Funkwerk WKN 575314
Ich erinnere mich noch an Artikel in Börse Online, kurz nach Emission von Funkwerk. Dort war man der Meinung, dass Funkwerk zu den soliden Unternehmen des Neuen Markts gehört und man sprach ebenfalls durchweg Kaufempfehlungen aus.
Meinungen dazu...
Bewertungstechnisch deckt sich das mit den Berechnungen von Syrthakihans
Der hat Funkwerk bei den Zahlen ein KGV von 18 und einen Kurs von 40€ zugestanden.
Sollte Hörmann bei seinem Geschäft ausserhalb Funkwerks weiter so suboptimal laufen dürfte es im Falle eines Verkaufs auch sicherlich auf diese Zahl hinaus laufen.
1€ Dividende wäre ok für mich. ~4,55% Rendite
So ein Wert, der überall unter dem Radar fliegt, ist mir lieber als einer der auf WO täglich von zig Usern diskutiert wird.
Bei dem Auftragseingang und Auftragsbestand erscheinen die Aussichten für 2024 sehr vielversprechend. FW könnte in 2024 wohl wieder an 2021 mit einem EBIT von damals 35 Mio. anknüpfen.
Die Dividende für 2023 wird wohl bei EUR 1,50 konstant bleiben. FW verdient viel Geld und hat viel Geld. Und Hörmann braucht viel Geld.
Bleibt nur noch eins zu sagen: Die Aktie ist vollkommen unterbewertet.
Mit die 2 wichtigsten Sätze aus dem letzten GB auf S. 46 sind:
"Strategischer Schwerpunkt ist der Verkauf von Systemlösungen, den Funkwerk weltweit vorantreiben will, um sich langfristig als Software-Systemhaus aufzustellen, was auch der Steigerung der Effizienz dient. Gleichzeitig werden die Kosten durch eine Reduzierung der Hardware-Vielfalt und eine möglichst weitgehende Automatisierung in der Fertigung optimiert."
Quelle: https://www.hoermann-gruppe.com/sites/gruppe/...520March%25202024.pdf
- Wesentliche Stärkung des Geschäftsbereichs Fahrgastinformationssysteme infolge Akquisition der Oltmann GmbH
- Weiteres Umsatzwachstum in 2024
Dann bei allem aber die Prognose eines Ergebnisrückgangs um 30 %. Diese Prognose ist an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. Zumal es überhaupt keine unternehmensspezifische Begründung für den prognostizierten Ergebnisrückgang gibt.
Es ist absurd und gleichzeitig irrsinnig, immer wieder geopolitische Risiken, Inflationsrisiken oder gobale Handelsrisiken oder sonstige Funkwerk überhaupt nicht betreffende übergeordnete Risiken zu erwähnen, um die Prognose von Ergebnisrückgängen zu begründen.
Im Übrigen ist die Dividendenpolitik an Willkürlichkeit nicht mehr zu überbieten.
Unberechenbarkeit von Prognosen und Dividendenausschüttungen. Da ist nichts an Nachhaltigkeit zu erkennen.
…
7.2. Arten des Erwerbs
a) …über die Börse…
b) …öffentliches Kaufangebot…“ (Das Kapitel ist ziemlich ausführlich beschrieben, kommt hier etwas? Würde in meinen Augen auch Sinn machen.)
„…Die Praxis zeigt, dass als Gegenleistung für attraktive Akquisitionsobjekte häufig die Verschaffung von Aktien der erwerbenden Gesellschaft verlangt wird. Aus diesem Grunde soll der Gesellschaft die Möglichkeit eröffnet werden, eigene Aktien zur Verfügung zu haben, um diese in geeigneten Einzelfällen als Gegenleistung im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen oder beim Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen anbieten zu können…“
Quelle: https://funkwerk.com/wp-content/uploads/2024/05/...rsammlung-2024.pdf
HÖRMANN Industries korrigiert Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr 2024
Kirchseeon, 27. Mai 2024 – Die HÖRMANN Industries GmbH (Unternehmensanleihe, ISIN NO0012938325) reduziert unter Berücksichtigung und Bewertung der neuesten Absatzprognosen aus der LKW-Industrie und der aktuellen Auftragslage ihre Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr 2024. Das Unternehmen erwartet nunmehr Umsatzerlöse zwischen 680 Mio. € und 700 Mio. € sowie ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 16 Mio. € und 20 Mio. €. Zuvor war mit einem Umsatz innerhalb der Spanne von 700 Mio. € bis 730 Mio. € sowie einem EBIT zwischen 22 Mio. € und 24 Mio. € gerechnet worden.
Die Prognoseanpassung der HÖRMANN Gruppe ist auf die vor Kurzem überraschend durch den Hauptkunden kommunizierte Reduktion des Produktionsprogramms 2024 um rund 15 % gegenüber der Prognose zu Jahresbeginn zurückzuführen. Die nun abgeschlossene detaillierte interne Analyse zeigt, dass dieser unerwartet starke Einbruch deutlich negative Auswirkungen auf die positiv geplante Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Geschäftsbereichs HÖRMANN Automotive im laufenden Geschäftsjahr 2024 hat, der damit voraussichtlich nach dem operativen Turnaround in 2023 wieder in die Verlustzone rutschen wird.
Das große Frage ist, was mit Funkwerk passiert, wenn für den Hörmann Konzern ex Funkwerk nichts mehr geht. Da sind einige Szenarien möglich.
Director Dealings schließe ich aus. Auch, das irgendjemand aus einer Laune heraus ohne neue Infos plötzlich einfach massiv FW Aktien kauft.
