WENG FINE ART (518160) Geld mit Kunst...
https://www.pressetext.com/news/20241002005
Keine infos zur GV, aber immerhin
(können wir davon ausgehen, dass die Beschlüsse entsprechend der Tagesordnung gefasst wurden?)
Der Besitzer von 61% hält es nicht für nötig, seine Aktionäre zu informieren!
Die Gesellschaft gilt als eines der profitabelsten Kunst-E-Commerce-Unternehmen weltweit?
Sie gilt als…. aber ist es nicht. „ Große „ Werke stehen im Lager, Kunst ? Oder doch nur Ladenhüter?
Wie folgt auf der Internetseite zu lesen:
Die ArtXX AG ist zu mehr als 61 % im Besitz der Weng Fine Art AG in Monheim. Weiterhin hält der Verwaltungsratsvorsitzende Rüdiger K. Weng mehr als 23 % der Aktien. Der Streubesitz verteilt sich auf mehr als 400 Aktionäre. Die Gesellschaft gilt als eines der profitabelsten Kunst-E-Commerce-Unternehmen weltweit. Im Fokus der Gesellschaft steht der Online-Handel mit Werken international bedeutender zeitgenössischer Künstler wie Ai Weiwei, El Anatsui, Jeff Koons, Damien Hirst, Peter Doig, Christo, Robert Longo, Alex Katz, Erwin Wurm und Bernar Venet. Die grafischen und skulpturalen Editionen werden über die 2015 etablierte E-Commerce Plattform „Weng Contemporary“ angeboten. Weitere Informationen unter: www.wengcontemporary.com
Positiv:
-Rohertragsmarge ist weiter gestiegen, jedes Jahr bisher (zeigt, dass man anders als von anderen postulliert eben doch werthaltige Bestände hat...)
-Kostenkontrolle - sonstige Kosten mal eben um 1/3 gesenkt, Respekt
Negativ:
-Zinsaufwand verdoppelt, Zinssatz im Konzern mittlerweile 50% höher (3,3% vs. 2,2% in 2022) kann sich halt der Zinswende nicht entziehen aber zu so einer geringen Verzinsung werden sich nur SEHR wenige Smallcaps finanzieren können (weiterer Indiz, denn der Bestand an unfertigen Erzeugnissen ist größer als die Kredite und das dürften sich die Banken sicher anschauen wie werthaltig das ist)
-erstes negatives Konzernergebnis überhaupt
neutral:
-wir wissen, dass man >25% an Artnet hält. Wie viele Stücke scheint man nicht mitteilen zu wollen...
-Ek-Quote gesunken, aber bei 50% weiter extrem stabil und weit weg von Covenants o.ä.
Frage: bedeutet verlegen auch herstellen (dachte, nach den Erfahrungen mit der Lieferkettenthematik hatte man dieses Projekt beerdigt)?
Aber das Konzernergebnis ist nicht negativ, sondern liegt bei 5k. Ist nicht viel, aber dennoch Gewinn...
http://wengfineart.com/uploads/Konzernjahresabschluss_2023.pdf
die Vorräte sind von 24,9 mio auf 28,2 mio angestiegen und dies obwohl man nur 5,9 mio Umsatz erzielt hat.
Die Kredite sind von 14,8 auf 18,9 mio angestiegen.
Mein Fazit lautet daraus, dass man weiter einkaufen muss, um überhaupt etwas zu verkaufen.
https://wengfineart.com/uploads/Konzernjahresabschluss_2023.pdf
Nach der intensiven Zusammenarbeit mit Damien Hirst (2004-2012) und Jeff Koons (seit 2016) konnte "Weng Contemporary" nun schon den dritten der fünf weltweit wichtigsten Editionskünstler für eine Kooperation gewinnen.
Die ArtXX AG wird sich zukünftig vermehrt darum bemühen, eigene Editionen exklusiv zu verlegen – zusätzlich zur Vermarktung, die sie für andere Editeure vornimmt. Wichtig ist der Gesellschaft, einen Zweitmarkt für die von ihr verlegten Editionen über ihre Plattform "Weng Art Invest" zu etablieren, auf der diese dauerhaft gehandelt werden können.
Die Kredite sind von 14,8 auf 18,9 mio angestiegen.
Mein Fazit lautet daraus, dass man weiter einkaufen muss, um überhaupt etwas zu verkaufen."
Sehr eigenwillige Schlussfolgerung...
Die Vorräte sind um 3 Mio gestiegen, obwohl man 3,1 Mio Wareneinsatz hatte. Und damit 5,9 Mio Umsatz erzielen konnte, also einen Aufschlag von fast 90% realisiert hat.
