Zu Gast bei Schlägern (Freunden)


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Neuester Beitrag: 16.06.06 17:36
Eröffnet am:10.06.06 17:23von: Knappschaft.Anzahl Beiträge:91
Neuester Beitrag:16.06.06 17:36von: 54reabLeser gesamt:7.062
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129861 Postings, 7682 Tage kiiwiihäbbi findet ja auch die BILDZeitung gut

 
  
    #26
11.06.06 00:47
da weiß man wenigstens, wodurch sein Verständnis von Journalismus geprägt wurde und wundert sich nicht mehr...


MfG
kiiwii  

10041 Postings, 8199 Tage BeMiTse tse tse, lieber kiiwii,

 
  
    #27
11.06.06 00:57
was hast Du bloß für eine Wortwahl?
*g*


Grüße
B.  

10041 Postings, 8199 Tage BeMikiiwii,

 
  
    #28
11.06.06 01:07
P 1 = gutes Posting, woll?
So ist Deutschland halt.
Hier gibt es viele Verrückte und Neonazis.
Das wissen wir doch alle.
*g*

Gute N8
B.  

10041 Postings, 8199 Tage BeMiBtw.

 
  
    #29
11.06.06 01:14
Für ne gute Story tun die meisten
Journalisten ziemlich
alles.
.... sonst bleibste ein anonymer Schreiberling.
De Jung macht bestimmt Karriere!
Oder?  

26159 Postings, 7572 Tage AbsoluterNeuling@Happy

 
  
    #30
11.06.06 09:42

Ein sehr schöner, passender Vergleich.
Und ein wirklich gutes Buch.

...be happy and smile

  ...be happy and smile

*** Klaus_Dieter-freie Zone ***

*** Fachidiot-freie Zone ***

 

51345 Postings, 8927 Tage eckiKiiwii, der Gewaltpöbler und Brandstifter

 
  
    #31
11.06.06 09:48
Solchen "Journalisten", die sich ihre Stories selber basteln, wünsche ich einen lange, aus vielen Sitzungen bestehende rekonstruktive Dentaltherapie...

Kiiwii hat an Board ja bekanntlich Narrenfreiheit, kann jederzeit zu Gewalttätigkeiten aufrufen.

"Solche" Poster sind Vorbildlich.  

26159 Postings, 7572 Tage AbsoluterNeuling@ecki: in Anbetracht der zahlreichen...

 
  
    #32
11.06.06 09:55

...Rechtschreibfehler kommt allerdings am ehesten §323a in Betracht.

  ...be happy and smile

*** Klaus_Dieter-freie Zone ***

*** Fachidiot-freie Zone ***

 

5420 Postings, 7100 Tage montanaMillionen friedlicher Fans und

 
  
    #33
2
11.06.06 10:00

 

ein auf Effekthascherei provokanter (ich meine nicht die Fahne Polens, die er in der Hand hatte) und schon ist Deutschland fremdenfeindlich. Könnt IHR in Deutschland eigentlich noch ruhigen Gewissens in den Spiegel schauen.

Wahrscheinlich hat er für ein paar Euros sogar die Schläger angeheuert. Ganz mieses BILD-Niveau und die Ariva-Saubermänner wittern wieder die Chance das schlechte Deutschland anzuprangern.

Ich schäme mich nicht Deutscher zu sein. Bin ich jetzt ein Nazi? Zum Glück nicht, denn ich bin ja Papst.

Hier wird das Wort Nazi zu oft gebraucht, wenn es sich um Konflikte mit Ausländern handelt. Und das von Bubis, die noch "fast" minderjährig sind und große Töne kloppen.

Heute wird gegen den Iran demonstriert. Tolle Gewerkschaften in Deutschland, die mobil machen, damit die friedliche WM nicht den politischen Hintergrung verliert und man in der Presse Schlagzeilen muss.

Der Sport soll verbinden und nicht weiter trennen.

es gibt keine-K-Gang

 

5420 Postings, 7100 Tage montanaheißt provokanter Journalist o. T.

 
  
    #34
11.06.06 10:01

51345 Postings, 8927 Tage ecki@AN, bin kein Jurist.

 
  
    #35
11.06.06 10:02
ist 323a ein einschlägiger Paragraph?  

