Wohlstands-Verlust in Dtld? Nein! Veto! Protest!
Seite 1 von 4 Neuester Beitrag: 23.04.04 21:16 | ||||
Eröffnet am: | 04.03.04 10:01 | von: ALDY | Anzahl Beiträge: | 93 |
Neuester Beitrag: | 23.04.04 21:16 | von: Dr.UdoBroem. | Leser gesamt: | 11.980 |
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Aber ob es hilft?
Das schrieb jemand in einem anderen Forum:
Hallo Forumsleser
Heute hat mir ein Nachbar und Freund erzählt, dass er seine erste Lohnabrechnung bekommen hat, nachdem sein Arbeitgeber ( INA Schaeffler Wälzlager / Standort: Homburg/Saar ) den Arbeitgeberverband gewechselt hat.
Für Kontischicht (4 Schichten, 7 Tage die Woche, Wechsel z.B. 3 Tage Früh-, 2 Tage Mittag, 2 Tage Nachtschicht, Freiblock usw., totales Chaos meine ich) bekam er letztes Jahr 2100 Euros netto, dieses Jahr für die gleiche Arbeit nur noch 1800 Euros.
Die Preise / Steuern / Abgaben steigen aber weiter - Preisinflation und Lohndeflation. Ich denke aber das ist nur der Anfang.
Die Firma hat in Rumänien ein neues Werk gebaut für ca. 5000 Mitarbeiter. Die ersten Rumänen kommen in den nächsten Wochen zum anlernen.
Auf längere Sicht kann man eine Werksschließung wohl vorausahnen, denn auch mit diesem tieferen Lohnniveau können deutsche Arbeiter nie mit Billigstandorten konkurrieren.
Wir gehen sehr schlechten Zeiten entgegen. Und die Politiker ( habe bewusst nicht "unsere Politiker" geschrieben ) haben noch nix gemerkt.
Übrigens, nach der Werksschließung der TDK ( Kassetten, CD-Rohlinge ), mit Millionen geködert ( sind futsch ) um am Standort Rammelsbach ( Kreis Kusel, Nähe Kaiserslautern ) zu investieren bietet eine koreanische Nachfolgefirma volle 4,5 bis 5 Euros pro Stunde brutto.
Gruss
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Klingt ( leider zu ) überzeugend.
Aldy
Regen: In der Diskussion um den Arbeitsplatzabbau bei Rodenstock sind die Mitarbeiter nach Angaben des Betriebsrats zu einem Gehaltsverzicht von zehn bis 20 Prozent bereit.
Im Gegenzug soll die Geschäftsleitung auf Stellenstreichungen verzichten - derzeit sollin Regen knapp die Hälfte aller Arbeitsplätze wegfallen
von http://www.br-online.de/news/aktuell/#6
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Aldy
Aldy
wie es tatsächlich ist; es wird schon irgendwie gehen...warum soll ich meinen arsch
bewegen, ich hab meinen job ja noch - so und ähnlich denken doch die meisten;
und die politiker, die gewerkschafter - alle wissen, daß das chaos und dilemma täglich
zunimmt und mit blabla nicht abzuwenden ist;
die vorstellungen wie gestern clement oder sommer, das problem löst sich mit steigender
konjunktur, machen mir angst - ich kann mir nicht vorstellen, daß sie selbst noch an
ein wunder glauben, sondern sich nur selbst belügen, um mit den tatsachen nicht konfron-
tiert zu werden;
wenn nicht umgehend einschneidende veränderungen vorgenommen werden, die allerdings
sehr weh tun werden, ist die karre nicht mehr aus dem dreck zu schieben;
es geht wirklich nicht mehr darum, wahlen abzuwarten oder zu warten, daß unangenehme
maßnahmen vom politischen gegner zuerst angesprochen werden - es besteht dringendster
handlungsbedarf - am besten von allen parteien zusammen;
wir alle wissen, daß wir in deutschland in absehbarer zeit keine arbeitsplätze mehr
anbieten können, weil diese alle in billiglohnländer ausgelagert werden;
arbeitslosengeld, sozialleistungen und all das wird es bald nicht mehr geben, weil die
kassen leer, aber wirklich bis zum boden leer, sind - und jeder wird sehen müssen, wie
er sich und seine familie ernähren kann - da sind forderungen nach mindestlöhnen,
arbeitszeiten usw. nur noch heiße luft; es wird auch nicht mehr darum gehen, daß die
gewerkschaften ihre daseinsberechtigung durch freche forderungen und vogel-strauß-motto
behaupten wollen;
die ersten schritte zur abwehr des crash sind unverzüglich einzuleiten, nämlich:
reduzierung des urlaubsanspruches von 6 auf 4, besser auf 3 wochen/Jahr
