Über das Geschäft mit der Verschwörung
Statt dessen tapsen die wie schwerfällige Bären umher und lassen "öffentlich" abstimmen. Wo kommwa denn da hin ......?
Anscheinend versucht Herr Böhm den zweiten Fleischhauer zu geben als geläuterter Linker, der sich jetzt mit Polemiken über seine ehemaligen Mitstreiter beim konservativen Publikum anbiedern will.
Natürlich kann man über die Bewertung des Geschehenen unterschiedlicher Meinung sein, aber den Andersdenkenden als irre(grüne Männchen) oder eh nicht urteilsfähig hinzustellen, mag den einen oder anderen erheitern, aber sachdienlich ist es wohl kaum.
Ich werde jetzt nicht die ganze Debatte neu aufrollen, um darzulegen, welche Schuld an dem Konflikt der Westen und welche Russland hat. Diese einseitige Darstellung, in der die Rolle des Westens und die Befindlichkeit Russlands ausgeblendet wird, ist mir jedenfalls zu eindimensional.
Und natürlich gibt es bei dem Thema etliche Knallköppe, die auf den Verschwörungsseiten bestens bedient werden.
und geht uns überhaupt nichts an.
Ich wünsche Waldemar viel Spass damit,
der Poroschenko hat eh schon mehr als genug.
Es wurden Fakten geschaffen durch das Funktionieren der dortigen Infrastruktur und
den normalen Lebensalltag, insbesondere durch die Anerkennung dieser Situation durch Die Bevölkerung hat sich eine Situation ergeben, die man mit Georg Jellinek - einem der größten Denker des Völkerrechts - als normative Kraft des Faktischen bezeichnen könnte, ein rechtswidriger Zustand ,- wenn er den einer war-, wird nachträglich legaliziert, durch die Akzeptanz der dortigen Bevölkerung und dem Großteil der Mitglieder der Staatengemeinschaft.
Zu # 1 finde ich den inflationären Gebrauch des Begriffs " Verschwörungstheorien "
ebenso problematisch wie eben solche Theorien selbst, am besten würde man auf ihn verzichten.
Von den vielen US- Geheimnissoperationen, die sich später als wahr heraussstellten, wären viele mit diesem Begriff belegt worden, auch historische Ereignisse und ihre im nachhinein festgestellte wahre Bedeutung wie die Dreyfus-Affäre und sogar die ersten Zeugenberichte während der NS-Zeit über den Holocaust wurden angezweifelt, die Stigmatisierung als Verschwörungstheorie
entzieht dann den Bemühungen um eine Aufklärung die Grundlage.
Mit den grünen Männchen liegst du verkehrt, da gehts nicht um Marsmenschen, sondern um die hier:
"Die Ukrainer nennen sie die "kleinen grünen Männchen". Sie stellen in der Ostukraine die Führung und die Vorhut, genauso wie im März auf der Krim. Sie kommen nicht vom Mars, sondern aus Russland. Sie sind genauso gekleidet und bewaffnet wie russische Speznaz (Spezialkräfte). Es fehlen wie bei der Eroberung der Krim bloß die Hoheitsabzeichen und die rötlich-braunen Berets."
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-04/5vor8-joffe-ukraine
Ich deutete weiter oben ja schon an, dass ich ihn in ein paar Fällen für zu weitgehend halte, aber den Tenor des Artikels find ich treffend. Hier laufen inzwischen genügend Leute rum, die auf die ARD oder das ZDF schimpfen und munter RussiaToday zitieren. Da fällt mir nix mehr zu ein.
Und natürlich findet man auch bei RT Infos, die in den westlichen Medien nicht auftauchen. Auch wenn sie immer mit Vorsicht zu genießen sind und man versuchen sollte, sie über eine andere Nachrichtenquelle zu verifizieren.
Andererseits ist es doch unbestritten, dass ARD und ZDF viel zu oft die westliche Sicht der Dinge übernimmt, als allgemeingültige Wahrheit präsentiert, ohne sie zu hinterfragen, wie man es von gutem Journalismus erwarten könnte.
Die meisten Journalisten sind halt einfach mittlerweile gedanklich so gleich gepolt, dass gewisse Standpunkte unbesehen als allgemeingültig übernommen werden.
Wobei ich jetzt nicht missverstanden werden möchte - gepolt nicht durch irgendwelche fiktiven, bösen Mächte, sondern einfach weil man sich in immer den gleichen Kreisen bewegt, Nähe zur Politik angestrebt wird, da man dann ja besser an "heiße" Infos rankommt usw.
So passiert es dann halt, dass die Politik und ihre Sprachhülsen immer weiter zum Allgemeiverständnis der Journalistenzunft gehört.
