Wirecard 2014 - 2025
Seite 7406 von 7406 Neuester Beitrag: 20.07.25 00:41 | ||||
Eröffnet am: | 21.03.14 18:17 | von: Byblos | Anzahl Beiträge: | 186.141 |
Neuester Beitrag: | 20.07.25 00:41 | von: CharlotteThe. | Leser gesamt: | 70.592.136 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 2.664 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 7402 | 7403 | 7404 | 7405 | > |
deshalb ist Markus braun ja auch fast ausgerastet, als er es erfahren hat,.
die Schilderung von Markus braun über diesen Vorfall war übrigens teil der zeugenvernehmung vom letzten Mittwoch,.
es ist ein großes Problem, wenn an so wichtigen Terminen kein einziger Journalist da ist. das ist aber kein Zufall, denn jedem Journalisten war ja völlig klar, was der bühring aussagen würde und jedem Journalisten ist auch klar, wo die Probleme dieser Aussage liegen.
deshalb kommen sie einfach nicht, dann müssen sie nicht berichten - denn sonst müssten sie ja Lügen.
trotzdem ist das natürlich eine lügenpresse, denn ihre lügengeschichten haben sie ja längst erzählt... lügengeschichten, die spätestens dann lügengeschichten sind, wenn sie wider besseren Wissens nicht korrigiert werden.
Lücken können Lügen sein oder eben falsche Annahmen, die man nicht nur nicht korrigiert, sondern auf deren Basis man munter weiter Artikel schreibt für Menschen, die überhaupt keine Chance haben, zu wissen, dass es so einfach nicht stimmt (wie beim insolvenzverwalter... da hat es die lügenpresse tatsächlich geschafft, bei der normalen Öffentlichkeit den Eindruck zu erwecken, nun sei die Verurteilung von braun noch sicherer geworden... das ist eine geradezu groteske verdrehung der Tatsachen...
so grotesk, dass es eben eine Lüge ist, auch wenn man formal nicht wirklich krass gelogen hat...
eine Lüge muss nicht immer krass sein, entscheidend ist ihre Wirkung...
wenn ich mich heute hinstelle und behaupte " die Sonne ist blau" dann ist das eine krasse Lüge, aber sie ist völlig problemlos...
wenn ich mich hinstelle und sage " die Sonne scheint heute nicht mehr als vor 20 Jahren und es gab immer heiße Sommer" dann ist die Abweichung von der Realität nicht so stark, aber die Lüge ist größer, weil ihre Wirkung größer ist.
solche philosophischen Gedanken sind wahrscheinlich für die meisten hier eine überforderung.
sonst würdet ihr nicht in einem börsenforum schreiben... über eine Firma, die es eigentlich ja gar nicht mehr an der Börse gibt...
also.
die Bilanz der wirecard war ungewöhnlich und an manchen Stellen nicht analog zu den Bilanzen anderer Firmen, nicht einmal analog zu dem Bilanzen anderer paymentfirmen... damit war sie aber noch nicht falsch oder gefälscht.
du hast recht: ohne beleg keine Buchung ist beispielsweise quasi ein Gesetz.
nur gab es bei der wirecard keine Belege, ganz bewusst nicht...
deshalb gab es immer wieder Konstruktionen, die quadratur des Kreises zu ermöglichen: wir haben den Kontakt zu den Händlern nicht direkt, aber wir wollen es bilanzieren. das geht nach normaler Logik nicht, da sind wir uns einig, aber bei wirecard hat man immer eine Lösung dafür gefunden, die von wirtschaftsprüfern und gutachtern abgesegnet wurde.
aus diesem Grund musst du dich einfach mal mit der speziellen Bilanz von wirecard beschäftigen. wenn du hier immer mit irgendwelchen besserwisserischen Kommentaren kommst, machst du mich wütend und dein erkenntnisgewinn ist auch nicht vorhanden...
es gibt ganze Bücher über die bilanzierung bei wirecard. ich muss gestehen: die habe ich jetzt auch nicht komplett gelesen, aber das soll nur verdeutlichen, dass man nicht schon allein aus der Tatsache, dass wirecard ungewöhnlich bilanziert hat, direkt folgern kann, dass alles ein Schwindel war.
das ist die Logik von Thomas oder der FT gewesen, aber sie ist eben nicht bewiesen. nach dem Zusammenbruch der wirecard bekamen wir Zugriff und Einblick in eine ganze Menge Daten, die zum Beispiel ein Thomas nicht gehabt hat.
