...bis zu 250.000 Deutsche verließen in 2005
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Eröffnet am: | 21.07.06 09:26 | von: DAN-DY | Anzahl Beiträge: | 7 |
Neuester Beitrag: | 21.07.06 10:16 | von: MaxiJo | Leser gesamt: | 582 |
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DESTATIS
Pressemitteilung vom 6. Juli 2006
Erstmals seit 1990 weniger als 600 000 Ausländer zugezogen
WIESBADEN – Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind 2005 nach vorläufigen Ergebnissen 707 000 Personen nach Deutschland zugezogen und 628 000 Personen fortgezogen. Daraus ergibt sich ein Wanderungsüberschuss von 79 000 Personen. Dieser Überschuss hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verringert (– 4%), nachdem er von 2003 auf 2004 noch um 42% zurückgegangen war. Allerdings hat sich das Wanderungsgeschehen für die ausländische und für die deutsche Bevölkerung unterschiedlich entwickelt.
2005 sind 579 000 ausländische Personen nach Deutschland zugezogen, das sind 4% weniger als im Vorjahr. Damit wurde zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung 1990 die 600 000 Personen-Grenze unterschritten. Die Zahl der Fortzüge verringerte sich ebenfalls von 547 000 im Jahr 2004 auf 483 600 Personen im Jahr 2005 (– 12%). Insgesamt erhöhte sich der Ausländer-Wanderungsüberschuss von 55 000 Personen im Jahr 2004 auf 96 000 Personen im Jahr 2005.
Die Wanderungsbewegungen deutscher Personen können nur eingeschränkt mit dem Vorjahr verglichen werden, da die Zahl der Zu- und Fortzüge des Jahres 2004 auf Grund statistischer Bereinigungen überhöht ist. Deshalb wird hier eine längere Zeitreihe betrachtet. Gegenüber den Vorjahren hat sich 2005 der Zuzug von deutschen Personen nach Deutschland mit 128 000 deutlich verringert. Diese Zahl enthält die Zuzüge von Spätaussiedlern (ohne ausländische mitreisende Familienangehörige) und von anderen Deutschen, zum Beispiel von Rückkehrern. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der Zuzüge ist darin zu sehen, dass in den letzten Jahren immer weniger Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler nach Deutschland zugewandert sind. So wurden 2003 vom Bundesverwaltungsamt die Zuzüge von 62 000 Spätaussiedlern registriert, 2004 waren es 50 000 und 2005 nur noch 31 000. Wird die Gruppe der Spätaussiedler herausgerechnet, ergibt sich für die übrigen deutschen Personen für das Jahr 2005 ebenfalls ein leichter Rückgang gegenüber den Vorjahren.
2005 wurden 145 000 Fortzüge deutscher Personen registriert. Damit hat die Zahl der Fortzüge gegenüber den Vorjahren zugenommen (118 000 Fortzüge im Jahr 2002 und 127 000 im Jahr 2003); es ist die höchste registrierte Abwanderung von Deutschen seit 1954 (klammert man die statistisch überhöhten Zahlen für 2004 aus). Durch die zurückgehende Zahl von Zuzügen und die zunehmende Zahl von Fortzügen ergibt sich für 2005 erstmals seit Ende der 60er Jahre ein Wanderungsverlust von 17 000 deutschen Bürgerinnen und Bürgern.
Die Auswanderungszahlen lassen keine weiteren Aussagen zum Hintergrund der Fortzüge zu. So ist keine Differenzierung möglich, ob der Fortzug eine Auswanderung auf Dauer oder nur eine befristete Ausreise ist, zum Beispiel im Rahmen einer Tätigkeit für ein deutsches Unternehmen im Ausland. Auch kann bei diesen Personen nicht unterschieden werden, ob es sich um Spätaussiedler, Eingebürgerte oder Deutsche ohne Migrationshintergrund handelt.
