Wer traut sich ?
Ein extremes Beispiel ist die Griechenland-Anleihe, die nächsten März ausläuft und am Markt als „My Big Fat Greek Bond“ (WKN: A0T6US) bekannt ist. Aktuell notiert das Papier bei 43 Prozent. Tilgt Athen die Anleihe bei Fälligkeit am 20. März 2012 zu 100 Prozent, fahren Anleger einen Gewinn von 141 Prozent ein. Das entspricht einer Jahresrendite von 476 Prozent.
Allerdings kommt der Griechen-Bond nur für hochspekulative Investoren in Frage. Wenn es schlecht läuft, sind selbst auf dem jetzigen Kursniveau hohe Verluste möglich. Die jüngste Marktentwicklung sendet Warnsignale: Obwohl die Europäer in dieser Woche die nächste Hilfstranche von acht Milliarden Euro bewilligt und damit die Gefahr der Staatspleite erst mal abgewendet haben, gingen die Notierungen der Anleihe weiter nach unten.
Der zweite Faktor, der stutzig macht, sind die neuen Forderungen Griechenlands an die Banken: Anders als noch im Oktober vereinbart sollen die Institute nicht nur auf 50 Prozent ihrer Kredite verzichten, sondern auf 75 Prozent. Privatanleger sind von diesen Verhandlungen zwar nicht betroffen; enden die Gespräche jedoch in der Sackgasse, droht doch noch ein unkontrollierter Staatsbankrott. In diesem Fall würde am 20. März womöglich kein Cent an die Anleger zurückgezahlt.
http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/...en-fabelhafte-Renditen.html
Muss noch mal recherchieren, wo ich das nun wieder gelesen habe und welcher Rechtswirksamkeit dies unterliegt.
Hintergrund:
Am 2. Mai 2010 einigten sich die Staaten der Euro-Gruppe auf ein drei Jahre laufendes Hilfspaket zugunsten Griechenlands mit einem Kreditvolumen von 110 Mrd. Euro (deutscher Anteil: 22, 4 Mrd. Euro).
Umgesetzt wurde das Griechenland-Paket in Deutschland durch das Währungsunion-Finanzstabilitätsgesetz (WFStG). Das Bundesministerium der Finanzen ist hiermit ermächtigt, Gewährleistungen für die ausgereichten Kredite zu übernehmen.
Der am 9./10. Mai 2010 beschlossene, auf drei Jahre befristete Euro-Rettungsschirm besteht zum einen aus dem Europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus (EFSM), einem Instrument der EU, mit einem Finanzmittelvolumen von bis zu 60 Mrd. Euro, zum anderen aus der zwischenstaatlich verfassten Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) mit einem Volumen von bis zu 440 Mrd. Euro.
In Deutschland wurde die haushaltsrechtliche Ermächtigung zur Übernahme von Gewährleistungen im Rahmen der EFSF in Höhe von bis zu 123 Mrd. Euro durch das Stabilisierungsmechanismusgesetz (StabMechG) geschaffen.
Zulässige Beschwerdegegenstände waren nur das WFStG und das StabMechG als Maßnahmen der deutschen öffentlichen Gewalt. Die umstrittenen unionsrechtlichen Fragen waren nicht Gegenstand der Prüfung.
Quelle: http://www.bundestag.de/dokumente/analysen/2011/...rettungsschirm.pdf
Sowie hier:
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/...oc977992bodyText7
Hallo Zusammen,
anbei eine Kundeninformation der Commerzbank vom 01.12.11.
Segmentvotum vom 01.12.2011 der Commerzbank AG Staatsanleihen Industriestaaten ex Deutschland
Votum:
> Französische, irische und österreichische Kurzläufer: kaufen
> Kurzlaufende griechische Staatsanleihen: attraktiv
Risiken hinsichtlich der Umschuldung in Griechenland sowie der Ausbezahlung künftiger Hilfskredite bleiben bestehen. Kritisch wird es Mitte nächsten Jahres. Bei den Anleihen die bis März 2012 auslaufen, rechnen wir mit einer Auszahlung zu 100%. Danach steigen die Risiken, dass ein Abschlag in Kauf genommen werden muss. Da die Kurse griechicher Staatsanleihen inzwischen deutlich unter 50% gesunken sind und längerlaufende unter 30%, werden viele Risiken aber eingepreist. Wir belassen daher unser Votum bei attraktiv für sehr kurzlaufende griechische Staatsanleihen (hohes Risiko) und empfehlen die Bestände zu halten. Von Neukäufen raten wir aufgrund der Risiken derzeit weiterhin ab.
