Was bringt die neue Woche?
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 23.11.08 15:50 | ||||
Eröffnet am: | 22.11.08 12:09 | von: chopsuey | Anzahl Beiträge: | 7 |
Neuester Beitrag: | 23.11.08 15:50 | von: anjab | Leser gesamt: | 2.408 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
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Krise hält Markt in Schach
Der Dax kommt aus seiner verzwickten Situation so schnell nicht heraus.
Die Finanzkrise wird auch in der neuen Woche an der Börse den Ton angeben. Den Anlegern dürfte der Sinn kaum nach Aktienkäufen stehen, nachdem der Dax in den vergangenen Tagen um gut neun Prozent eingebrochen ist und immer neue Hiobsbotschaften die Runde machen. Die sich zuspitzende Lage in der US-Autoindustrie, Gewinnwarnungen, Produktionskürzungen und Stellenabbau bei vielen Firmen sowie die düsteren Konjunkturaussichten schickten die Kurse an den Börsen weltweit auf Talfahrt. Auch der deutliche Rückgang des Ölpreises, der erstmals seit 2005 unter 50 Dollar gefallen war, konnte die Stimmung nicht aufhellen.
"Ein Ende der Bärenmärkte ist bei weitem noch nicht in Sicht - auch der Dax dürfte neue Jahrestiefs erreichen", sagten die Analysten der Landesbank Berlin. Die Krise im Finanzsektor, die weltweite Wirtschaftsschwäche, anhaltender Druck auf die Unternehmensgewinne und "katastrophale Chartbilder" dürften ihrer Meinung nach für weitere Kursverluste sorgen. Ende Oktober hatte der deutsche Leitindex bei 4014 Punkten den tiefsten Stand seit vier Jahren markiert. Am Freitag stieg der Dax bis zum Mittag um 0,5 Prozent auf 4243 Punkte.
Analysten schließen jedoch nicht aus, dass es zwischendurch auch immer mal wieder nach oben geht. "Eine Erholungsrally dürfte aber nur von kurzer Dauer sein", prognostizierte Michael Köhler von der LBBW.
Kein Licht am Horizont in Sicht
"Das Ausmaß der Krise ist erschreckend", stellte Analyst Jörg Rahn von MM Warburg fest. "Dessen werden sich auch die Anleger immer mehr bewusst." Bis Mitte des kommenden Jahres dürften die Konjunkturdaten schlecht bleiben und damit auch die Stimmung, prognostizierte er. "Entscheidend für die Börse wird sein, wann die Stimmung sich verbessert - und das ist noch nicht abzusehen."
Wie die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist, soll am Montag der Ifo-Index für November zeigen. Von Reuters befragte Analysten rechnen damit, dass der Index auf 88,8 von 90,2 Punkten im Vormonat fallen wird. Auch aus den USA sind Experten zufolge ebenso wenig positive Nachrichten von der Konjunkturseite zu erwarten. Am Dienstag stehen Daten zum Verbrauchervertrauen sowie die zweite Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal an, am Mittwoch unter anderem der Auftragseingang bei den langlebigen Gütern und der Einkaufsmanagerindex aus Chicago. "Ich rechne bei den Fundamentaldaten mit einer sehr langen Phase mit sehr schlechten Nachrichten. Hoffnung gibt es erst für die zweite Hälfte des kommenden Jahres", sagte Analyst Michael Köhler. Am Donnerstag bleiben die US-Börsen wegen des Feiertages Thanksgiving geschlossen.
Porsche und ThyssenKrupp im Blick
Auf der Unternehmensseite dürften die Anleger gespannt auf die Bilanz-Pressekonferenz von Porsche am Mittwoch blicken. Sie warten vor allem auf Hinweise, wie der Autobauer bei Volkswagen weiter vorgehen wird. Am Freitag stehen aus dem Dax Zahlen von ThyssenKrupp an, am Donnerstag legt aus dem Kleinwerteindex SDax Air Berlin Ergebnisse vor.
Myria Mildenberger, Reuters
http://www.n-tv.de/1057200.html
Kein Boden in Sicht
Von Tanja Ohlson, New York
Die Dankbarkeit dürfte sich an diesem Thanksgiving-Fest in Grenzen halten.
