Vorsicht bei Lebensversicherungen!
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 08.08.02 15:59 | ||||
Eröffnet am: | 16.07.02 12:40 | von: Dr.UdoBroem. | Anzahl Beiträge: | 42 |
Neuester Beitrag: | 08.08.02 15:59 | von: gurkenfred | Leser gesamt: | 6.644 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 4 | |
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Auswirkungen der Börsenkrise auf die Sicherheit deutscher Lebensversicherungen
Stille Reserven ade -
Die Versicherungsbranche ist unter Druck. Stille Reserven und Fettpolster aus der Zeit des Börsenbooms sind verschwunden. Zwischen 1994 und 2000 hatten deutsche Versicherer ihren Aktienanteil von 12,7 auf 26,4% der gesamten Anlagen hochgeschraubt. Von den 125 Mrd Euro Prämieneinnahmen im Jahr 2000 flossen 41% in Aktien – vielfach zu Kursen nahe den historischen Höchstständen. Nach einer Studie der WestLB hatten die kleineren deutschen Versicherer per 18. September 2001 rund 80% ihrer stillen Reserven verbrannt.
Für die gesamte Branche schätzten die Düsseldorfer Analysten einen Rückgang der stillen Reserven um 51,8%.
Jeder Besitzer einer deutschen Lebensversicherung muss mit Einschnitten rechnen Im Jahr 3 nach dem Ende der Börsenhausse fällt der Kassensturz bei deutschen Lebensversicherern ernüchternd aus. 'Alle Lebensversicherer müssen ihre Überschussbeteiligungen senken', prophezeit Heijo Hauser, Geschäftsführer des Versicherungsberaters Tillinghast-Towers Perrin. Der Rotstift wird sowohl Kapitallebens- als auch Rentenversicherungen treffen. Einzelne Versicherungsnehmer mussten bereits zusehen, wie ihre Rückzahlungswerte um sechsstellige Beträge gekürzt wurden. Große Beliebtheit von Lebensversicherungen macht kritische Überprüfung des Sektors notwendig
Mit 85 Millionen Verträgen und einer versicherten Summe von 1,6 Billionen Euro sind Lebensversicherungen neben dem Eigenheim die beliebteste Anlageform der Deutschen. Versicherungsgesellschaften galten bislang als krisenfest und wachstumsträchtig. Doch die Börsenbaisse und die Kürzung der Überschussbeteiligungen wirft die Frage auf, ob die deutschen Sparer auf das richtige Pferd gesetzt haben. Die Beantwortung dieser Frage kann Auswirkungen auf den gesamten Finanzplatz Deutschland haben.
Enronitis auch bei deutschen Versicherern?
Rund um den Globus erhalten Sparer Hiobsbotschaften über Performance und Werthaltigkeit ihrer bislang als sicher eingestuften Altersvorsorgeanlagen. In England mussten über eine Million Versicherte der Equitable Life, der ältesten Versicherung der Welt, eine Kürzung ihrer Ansprüche um 16% hinnehmen. In der Schweiz wies die Swiss Life nach Abzug bestimmter Goodwill- und Akquisitionsposten per April 2002 ein negatives Netto-Eigenkapital aus. Im deflationsgeplagten Japan sind seit 1997 bereits sieben Lebensversicherer in Konkurs gegangen. Mit der Unruhe um die Bilanzierungsmethoden des Finanzdienstleisters MLP scheint die Aufräumarbeit unter Finanzdienstleistern auch den deutschen Markt erreicht zu haben. In Londoner Bankkreisen wird bereits darüber spekuliert, ob sich MLP zur Beruhigung seiner Situation durch einen 'weißen Ritter' übernehmen lassen muss. Es ist zu erwarten, dass sich die Diskussion um die Bilanzierungsmethoden und Sicherheit deutscher Finanzkonzerne bald auch auf die Lebensversicherer ausdehnen wird.
