USA verliert AAA
06.08.2011, 05:39 Uhr, aktualisiert 07:50 UhrDie USA haben erstmals ihre Spitzenbonitätsnote bei einer führenden Ratingagentur verloren. Standard & Poor's setzte die langfristige Kreditwürdigkeit in der Nacht auf Samstag um eine Stufe auf AA+ herab.
New York. Drei Tage nach der Einigung im Schuldenstreit hat die Ratingagentur Standard & Poor's die US-Bonität von der Bestnote „AAA“ auf „AA+“ herabgestuft. Zugleich warnte die Agentur, der langfristige Ausblick sei negativ. Damit droht den USA in den nächsten zwölf bis 18 Monaten eine weitere Herabstufung.
Als Konsequenz schließen Experten weitere Turbulenzen auf den Finanzmärkten nicht aus. Bereits in den vergangenen Tagen hatte es in den USA sowie in Europa erhebliche Kursverluste gegeben. Möglich seien auch Zinserhöhungen als Folge der Herabstufung.
Die bei der Anhebung der Schuldengrenze zwischen Regierung und Kongress verabredeten Sparziele reichten nicht aus, teilte S&P zur Begründung mit. Die beiden anderen großen Ratingagenturen Moody's und Fitch hatten nach der Einigung zwischen Demokraten und Republikanern am Dienstag vorerst an der Spitzennote AAA festgehalten.
Die US-Regierung kritisierte die S&P-Entscheidung. Ihre liege ein Rechenfehler zugrunde, sagte ein Sprecher der Finanzministeriums. Eine Beurteilung, die mit einem Fehler von zwei Billionen Dollar behaftet sei, spreche für sich. In Regierungskreisen hieß es, die Agentur habe die Zahl zwar aus ihrer Analyse gestrichen, der Fehler lasse aber an ihrer Glaubwürdigkeit zweifeln.
S&P hatte Mitte Juli angekündigt, die US-Bonitätsnote zu überprüfen und eine Herabstufung vom Ausgang des Schuldenstreits abhängig gemacht. Die Agentur mahnte damals einen Defizit von vier Billionen Dollar an. Der nach wochenlangem Ringen im Kongress am Dienstag besiegelte Kompromiss sieht dagegen nur Einsparungen von etwas mehr als zwei Billionen Dollar vor.
"Die Herabstufung spiegelt unsere Meinung wider, dass der Plan zur Haushaltskonsolidierung, den der Kongress und die Regierung kürzlich vereinbart haben, nicht ausreicht, um die mittelfristige Dynamik bei den Staatsschulden zu stabilisieren", erklärte S&P. Es sei zudem zweifelhaft, dass sich Demokraten und Republikaner auf zusätzliche Einsparungen einigen können.
Nicht völlig unerwartet
Mit gesenkten Bonitätsnote dürften Kredite für die Regierung, aber auch für Unternehmen und Verbraucher in den USA teurer werden. Experten rechnen damit, dass sich die staatlichen Kreditkosten mit der Zeit um 100 Milliarden Dollar verteuern könnten. Die US-Notenbank erklärte, Auswirkungen auf die Konjunkturstützen der Federal Reserve wie das Notkreditprogramm und das Programm zum Aufkauf von Anleihen gebe es nicht. Auch gebe es keine Änderungen für die Banken im Umgang mit US-Bonds.
Für die Finanzmärkte kann die Herabstufung kaum zu einem ungünstigeren Zeitpunkt kommen. Die Furcht vor einer erneuten Rezession in den USA und einer Ausweitung der europäischen Schuldenkrise hatten in dieser Woche weltweit zu Panikverkäufen an den Börsen geführt. Die S&P-Entscheidung komme aber nicht völlig unerwartet, sagte Analyst Vassili Serebriakov von Wells Fargo. "Sie dürfte bereits teilweise in den Dollar-Kurs eingepreist sein. Wir erwarten zwar weiter großen Druck auf den Dollar, aber ein großer Ausverkauf ist nach unserer Einschätzung unwahrscheinlich." Das liege wohl aber auch daran, das es nur wenige Alternativen zu US-Staatsanleihen gebe.