streichung diverser feiertage wie 2.weihnachtsfeiertag,oster-und pfingstmontag,buß-und
bettag, fronleichnam,dreikönigstag (soweit zutreffend),himmelfahrt
einsetzung von krankenkontrolleuren,wie das früher schon der fall war;
verstärkte überprüfung von krankschreibungen;
unterbindung von kuraufenthalten,wenn keine ernsthaften gesundheitlichen erfordernisse
vorliegen;
einfrierung sämtlicher löhne,gehälter,politikerbezüge;
verschärfte überprüfung der notwendigkeit von sozialhilfebezügen;
abbau sinnloser subventionen;
auflösung überflüssiger behörden wie bundesanstalt für arbeit usw.,wenn deren leistun-
gen durch private unternehmen erbracht werden können;
einsetzung von prüfstellen, die projekte von kommunen,ländern und staat auf notwendig-
keit, kostenrahmen und abwicklung durchleuchten;
androhung der kündigung und haftbarmachung der verantwortlichen bei sinnlosen und
überteuerten projekten;
weitestgehender abbau der bürokratie
abschaffung überhöhter überbrückungs- und pensionsansprüche von politikern;
(ab mai werden es zum beispiel die vollen bezüge für vier lebende, ausge-
schiedene bundespräsidenten sein)
man könnte hier noch hunderte andere maßnahmen aufführen - und für jede wird es proteste
der betroffenen geben .... und noch traut sich niemand im hinblick auf machtverlust oder
wählerstimmen die themen anzusprechen, geschweige denn öffentlich zu fordern - aber die
zeit naht mit riesenschritten, in der persönliche oder parteiliche überlegungen keine
rolle mehr spielen - wo es nur noch um sein oder nichtsein geht
Einfache und einfachste Arbeiten, wozu auch die Schichtarbeit Deines Freundes zählt, wird in Zukunft noch viel billiger werden.
Protestwahlen werden nur ein Ausdruck der Enttäuschung sein. Es gibt in Deutschland keine politischen Alternativen. Sämtliche "alternativen" Parteien verfolgen radikale Ideologien oder decken nur Teilbereiche ab. Von einer Qualifikation der Führungskräfte in diesen Parteien mal ganz abgesehen.
Was in Deutschland wirklich fehlt ist eine echte Partei der Mitte, die sich streng an den realen Möglichkeiten orientiert. Für das satte und träge Deutschland wohl noch lange eine Utopie.
In Deutschland glauben noch zu viele Menschen ihr Standard sei gesichert. Bin gespannt auf deren Reaktionen, wenn sie erst mal im Fallen sind. Realität kann verdammt weh tun.
Es ist wohl an der Zeit seine Kinder darauf vorzubereiten über die Grenzen Deutschlands hinauszuschauen, um in Zukunft alle Möglichkeiten auszuloten. Vielleicht auch eine Alternative für sich selbst.
Nur Deutschland ist so dämlich, sich noch Tausende weitere zu importieren.
Die zweite Möglichkeit sehe ich im Aufbau eines eigenen Unternehmens im Ausland. Das Wissen über die Möglichkeiten erfolgreicher Konzepte in der BRD ist nicht zu unterschätzen. Der frühe Vogel fängt den Wurm und das gepaart mit deutscher Mentalität könnte durchaus ein Exportschlager werden.
Es sind aber die wirklich Arbeit-"Suchenden"! Die anderen beleiben lieber hier.
Aldy
Freitag 5 März, 2004 12:26 CET
Frankfurt (Reuters) - Der finanziell angeschlagene Touristikkonzern Thomas Cook will nach Angaben aus Konzernkreisen seine bisherigen Sparpläne noch verschärfen und weiteres Personal abbauen. Dabei gehe es nicht nur um die verlustreiche Fluggesellschaft Thomas Cook Airlines, die voraussichtlich wieder ihren alten Namen Condor bekommen solle, verlautete am Freitag anlässlich der am Nachmittag stattfindenden Aufsichtsratssitzung des zweitgrößten europäischen Reisekonzerns.
Die nach der Ablösung von Vorstandschef Stefan Pichler seit Januar neu zusammengesetzte vierköpfige Führung werde den Arbeitnehmern im Aufsichtsrat über die bereits erwarteten Sparvorgaben von zehn bis 15 Prozent der Kosten hinaus wohl weitere Zugeständnisse abverlangen. Pichler-Nachfolger Wolfgang Beeser werde dem Gremium aber mehr als nur einen Sparplan vorstellen, hieß es am Freitag aus den Kreisen weiter.