Solidität deutscher Versicherungsverträge hängt stark von Aktien und Anleihen ab
Die Börse spielt für die deutschen Versicherungsgesellschaften mittlerweile eine entscheidende Rolle. Ob es für deutsche Versicherungssparer bei einer Kürzung der Überschussbeteiligung bleibt oder weitergehende Kürzungen und Insolvenzen zu befürchten sind, wird maßgeblich durch die Entwicklung des Kapitalmarktes entschieden. Rund 96% der Anlagen von Lebensversicherern hängen von Börsenkursen und Zinsniveau ab. Das Absinken des DAX auf rund 3.800 Punkte im September 2001 hatte bei ersten Lebensversicherungen bereits zu einer vollständigen Vernichtung aller stillen Reserven und zur Entstehung stiller Verluste geführt.
Flucht in Unternehmensanleihen könnte sich als Bumerang erweisen
Um die rückläufigen Erträge im Aktienbereich und die niedrigen Renditen von Staatsanleihen auszugleichen, investieren deutsche Versicherer zunehmend in Unternehmensanleihen. Seit Enron und SwissAir ist jedoch selbst bei vermeintlich soliden Schuldnern erhöhte Vorsicht angebracht. In Europa stammen 70% aller Unternehmensanleihen aus dem Telekom- und Medienbereich. Setzt sich der gegenwärtige Trend der 'erosionomics” (= langsam erodierende Volkswirtschaften und Kapitalmärkte) fort, können die wachsenden Engagements bei Unternehmensanleihen dazu führen, dass deutsche Lebensversicherer mit ihren Renditenversprechen noch stärker in Bedrängnis geraten.
Auch das Engagement in Kreditderivaten verdient Wachsamkeit
Das neue Sicherheitsdenken der Nach-Enron-Ära wirft weitere, in der Öffentlichkeit bislang unzureichend diskutierte Fragen auf. Der Enron-Konzern geriet aufgrund komplexer, nicht aus der Bilanz ersichtlicher Derivatgeschäfte in Konkurs. Auch deutsche Lebensversicherer investieren in Kreditderivate und übernehmen dabei Kreditrisiken, die Banken aus ihren Büchern entfernen möchten. Versicherungen können aufgrund weniger strenger Kapitalauflagen höhere Kreditrisiken schultern als Banken. Eine solche regulatorische Arbitrage kann zu einer stabilitätsgefährenden Umverteilung und Konzentrationvon Risiken führen. Versicherer zählen mit rund 20% Marktanteil bereits zu den größten Marktteilnehmern des weltweit auf 2 Billionen US$ geschätzten Kreditderivatebereichs. Der gesamte Bereich wird auch von Regulierungsbehörden erst nach und nach erschlossen.
Hinweise aus den USA, dass sich deutsche Versicherer auf der Suche nach höheren Renditen zu riskanten Derivatspekulationen verleiten lassen
Deutsche Lebensversicherer investieren derzeit noch in der Hoffnung auf höhere Renditen in Kreditderivate. Wenn aber jahrzehntelang im Kreditgeschäft erfahrene Banken Kreditrisiken abgeben, muss die Frage gestellt werden, ob die Käufer die Risiken in allen Fällen ausreichend erkennen und den Wert der Anlage korrekt bestimmten können. Eine für Finanzplanung, Finanzprodukte und Versicherungen zuständige Tochter von American Express hat sich bei ihrer Suche nach höheren Erträgen bereits die Finger verbrannt: Amex Financial Advisors verlor mit Kreditderivaten, deren Funktionsweise die Amex-Mitarbeiter nicht richtig verstanden hatten, im Jahr 2001 rund 1 Mrd US$. Auf der verzweifelten Suche nach höheren Zinsen könnten sich auch deutsche Gesellschaften eine blutige Nase holen: Das amerikanischen Branchenmagazin 'The Banker” berichtete jüngst, dass deutsche Lebensversicherer als auffällig große Käufer besonders riskanter Tranchen des Kreditderivate-Bereichs beobachtet wurden.
Ist ein 'Fall Equitable” in Deutschland nur noch eine Frage der Zeit?