5420 Postings, 7100 Tage montanaMoya, Pantani???

 
  
    #36
11.06.06 10:03

   Pantani  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)11.06.06 08:4810.06.06 17:23
   börsenfüxlein  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)11.06.06 08:3210.06.06 17:23
   moya  Zu Gast bei Schlägern (Reunden)11.06.06 06:5710.06.06 17:20
   duschgel  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)11.06.06 00:1410.06.06 17:23
   denkidee  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)10.06.06 23:3910.06.06 17:23
   Scontovaluta  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)10.06.06 23:2210.06.06 17:23
   Scontovaluta  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)10.06.06 23:2110.06.06 17:23
   Scontovaluta  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)10.06.06 23:2110.06.06 17:23
   Scontovaluta  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)10.06.06 23:2110.06.06 17:23
   Scontovaluta  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)10.06.06 23:2110.06.06 17:23
   Don Rumata  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)10.06.06 23:1410.06.06 17:23
   Flamingoe  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)10.06.06 22:1010.06.06 17:23
   Mme.Eugenie  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)10.06.06 20:2010.06.06 17:23
   lehna  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)10.06.06 19:1910.06.06 17:23
   bammie  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)10.06.06 17:4910.06.06 17:23
   cassius.c  Zu Gast bei Schlägern (Freunden)10.06.06 17:3910.06.06 17:23

 

33505 Postings, 7169 Tage PantaniKnappi ist schon Ok.

 
  
    #37
11.06.06 10:07

 

Gruss Pantani.

 

5420 Postings, 7100 Tage montanaPantani: der Artikel auch??

 
  
    #38
1
11.06.06 10:10

Polen-Fans feiern friedlichen WM-Auftakt

Sieben Hundertschaften der Polizei, Helfer im Umfeld des Stadions, mehr als 60 Verbindungsbeamte aus Polen und verschärfte Kontrollen an der Grenze:

Polnische Fans halten trotz der 0:2-Schlappe zu ihrer Mannschaft.  Polnische Fans halten trotz der 0:2-Schlappe zu ihrer Mannschaft.

Die Sicherheitskräfte hatten sich vor dem ersten Auftritt der polnischen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM für mögliche Zwischenfälle vorbereitet. Doch die Sorge erwies sich als unnötig. Die polnischen Fans, mit Sonderzügen und Bussen zu zehntausenden angereist, blieben in Gelsenkirchen friedlich - und zeigten sich auch als faire Verlierer.

<!--nop-->

Es sollte kein Durchkommen geben für Hooligans aus dem Nachbarland, die den Auftritt ihres Teams als Vorwand für Krawall nehmen oder sich gar unter erwartete deutsche Neonazis bei einem Aufmarsch in der Ruhrgebietsstadt mischen wollten. Frühere Nachrichten aus Polen, als hunderte Gewalttäter sich in den Straßen von Warschau Schlachten mit der Polizei lieferten, sind noch frisch.

<!--nop-->

Doch in Gelsenkirchen feierten die polnischen Fans schon Stunden vor dem Spiel fröhlich und friedlich. Und nach der 0:2-Niederlage ihrer Mannschaft tauschten sie mit Fans des Siegers aus Ecuador Trikots. «Wir sind hier, um Fußball zu sehen«, sagte der 23 Jahre alte Franz aus Krakau. In der Schalker Glückauf-Kampfbahn hatte er sich zusammen mit seinen Freunden beim «Fan-Fest» auf das Spiel eingestimmt und gemeinsam mit Deutschen, Ecuadorianern und Fans aus Puerto Rico auf das Turnier angestoßen.

<!--nop-->

«Das ist schon in Ordnung», sagte Tomas (26), als er sich durch die strikten Sicherheitskontrollen am Eingang zum Gelsenkirchener WM-Stadion gequält hatte. Er musste seinen Rucksack ausräumen, sich abtasten lassen, sogar seine ausladende Mütze in den Landesfarben weiß und rot abnehmen. «Das dient meiner Sicherheit und auch der aller anderen», sagte der junge Mann. Er war eigens aus seiner Wahlheimat Chicago für die Weltmeisterschaft nach Deutschland gekommen. Als Einwohner der USA ist er rigide Sicherheitschecks gewohnt.