Ein Cook-Sprecher wollte sich zu Einzelheiten nicht äußern. Der Vorstand werde dem Aufsichtsrat darlegen, wie der Konzern aus der Verlustzone geführt werden solle. Einzelheiten dazu werde der Vorstand öffentlich am kommenden Dienstag auf einer Pressekonferenz in Frankfurt darlegen.
Nach weiteren Angaben aus dem Konzern hat die neue Führung Spekulationen über eine Zerschlagung des zu gleichen Teilen den Konzernen Lufthansa und KarstadtQuelle gehörenden Unternehmens eine klare Absage erteilt. Dies liege auch nicht im Interesse der beiden Gesellschafter, die dann hohe Abschreibungen zu verbuchen hätten. Ziel sei, den Konzern in seiner jetzigen Form wieder schnell profitabel zu machen.
Der voraussichtliche Verlust von Thomas Cook im Geschäftsjahr 2002/2003 (zum 31. Oktober) war zuletzt auf bis zu 300 Millionen Euro geschätzt worden. In dieser Größenordnung dürfte sich auch das für den Aufsichtsrat vorbereitete neue Zahlenwerg bewegen, hieß es. Einen hohen Anteil daran habe die Fluggesellschaft. "Aber eben nicht nur die", erklärte ein Manager. In allen Bereichen müsse effizienter gearbeitet werden, das koste auch Stellen.
Spätestens 2005 solle Cook wieder schwarze Zahlen schreiben. "Möglicherweise kann dies auch 2004 schon gelingen, wenn der Buchungsaufschwung bei der Marke Neckermann anhält und einige Kostenmaßnahmen bereits wirken", hieß es weiter aus dem Cook-Umfeld.
Spekulationen über einen Einstieg von Thomas Cook in das Billigflug-Geschäft, wie dies bereits der Konkurrent TUI getan hat, wurden am Freitag in Konzernkreisen als missverständlich bezeichnet. Vielmehr müsse geklärt werden, wie eine engere Kooperation mit der Billigfluglinie Germanwings als Tochter der Lufthansa-Beteiligung Eurowings aussehen könne. Im Fluggeschäft des Reisekonzerns gehe es nicht allein um Kosten, sondern auch um eine bessere Auslastung durch einen wieder höheren Anteil an verkauften Einzeltickets, mit denen keine Pauschalreise verknüpft sei.
http://www.reuters.de/...pe=companiesNews&storyID=470178§ion=news
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Wie lange dauert es denn noch, bis diese Tartaren-Meldungen die Scheuklappen und Denkblockaden der Politker durchdringen?
Aldy
timchen
Einkommen um 15,7 Prozent gesunken
Existenznöte plagen Landwirtsfamilien - BLHV-Kreisversammlung zeigt Probleme auf
Owingen (as) "Der Landwirtschaft geht es schlecht." Diese Feststellung untermauerte Bezirksgeschäftsführer Armin Zumkeller auf der Kreisversammlung des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV) mit dem Hinweis, dass die Einkommen der baden-württembergischen Landwirte im vergangenen Jahr um 15,7 Prozent gesunken sind.
Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Dementsprechend fehlte es dem Kreisvorstand auch nicht an Arbeit.
Wie der zum letzten Mal amtierende Kreisvorsitzende Gebhard Gern berichtete, standen vor allem die Auswirkungen der Steuerreform immer wieder auf der Tagesordnung sowie der in der EU-Agrarreform geplante Umstieg von den Flächen- zur Betriebsprämien, die dann handelbar seien wie die Milchquote.
...
Das Bild, das Bezirksgeschäftsführer Zumkeller von der derzeitigen Situation der Landwirtschaft zeichnete, hatte einen düsteren Anstrich. Die Erzeugererlöse seien noch nie so niedrig gewesen wie zurzeit, beklagte er, gleichzeitig seien die Betriebskosten aber weiter gestiegen. Zudem fielen kommunale Förderungen immer häufiger dem Rotstift zum Opfer.
Immerhin habe der Bauernverband im vergangenen Jahr eine Schlechterstellung bei der Gas-/Ölbesteuerung und bei der Vorsteuer verhindern können. Allerdings befürchtete Zumkeller, dass die zum Beginn des nächsten Jahres wirksam werdende EU-Agrarreform dem Höfesterben einen weiteren Schub geben werde.