Schon recht üppig für angeblich wertlose Waren, oder?
Die Kredite sind um 4 Mio angestiegen, die Vorräte um 3 Mio und das AV um 0,5 Mio.
Mein Fazit lautet, dass man die Situation genutzt hat, um einzukaufen und damit perspektivisch hohe Margen zu erzielen. Wie in den 25 Jahren davor auch...
Davon entfallen jeweils rd. 3 Mio auf die WFA. Über 10 Jahre dort also 30 Mio Wareneinsatz, die 16 Mio Bruttomarge brachten.
Und auch damals lagen die Vorräte bereits bei 13 Mio. Ohne Waren vorzuhalten, sind hohe Margen kaum möglich. Ob sich die Einkäufe der letzten 2 Jahre positiv entwickeln, bleibt abzuwarten. Aber deren Einstandspreis wird sicher bereits das gesunkene Marktniveau reflektieren und damit die Chance auf Steigerungen."
http://www.artnet.de/k%C3%BCnstler/ai-weiwei/
Der gute Hans Neuendorf hat schon recht mit seiner Aussage, Weng sitzt auf einem Haufen unverkäuflicher Massenware ... ohne eine Sonderprüfung wird hier kein Investor einsteigen und der Kurs weiter fallen.
Sinkende Umsätze bei gleichtzeitg steigenden Krediten sind hochgefährlich ... ich bin sehr auf die HJ Zahlen gespannt, da dürfte es rote Zahlen geben bei steigender Zinsbelastung.
Bogumil : bisschen schwammig deine Verteidigung. Woher stammen die 8 Millionen? für den Artnet Einstieg ? Wer hat den Warenbestand bewertet? Bitte um genauere Antwort.
Mit dem Warenbestand kann Weng jedes Jahr schön jonglieren.
Irgendwie passt alles nicht zusammen.
Warum wurden über die Jahre 19 Millionen Schulden aufgenommen ? Für regelmäßige Dividenden?
Zum Schluss bekommen die Banken die Ladenhüter :))). ) In jeder Filiale hängt dann ein Bild ;-)
Schwammig sind nur die hier vorgebrachten Vorwürfe. Meine "Verteidigung" hingegen ist mit konkreten Zahlen aus den JA untermauert und zeigt, dass diese Vorwürfe nicht haltbar sind.
"Woher stammen die 8 Millionen? für den Artnet Einstieg?"
Zum Teil aus Gewinnen, zum Teil aus Krediten.
"Wer hat den Warenbestand bewertet? Bitte um genauere Antwort."
Das Unternehmen, der StB, der WP, die Banken und vor allem wohl die Gutachter der Versicherungen, die sich allesamt natürlich absichern.
"Mit dem Warenbestand kann Weng jedes Jahr schön jonglieren."
Das ist korrekt in Bezug auf An- und Verkäufe. Nicht aber was die Bewertung betrifft. Da gelten klare Regeln.
"Irgendwie passt alles nicht zusammen."
Doch. Man muss sich dafür nur die Zahlen über die Jahre anschauen. Was nicht zusammen passt, sind Gewinne von vielen Mio durch satte Margen und angebliche Wertlosigkeit der Bestände.
"Warum wurden über die Jahre 19 Millionen Schulden aufgenommen ? Für regelmäßige Dividenden?"
Weil man durch FK das rentable Geschäft ausweiten und Gewinne hebeln kann. Aus denen wiederum dann höhere Dividenden gezahlt werden können.
Steht alles hier zum Nachlesen:
https://wengfineart.com/investor-relations/financial-reports
Selbstverständlich habe ich die recht vielen Fragen von Aktionären, wie immer, ausführlich beantwortet. Wenn man an diesem Q&A interessiert ist, sollte man physisch an der GV teilnehmen. Im Übrigen gibt es auf der HV der WFA AG auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen, welche das Tochterunternehmen betreffen.
GV und HV sind die Foren, auf denen sich die Aktionäre Gehör verschaffen können. Und wer mich kennt weiß, dass ich das auch immer sehr ernst nehme.
In der G+V des Konzerns werden die G+Vs der beiden Gesellschaften addiert. Ansonsten wird lediglich die gruppenintern gezahlte Dividende herauskonsolidiert.
In der Bilanz wird das Aktieninvestment der WFA in der ArtXX herauskonsolidiert. Ansonsten ist auch dies lediglich eine Addition der entsprechenden Positionen aus beiden Gesellschaften.