<!--nop-->

«Es ist alles friedlich geblieben», sagte ein Polizeisprecher in Gelsenkirchen. «Wenn der Rest der Weltmeisterschaft so verläuft wie der Auftakt, wenn die Menschen miteinander feiern und sich Aggressivität nicht breit machen kann, dann werden wir die erhoffte schöne Weltmeisterschaft erleben und genießen», ergänzte einer seiner Kollegen aus Münster. Der erste Akt ist aus Sicht der Polizei gut über die Bühne gegangen.

<!--nop-->

Mit der Partie der Polen gegen Gastgeber Deutschland in Dortmund steht die nächste Nagelprobe schon bevor. Noch ist nicht sicher, ob es nicht doch gewaltbereiten Hooligans aus Polen gelungen sein könnte, nach Deutschland zu kommen. Anders als etwa in Großbritannien haben die polnischen Behörden keine Gesetzesgrundlage dafür, auffällig gewordenen Straftätern die Ausreise zu verweigern.

<!--artikeltext-->

dpa, 10.06.2006
© 2006 Financial Times Deutschland, © Illustration: dpa

 

33505 Postings, 7169 Tage PantaniIch mach mir nicht um jede Sache einen Kopf.

 
  
    #39
11.06.06 10:14
Sonst würde ich durchdrehen.

 

Gruss Pantani.

 

26159 Postings, 7572 Tage AbsoluterNeuling@ecki: ich auch nicht,...

 
  
    #40
11.06.06 10:23

...aber das ist vorsätzliches Herbeiführen eines Rausches zur Begehung einer Straftat, was seinerseits strafbewehrt ist. Naja, ubi non accusator, ibi non iudex...

  ...be happy and smile

*** Klaus_Dieter-freie Zone ***

*** Fachidiot-freie Zone ***

 
Angehängte Grafik:
startcartoon.jpg
startcartoon.jpg

129861 Postings, 7682 Tage kiiwiiMachen wir es mal etwas einfacher:

 
  
    #41
11.06.06 11:54
das StGB kennt auch (ziemlich weit vorne) diese Vorschrift:


§ 26  Anstiftung

  Als Anstifter wird gleich einem Täter bestraft, wer vorsätzlich einen anderen zu dessen vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat bestimmt hat.



Sollte sich der Spiegel-Lehrling (und auch andere sog. "Journalisten") das nächste Mal vorher durchlesen...


Und:  "Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um"


MfG
kiiwii  

59073 Postings, 8767 Tage zombi17So muss das sein

 
  
    #42
1
11.06.06 12:07
Wer eine andere Fahne als die Deutsche zeigt, schwebt in Lebensgefahr und ist selber schuld bei solch eine Provokation!

Prima!!!

Ich fände es sehr schön wenn alles auf dieser Welt so unkompliziert wäre und alles seine gerechte Ordnung findet. Bei einer WM nur deutsche Fans, dass hat Stil. Wie kann mach auch nur mir fremden Fahnen rumrennen, haben die doofen Menschen überhaupt keinen Anstand und können sich nicht benehmen?
Immer voll auf die Fresse, nie war es verdienter.

STIRNBATSCH!!  

129861 Postings, 7682 Tage kiiwii"Eine bessere Welt, knapp verpaßt"

 
  
    #43
1
11.06.06 12:11
Eine bessere Welt, knapp verpaßt


Wie Madeleine Albright den Islam studierte, um ihr Scheitern zu begreifen


Daß Madeleine Albright zwar weltweit bekannt ist, aber eben nicht in so einer Prominenzliga spielt wie der zum gleichen Zeitpunkt im Berliner Hotel "Adlon" umherspukende Udo Lindenberg, daß sich also keine Menschen nach ihr umdrehen oder Witze über sie erzählen, daß sie nicht den Friedensnobelpreis bekommen hat, daß sie, mit einem Wort, nicht Henry Kissinger ist: Das liegt an einem Mann und einem einzigen Augenblick und an der Religion.


Sie kommt oft und ganz von alleine darauf zu sprechen: "Arafat in Camp David - hätte er damals unterzeichnet, würden wir heute in einer anderen Welt leben."


Warum hat er eigentlich nicht? Er behauptete, nicht legitimiert zu sein, für alle Muslime über die Verwaltung ihrer heiligen Stätten zu entscheiden. Das Clinton-Team hatte sich in seiner Verzweiflung das Konzept einer "Göttlichen Souveränität" Jerusalems einfallen lassen, für welche die irdischen Staaten eine geteilte Verantwortung übernehmen sollten. Aber Arafat blieb stur. Er wollte lieber von seiner schrumpfenden Anhängerschaft als "palästinensischer Saladin" gefeiert werden, denn als Staatsmann Kompromisse eingehen. "Wenn ich bei unseren heiligen Stätten nachgebe, bin ich ein toter Mann."


