Weiss jemand ob
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Eröffnet am: | 11.06.04 11:25 | von: Cash-money | Anzahl Beiträge: | 1 |
Neuester Beitrag: | 11.06.04 11:25 | von: Cash-money | Leser gesamt: | 981 |
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Ölförderung in Nigeria auf der Kippe
Wegen anhaltender Gewalt im Niger-Delta wird der Shell-Konzern die Ölproduktion in dem afrikanischen Land möglicherweise bald aufgeben müssen. Einem Zeitungsbericht zufolge hat das Unternehmen außerdem die Förderung von Korruption zugegeben.
REUTERS
In Brand gesetzte Pipeline in Nigeria (1999): Rückzug angemahnt
London - Externe Berater seien in einer von Shell in Auftrag gegebenen Studie zu dem Ergebnis gekommen, dass ein kompletter Rückzug in den nächsten fünf Jahren notwendig sei, berichtet die "Financial Times"(FT). Ihrer Meinung nach trägt der Konzern außerdem eine Mitschuld an der Eskalation der Gewalt im Niger-Delta.
Eigenen Angaben zufolge verlor Shell im vergangenen Jahr rund neun Millionen Barrel (1,4 Milliarden Liter) wegen Diebstahls. Weitere 43 Millionen Barrel (6,8 Milliarden Liter) konnten dem Unternehmen zufolge nicht gefördert werden, weil eigene Anlagen wegen Gewaltakten geschlossen werden mussten.
Die Shell-Spitze will sich laut "FT" allerdings nicht aus Nigeria zurückziehen. Sie will nach eigenem Bekunden versuchen, gemeinsam mit örtlichen Politikern für mehr Frieden im Land zu sorgen. Allerdings gibt das Unternehmen zu, hier in der Vergangenheit Fehler gemacht zu haben und mit ihrer Auftragsvergabe korrupte Strukturen gefördert zu haben.
Shell ist spätestens seit 1995 massiver internationaler Kritik ausgesetzt. Damals hatte das nigerianische Regime den regierungskritischen Schriftsteller Ken Saro-Wiwa hinrichten lassen. Grundlage der Demonstrationen und Gewaltakte ist der Ärger in der Bevölkerung über massive Umweltverschmutzung und mangelnde Entwicklungshilfe.
Shell fördert rund zehn Prozent seines Rohöls in Nigeria und stellte seinen Aktionären bisher in Aussicht, dort weitere ergiebige Ölfelder zu erschließen. In diesem Jahr musste der Konzern seine als gesichert geltenden Ölreserven jedoch mehrfach nach unten korrigieren. Besonders stark wurden dabei die Prognosen für Nigeria gekürzt.