...
Artikel http://www.suedkurier.de/lokales/...berlingen/region/2943,890166.html
Irgendwann muß das Ignorieren solcher Signale doch anfangen weh tun!
Aldy
Beim Jammern waren die Bauern schon immer groß - bloß nicht bei der Betriebsstruktur. Wir stützen mit enormen Subventionen als hochentwickeltes auch eine kleinbetrieblich ausgerichtete Agrarstruktur - ist letztlich nicht anderes als eine spezifische Art der Sozialpolitik. Das darf man den Bauern aber nicht sagen, bei denen mindestes die Hälfte der Einkünfte aus Transfers besteht, die von produktiveren Aktivitäten abgezogen werden und in die Landwirtschaft fließen.
Im übrigen: In der Ostzone gibt es einen Sektor, der produktiver ist als der im Westen - die Landwirtschaft.
Und z.B. in Polen liegen gerade riesige Flächen brach. Reiche Polen kaufen sich jetzt Betriebe mit mehreren tausend ha zusammen.
...
Wer behauptet denn hier, das hier noch keiner leidet?
Aus meinem Bekantenkreis.
Freund Theo (Familienvater mit 2 schulpflichtigen Kindern) wurde vor ca. 6 Jahren zum Steuerberater umgeschult und hat tatsächlich eine Arbeit gefunden, obwohl er damals schon Mitte 40 war.
Nach 5-jähriger Beschäftigung wurde er vor einem Monat freitags um 14.00 Uhr zum Boss bestellt: "Bitte kommen Sie Montag nicht mehr, sie sind gekündigt".
( Die Bude hat 4 Mitarbeiter, daher kein Kündigungsschutz ).
Ergebnis:
Wir haben ihn am darauf folgenden Samstag noch wegen einem Herzinfarkt ins Krankenhaus gebracht.
Nach einer Woche Intensivstation und einer weiteren Woche Krankenhaus ist der jetzt zu Hause und weiß nicht wie er seine Familie ernähren soll.
Wenn der Junge nicht leidet, dann weiß ich es nicht.
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Nun ja, eine Einzelschicksal halt. Gehört halt nicht zu der gehätschelten Beamten-Kaste oder den gewerkschaflichen organisierten "Industrie-Beamten" in den deutsch Groß-Unternehmen.
Schon mal gewundert, weshalb die sozialen Sicherungs-Systeme nur für Klein-Betriebe und jungen,bzw. neue Mitarbeiter gelockert werden??
Aldy
Der Volkswagen-Konzern, Europas größter Autohersteller, muss sparen. Einem Zeitungsbericht zufolge werden auf absehbare Zeit kein Mitarbeiter mehr eingestellt.
Hamburg - Wegen der schlechten Marktlage würde ein bundesweiter Einstellungsstopp verhängt, berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise.
Der größte Autokonzern in Europa mit derzeit 330.000 Beschäftigten will demnach mittelfristig in erheblichem Umfang Personal abbauen. Durch das Nichtbesetzen frei werdender Stellen soll dem Bericht zufolge ein Arbeitsplatz-Abbau in jährlich vierstelliger Höhe erreicht werden. Außerdem würden Überstunden künftig nicht mehr in der gewohnten Höhe vergütet, so die Zeitung.
Schon am Freitag musste VW für die Nutzfahrzeug-Sparte wegen hoher Investitionen und zurückgehender Nachfrage einen Rekordverlust melden. Man habe das Geschäftsjahr 2003 mit einen operativen Ergebnis von minus 233 Millionen abgeschlossen, sagte der Vorstandschef von Volkswagen Nutzfahrzeuge , Bernd Wiedemann. Ein eingeplanter Ergebnisrückgang wegen dreier Modellwechsel sei durch den Euro-Kurs und die schlechte Wirtschaftslage verstärkt worden, sagte er. Außerdem verwies er darauf, dass im Rahmen der konzernweiten "Profitabilitätsoffensive alle Kostenblöcke und Prozesse auf dem Prüfstand" stünden.
Am Dienstag wird VW-Chef Bernd Pischetsrieder die Konzernbilanz auf einer Pressekonferenz vorstellen. Dabei werden auch weitere Details zu der Sparoffensive erwartet, mit der die Konzernspitze die Kosten nochmals um rund zwei Milliarden Euro drücken will.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,289547,00.html
Der Druck auf die Löhne ist extrem, es wird zu weiter fallenden Löhnen kommen und damit zu weiter erodierenden Sozialeinnahmen und Steuern beim Staat.
Aldy