Thomas hat in einem Interview und bei seiner Aussage im untersuchungsausschuss auf der Grundlage unzureichender Informationen logische Schlüsse gezogen.
für diese Schlüsse gilt aber dasselbe: sie sind logisch korrekt, aber sie sind nicht zwingend.
Thomas hat geglaubt, sein großes Rätsel sei jetzt gelöst, weil es kein Geschäft gab. Dass es aber im System Milliarden gab, das hat er zu Lebzeiten nicht mehr erfahren. er ist einfach zu früh gestorben.
deshalb wollten wir uns treffen, aber es ging ihm nicht gut und selbst wenn dieses Treffen stattgefunden hätte, hätte ich wahrscheinlich nicht mit ihm über dieses Problem diskutiert. er hatte ganz andere Sorgen und es wäre menschlich gesehen absolut nicht in Ordnung gewesen, wenn ich ihn quasi in seinem Zustand in Frage gestellt hätte. deshalb wollte ich von ihm eigentlich nur bestimmte Informationen abfragen, dazu wollte ich ihn treffen.
er hat aber nie zugestimmt, weil er wahrscheinlich nicht wollte, dass ich ihn in einem so schlechten Zustand überhaupt treffe.
ich bin mir aber ganz sicher: wenn er gesund gewesen wäre, dann wäre er bereit gewesen, offen mit mir zu sprechen. so habe ich ihn kennengelernt. leider gab es dieses offene Gespräch mit anderen Leuten, die dazu inhaltlich auch in der Lage wären, nie!. diese Leute sind nicht bereit, diese schlüsselfrage des Themas wirecard offen zu diskutieren.
mit schlüsselfrage meine ich: die Theorien zur wirecard und zum angeblichen betrug durch die Erfindung des geschäftes sind eben logisch, aber - ich sage es noch einmal- sie sind nicht zwingend.
wir sind alle Akademiker (also die Leute, mit denen ich diskutiere) und müssten deshalb eigentlich alle wissen,, wie wissenschaftliche Argumentation funktioniert. das scheinen aber tatsächlich sehr viele dieser Menschen komplett zu vergessen.
es reicht nicht, wenn eine Hypothese logisch stimmig ist. sie ist nur gültig, wenn die Gegenhypothese widerlegt ist.
das wäre zumindest die radikalste Form des beweises.
man kann diesen Anspruch herunterschrauben und z.b mit " an Sicherheit grenzende wahrscheinlichkeit" argumentieren (so wie beispielsweise mit dem Begriff der signifikanz in der wissenschaftlichen Arbeit), man kann aber nicht die Gegenhypothese ausschließen.
das ist wissenschaftlich nicht in Ordnung und strafrechtlich sowieso nicht.
eigentlich nicht einmal für die Diskussion in einem Forum...
aber gut, an dieser Stelle eine solche Forderung zu stellen... das ist natürlich naiv...
https://fontaane.wordpress.com/2025/04/23/...card-skandal-vorwegnahm/
auf der Grundlage dieses Artikels können wir gerne diskutieren, dazu musst du ihn aber lesen...
und ich gebe noch zu bedenken, was ich bereits sagte,: diese Diskussion wurde damals geführt, EY hat sich geäußert und es gab auch interne Diskussionen, die wir erst nach dem Zusammenbruch lesen konnten.
trotzdem wurden auch die folgenden Bilanzen von EY testiert und das Thema wurde von Analysten ausführlich besprochen, es war auch Thema in den bilanzkonferenzen und so weiter und so fort.
wenn du es so hinstellst,, als sei die Bilanz der wirecard quasi immer schon eine Fälschung gewesen, dann bewegst du dich nicht mehr in der Realität.
kannst du das vielleicht kommentieren?
sonst hat die ganze Diskussion halt einfach keinen Sinn.
wenn du jetzt sagst,: die Bilanz der wirecard war trotzdem eine Fälschung, dann kann das stimmen, selbst wenn es das Geschäft gegeben hat.
es gibt noch ganz andere Möglichkeiten, die Bilanz zu fälschen und es gibt auch Konstruktionen, mit denen man erklären kann, wie die Bilanz der wirecard falsch gewesen sein kann, selbst wenn es das Geschäft gegeben hat. eben auf der Grundlage der Ausführungen von Thomas schon von 2015.