Commerzbank: Produkt-Risikokategorie B
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Commerzbank Aktiengesellschaft, Kaiserplatz, 60261 Frankfurt am Main. Diese Ausarbeitung oder Teile von ihr dürfen ohne Erlaubnis der Commerzbank weder reproduziert, noch weitergegeben werden, ©2011.
Verantwortlich:
Autor:
Chris-Oliver Schickentanz, CEFA
Martin Hartmann, CEFA
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Diese Publikation ist eine Kundeninformation im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes.
Kein Angebot; keine Beratung
Diese Information dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Diese Ausarbeitung allein ersetzt nicht eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung.
Darstellung von Wertentwicklungen
Angaben zur bisherigen Wertentwicklung erlauben keine verlässliche Prognose für die Zukunft. Die Wertentwicklung kann durch Währungsschwankungen beeinflusst werden, wenn die Basiswährung des Wertpapiers/ Index von EURO abweicht.
Im worst-case bekommste vielleicht 10% deiner Summe nach 20 Jahren in Drachmen zurück.
So oder so ähnlich stellt sich ein wost-case im Falle einer unkontrollierten Pleite da.
..wie das im Normalfall, (Griechenland zahlt am 20.03. tatsächlich zu 100% = best case) aussehen würde.
Das Prinzip einer Staatsanleihe ist mir schon klar, z.B. wenn ich mit € 1.000,-- einsteige, bekomme ich solange sie läuft pro Jahr x% Zinsen, kann sie aber auch jeder Zeit eventl. mit Gewinn verkaufen, oder bekomme zur Fälligkeit meinen Einsatz, sprich € 1.000,-- wieder zurück.
Jetzt steht die Anleihe bei 50%, was passiert wenn sie im März z.B. bei 22% , oder bei 67% steht?
Dankeeeee
Weiterhin ist diese Wette aber auch ein Protest gegen politisch erzwungene Marktverzerrungen und extremste Verstöße gegen Ordnungsprinzipien fairer Märkte. Haftung und Risiko voneinander zu trennen ist einfach ein Unding. Wer diese "Pro-Griechenland" Wette eingeht und gewinnt, kann den Gewinn daher überspitzt formuliert auch als Schadenersatz für eine Vergewaltigung der Märkte betrachten.
Unter diesen Umständen kann man sich als Privatperson mit sehr gutem Gewissen an dieser Spekulation beteiligen und einen evtl. Verlust sowohl mit einem weinenden als auch einem lachenden Auge verkraften.
Also ich werde auf jeden Einspruch gegen einen Umtausch meiner Anleihen erheben und auf eine vollst. Auszahlung bestehen. Wie man das macht muss ich leider noch lernen :-)
Diese Anleihe ist keine Wette auf Griechenlands zahlungsfähigkeit (das wäre auch ziemlich dumm), sondern eine Wette darauf, dass ein default um jeden Preis vermieden werden soll (seitens der sog. Troika).
Solange es keine Einigung gibt - spricht mit 50% Abschlag für die Banken gerechnet werden muss, bleibt der Kurs unter 50% abzgl. Kupon, also ca. 40-46% weil es sich für die Banken darüber rechnet, die Anleihe an der Börse zu verkaufen.
Sobald die Einigung vorliegt, wird die Anleihe zwangsumgetauscht (nicht für Private) und verschwindet weitgehend vom Markt. Verkaufsdruck gibt es dann nicht mehr, allerdings wird der Markt eng, vielleicht zu eng. Wer also heute kauft, sollte bis März durchhalten wollen.
Die Anleihe ist 15 MRd schwer, von denen lt. Infos schon 50% in privaten Händen sind. Gelingt GR also der Umtausch, kann GR ca. 3-4 Mrd sparen (50% von 50% Bankenanteil). Bei den folgenden Anleihen entsprechend mehr, weil die noch kaum in privaten Händen sind.
Also: Nur Mut. Oder auch nicht ;-)
;-)
auf welche Nachrichten berufst du dich? Hast du nen Link?
Mit deinem Verweis auf die Liquidität hast du Recht. Das ist überhaupt im moment fast die einzige Anleihe mit akzeptablen Spread. (gibt noch welche die im August und Mai auslaufen, da ist es auch noch okay).
Gruß,
aude