Die bei unserer Untersuchung gefundenen Indizien deuten darauf hin, dass es bei deutschen Versicherern höher als erwartet ausfallende, in der Finanzpresse und öffentlichen Meinung noch nicht hinreichend beobachtete Risiken gibt. Uns erscheint eine verstärkte Überwachung von Derivate-Engagements sowie die zwangsweise Einführung eines 'Crashtests” für deutsche Versicherungen als angebracht. Die aufgezeigten Risikofaktoren erscheinen geeignet, um bei einem anhaltend schlechten Klima an den Finanzmärkten zum Kollaps einer oder mehrerer deutscher Versicherer zu führen. Auch wenn wir davon ausgehen, dass
es bei Schieflagen zu Übernahmeaktivitäten und Zusammenschlüssen kommt, ist ein Auffangen der Verluste durch die 'Deutschland AG” im wettbewerbsintensiven Umfeld nicht mehr sichergestellt.
Eine erste Schieflage liegt in Deutschland bereits vor: Nach einem Bericht der Zeitschrift Capital hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht den Detmolder Lebensversicherer Familienfürsorge unter Zwangsverwaltung gestellt. Bei 300.000 Versicherungsverträgen sollen bei den Renditen zumindest Einschnitte bevorstehen. Capital zufolge sollen insgesamt 13 Gesellschaften außer Stande sein, den Garantiezins von meist 3,25 Prozent zu zahlen, wenn der Dax am Jahresende auf aktuellem Niveau notiert.
© Falkenstein Nebenwerte AG
info@falkenstein-ag.de
12. Juli 2002
Link zur vollständigen Studie:
http://www.share-infos.de/Articles/Article.cfm?FN=Content&ID=531
In den USA platzen die Träume der Rentner, weil sie ihr Geld börsennotierten Konzernen anvertrauten.
HOUSTON. Die Hälfte der Amerikaner ist an der Börse. Vor zwei Jahrzehnten begannen sie auf breiter Front, das zu erwartende Altersgeld mit dem Kauf von Aktien aufzubessern. Es war der Traum vom schnellen Reichtum. Die Bilanzskandale und der Niedergang der Börse führten zu einem bösen Erwachen. Die Papiergewinne sind verpufft, es reicht nicht einmal mehr für den geruhsamen Lebensabend. Besonders schlimm traf es Menschen, die in die Zukunft des Energieriesen Enron investierten. Zum Beispiel Roger Boyce.
30 Jahre lang arbeitete er für Enron. Vor zwei Jahren nahm er seinen Abschied - und einen Batzen Geld mit in den Ruhestand. Sein Pensionsfonds war auf 900 000 Dollar angewachsen. Für jeden Dollar, den Boyce einzahlte, gab sein Houstoner Arbeitgeber 50 Cents in Enron-Aktien hinzu. Boyce setzte alles auf diese Karte und kaufte ausschließlich Enron-Aktien. "Es sah so aus, als könnte man sein Geld nicht besser anlegen", erinnert er sich bitter.
Der Fall ins Bodenlose
Als das Unternehmen sich zu den gefälschten Bilanzen bekannte und am 2. Dezember Bankrott erklärte, blieben Roger Boyce nicht mal 10 000 Dollar in seiner Pensionskasse. Er verklagte seinen früheren Arbeitgeber - und ging mit seiner Frau Marilyn auf Jobsuche.
Sein Kollege David Judkins ist nur halb so alt, und das wurde ihm zum Verhängnis, als er in sicherere Anlagen flüchten wollte: Die Regeln bei Enron verboten es Mitarbeitern unter 50 Jahren, die hauseigenen Aktienzuwendungen zu verkaufen. Judkins musste zusehen, wie sein Pensionsfonds von 32 000 auf 4000 Dollar schrumpfte.