Mit Misstrauen und Unverständnis wird dementsprechend denen begegnet, die dieses Spiel nicht mitspielen, versuchen sich auch anderswo über andere Standpunkte zu informieren.
Selbst ein der linken Umtriebe unverdächtiger Henry Kissinger sieht die Lage doch viel differenzierter:
Mal aus dem anderen Thread geklaut:
"KIssinger macht die EU für die Ukrainekrise mitverantwortlich.
Kissinger bezeichnet in dem mir vorliegenden gedruckten Interview die Ukraine-Krise als „Tragödie“. Putin habe die russischen Reaktionen, die nach Kissinger nicht zu rechtfertigen seien, nicht geplant. Der russische Präsident habe mit Olympia in Sotschi versucht, „Russland als ein Mitglied der internationalen Gemeinschaft vorzustellen“. Die EU sei in Panik geraten, als die Ukraine die „harten finanziellen Bedingungen der Europäer“ ablehnte und Russland als Geldgeber einsprang. Sie hätten die von Russland vorgeschlagenen Dreierverhandlungen abgelehnt. Schlimmer sei die „Sünde“ der Staatenlenker, meint Kissinger: „Keiner von denen sagte: ‚Moment mal, hier geht es ums Eingemachte, um die Zukunft Russlands, der Ukraine, Europas und Amerikas. Wohin treiben wir?‘“ Der US-Politiker wirft den westlichen Regierungschefs vor, psychologisch ungeschickt zu sein, als sie nicht nach Sotschi kamen und mit Putin nicht redeten. Zum Maidan sagt er im Interview u.a.: „Viele westliche Länder schickten ihre Repräsentanten auf den Maidan und heizten die Sache so an.“ Russland habe die „nostalgische Neigung“ gehabt, „die Ukraine heim nach Russland zu holen“, über einen längeren Zeitraum. „Und plötzlich schlittert die Ukraine in die westliche Sphäre als Folge innenpolitischer Verwerfungen – mitten in den Sotschi-Feierlichkeiten. Eine Beleidigung.“
Kissinger hält eine „konzeptionelle Diskussion mit Putin“ für notwendig: „Wo wollen wir hin? Deutschland wäre nicht stark genug, um das ohne die USA zu machen. Merkel ist nicht in der Position, Putin die konzeptionelle Debatte anzubieten, die er sich wünscht. Auch hier wird Amerika gebraucht. Berlin und Moskau sind in der Zwickmühle. Es tut mir leid, dass Merkel in ihrer Enttäuschung so streng reagiert.“ Das Russlandproblem könne nicht mit einer taktischen Diskussion gelöst werden, so Kissinger."
Obwohl sich die Hinweise mehrten, dass es sich bei den Truppen ohne Hoheitskennzeichen, die strategische Orte auf der Krim besetzten, um russische Soldaten handelte, bestritt Moskau eine direkte Beteiligung. Nach einer umstrittenen Volksabstimmung wurde die Krim am 18. März 2014 von Russland offiziell annektiert – ein Schritt, der von Kiew und dem Westen bis heute als rechtswidrig betrachtet wird. Später gab Putin zu, russische Truppen eingesetzt zu haben. In der Dokumentation sind zwischen den Äußerungen Putins Bilder von Kampfhubschraubern und Panzern zu sehen."
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-03/putin-krim-annexion
leute wie talisker fragen doch gar nicht mehr kritisch nach - da wird das ganze propagandagewäsch einfach ohne nachdenken nachgeplappert... man könnte diese haltung ja sogar noch verstehen - WENN es sich nicht JEDES mal nach jahren herausstellen würde, dass die damalige "verschwörungstheorie" doch der wahrheit entsprochen hatte! und wenn die gleiche vorgehensweise nicht immer und immer wieder und land um land genau das gleiche muster hätte! wer sich angesichts dieser tatsachen nicht mal selbst kritisch hinterfragt, bei dem ist hopfen und malz einfach verloren...
http://de.wikipedia.org/wiki/Annexion
Das ist im Fall der Krim jedoch nicht so. Die Krim-Bürger hatten ihr Referendum und ihren Willen zum Ausdruck gebracht. Den Vorgang nennt man Sezession:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sezession
Die Krim wollte bereits 1991/1992 unabhängig werden, was auf politischen Druck der Ukraine verhindert wurde. Schon damals wurden die Wahlen der Krim-Bewohner von Kiew aus für illegal erklärt. Der eigentliche Wille der Bevölkerung wurde in Hinterzimmer-Deals übergangen.
Dieses Mal haben die Russen mit ihren Truppen nachgeholfen, damit sich die Geschichte nicht wiederholt und das Votum ohne Störung durch das ukrainische Militär durchgesetzt wird.
Lächerlicher Versuch der Schönmalerei.