Ins Ausland zieht es vor allem Deutsche aus dem früheren Bundesgebiet oder aus Berlin (134 000); dagegen zogen 2005 nur 10 000 Deutsche aus den neuen Ländern ins Ausland.
"bis zu 250.000 Deutsche verließen in 2005" kann alles sein von 0 bis 250.000 ;o)
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Kein Wunder, da die meisten aus den östlichen Bundesländern doch schon lange in den Westen übergesiedelt sind. Im Osten leben überwiegend ältere Menschen. Im Osten gibt es heute immer mehr Geisterstädte.
vgl. folgenden Artikel:
"Cottbus, Halle oder Dessau verlieren jährlich etwa 2 Prozent ihrer Bevölkerung, stellt ein Gutachten des Leibniz-Instituts für Länderkunde in Leipzig fest. In Berlin-Marzahn werden demnächst Plattenbauten verkleinert oder ganz geschleift. In Leipzig veröden ganze Stadtteile. Und Eisenhüttenstadt heißt vielleicht irgendwann wieder Fürstenberg, wenn alle Neubaugebiete um den historischen Kern verschwunden sind. Der riesige Wohnungsleerstand sei ein "Symptom des ostdeutschen Schrumpfungsprozesses, der im internationalen Vergleich eine neue Qualität von Deökonomisierung und Depopulation" anzeige, heißt es in dem Gutachten. Was hier passiert, sei "kein kurzzeitiges zyklisches Phänomen".
Bevölkerungsstatistiken bestätigen die Aussichten: Seit sechs Jahren ziehen immer mehr Menschen weg aus den neuen Ländern. Knapp 170.000 waren es 1997, gut 214.000 im Jahr 2000. Die Gegenrichtung nahmen 2000 nur 153.179 Menschen. Bleibt ein Minus von gut 61.000 für den Osten.
Szenarien verschiedener Institute gehen davon aus, dass sich die Bevölkerung in Ostdeutschland bis zum Jahr 2050 fast halbieren könnte. Im schlimmsten Fall leben dann dort nur noch etwa 8,6 Millionen Menschen. Selbst bei Halbierung der "Westwanderung", errechnet das Leibniz-Institut, würde der Osten bis 2050 etwa fünf Millionen Einwohner verlieren.
Das größte Problem dabei: Vor allem die Jüngeren gehen. Die Enquêtekommission "Demographischer Wandel" des Bundestages hat festgestellt, dass die Abwanderungsdynamik "insbesondere von der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen getragen wird". Laut Statistik sind 1999 19,1 Personen dieser Altersgruppe je 1.000 Einwohner gegangen.
Schrumpfung ist eine Konsequenz daraus, die eine zweite mit sich bringt: Schnellere Alterung. Die Alterspyramide kehrt sich um. Heute ist noch jeder fünfte Deutsche unter 20 Jahre alt. Einer moderaten Prognose des Statistischen Bundesamtes zufolge wird im Jahr 2050 nur noch jeder Sechste jünger als 20 Jahre sein, aber jeder Dritte bereits 60 Jahre oder älter. Die Pyramide, schon heute eine "zersauste Wettertanne", mutiert zu einer Art Zypresse. Dieser Prozess findet in ganz Deutschland statt, im Osten läuft er aber schneller ab.
Denn wenn sich gerade die jungen Menschen auf den Weg gen Westen machen, hinterlassen sie nicht nur eine ältere Bevölkerung, sie nehmen ihr auch das Potenzial, sich zu verjüngen - zumal "überproportional" viele junge Frauen abwandern.
All diese Prozesse bedeuten für viele Regionen Ostdeutschlands: Alterung, Frauendefizit und eine Konzentration gering qualifizierter Menschen. Eine solche Entwicklung der Bevölkerungsstruktur scheint langfristig kaum umkehrbar, stellt das Berliner Institut für Weltbevölkerung und globale Entwicklung fest. Die Prognose für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der neuen Bundesländer verschlechtert das zusätzlich. Es wird weiter geschrumpft."