auch nur erste Erholungsansätze im Automobilsektor oder z.B. eine Abkehr Europas vom Verbrennerverbot die Kurse dann auch wieder schneller gen Norden laufen lassen.
Der Leerverkauf von geliehenen Aktien hat mit der ursprünglichen Absicht eine Investition mit puts gegen Kursverluste abzusichern nichts mehr zu tun. Das Instrument wird inzwischen in grossem Stil manipulativ eingesetzt. "Normale" Aktienanleger (vorwiegend Kleinanleger) werden hier gnadenlos abgezockt indem sie durch das ständige Auf und Ab total verunsichert werden und je nach Nervenkostüm früher oder später mit Verlust aussteigen.
Fakt ist, dass gestern verkauft wurde, weil der Kurs vorübergehend drastisch sank. Spricht auch gegen Leerverkäufer, weil sie ja zu möglichst hohen Kursen geliehene Aktien verkaufen wollen.
24 Kontrakte entsprechen 2400 Aktien.
https://www.eurex.com/ex-de/maerkte/equ/opt/ElringKlinger-946072
Da E-Auto-Verkäufe in D. eingebrochen sind und Elringklinger den Schwerpunkt bei E-Autos hat, gäbe es (theoretisch) besonders "einleuchtende" Gründe für Shortseller, die Kurse zu drücken.
Der V-Boden der letzten Tage ist durch riesige Verkaufsorders (fast 4 Mio. Aktien) ausgelöst worden. Die Orders stammen aber vermutlich nicht von Shortsellern, sondern von einem oder mehreren (Long-)Fonds, der/die vor dem 1. Oktober (im Zuge von Window-Dressing oder aus Steuergründen) seine/ihre gesamte(n) Position(en) "bestens" verkauft hat.
Rein charttechnisch liegt in der Regel ein Langzeittief ("Kapitulations-Tief") vor, wenn ein V-Boden mit riesigem Volumen einhergeht.
Elringklinger Aktie: Solides Quartal trotz Herausforderungen
Sonntag, 22.09.2024 10:40
Die ElringKlinger AG verzeichnete im zweiten Quartal 2024 eine solide Geschäftsentwicklung trotz anhaltender Herausforderungen in der Automobilbranche. Der Automobilzulieferer konnte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht steigern und hielt die Profitabilität auf einem stabilen Niveau.
Besonders erfreulich entwickelte sich das Geschäft mit Komponenten für Elektrofahrzeuge und Brennstoffzellen. ElringKlinger investiert weiterhin stark in diese Zukunftstechnologien und plant die Eröffnung eines neuen Battery-Centers in den USA. Dies unterstreicht die strategische Ausrichtung des Unternehmens auf den wachsenden Markt für alternative Antriebe.
Trotz der positiven Entwicklung bleibt das Marktumfeld herausfordernd. Die anhaltenden Lieferkettenprobleme und steigende Rohstoffkosten belasten weiterhin die Automobilbranche. Für die kommenden Monate rechnet ElringKlinger dennoch mit einer stabilen Geschäftsentwicklung, gestützt durch die starke Position in Zukunftstechnologien.
Tatsächlich stammt die News zu Elringklinger im letzten Posting vom 7. August und wurde heute von "Börse-Global" aus unerfindlichen Gründen noch einmal aufgewärmt. Börse-Global scheint ein unseriöses Klick-Bait-Portal zu sein.
Original vom 7.8.24
https://www.ariva.de/news/...it-solidem-zweiten-quartal-2024-11332787
"Kopie" von Börse-Global vom 22.9.24
https://www.ariva.de/news/...quartal-trotz-herausforderungen-11378393
Vor diesem Hintergrund hat der Konzern mit Sitz in Dettingen an der Erms (Kreis Reutlingen) den Angaben nach die strategische Entscheidung getroffen, die Gesellschaften in Sevelen (Schweiz) und Buford (USA) abzustoßen. Käuferin ist die Industrieholding Certina Group aus Grünwald bei München. Die Transaktion soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Certina übernimmt demnach alle bestehenden Verpflichtungen und führt die Gesellschaften fort. Über weitere Vertragsdetails wie den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Zulieferer will Profil schärfen
In den Werken fertigt der Zulieferer Produkte für das Temperatur- und Akustikmanagement in Fahrzeugen. In Summe erwirtschafteten die beiden Standorte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 175 Millionen Euro. Ende 2023 waren dort rund 650 Menschen beschäftigt.
Der Vorstandsvorsitzende Thomas Jessulat begründete den Verkauf mit einer Schärfung des Konzernprofils. Der Weg sei in der Transformationsstrategie vorgezeichnet. Vom Markt her kommend, überprüfe das Unternehmen alle Produktgruppen auf ihr Zukunftspotenzial.
Prognose nach unten korrigiert
Der Konzern korrigiert in diesem Zusammenhang auch seine Prognose für das laufende Jahr nach unten. Unter anderem erwartet ElringKlinger jetzt kein leichtes Umsatzwachstum mehr, sondern rechnet mit einem Wert, der leicht unter dem des Vorjahres liegt. Der Hersteller von Dichtungen, Brennstoffzellen und Ersatzteilen hatte 2023 einen Umsatz von 1,85 Milliarden Euro gemacht. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag bei gut 100 Millionen Euro.