Die Gesetzgeber im Kongress wollen erreichen, dass Arbeitnehmer künftig nach drei Jahren Betriebszugehörigkeit ihre Pensionsfonds nach Belieben umschichten können. Aber für 11 000 Enron-Mitarbeiter kommen solche Überlegungen zu spät. Ihre Aktien fielen von 85 Dollar ins Bodenlose. Altersgeld von einer Milliarde Dollar löste sich in Nichts auf.
Beim Telekommunikationsgiganten Worldcom wurden langjährige Angestellte mit 4900 Dollar abgefunden, und viele der jungen Senkrechtstarter stehen vor dem Nichts, weil ihr Markt darniederliegt. Immerhin haben die Jüngeren noch Zeit, die Aufholjagd zu gewinnen. Nur ein Drittel von ihnen mit Jahreseinkommen bis 50 000 Dollar klagt über schmerzliche Einbußen. In der Altersgruppe 45 bis 60 Jahre mit mehr als 75 000 Dollar im Jahr sind es doppelt so viele. Denn sie sind auf der Verdienstebene oben angelangt und sorgen gezielt für ihren Lebensabend vor. Sie sehen ihre Felle davonschwimmen.
Das Problem: Allein von der staatlichen "Social Security"-Rente zu leben, verspricht in den USA ein eher karges Dasein. Daher schaffen die betrieblichen Pensionskassen ein zusätzliches Finanzpolster. Lediglich im öffentlichen Dienst ersetzt die staatlich garantierte Pension die Rente.
Bevor die Amerikaner zu einer Nation von Anlegern wurden, waren die Pensionsfonds der Arbeitgeber der übliche Weg, über die staatliche Rentenkasse hinaus fürs Alter zu sparen. Ihre Zahlungen bis zum Lebensende sind durch ein Bundesgesetz garantiert, und viele der heute über 70-Jährigen beziehen aus ihnen ihr zusätzliches Ruhegeld. Diese Pensionskassen als zusätzliches Finanzpolster sind aus der Mode gekommen. Nur noch 20 Millionen Amerikaner halten ihnen die Treue, 42 Millionen Arbeitnehmer folgten lieber dem Ruf der Wall Street.
Die Versuchung war stark, an den Boom ohne Ende zu glauben, an 20-prozentige Jahresgewinne, an Reichwerden im Schlaf. Doch die Investoren verloren auf dem Papier fast acht Billionen Dollar, seit der Dow Jones im März 2000 seinen Höhepunkt erreichte.
Die Älteren fragen sich nun besorgt, ob sie auf Sand gebaut haben und eher länger arbeiten müssen statt früher in den Ruhestand gehen zu können.
Es trifft durchaus auch Leute, die nicht bei Konzernen arbeiteten und Anteilsscheine erhielten. Mike Lemon ist 59. Er hatte das mit dem Zur-Ruhe-setzen sorgfältig geplant. Der Kleinunternehmer verkaufte sein Haus in New Jersey, seine Ferienwohnung im Norden, erwarb einen sehr viel billigeren Alterssitz in Florida, legte das übrig gebliebene Kapital in Aktien an und wollte von den Gewinnen leben. "Meine ganze Planung ist zum Teufel", schimpft er nun und entwirft wieder Heizungsanlagen für Betriebe. Heute wünscht er sich, er hätte seine Immobilien im Norden behalten und eher noch welche hinzugekauft. Die Hypothekenzinsen sind niedriger denn je, und die Hauspreise steigen und steigen. "Aber manche warnen ja schon vor der nächsten Blase, die platzen wird", tröstet er sich.
Sodbrennen bei den Börsennachrichten
In seiner Siedlung an Floridas Golfküste ist der 59-jährige Mike Lemon bei weitem nicht der Einzige, der die Arbeit wieder aufgenommen hat. Drei Nachbarn, zwei so alt wie er und der Dritte 71, jobben drei bis vier Tage in der Woche, weil sonst das Geld nicht reicht. Ihre Rücklagen schmolzen mit dem Dow Jones Börsenindex. So mancher kriegt inzwischen Sodbrennen statt Hochgefühle, wenn er sich die neuesten Börsennachrichten ansieht.