dann ergibt sich aber ein Problem: nämlich die anklageschrift. in dieser anklageschrift ist eine bestimmte Realität als Fakt beschrieben und das ist die Grundlage der Anklage. nichts anderes.
das aber ist in einem rechtsstaat nicht gültig!
wenn man andere kritische Aspekte der Bilanz von wirecard anschauen würde, die ja manchmal auch durch bestimmte Artikel Geistern (z.b eben die überhöhten firmenkäufe), dann hast du nicht mehr Markus braun im Mittelpunkt, sondern die Personen, die diese firmenkäufe abgewickelt haben.
dann bist du eben in einem Kreis möglicher verantwortlicher, von dem keiner spricht. das sind natürlich die wirtschaftsprüfer, aber auch die bekannten Münchner Kanzleien, die sich ja früher noch damit gebrüstet haben, diese firmenverkäufe begleitet zu haben.
du hast dann also immer noch eine betrugsfirma (so wie du es ja unbedingt haben willst), aber du hast andere verantwortliche....
in diesem Zusammenhang bin ich also weder ein Verteidiger von Markus braun noch ein Verteidiger der wirecard (anders als zum Beispiel das Hühnchen oder der Italiener).
wie gesagt,: ich habe jetzt die letzten 24 Stunden eine Unmenge an Text geschrieben, ich hätte es vielleicht vorher mit KI zusammenkürzen müssen, aber wenn wir diskutieren, dann bitte auf der Grundlage von Fakten und dann bitte ausführlich.
oder wir lassen es halt bleiben.
dann musst du aber damit rechnen, dass ich " besserwisserisch" damit argumentiere, dass Du von dem Fall keine Ahnung hast (oder zumindest nicht genug)
aber der ist ja topsecret ;)
wie der 12 inches stapel , auf dem mmn der Betrug fusst
https://www.ft.com/content/6bb550d0-5345-4399-aecc-3e4965059da4s
Das Verfahren gegen o‘Sullivan und shamungatam läuft in London vor dem sputhwark crown court
Singapur ist meines Wissens bereits abgeschlossen.
WIWO :Zusammengefasst: Auf den Treuhandkonten, auf denen das Geld angeblich gelegen haben sollte, kam das Geld nie an. Die Treuhänder hatten nach Jaffés Angaben ebenfalls eingeräumt, dass sie nur Schein-Treuhänder waren. Auch den Hinweisen von Brauns Verteidigern nach den veruntreuten TPA-Millionen, den sogenannten „Schatten-TPA“, sei er nachgegangen – und nicht fündig geworden.
Die Spur des Geldes: Von Singapur nach Manila
Genau diese Summe transferiert im Dezember 2019 angeblich der langjährige Treuhänder in Singapur, eine Gesellschaft namens Citadelle Corporate Services, auf sechs Konten in Manila. Das geht aus Kontoauszügen hervor, die dem BR vorliegen. Die Konten hatte der neue Treuhänder Mark Tolentino eröffnet.
Bei einem Treffen mit den angereisten Wirtschaftsprüfern stellt sich Tolentino als Sohn eines ehemaligen Gouverneurs vor. Vor Gründung seiner Anwaltskanzlei sei er stellvertretender philippinischer Transportminister gewesen. Die Übergabe der Treuhandkonten war laut Tolentino vom früheren Treuhänder in Singapur „initiiert“ worden, wie KPMG im bislang geheimen Anhang zum sogenannten KPMG-Bericht vom 27. April 2020 schreibt.
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/...9-milliarden-euro,SIHEyOE
wie 2 meiner "informanten" mir gesagt haben
wieso stehen sie dann nicht hier im forum ,
so dass ich sie nachlesen kann?
Genau diese Summe transferiert im Dezember 2019 angeblich der langjährige Treuhänder in Singapur, eine Gesellschaft namens Citadelle Corporate Services, auf sechs Konten in Manila. Das geht aus Kontoauszügen hervor, die dem BR vorliegen.
Das heißt doch nicht, dass diese Kontoauszüge echt sind??? die in den Videos sind definitiv nicht echt, das haben die Banken doch ganz klar bestätigt. Sag mal, Hühnchen, alles ok bei Dir?