Könnte sich um Insidergeschäfte handeln, weil
a) die Halbjahreszahlen deutlich besser als erwartet ausfallen oder
b) vielleicht im Hintergrund eine Transaktion von Anteilen an FW gespielt wird (entweder FW als ganzes oder ein Aktienpaktet von FW), über die sich Hörmann dringend benötigte Liquidität zur Restrukturierung und Bilanzbereinigung beschafft.
Ich denke, da ist irgendetwas "im Busch".
Hoermann Industries müsste (ex Funkwerk) aktuell ziemlich genau einen Nettofinanzmittelbestand von +/- 0 haben. Daher stehen ca. EUR 73 Mio. Verbindlichkeiten KI (inkl. Anleihen) einem EBIT von ca. EUR -4 Mio (€16-20 Mio. Hoermann Industries abzgl. €18-20 Mio. Funkwerk) gegenüber.
Hoermann Industries: „Mittelfristig wird weiterhin intensiv daran gearbeitet, eine nachhaltige Ergebnismarge vor Zinsen und Steuern in Höhe von etwa 5% jährlich zu erwirtschaften.“
Quelle: aktueller Quartalsbericht
Funkwerk: mehrfach war zu lesen, dass mittelfristig eine EBIT-Marge von 12% angestrebt wird (wobei Frau Schreiber da sicher wieder deutlich zu vorsichtig ist).
Annahme: Hoermann (ex Funkwerk) schrumpft, Funkwerk wächst. Bei der Annahme (rein zur Vereinfachung), würde Funkwerk mittelfristig dann bis zu 1/3 der Gruppenumsätze erzielen.
Rein mathematisch heißt dies, dass Hoermann (ex Funkwerk) mittelfristig selbst nur mit <2% EBIT-Marge plant.
Schuldentragfähigkeit?
Die nächste Rezession steht gerade vor der Tür und im Automobilbereich kommt täglich eine Hiobsbotschaft. Also welche Optionen hat Hoermann Industries, wenn sie sonst (vielleicht außer Warnsysteme) nur „unprofitablen Schrott“ im Portfolio haben?
Aktuelles Beispiel: Die defizitäre Tochter Automotive Wackersdorf sollte gemäß Vertrag aus August 2023 veräußert werden, weil sie nicht mehr in die strategische Ausrichtung von Hörmann passte. Jetzt, ein Jahr später im August 2024, wird großmundig von einer strategischen Neuausrichtung, Zukunftsmärkten und einer neuen Ära geredet. Die Tochter trägt jetzt den klangvollen Namen HÖRMANN Systems Assembly GmbH, wobei es unverändert um Leistungen für die Automobilindustrie geht. Und besonders wunderlich: Die Gesellschaft wird intern jetzt dem Unternehmensbereich "Communication" ??? zugeordnet. Hier soll wohl das desaströse Ergebnis im Unternehmensbereich "Automotive" entlastet werden. Und Banken, Anleihegläubiger sowie die Inhaber der Schuldscheindarlehen ruhig gehalten werden. So hektisch und fatal agieren nur Vorstände von Unternehmen, die infolge von Missmanagement am Abgrund stehen.
Das Schlimmste ist allerdings, dass diese Vorstände im Aufsichtsrat von Funkwerk sitzen. Und man nicht weiß, was Ihnen in dieser Funktion da noch alles so einfallen könnte.
Postiv auch, dass die hohen Auftragseingänge im Wesentlichen aus dem margenstarken Bereich Zugfunk kommen.
Umsatzprognose für 2. HJ 2024 bei gemittelt ca. 95 Mio. und damit mindestens auf Umsatzniveau 2. Halbjahr 2023, in dem ein EBIT von 19,4 Mio. erzielt wurde.
Vor dem Hintergrund ist selbst das obere Ende der erhöhten Ergebnisprognose wohl konservativ und am Ende dürfte ein EBIT von mehr als 25 Mio. herauskommen.
1. Ob die Ausleihung von knapp 20 Mio., die aus dem Sozialplan Penzberg herrührt, noch werthaltig ist, muß bezweifelt werden. Die Pächterin der Betriebsimmobilie in Penzberg, die Winning BLW, ebenfalls in der Autozulieferbranche tätig, fährt Verluste. Ob die da überhaupt noch auf Dauer in der Lage ist, die Miete zu zahlen, ist die große Frage. Und die Betriebsimmobilie in Penzberg, die die Ausleihung besichert ist dermaßen hoch erstrangig über Darlehen von der Commerzbank an die Besitzgesellschaft belastet, dass hinter der Ausleihung de Facto keine werthaltige Sicherheit steht.
2. Es stellt sich darüber hinaus die Frage der Wertkorrektur der aktiv latenten Steuern in Höhe von rd. 15 MIo. Es ist doch nicht ersichtlich, dass die Konzernöchter von Hörmann wieder auf die Beine kommen.
Hörmann kann die Bilanz nicht wirklich aufräumen, dann würde die große Gefahr des Reißens der Convenants für die Anleihe drohen (25 % EK Quote im Konzern).
Also wird bis zum bitteren Ende weiter gewurschtelt. Es hätte längst ein massiver Personalabbau mindestens im Bereich Automotive stattfinden müssen. Aber da passiert nichts. Betriebsbedingte Kündigungen will man nicht, da würde man ja erst die Öffentlichkeit auf die Riesenprobleme aufmerksam machen. Und ein einvernehmlicher Personalabbau ist tabu, es ist kein Geld für Abfindungsregelungen da.
Der Kurs von FW steigt nicht, wenn die Gewinne steigen. Sondern erst dann, wenn FW nicht mehr in den Händen von Hörmann liegt.