Dieses Scheitern läßt Albright nicht los: Später hat sie es nachgelesen: Schon Richard Löwenherz ist an derselben Frage gescheitert, das war im Jahr 1192.


Sie schreibt sich das Scheitern freilich auch selbst zu: Sie hatte im Vorfeld des Treffens zuwenig getan, um vor allem die gemäßigten muslimischen Staaten auf das Jerusalem-Problem vorzubereiten. "Wir hatten mit denen nie über eine gemeinsame Verwaltung von Jerusalem gesprochen. Als wir dann hektisch aus Camp David anriefen, hatten sie keine Ahnung, wovon wir überhaupt sprachen." Sie habe, sagt sie, die Rolle der Religion unterschätzt. Sie sei stets von der traditionellen diplomatischen und liberalen Zurückhaltung ausgegangen: Das Problem ist schon kompliziert genug, laßt uns nicht noch die Religion oder gar Gott hineinbringen.


Als sie später, nach ihrem Ausscheiden aus dem Amt, ihre Unterlagen durchsah, um ihre Memoiren zu schreiben, fand sie immer wider am Rande ihrer Papiere diesen Merksatz: Den Islam studieren! In einem gemäßigten Umfang hat sie das schon während ihrer Amtszeit unternommen, sprach mit geistlichen Führern, ließ muslimische Feiertage in die offizielle Liste ihres Ministeriums aufnehmen und nahm an Iftar-Essen teil, mit denen das Fasten an Tagen des Ramadan beendet wird; und sie setzte sich für die Muslime in Bosnien und Somalia ein.


Doch allzuviel wußte sie nicht über den Islam und vor allem nicht über die Rolle der Frauen im Islam. Und weil Madeleine Albright eine Wissenschaftlerin geblieben ist, hat sie sich dieses Themas angenommen, und herausgekommen ist ein erstaunlich lehrreiches und überraschend lesbares Buch. Wenn Politiker Bücher schreiben, kann bekanntlich eine Menge schiefgehen; oft sind es lange Rechtfertigungen entgangener Möglichkeiten, die erneute Aufarbeitung ihrer aktuellen Wahlkampfschlager; und schon nach wenigen Wochen liegen sie im Kaufhaus zwischen den Romanfassungen abgesetzter Fernsehserien und Diättips toter Schauspieler.


Albright beherzigt in ihrem Buch hingegen erst einmal das Grundprinzip der Moderne, die kritische Selbstreflexion. So schreibt sie eine sehr klarsichtige Analyse ihrer eigenen Illusionen über den Stellenwert der Religion im öffentlichen Leben der Vereinigten Staaten: "Ursprünglich", sagt sie dazu, "war ich der Meinung, Bush sei eine Anomalie der amerikanischen Geschichte." Erst beim Nachlesen der großen Reden amerikanischer Präsidenten sei ihr aufgefallen, wie sehr sie sich getäuscht hatte, wie sehr die religiöse Melodie das nationale Leben schon immer durchzogen hatte, auch und gerade unter demokratischen Präsidenten. Doch die neuen Medien, die Kabelkanäle hätten die Durchschlagskraft der Fernsehprediger vervielfacht. So sah sie sich auf ihren Reisen durchs eigene Land des öfteren durch die Frage in die Defensive gedrängt, ob die Vereinten Nationen nicht ein atheistischer Klub seien, der mit schwarzen Hubschraubern die Welt zu regieren trachte; ob sie nicht auch an Armageddon und das große Erwachen glaube. "Da waren viel mehr Menschen, die an das Jüngste Gericht als konkretes Ereignis glaubten, als ich je für möglich gehalten hätte. Es gibt sogar Autoaufkleber frommer Automobilisten: ,Am Tag der Großen Entzückung wird dieses Auto fahrerlos sein!'"


Das größte Rätsel aber waren ihr die Frauen im Islam. "Wie viele amerikanische und westliche Frauen war ich vollkommen davon überzeugt, daß unser Lebensstil für Frauen auf der ganzen Welt als der erstrebenswerteste gilt. Aber eine Reihe von Begegnungen mit intelligenten und selbstbewußten muslimischen Frauen hat mich eines Besseren belehrt."


