Von denen, die auszogen, alles besser zu machen


Seite 1 von 1
Neuester Beitrag: 07.09.02 14:28
Eröffnet am:05.09.02 23:37von: AnarchAnzahl Beiträge:3
Neuester Beitrag:07.09.02 14:28von: das rotkäppc.Leser gesamt:1.230
Forum:Börse Leser heute:3
Bewertet mit:
1


 

269 Postings, 8436 Tage AnarchVon denen, die auszogen, alles besser zu machen

 
  
    #1
1
05.09.02 23:37
Es war einmal ...
Von denen, die auszogen, alles besser zu machen.
Es waren einmal einige tapfere Demokraten, die herzensgut waren, und auch ihre Mitmenschen glücklich machen wollten. Sie sahen aber, daß die Politik im Lande böse war, und so bemühten sie sich gewaltig, selber Einfluss auf die Politik zu bekommen. Sie dachten sich ständig neue Aktionen aus, um ihrer Meinung Gewicht zu verleihen, und kämpften lange Zeit tapfer und edel. Sie hatten sich geschworen, niemals ihre edlen Ziele zu verraten, und niemals mit ihren Gegnern gemeinsame Sache zu machen.

So ging einige Zeit ins Land, doch die Gegner blieben zäh und wollten nicht auf sie hören. Da wurden unsere braven Demokraten irgendwann wütend und dachten, daß es so nicht weitergehen konnte. Die Gegner hatten nämlich starke Organisationen namens Parteien, und wurden auch von den Göttern, die von allen Medien genannt wurden, viel mehr geliebt. Über unsere tapferen Demokraten wurden zwar auch immer wieder spannende Geschichten erzählt, doch sie selber hatten das Gefühl, daß die Leute draußen im Lande sie nicht richtig ernst nahmen.

Irgendwann hatten einige deshalb die Idee, doch einfach genauso zu handeln wie die Gegner, und sich auch in einer Partei zusammenzuschließen. Sie erklärten, daß es natürlich eigentlich böse sei, so etwas zu tun, aber man selber könne ja alles ganz anders machen. Die Organisationsformen der Gegner seien ja eigentlich nicht das Übel, sondern nur die Menschen, die sich ihrer zur Zeit bedienten. Man selber war doch auf der Seite des Guten und so würden auch Parteien nur Gutes tun, wenn man nur erst selber damit arbeitete. Sofort waren viele von der Idee begeistert. Sie hatten es schon lange ungerecht gefunden, daß ihre Gegner mit ihren Parteien ständig Siege davontrugen.

Und so vergingen nur wenige Monde, da hatten sie schon ihre eigene Partei und liessen sich fortan ``Die Grünen'' nennen. Sie arbeiteten hart, um genauso groß und stark zu werden wie die anderen Parteien, und so schrieben sie auch viele Texte, in denen sie erklärten, wofür sie kämpfen wollten. Da standen dann so edle Ziele wie Gerechtigkeit und gutes Leben für alle - wofür man den Reichen etwas von ihrem Gold wegnehmen wollte - Schutz der Natur, Abschaffung aller kriegerischen Heere im Lande, und vieles mehr, drin.

Es gingen lange Jahre ins Land, und ``die Grünen'' wurden immer stärker und mächtiger. Bald wurden sie von allen, auch von den Göttern, ernstgenommen, und bald wurden sie im ganzen Lande gelobt.

Immer öfter hörte man aber auch Stimmen, die behaupteten, sie würden ihren Feinden immer ähnlicher. Doch sie selber wußten ja, dass sie die Guten waren, und daß es leider einfach nötig war, die Methoden der Gegner zu nutzen, um für die gute Sache zu kämpfen.

Nun sind über 15 Jahre vergangen, seit sich ``Die Grünen'' gegründet haben, und nur noch wenige können sich daran erinnern, wie das damals so vor sich ging. Man hört zwar hin und wieder noch vage Geschichten von den angeblichen damaligen Zielen, aber so richtig glauben mag daran heute niemand mehr. Wahrscheinlich alles nur Gerüchte.

Wie konnten denn z.B. einmal Leute auf die Idee kommen, kriegerische Heere abzuschaffen, wo die doch so wichtig für das eigene Land sind, und doch auch für die gute Sache kämpfen? Wie konnte jemand ernsthaft die Natur schützen wollen, wo das doch wirklich beim Gold-Scheffeln stört. Und den Reichen etwas von ihrem Gold zu nehmen, war ja wohl die dümmste Idee, wo die Reichen den Armen doch schon freiwillig Gold zahlen, wenn sie sich nur von ihnen ausbeuten lassen.

So wissen heute alle, die sich den Grünen angeschlossen haben, daß es wichtig und richtig war, diese Partei zu gründen.

Kein Wunder also, daß jetzt viele junge Menschen diesem Beispiel folgen wollen und auch Parteien haben wollen. Einige von ihnen gehen also hin, und gründen eine Eigene.

Andere denken, sie könnten sogar noch schlauer als ``Die Grünen'' sein. Sie wollen nicht gegen den Gegner kämpfen, sondern direkt eine besonders böse Partei übernehmen, auf daß diese bald zur Seite des Guten überwechsle. ``Die Grünen''haben ja gezeigt, daß eine Partei wirklich sofort eine edle Verschwörung für das Gute ist, wenn nur ihre Mitglieder gute Menschen sind. Man hat auch aus dem einzigen Fehler gelernt, den ``die Grünen'' einmal irgendwann gemacht haben, als sie konkrete Ziele definierten. Viel einfacher ist es doch, gar keine eigenen Zielezu haben, und trotzdem zu wissen, daß diese gut sind. Dann wird man nämlich auch von viel mehr Menschen und auch den Göttern sofort geliebt. Und auch die Gegner bekämpfen einen dann nicht mehr so fies.

So kann also gar kein Zweifel bestehen, daß es nicht mehr lange dauert bis auch die letzten Vertreter des Bösen aufgeben werden und das Gute überall im Lande gesiegt hat.

Und die Menschen werden in Friede, Freude und Eierkuchen leben bis zum Ende der Welt.
 

3263 Postings, 9290 Tage Dixie*lol* o.T.

 
  
    #2
06.09.02 08:13

33 Postings, 8120 Tage das rotkäppchen@"anarch" oder wer sich dafür hält:

 
  
    #3
07.09.02 14:28

Wer auch immer seit 05.09.02 22:18 unter meiner ID anarch postet:


Hör zu Kleines,

ich finde es ziemlich unanständig wenn Du weiterhin unter meiner ID anarch postest. Du kannst sie gerne mitbenutzen, aber stell bitte das ursprüngliche Paßwort wieder her. Die Jungs von Ariva habe ich diesbezüglich schon angemailt. Happy End hat mir seine volle Unterstützung zugesagt.

Also: Zeit für Taten.


Es grüßt Dich

anarch


 

   Antwort einfügen - nach oben