Seit dem Enron-Skandal sprechen viele Anleger von "den Verbrechern" und meinen damit die Firmenbosse, die ihre Unternehmen in die Pleite führten und sich selbst mit Millionen Dollars bedienten. "Nichts bereitet mir mehr Vergnügen als der Anblick von Firmenbossen in Handschellen", grantelt ein Radfahrer und steigt kräftig in die Pedale.
Es ist wieder ein lausiger Tag, sagt ihm der Blick auf den Dow Jones-Index. (NRZ)
07.08.2002 JÜRGEN KOAR
aus NRZ - Neue Ruhr Zeitung
das einzige, was in dem bereich attraktiv ist, ist wirklich die direkt-LV, zumal wenn der arbeitgeber die pauschalsteuer übernimmt. eine "normale" kapital-lv hätte ich nie im leben abgeschlossen (wg. abzocke).
fakt ist auch dass ich als rentner ein geringeres zu versteuerndes einkommen habe als jetzt, deshalb ist es mir egal ob vater staat im rentenalter meine pension vollversteuert oder nicht. für mich rentiert es sich immer. zeig mir ein besseres modell!
Das Privileg der Lebensversicherung ist mal wieder in Gefahr
Die Ausdauer des Götz Joachim Kuhlmann, pensionierter Oberstaatsanwalt aus dem Westfälischen, könnte zu einem Ärgernis für die Versicherungsbranche werden. Kuhlmann empfand es als ungerecht, auf seine Pension deutlich mehr Steuern zahlen zu müssen als ein Rentner auf seine Rente. Er bemühte mehrere Instanzen und trug seine Klage bis vors Bundesverfassungsgericht, das im März ein Urteil fällte: Die Richter sahen die gegenwärtige Regel als verfassungswidrig an und trugen dem Gesetzgeber auf, innerhalb von drei Jahren ein gerechteres System zu schaffen.
Das Urteil löste ein großes öffentliches Echo aus, kein Wunder, gibt es doch mehr als 20 Millionen Rentner in Deutschland. Sofort gründete die Bundesregierung eine Kommission, die sich inzwischen mehrfach unter dem Vorsitz des Wirtschaftsweisen Bert Rürup getroffen hat. Etwas verspätet wird klar, dass diese Kommission – in der auch die Versicherungsbranche vertreten ist – sich keinesfalls nur darum kümmert, wie Renten und Pensionen zu besteuern sind. Die Experten sollen vielmehr ein Gesamtkonzept erstellen und auch die Kapitallebensversicherung einbeziehen, der Deutschen liebstes Vorsorgeprodukt, das der Staat traditionell nicht besteuert. Ein Privileg, das Vertreter am Sofatisch gerne erwähnen und das die Policen zu einer der wichtigsten Einnahmequellen der Branche macht.
„Wir sind dabei, uns sachkundiger zu machen, beschlossen wurde bislang noch nichts“, sagt Kommissionschef Rürup. Ändern würde sich, wenn überhaupt, nur etwas bei neuen Verträgen. Für bestehende Policen gelte „Vertrauensschutz“. Rürup soll im Januar 2003 der Regierung einen Bericht vorlegen, ab 2005 sollen neue Gesetze gelten.
Die Debatte dreht sich um die nachgelagerte Besteuerung: Wahrscheinlich wird die Kommission demnach schrittweise die Rentenbeiträge von der Steuer freistellen. Dafür werden die Bezüge im Alter steuerpflichtig – so wie bisher schon die Pensionen der Beamten.Diese Form der nachgelagerten Besteuerung soll, wenn es nach Rürup geht, für alle Formen der Altersvorsorge gelten. Was bedeutet das für die Lebensversicherung? Momentan können Kunden im Prinzip ihre Beiträge von der Steuer absetzen. Zumindest bei besser verdienenden Angestellten geschieht dies aber normalerweise nicht: Deren Beiträge zur gesetzlichen Rente liegen schon höher als der für Steuerfreibetrag, den das Finanzamt insgesamt für die Altersvorsorge einräumt.
