WENIG PRIMA

Risikofaktoren

Die erhebliche Fremdfinanzierung der Gesellschaft birgt mögliche finanzielle und operative Probleme.
Zum 31. Dezember 2000 hatte die Gesellschaft rund EUR 754.333.000 offene Schulden bei einem Eigenkapital
von rund EUR 269.184.000. Der erhebliche Verschuldungsgrad kann dazu führen, dass

* ein wesentlicher Teil des operativen Cashflows für den Schuldendienst eingesetzt wird und der verbleibende
Teil nicht mehr für die Finanzierung der geplanten Investitionen, des operativen Geschäfts und der
Akquisitionsstrategie ausreicht, [Ed: ist dies nicht bereits der Fall?]

* die Gesellschaft anfälliger wird für eine Veränderung der allgemeinen Wirtschaftsbedingungen und
steigenden Wettbewerb, da viele der Wettbewerber über größere finanzielle Reserven verfügen als sie selbst,

* die operative und finanzielle Flexibilität durch restriktive Bestimmungen der verschiedenen
Finanzierungsinstrumente begrenzt ist, [Ed: ist dies nicht bereits der Fall? Stichwort: Netzausbau wurde bereits in Q1 2001 faktisch gestoppt, in Q2 konnte die Anzahl rückkanalfähiger Haushalte nichtmal um einen einzigen gesteigert werden].

* die Gesellschaft dadurch, dass bestimmte ihrer Kreditinanspruchnahmen zur Zeit und auch in Zukunft zu
variablen Zinssätzen erfolgen (einschließlich der Inanspruchnahmen unter ihrer vorrangig besicherten
Kreditlinie), bei steigenden Zinsen einem höheren Zinsaufwand ausgesetzt ist.






Fazit: Selbst auf aktuellem Niveau ist die Bewertung von Primcom sehr ambitioniert. Selbst beim aktuellen Börsenkurs ist noch erhebliches Wachstum eingepriced. Anhand der Internet-Strategie (Stichwort: der von Kunden nachgefragte unmetered access nur in Holland aber nicht in Deutschland) muss man bei dieser Wachstumserwartung aber ein riesiges Fragezeiches platzieren. Wird das Primacom-Management hier nicht reagieren, könnte selbst ein Kursziel von 0 gerechtfertigt sein, so traurig wie es ist. Das ist leider die Faktenlage.
 

Institutionellen.



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