Die Konten hatte der neue Treuhänder Mark Tolentino eröffnet. [auf Anweisung von Leuten, darunter welche, die sich als Wirecardler ausgaben oder Wirecardler waren] Bei einem Treffen mit den angereisten Wirtschaftsprüfern [im März 2020] stellt sich Tolentino als Sohn eines ehemaligen Gouverneurs vor. Vor Gründung seiner Anwaltskanzlei sei er stellvertretender philippinischer Transportminister gewesen. Die Übergabe der Treuhandkonten war laut Tolentino vom früheren Treuhänder in Singapur „initiiert“ worden, wie KPMG im bislang geheimen Anhang zum sogenannten KPMG-Bericht vom 27. April 2020 schreibt.
Im Oktober 2019 hatte der Wirecard-Aufsichtsrat KPMG damit beauftragt, eine Sonderuntersuchung auffälliger Geschäfte vorzunehmen [Eichelmann hat nach Absprache mit Braun seinen Kumpel Leitz engagiert, BR folgt hier der Darstellung der StA] Die Wirtschaftsprüfer von EY nehmen schon seit 2009 regulär die Bilanzen des Zahlungsdienstleisters unter die Lupe. Für Florian Toncar, FDP-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Wirecard-Untersuchungsausschuss, ist der Treuhänderwechsel ein höchst auffälliger Vorgang:
Natürlich! Deswegen ist Braun ausgeratste, als er davon gehört hat und sah das Vertrauensverhäktnis zu Marsalek endgültig zerrüttet. Er sprach mit von Knoop und sdagte sinngemäß "Verdammt,aber da müssen wir jetzt irgendwie durch"
---
Um zu verstehen, wie absurd die Sache wirklich war, müssen wir in den März 2020 gehen. Nach wie vor war es Wirecard nicht gelungen, Belege für die Existenz eines Großteils der Gewinne zu liefern. Es gab nur Excellisten oder Kopien von Belegen, aber nicht einmal Listen von Kunden. Die Milliarden sollten bei namhaften Großbanken in Singapur liegen. Plötzlich und unerwartet kam eine neue Nachricht: Das Geld liegt auf den Philippinen. In diesen Tagen legte Corona die Welt lahm, dennoch entschied man sich, ein Team von EY und KPMG nach Manila zu schicken, um den neuen Treuhänder zu besuchen. Ein Mann mit besten Kontakten zur philippinischen Regierung, hieß es. Dabei muss man bedenken, dass Regierungschef Duterte den Ruf eines brutalen Herrschers hatte, gegen den der Internationale Strafgerichtshof vorgegangen ist. Dazu kam, dass man zum neuen Aufseher über die Wirecardmilliarden online lediglich eine Sammlung von YouTube-Videos finden konnte, in denen er Beratung in Scheidungsfragen angeboten hat.
In Manila zeigte Tolentino kurz die Auszüge, aber er behielt sie bei sich. KPMG und EY haben sie nicht gesehen.
Dann wurden sie schriftlich angefordert.
„Im Rahmen unseres Besuches der Banken vor Ort wurde uns am 4. März 2020 von einer Mitarbeiterin der Bankfiliale der Bank 2 mündlich mitgeteilt, dass die entsprechenden Konto Guthaben für Rechnung von Wirecard gehalten werden. Nunmehr vorgelegte Scans der an den Abschlussprüfer gerichteten Bankbestätigungen der Bank 2 und der Bank 3 mit Datum vom 16. März 2020 bzw. vom 17. März 2020, die KPMG vom Abschlussprüfer zur Verfügung gestellt wurden, weisen Gesellschaften von Wirecard als wirtschaftlich Berechtigte der Gelder aus.“
(Leitz, Sven-Olaf, Geschonneck, Alexander – KPMG: Bericht über die unabhängige Sonderprüfung Wirecard AG, 27.04.2020)
Bevor man das Testat unterschreibt, wollte EY noch einmal die Banken in Manila fragen, ob auch wirklich alles in Ordnung ist. Man wandte sich an die höchste Ebene und die Antwort kam recht schnell: „Wirecard? Nie gehört. Wirecard ist kein Kunde bei uns“. Die Wirtschaftsprüfer gerieten in helle Aufregung: „Wir haben Kontenbestätigungen!“. Die schickte man nach Manila und die Antwort war: „Es sind keine autorisierten Bankbestätigungen, wir haben diese Dokumente nicht ausgestellt, die Belege sind spurious“. Alle saßen zusammen in einem Sitzungssaal, die Wirecardmanager, die Firmenanwälte, KPMG und EY und schauten sich an. Einer zog das Handy heraus und googlete das Wort „spurious“. Es bedeutet schlicht „gefälscht“. Als also feststand, dass es keine Gelder gibt, wurde die Staatsanwaltschaft informiert.