Quelle: dpa-AFX
Nach dem Wahlausgang in den USA und der generalisierten deutschen Autokrise glaube ich nicht mehr daran. Es wird wohl bald neue Tiefstkurse geben. Bei der Zulieferbranche werden wir wohl eine Selektion erleben. Autos werden weiterhin in großer Stückzahl gebaut. Zulieferer die international aufgestellt sind und eine breite Markenbelieferung haben werden wohl gestärkt aus der Krise hervorgehen.
Während die Charts von Peers wie Conti, Schaeffler oder Deutz sich seit Jahresanfang deutlich aufgehellt haben, ist das Chartbild bei ElringKlinger dank der abwechselnd long und short agierenden Charttrader absolut desaströs. Die Aktie notiert erneut unter sämtlichen relevanten Durchschnittslinien und dank der regelrechten Implosion seit dem Zwischenhoch fallen die kurzfristigen SMAs 38 und 50 dem Kurs erneut wie ein Stein entgegen, was trendfolgende Charttrader als Shortsignal werten.
Fundamental betrachtet erscheint die Aktie nahe der Mehrjahrestiefs knapp unter 4 € m.E. hochinteressant und einen antizyklischen Kauf wert.
Die Aktie hat auf dem aktuellen Kursniveau mindestens 20% Aufholpotential gegenüber Schaeffler und Co. Fundamental betrachtet sehe ich keine rationale Begründung dafür, ElringKlinger erneut Richtung Mehrjahrestief zu shorten, während Branchengrößen wie Conti, Schaeffler oder auch Forvia sich in den letzten Wochen bereits 20 bis 50% von ihren Tiefs absetzen konnten.
Im Gegenteil müsste ElringKlinger die starke US-Fokussierung und der dortige Aufbau weiterer Produktionsstätten im aktuellen Wirtschaftskrieg mit der Trump-Regierung sogar in die Karten spielen, weil ElringKlinger schon vor Jahren genau die Entscheidungen getroffen hat, die Trump einfordert und die US-Produktion massiv erweitert hat.
Die enge Kundenbindung an BMW sollte für ElringKlinger ebenfalls kein Nachteil sein, da BMW im Gegensatz zu Mercedes und VW die Elektrifizierungsoffensive bereits deutlich erfolgreicher vorangetrieben hat.
Jeder und Nachbars Lumpi weiß, dass das Jahr 2024 für ElringKlinger - bedingt durch abschreibungsbedingte Einmaleffekte - ein Verlustjahr war. Dass die Shorties indes offensichtlich trotzdem auf eine negative Marktreaktion auf für jedermann erwartbare Informationen spekulieren, dürfte wohl mehr den Wissen um die schwache Liquidität der Aktie und mithin ihre Manipulationsanfälligkeit denn der Rationalität der Marktteilnehmer geschuldet sein.
Was die Shorties indes m.E. unterschätzen ist die Aussicht auf signifikante Umsatz- und Gewinnsteigerungen in 2025. Allein der Basiseffekt und die schwachen Vorjahresvergleiche wird dazu führen, dass ElringKlinger insbesondere für die Profitabilitätskennziffern Quartal für Quartal enorme Steigerungsraten wird publizieren können, ohne sich hierfür wirklich anstrengen zu müssen.
Was aber passiert, wenn die Konkunktur in Deutschland im Zuge der EZB-Zinssenkungen wieder deutlich an Fahrt gewinnt? Hat irgendwer auf dem Schirm, dass die extrem zinssensitive Autoindustrie mit sinkenden Leitzinsen urplötzlich wieder positive News verbreiten könnte?
Wo steht wohl die ElringKlinger Aktie, wenn sich die auf ultraniedrige KGVs lautenden Analystenschätzungen für 2025 ff. auch nur näherungsweise zu materialisieren drohen?
Ich wage zu behaupten, dass es dann völlig irrelevant ist, ob der Kurs heute am Tief steht und morgen nur noch steigt oder dank idiotischer Charttrader nochmal kurz unter die 4 EUR-Marke lugt, um dann in einem erneuten Shortsqueeze umso deutlicher nach oben zu korrigieren...
Von außen betrachtet mutet es schon einigermaßen irre an, eine Aktie weiter zu verkaufen, obwohl man erwartet, dass sie in 6, 12 oder 24 Monaten deutlich höher als heute stehen wird.
Ich wünschte, die ganzen kurzfristigen Zocker würden mit diesem Irrsinn einmal so heftig baden gehen, dass sie sich finanziell nie wieder erholen und ab sofort RICHTIG ARBEITEN gehen, statt langfristigen Aktienanlegern mit ihren charttechnischen Spielchen die Freude am Aktienmarkt zu vermiesen, weil sich die Kursentwicklung über Jahre von der Unternehmensentwicklung abkoppelt und mithin kaum noch ein Zusammenhang zwischen fundamentaler Entwicklung und Chart besteht.
Bei ElringKlinger hat dieser Zustand dank ultraschwacher Liquidität in den letzten Jahren ein derart perverses Ausmaß angenommen, dass eine überdeutliche Aufwärtskorrektur m.E. nur eine Frage der zeit ist und jede kleine positive News das Potential hat, den für eine Kursexplosion nötigen Funken zu liefern. Ein KBV von ca. 30% bei einem operativ profitablen Unternehmen ohne größere Firmenwerte oder sonstige Luftbuchungen in der Bilanz, zeugt von einer derart großen Skepsis gegenüber dem Wertschöpfungsvermögen der Unternehmenssubstanz, dass die Wahrscheinlichkeit einer positiven Marktreaktion die Kursrisiken auf dem aktuellen Preisniveau (4,12 €) m.E. deutlich übertrifft.