In ihrem Buch hält Albright fest: "Es gibt im Koran Stellen, die Frauen benachteiligen - etwa die Aussagen über Polygamie, Scheidung und Erbrecht -, aber in jedem Fall sind die Verse des Korans weniger diskriminierend als die damals in Arabien herrschenden Gebräuche. Mohammed sagte seinen Anhängern: Ihr habt gewisse Rechte gegenüber euren Frauen, aber sie haben auch Rechte gegenüber euch." Und sie fährt im Stil einer Einführung fort. "Es gibt keine Vorschrift im Koran, die den Frauen das Wahlrecht absprechen würde, das Recht, Auto zu fahren, mit Männern in der Öffentlichkeit zusammenzutreffen oder einer Arbeit außerhalb des Haushalts nachzugehen (die Frau des Propheten, Khadija, war eine erfolgreiche Geschäftsfrau). Die Länder mit der größten muslimischen Bevölkerung, Indonesien, Indien, Pakistan, Bangladesch und die Türkei, haben beziehungsweise hatten Frauen als gewählte Regierungsoberhäupter - eine solche Bilanz können weder die Vereinigten Staaten noch irgendein arabischer Staat vorweisen."


Albright gibt sich Mühe, den dynamischen Charakter des Islams verständlich zu machen. Eine Schlüsselstellung schreibt sie dabei den europäischen Muslimen zu. Dabei kommt sie auf einen Vorschlag des Großmuftis von Bosnien, Mustafa Ceric, zurück, den dieser im September 2005 in New York auf einer von Bill Clinton initiierten Tagung formulierte: "Er schlug einen Gesellschaftsvertrag vor, in dem die europäischen Muslime sich unmißverständlich zu den demokratischen Grundsätzen bekennen, gleichzeitig jedoch auch ihre politischen, wirtschaftlichen und religiösen Rechte behaupten. Ceric meint, daß die Muslime sich ihrer Verpflichtungen bewußt sein sollten, um der Freiheit würdig zu sein, und daß die Europäer begreifen müßten, daß der Islam kein Fremdkörper in ihrer Kultur ist, sondern ein Teil von ihr."


Sosehr sie auch die Möglichkeiten, das demokratische Potential des Islams betont, so sehr gibt sich Albright mit Blick auf die Weltlage sorgenvoll, obwohl sie persönlich angesichts ihres unwahrscheinlichen Lebenswegs - vom tschechischen Flüchtlingskind zur amerikanischen Außenministerin - doch soviel Grund hätte, mit unerschütterlichem Glücksgefühl in die Welt zu schauen. Albright will auf das Holz des Kamins klopfen, doch es ist Marmor: "Ich bin eben eine Optimistin, die sich viele Sorgen macht. Nicht zuletzt um die Integration der Muslime in Europa."


Darum fügte es sich sehr gut, daß wenige Tage nach Madeleine Albrights Besuch in Berlin ein Buch vorgestellt wurde, das erstmals Auskunft gibt über die Zusammensetzung und die Einstellungen der muslimischen Eliten in Europa. Die in den Vereinigten Staaten forschende Politologin Jytte Klausen hat sich daran gemacht, in Frankreich, Deutschland, England, Schweden und Dänemark so etwas wie die muslimischen Eliten zuerst einmal zu identifizieren. Sie versteht darunter "gewählte oder ernannte Führungspersönlichkeiten mit muslimischem Hintergrund, die in einer regionalen oder überregionalen zivilgesellschaftlichen oder politischen Organisation tätig sind". Das sind in den sechs Ländern zwischen 1500 und 2000 Personen. In ihren Interviews und Befragungen wird deutlich, daß sich in der Tat so etwas wie ein europäischer Islam herausbildet, mit "einer neuen Epistemologie, einer neuen Hermeneutik der Koranauslegung". Die Transformation des Islams in und durch Europa ist, so Klausen, ein unumkehrbarer Prozeß. Doch ist das Bekenntnis der übergroßen Mehrheit der von ihr interviewten Eliten zu rechtsstaatlichen Prinzipien und zur Demokratie auch ehrlich? Oder haben sie eine Unterwanderungsstrategie verabredet? Klausen diskutiert all diese Möglichkeiten mit großem Ernst und zieht - wie übrigens auch Madeleine Albright - immer wieder Parallelen zum Kampf gegen den Kommunismus im Kalten Krieg. Der europäische Islam sei mit dem Eurokommunismus zu vergleichen: Dem ging es auch darum, die Lehre durch eine Anpassung an die lokalen Gegebenheiten stärker zu machen, wodurch aber - wie Klausen meint - den Dissidenten Argumente geliefert wurden und schließlich Gorbatschow der Weg geebnet worden sei.