Putin hat denb Befehl zur Annexion doch selbst zugegeben:
Wir müssen beginnen, die Krim zurück zu Russland zu holen
die war nichts weiter als ein geschenk zu nem jubiläum.
gutgläubig ist man damals davon ausgegangen dass es nie zu einem bruch zwischen russland und der ukraine kommen könnte.
und schon garnicht innerhalb eines jahres von eins ins andere extrem kippt.
man verschenkt nich einfach so seinen einzigen zugang zu eisfreien gewässern
und da keinerlei militärische handlungen seitens der ukraine zur zurückeroberung stattfanden, wird die regierung schon genau wissen warum sie die finger in der sache still hält.
http://dejure.org/gesetze/BGB/530.html
Man kann darin auch ein allgemeines Rechtsprinzip - auch fürs Völkerrecht - sehen, was gelten soll, wenn des Verhältnis zum Beschenkten zerrüttet ist.
Du kannst dich weiterhin in irgendwelchen Definitionen verlieren. Lass uns diskutieren - ist Kim Jong Un demokratisch gewählt?
Wahlen in Nordkorea: Keine einzige Stimme gegen Kim
Nordkoreas Despot Kim Jong Un holt sich die Zustimmung seines Volkes per Pseudo-Votum: Bei der Wahl zur Volksversammlung bekam er in seinem Wahlkreis angeblich das Fabelergebnis von 100 Prozent Ja-Stimmen. Alternativen gab es ohnehin nicht.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/...mmung-gewaehlt-a-957765.html
Klingt voll realistisch, mal eben gegen das hochgerüstete, mit A-Bomben und sonstewas ausgestattete Russland vorgehen.
und a-bomben sind alles andere als zu erwartene reaktion auf son kleine scheiß scharmützel. russland würde seine vernichtung damit besiegeln
"Krim und Sewastopol
In einem landesweiten (!) Referendum soll über die Abspaltung der Krim entschieden werden. Darüberhinaus soll der spezielle Regionalstatus aberkannt werden.
Ein besonderes Dorn im Auge ist der Swoboda die Schwarzmeer-Flotte. Diese soll sich bis 2017 komplett aus der Ukraine zurückziehen. In der Zwischenzeit kann sie Einrichtungen der Ukraine anmieten, unter der Prämisse, dass dort die ukrainische Fahne weht. Darüber hinaus soll es strenge Kontrollen und Inspektionen geben. Ein vierteljährlicher Bericht von Russland soll Auskunft über Ausstattung und Lage der ukrainischen Bevölkerung geben.
Die Bevölkerung auf der Krim soll mit langen Kampagnen zur ukrainischen Kultur und Sprache beglückt werden."
http://schmetterlingssammlung.net/2014/03/09/...da-partei-eigentlich/
Aber abgesehen davon ist es mit den demokratischen Grundsätzen nicht weit her.
1. Gab es KEINE neutrale Wahlbeobachtung, so dass die Stimmen sehr leicht manipuliert werden konnten und dies wohl höchstwahrscheinlich auch passiert ist. Zu glauben, dass solch höchstkorrupte Systemler eine faire und freie Wahl abhalten, halte ich für ziemlich gutgläubig.
2. Fand keinerlei Debatte unter den Krimbewohnern im Vorfeld statt. Im Gegenteil, man hat die Emotionalität des Konfliktes instrumentalisiert um zu dem Ergebnis zu gelangen. Auch dies widerspricht jedweder demokratischer Vorstellung, ist schlichtweg undemokratisch.
3. Sind ganze Volksgruppen wie die Tataren nicht zur Wahl gegangen und dementsprechend auch gar nicht berücksichtigt. Auch da zeigt sich die undemokratische Seite in 2.
Jene die diese Vorgänge für richtig erachten, scheinen es mit der Demokratie nicht so genau zu nehmen. Aber dies reiht sich an die Russlandromantik an, es gibt eben Menschen welche ihr auf demokratische Grundsätze verzichten, sofern es dem antiamerikanischen Resentiment geht.
Die Annexion der Krim wird man vermutlich wohl oder übel akzeptieren müssen, doch Fakt ist, dass die Unabhängigkeitserklärung unter höchst undemokratischen korrupten Verhältnissen unter Aufsicht eines höchst korrupten Russlands zustandegekommen ist. Ich erinnere hierbei an die Zeiten der DDR, in denen über Jahrzehnte der Eindruck vermittelt wurde, dass 90% der Menschen in der DDR den Sozialismus und die Zugehörigkeit zu Russland wollten.
Die Realität sah jedoch völlig anders aus.
Die Abspaltung der Krim wäre ohne Putsch nicht erfolgt. Es ist eine Notwehrhandlung, eben genau wegen den unberechenbaren und antidemokratischen Vorgängen im Kernland.