Tschüss Maxhütte!
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Eröffnet am: | 16.09.02 13:41 | von: Dr.UdoBroem. | Anzahl Beiträge: | 5 |
Neuester Beitrag: | 16.09.02 13:54 | von: TD714788 | Leser gesamt: | 790 |
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Sulzbach-Rosenberg, 16. Sep (Reuters) - Nach jahrelangen vergeblichen Rettungsversuchen stellt die Oberpfälzer Maxhütte in der kommenden Woche endgültig ihren Betrieb ein.
Der 24. September werde der letzte Arbeitstag für die rund 800 Beschäftigten sein, teilte der Betriebsrat am Montag in Sulzbach-Rosenberg mit. Das Land Bayern hatte sich vergeblich für eine Rettung des Traditionsunternehmens stark gemacht, das bereits 1999 Konkurs angemeldet hatte. Jahrelange Verhandlungen mit Investoren brachten aber keine Lösung. Abgesehen von der schlechten Marktlage fehlte es vor allem an Geld für dringend benötigte Reparatur- und Umweltmaßnahmen. Die Mitarbeiter können für zwei Jahre in eine Beschäftigungsgesellschaft wechseln.
Aufstieg und Niedergang der Maxhütte
Eine Chronologie der Ereignisse
Sulzbach-Rosenberg (dpa) - Seit der Stahlkrise im Jahr 1975 hat
das größte süddeutsche Eisenwerk, die Maxhütte, mit
Schwierigkeiten zu kämpfen. Trotz Förderung durch die
bayerische Regierung konnte das Oberpfälzer Unternehmen die
Probleme bislang nicht meistern. Die Chronologie der
Ereignisse:
1853: Gründung der Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte
1977: Die Duisburger Klöckner-Werke AG übernimmt den letzten
großen Montanbetrieb in Ostbayern von der Flick-Gruppe.
1987: Der Freistaat Bayern kauft zur Rettung des Unternehmens
Firmengrundstücke für 52 Millionen DM. Dennoch stellt die Maxhütte
wenige Monate später Konkursantrag, 4500 Mitarbeiter sind
betroffen.
1988: Der Freistaat kündigt an, sich mit 45 Prozent an der
Auffanggesellschaft Neue Maxhütte (NMH) zu beteiligen. Die EU-
Kommission billigt dies.
1994: Bayern will seine Beteiligung aufgeben. Die Anteile sollen an den
oberbayerischen Unternehmer Max Aicher gehen, der bereits 44
Prozent kontrolliert. Die EU verhindert dies: Die «Staats-Mitgift» von
200 Millionen DM sei eine unzulässige Subvention.
NOVEMBER 1998: Die Geschäftsführer der NMH Stahlwerke
GmbH melden Konkurs und Vergleich an. Wenige Tage später wird
auch für das Tochterunternehmen Rohrwerk Neue Maxhütte GmbH
Vergleich beantragt. Rund 1500 Beschäftigte sind betroffen.
DEZEMBER 1999: Eine Übernahme der Maxhütte durch den
niedersächsischen Stahlunternehmer Jürgen Großmann
(Georgsmarienhütte) scheitert am Widerstand von Alteigentümer
Aicher, der das Rohrwerk behalten möchte.
MÄRZ 2000: Nach Vermittlung durch die Staatsregierung verkündet
Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) bei einer
Betriebsversammlung vor den Maxhütte-Arbeitern die Rettung des fast
150 Jahre alten Betriebes.
MAI 2000: Die Übernahme der Maxhütte durch Großmann scheitert
erneut. Der Konkursverwalter muss nun das Werk nach dem
Insolvenzrecht verkaufen. Er bereitet ein offenes Bieterverfahren vor.
AUGUST 2000: Die Maxhütte soll nach einer Entscheidung des
Gläubigerausschusses aufgeteilt werden. Für das Rohrwerk wurde ein
Angebot einer Tochterfirma des Maxhütte-Alteigentümers Max Aicher
angenommen. Unter der neuen Führung schreibt das Rohrwerk 2001
wieder schwarze Zahlen.
NOVEMBER 2001: Das Stahlwerk soll mit einem
Sanierungstarifvertrag vor dem Aus bewahrt werden. Die Belegschaft
verzichtet unter anderem auf das Weihnachtsgeld.
FEBRUAR 2002: Eine kanadische Investorengruppe meldet Interesse
an einer Übernahme des Stahlwerks an. Auch eine deutsch-italienische
Investorengruppe hatte zuvor Interesse bekundet.
JUNI 2002: Alle ernsthaften Verhandlungen sind gescheitert. Von Juli
an soll das traditionsreiche Stahlwerk schrittweise stillgelegt werden.
eine andere sache ist eine 400 millionen bürgschaft für die mob. (würg den bürgen)