Das entscheidende Privileg der Kapitallebensversicherung liegt aber darin, dass die Zinsen während der Laufzeit und später die Versicherungssumme meist steuerfrei sind. „Das macht Sinn, wenn der Staat will, dass die Menschen privat vorsorgen“, sagt Karl Panzer vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
An dieser Stelle aber wird die Debatte unscharf. Nach Rürups Ansicht dienen nur solche Produkte der Altersvorsorge, die das „biometrische Risiko der Langlebigkeit“ absichern. Kapitallebensversicherungen aber seien an eine Laufzeit, nicht ans Alter gebunden und deshalb „keine Antwort auf dieses Risiko“. Vor allem, wenn das Geld auf einen Schlag vor dem 60.Lebensjahr ausgezahlt wird, seien sie kaum als „genuines Altersvorsorgeprodukt“, sondern als Instrument der allgemeinen Vermögensbildung zu sehen. Folge: Die Policen fallen aus dem Steuerkonzept und würden Sparplänen gleichgestellt, deren Beiträge und Zinsen steuerpflichtig sind.
Das Finanzministerium warnt vor Unruhe: Die Kommission müsse erst Ergebnisse vorlegen, und diese müssten durch den politischen Entscheidungsprozess. In jedem Fall aber ist die Assekuranz dazu bereit, die Privilegien mit aller Macht zu verteidigen – wie vor drei Jahren, als der Finanzminister zuletzt daran rüttelte.
SZ
im 1. fall steckt auch wieder nur eine (rück-)kapital-LV dahinter. im 2. fall bist du im insolvenzfall deines arbeitgebers durch den PSV abgesichert (den es dann hoffentlich noch gibt....).
soll es für deine rente sein dann besprech mit deinem arbeitgeber dass du auf netto 150 in eine direktversicherung einbringen möchtest. brutto - und nur das zählt - sind das wesentlich mehr, da von deinem spitzensteuersatz gerechnet wird.
sollte es für ein neues auto sein dann mach was anderes als LV denn nach 12 jahren aus der heutigen sicht ist die dauer zu kurz um vernünftig zu verzinsen.
Todesfallschutz ist höher als bei RLV und die Beiträge gehen in einen Fund zb.Fidelity European Growth und nicht zu einer Versicherung zb. Debeka.
Bei einem Aktienfund verdoppelt sich das Geld bei 10,4%in 7 Jahren
Bei einer RLV verdoppelt sich das Geld bei5% in 25 Jahren
ich glaube das eigene sparen steht im vordergrund, siehe riester rente (das modell ist zwar totaler quatsch, aber vater staat beteiligt sich sogar daran).
wenn nun die lebensversicherungen auch noch besteuert werden, wird für das eigene sparen weniger getan....die angst im rentenalter mehr sozialfälle im land zu haben, ist nicht von der hand zu weisen.
das besteuern im rentenalter ist für mich ok, denn ich konnte ja als betrieb bereits meinen gewinn dadurch reduzieren.
was auch sehr interessant ist im zeitalter der erbengeneration:
momentan ist die lebensversicherung das einzige legale instrument um an der erbschafftssteuer vorbei gelder weiterfliessen zu lassen!
1. deferred compensation: gehaltsverzicht heute, verlagerung der zahlung (incl. Verzinsung) in die pensionärszeit(=niedrigere Steuern). kann man sich jedes jahr neu überlegen, ob man das will oder nicht.
2. direkt-LV: gute sache, da arbeitgeber bei uns die 20% übernimmt.
3. direkt-zusage OHNE eigene beitragszahlung. ist bei neueinstellungen nicht mehr so üppig. für uns alte lohnt sich das aber richtig.....
nebenbei hab ich noch nen fonds-sparplan mit einer momentan saumäßigen rendite....
außerdem grad neue hütte bezogen. bin also erstmal pleite, hehehe.