Update: Navigationshilfen und Orientierungsmarken


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Neuester Beitrag: 10.12.02 09:41
Eröffnet am:09.12.02 22:44von: sv.SpielkindAnzahl Beiträge:3
Neuester Beitrag:10.12.02 09:41von: lucyLeser gesamt:2.974
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2075 Postings, 8868 Tage sv.SpielkindUpdate: Navigationshilfen und Orientierungsmarken

 
  
    #1
09.12.02 22:44
08.12.2002

Teil II


- Zinsen
- Edelmetalle
- Konjunkturprognosen
- Allgemeine Stimmung
- Anti-Amerikanismus


1. Zinsen: Die Senkung des Leitzinses durch die EZB ändert an meiner mittelfristigen Zinsprognose nichts, die ich in der letzten "Aktuell"-Ausgabe am 30. 11. 02 gemacht habe. Die Zinsen werden, wie ich dort schon sagte, nicht von den Notenbanken, sondern im Markt gemacht. Viele Irrtümer und Fehleinschätzungen liessen sich vermeiden, wenn man nur schon das kompromisslos akzeptieren würde, was in Oekonomenkreisen keineswegs der Fall ist.

Die Zinssenkung hat denn auch an der Börse so gut wie keine Wirkung gehabt. Sie wird auch in der Realwirtschaft verpuffen, denn diese Rezession ist ja gerade nicht auf eine Politik des teuren Geldes zurückzuführen. Sie ist entstanden trotz der niedrigsten Zinsen, die es je gab; das macht sie auch so gefährlich.

Die nächsten Jahre werden durch Liquiditätsknappheit charakterisiert sein und durch fallierende Schuldner; das werden die Gründe sein, warum die Zinsen steigen.

2.Edelmetalle: Ich möchte meine Aussagen zu Gold (und Silber) konkretisieren. Die wahrscheinlichste Variante scheint mir ein nochmaliger Preisrückgang zu sein, bei Gold auf rund 200$ oder knapp darunter und bei Silber auf etwa 3.50$ oder ebenfalls knapp darunter. Würde Gold über 360$ per Wochenschlusskurs steigen, würde ich meine Position überdenken. Es könnte dann sein, dass es keinen Rückgang mehr gibt. Solange das nicht der Fall ist, sind die obigen Marken meine Orientierungshilfen.

3. Konjunkturprognosen: Praktisch sämtliche Konkjunkturprognosen, die zu Beginn von 2002 gemacht wurden, mussten inzwischen deutlich, teils drastisch nach unten revidiert werden. In "Aktuell" habe ich während des gesamten Jahres die Meinung vertreten, dass es keine Erholung geben werde.

4. Allgemeine Stimmung: Die Aktienerholung seit Oktober hat zu einen Höhenflug an Optimismus bei Investoren und der Wallstreet-Industrie geführt. Über 90% glauben, dass der Boden hinter uns liege und ein neuer Bullmarket begonnen habe.

Fortune Magazine ist fast euphorisch. In seinem "Investor Guide" für 2003, wo die "10 Hottest Stocks" empfohlen werden, kann man lesen, dass das eine "golden opportunity for investors" sei, und weiter die Weisheit "There is no wrong time to be in the market." Das ist ein sicheres Zeichen, dass die Baisse nicht vorbei ist, sondern gerade erst begonnen hat.
Das Makabre ist, dass die Fortune-"10 Hottest Stocks" des Jahres 2002 im Durchschnitt 12% im Minus liegen.

5. Anti-Amerikanismus: Eine weitere Orientierungsmarke für die Navigation durch die vor uns liegenden Jahre wird eine massive Zunahme der anti-amerikanischen Haltung rund um die Welt sein. In ihrer Erscheinungsform wird sie höchst undifferenziert sein und alle denkbaren Dimensionen aufzeigen: religiöse, wirtschaftliche, politische, soziale, kulturelle, die Ablehnung des American Way of life, of doing business, of being American. Präsident Bush wird vermutlich - egal ob es Krieg gibt oder nicht - in 15 - 18 Monaten schlechte oder jedenfalls viel schlechtere Ratings haben als jetzt.

Das sind die Wegmarken, von denen ich zur Zeit ausgehe. Wenn sich etwas Markantes ereignen sollte, was zum Überdenken dieses Szenarios Anlass gibt, wird man das in "Aktuell" erfahren.

quelle: http://www.mom.ch/


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    #2
10.12.02 08:54

556 Postings, 8633 Tage lucyNa-ja, bis auf die Zinsen und die Rezession

 
  
    #3
10.12.02 09:41
Die Zinsanhebung 1998-99 hat sehr wohl auch an der Börse eine große Auswirkung gehabt. Sie war der Auslöser für den Kollaps an den Weltbörsen und in weiterer Folge der Beginn der Rezession, welche eindeutig durch die fallenden Aktienmärkte beschleunigt wurde. Auch Greenspan hat das bald genug erkannt und reagiert.
Also ist diese Rezession auf eine Politik des teuren Geldes zurückzuführen. Sie ist entstanden durch die überhöhten Zinsen.
Von da her besteht berechtigte Hoffnung auf einen Aufschwung in Wirtschaft und Börse.
Die Kernfrage ist lediglich WANN.
Die Indikatoren jedenfalls zeigen schon Optimismus.  

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