Selbst auf historischen Tiefständen - der S&P-500-Index hängt so tief wie seit über zehn Jahren nicht mehr - findet die Wall Street keinen Boden. Es geht weiter auf und ab. Ein paar Leerverkäufe werden eingedeckt, Geld wird von einer Aktie in die andere verschoben, aber neues Kapital bleibt aus.
Kein Wunder: Durch die dramatischen Verluste der letzten Wochen sind zwar viele Aktien billig geworden. Aber selbst auf niedrigem Kursniveau fällt es Anlegern (und auch den Analysten) schwer, gute von schlechten Aktien zu unterscheiden. Keiner weiß, welche Aktie zur Zeit einfach nur ein Schnäppchen ist und einen billigen Einstieg in ein grundsolides Unternehmen ermöglicht. Und welche Aktie nach einem Wertverlust von 80 Prozent noch weiter fallen kann.
Beispiel Citigroup: Die einst weltgrößte Bank litt zwar sichtlich, als es mit anderen Wall-Street-Riesen abwärts ging. Doch war man auf dem Parkett absolut überzeugt, dass dem Finanzriesen ein Schicksal wie Merrill Lynch wohl erspart bleiben werde. Denkste! Nachdem die Aktie vor einer Woche unter das historische Tief von 10 Dollar gefallen ist, hat sie in den letzten Tagen noch einmal mehr als die Hälfte verloren... mittlerweile wird über eine Zerschlagung und einen verkauf spekuliert.
Auch beim einst unantastbaren Powerhaus Goldman Sachs fällt der Kurs ins Bodenlose. An General Electric traut sich keiner ran. Die Auto-Aktien von GM und Ford gibt es nahezu umsonst, doch sind die nur was für eiskalte Zocker. Beide Unternehmen sind selbst durch weitere Investitionen aus dem Steuersäckel wohl nicht mehr zu retten.
Wenn sie untergehen - GM könnte noch vor Jahresende den Laden dicht machen: Ford könnte im Frühling in Gläubigerschutz gehen - dann dürften die Arbeitslosenzahlen weiter klettern. Die Fed muss das mit eingerechnet haben, als sie jüngst die Dauer der aktuellen Rezession auf möglicherweise mehr als ein Jahr taxierte. Wer will in einem solchen Umfeld in die Märkte gehen? - Keiner!
Doch... einer steigt ein. Warren Buffet etwa. Aber der hat haufenweise Cash und kann mit langfristigem Horizont investieren. Und das kann der Verbraucher und Durchschnittsinvestor zurzeit nicht. Der hat nämlich seine Cash-Reserven verbrannt, sorgt sich um denn Rentenfond und bekommt keinen Kredit mehr. Und damit steht fest: Selbst wenn die US-Börsen in den nächsten Tagen oder Wochen einen Boden markieren, wird es danach keinen steilen Rebound geben, sondern eine langwierige, mühsame, beschwerliche Reise auf gesunde Kursniveaus.
Die Termine der nächsten Woche im Einzelnen:
Montag, 24. November 2008:
Unternehmensdaten
Campbell Soup, Hewlett-Packard,
Wirtschaftsdaten
Hausverk äufe (Bestand), Oktober (5,05 Millionen erwartet)
Dienstag, 25. November 2008:
Unternehmensdaten
American Eagle Outfitters, Borders, D.R. Horton
Wirtschaftsdaten
Verbrauchervertrauen November (53,0 Punkte erwartet)
Bruttoinlandsprodukt, Q3-Schätzung (-0,6 Prozent erwartet)
Mittwoch, 26. November 2008:
Unternehmensdaten
Tiffany
Wirtschaftsdaten
Verbrauchervertrauen Michigan, November (58,0 Punkte erwartet)
Bestellungen langlebiger Güter, Oktober, (-2,5 Prozent erwartet)
Persönliche Einnahmen/ Ausgaben, Oktober (0,1 Prozent/-0,7 Prozent erwartet)
Einkaufsmanagerindex Chicago, November (38,5 Punkte erwartet)
Hausverkäufe (Neubauten), Oktober (450 000 erwartet)
Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung (Vorwoche)
Öl-Lagerbestände
Donnerstag, 27. November 2008:
Thanksgiving-Feiertag - Börsen geschlossen
Freitag, 28. November 2008:
B örse schließt um 13 Uhr