Die Herabstufung dürfte dennoch die internationalen Gläubiger der USA beunruhigen, allen voran China, das mit US-Anleihen von mehr als einer Billion Dollar größter Gläubiger der Vereinigten Staaten ist. Erst am Freitag hatte die Regierung in Peking die USA zum wiederholten mal aufgefordert, das Schuldenproblem anzugehen und die Dollar-Investitionen Chinas und anderer Länder zu schützen. Mit der Herabstufung werden US-Staatsanleihen, die einst als die weltweit unbestritten sicherste Geldanlage galten, nun niedriger bewertet als Anleihen von Ländern wie Deutschland, Großbritannien, Frankreich oder Kanada.
da kracht es massiv.
Montag müßte dann eigentlich der nächste Große Knall kommen,
aber wie das an den Börsen dann nunmal so ist, könnte Montag der Knall dann jetzt auch ausbleiben weil es dann wieder heißt jetzt ist es endlich ausgesprochen und jeder weiß bescheid, was vorher aber eigentlich auch schon jedem klar sein mußte.
Börse Montag > ???
Aber es bleibt sicher stürmisch an den Weltbörsen,
und eure Depots Sturmsicher machen schadet ganz sicher nicht.
Und dann kommt irgendwann auch wieder der Sonnenschein, und dann muß man auch die Kraft haben sich von den schlechten Werten zu trennen und mit den guten die Verluste wieder rein zu holen,
viel Glück dafür egal wie es die nächsten Tage weiter geht.
http://www.ls-tc.de/kursabfragen/l-and-s-aktien/...hland/l-and-s-dax/
Ich seh es als Chance.
1. Ein Warnschuss.
Die Ami`s müssen sich jetzt schneller sanieren, in Europa können die Italo`s nicht so
tun, als ginge sie das alles nichts an bzw. sie könnten sich auf Kosten der Genossen
gütlich tun
2. Wenn doch ne kleine Panik losbricht, gibts gute Kaufkurse am Aktienmarkt, siehe 2009
3. Die Welt wird wieder ein Stück redlicher
Ich denke nicht, dass DOW und DAX jeweilige Fakten schon eingepreist haben - dafür sind 11.444 Punkte noch viel zu viel. Zumal die Konjunktur der Staaten ziemlich am Boden ist und auch der Arbeitsmarkt als "Heilsbringer" abgefeiert wird, obwohl die Zahlen nur von grottenschlecht auf schlecht hochgewerten werden können - rein objektiv gesehen.
Reale Werte sind sinnvoll, dazu gehören auch Aktien. Ich schließe mich vielen an, die sagen, bei Aktien schlagen wir zu. Starkes Fallen in der kommenden Woche bedeutet auch immer, dass solide wirtschaftende Unternehmen mit nach unten gezogen werden - dadurch verlieren sie aber nicht an Qualität für die Zukunft :-)
Anleihen sind Papier, Aktien aber materielle Beteiligung.
Und die deutsche Wirtschaft brummt und wird nicht mehr einfach einknicken.
Da wurde bis 2009 eine Blase generiert, die beim Abbau schmerzliche Anpassungsprozesse auferlegt.
Party ist vorbei aber die Welt geht bestimmt nicht unter.
Das ist dann eher Stimmungsbarometer für die Kleinanleger
es ist ein bisschen mehr als nur ein Stimmungsbarometer. An normalen Wochenenden ist die Range sehr überschaubar aber -200Pkt ist schon arg heftig zum jetzigen Zeitpunkt auch für L&S
Viele haben schon gesagt, dass die USA irgendwann herabgestuft werden, aber so richtig geglaubt hat es dann doch kaum einer. So lange das nicht passiert ist, hat sich das nicht negativ auf die Kurse ausgewirkt. Jetzt wurden die Könige mal abgestraft und das wird bestimmt nicht für Ruhe sorgen, daher denke ich, dass es Montag abwärts geht.
Was denkt ihr was passieren würde, wenn die Chinesen einen Teil ihrer Dollar-Reserven veräußern? Das Ausmaß kann ich kaum vorhersehen, aber mich würde eure Meinung interessieren
Aber würde mich schon sehr wundern, wenn die 6000 fallen werden
Für Aktienbesitzer natürlich nicht so toll, aber langfristig halte ich das nicht einmal für das schlechteste, wenn die Schuldenstaatengemeinschaft vielleicht mal anfangen muss umzudenken. Dazu gehören für mich ganz oben auch die USA.
Ich vermute, dass in der nächsten Woche auch noch zumindest eine andere Ratingagentur mitziehen wird.