"Ihr habt noch viel vor mit euren Muslimen", waren Madeleine Albrights Worte zum Abschied gewesen.  NILS MINKMAR


Madeleine K. Albright: "Der Mächtige und der Allmächtige. Gott, Amerika und die Weltpolitik". Droemer-Verlag, 315 Seiten, 19,90 Euro.

Jytte Klausen: "Europas muslimische Eliten. Wer sie sind und was sie wollen". Campus, 306 Seiten, 29,90 Euro.

Text: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 11.06.2006, Nr. 23 / Seite 31
                    


MfG§
kiiwii  

129861 Postings, 7682 Tage kiiwiisry, my fault

 
  
    #44
11.06.06 12:13
sollte nicht hier rein

MfG
kiiwii  

7336 Postings, 7997 Tage 54reabDer Agent Provocateur ist nicht

 
  
    #45
11.06.06 12:18
umsonst umstritten.

Dass bei hunderttausenden Gästen in einer Stadt auch vereinzelt Verrückte oder gar fanatische Ausländerhasser unterwegs sind, ist keine wirkliche Überraschung. Wenn man nun als Journalist verzweifelt derartige Typen suchen und denen eine Bühne bieten muss, weil das gesamte multikulturelle Fest friedlich und fröhlich verläuft, disqualifiziert das den Journalisten und die Zeitung, die das Machwerk abdruckt. Ich bin überzeugt, dass es dem Spiegel inzwischen Leid tut, was er da veranstaltet hat.

MfG 54reab  

129861 Postings, 7682 Tage kiiwiiSchön wärs, wenn Du recht hättest.

 
  
    #46
11.06.06 12:26
Aber daß es dem SPIEGEL leid tut, bezweifle ich, denn nach wie vor ist der "Bericht" auf SPIEGEL-online zu finden...

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,420657,00.html


Für mich ein Stück skrupellosesten Skandal-Journalismus'.
Sowas gehört vor den Presserat.


MfG
kiiwii  

7336 Postings, 7997 Tage 54reabAllerdings unter Panorama.

 
  
    #47
11.06.06 12:31
Dieser Bereich ist als Konkurrenz zur Bunten gedacht.

Natürlich konnten sie ihn nicht einfach verschwinden lassen - wäre zu auffällig gewesen.

MfG 54reab  

26159 Postings, 7572 Tage AbsoluterNeulingAnstiftung, soso.

 
  
    #48
11.06.06 12:37

Interessante These im Kontext fremdenfeindlicher Straftaten gegen das Leben und die körperliche Unversehrtheit, begangen in Deutschland im Jahre 2006.

Folgt man diesem wirren Gedankengang, werden demnächst in Deutschland Menschen anderer Hautfarbe und/oder anderem ethnischen Hintergrund wegen Anstiftung vor Gericht gestellt.

Gab es schonmal - hat nicht lange funktioniert.

  ...be happy and smile

*** Klaus_Dieter-freie Zone ***

*** Fachidiot-freie Zone ***

 

95441 Postings, 8727 Tage Happy End*kopfschüttel*

 
  
    #49
2
11.06.06 12:38
"Interessant", wie sich kiiwii und 54reab über den Journalisten echauffieren, statt über die "Gehirnamöben"...

 

7336 Postings, 7997 Tage 54reabIst Sebastian Christ

 
  
    #50
11.06.06 12:45
ein Ausländer?? Wenn nicht, wieso waren das "fremdenfeindliche Straftaten"??

Natürlich gibt es kein Rechtfertigung für diese Straftaten. Allerdings wenn jemand glaubt, er könnte in irgendeiner Stadt eine Feier mit fast einer Million Gästen veranstalten, bei der es zu großem Alkoholgenuss und zu keinen Straftaten kommt, sollte es lassen. Es kommt immer auf die Verhältnisse an. Und die richtigen Verhältnisse sollte auch die Berichterstattung wiedergeben, nicht mehr und nicht weniger.

MfG 54reab





 

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