Man hätte nun vermuten können, dass es dort hektische Betriebsamkeit gegeben hätte und man womöglich die Vorstände in Haft nimmt und eine Durchsuchung durchführt, aber das passierte nicht. Der Leitende Oberstaatsanwalt gab später im Untersuchungsausschuss zu Protokoll, wie es weiterging:
Bei einem dieser Schreiben von den Banken in Manila wurde das Wort „spurious“ verwendet. Ich kann zwar Englisch und auch nicht so schlecht; aber das Wort „spurious“ war mir nicht geläufig. Ich habe das dann auch gegoogelt. Es hat wohl mehrere Bedeutungsmöglichkeiten. Die wesentlichen Bedeutungsmöglichkeiten laufen auf „gefälscht“ oder „Fälschung“ hinaus. Es gibt aber wohl die Bedeutung „unberechtigt“ und, ich glaube, sogar „unehrlich“.
Einen dringenden Tatverdacht gab es nicht. Denn allein aufgrund des Wissens, das wir hatten, die Bestätigungen sind „spurious“, gab es verschiedene Möglichkeiten, warum sie „spurious“ sind. Und diese ganzen Möglichkeiten waren auch nicht völlig unwahrscheinlich. Konkrete Kenntnis, ob die Konten jetzt existieren, in welcher Höher sie existieren oder ob sie nicht existieren, war damals nicht gegeben. Das konnte man allein diesen Bestätigungsschreiben, die „spurious“ sind, nicht entnehmen.
Man darf öffentlich machen, was in Stadelheim öffentlich gemacht wurde.
Beispiel:
Der Anwalt von Bellenhaus will im Gericht einen Beweisantrag einbringen, in dem steht "Oliver Bellenhaus hat am 17.03.2020 Ravioli aus der Dose gegessen zusammen mit Jigajig auf einer Parkbank unterhalb des Chinesischen Turms".
Um einen Beweisantrag einzubringen, kann man ihn verlesen oder er wird im "Selbstleseverfahren" Teil des Verfahrens.
Das Selbstleseverfahren ist eine Verfahrensweise im deutschen Strafprozess, die in § 249 Abs. 2 StPO geregelt ist. Es ermöglicht, dass Urkunden, die zum Beweis im Prozess verwendet werden, nicht verlesen werden müssen, sondern von den Verfahrensbeteiligten selbst gelesen werden können. Dies dient der Effizienzsteigerung, insbesondere bei umfangreichen Akten
Selbstleseverfahren ist nicht öffentlich.
Jetzt nehmen wir mal an, der Anwalt von Bellenhaus ruft Jigajig an und erzählt ihm "Ich werde einen Beweisantrag einbringen mit dem Inhalt, dass Du am 17.03.2020 eine Dose Ravioli gegessen hast auf der Parkbank"
Da jigajig am 17.03.2020 mit Bellenhaus eine Dose Ravioli gegessen hat, könnte er nun öffentlich verkünden, am 17.03.2020 eine Dose Ravioli mit Bellenhaus gegessen zu haben, aber er dürfte nicht sagen "Laut einem Beweisantrag vom soundsovielten hat Jigajig eine Dose Ravioli gegessen mit Bellenhaus", wenn der Beweisantrag nicht öffentlich war, obwohl er weiß, dass es den Beweisantrag gibt.
Theoretisch könnte der Anwalt von Bellenhaus jigajig einen Entwurf des Beweisantrags schicken, da der Entwurf ja noch kein Verfahrensbestandteil ist. Aber darf jigajig dann diesen Beweisantrag erwähnen?
Darüber gibt es ernsthaft juristischen Streit.
Aber z.B. wurde der Großteil einiger Beweisanträge verlesen. Leider steht dann in den Mitschriften aus Stadelheim oft nur "Wurde teilweise verlesen". Wenn jetzt nicht klar ist, was genau verlesen wurde, ist es wieder schwierig...
Wenn verlesen wurde "hat mit jigajig ein Fertiggericht gegessen", darf ich dann von einer Dose Ravioli schreiben?
Verstehst Du das Problem?