Totgesagte leben Länger
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 01.09.10 14:09 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.05 11:39 | von: de Sade | Anzahl Beiträge: | 25 |
Neuester Beitrag: | 01.09.10 14:09 | von: cyphyte | Leser gesamt: | 20.269 |
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Neuer Aufsichtsrat vermutet Geldinstitute als Verursacher der m+s-Pleite
Niedernberg. (Kreis Miltenberg). Die Aktionäre von m+s haben am Donnerstag einen neuen Aufsichtsrat gewählt. Sie bestimmten den ehemaligen Finanzvorstand der Aktiengesellschaft, Claus-Rainer Schulze-Oberländer, sowie die beiden Rechtsanwälte Fedor Brunner und Dr. Daniel Schütze. Ziel aller ist es, Licht ins Dunkel der m+s-Insolvenz zu bringen.
10 Uhr: In diesem Moment soll die außerordentliche Hauptversammlung der m+s-Elektronik in der Niedernberger Schulturnhalle beginnen. Doch stauen sich einige hundert Aktionäre vor dem Eingang. 500 müssen an der Einlasskontrolle vorbei.
Es ist fünf nach elf. Die, die schon vor eineinhalb Stunden hereingekommen waren, sind sauer: »Was bilden die sich eigentlich ein?« Von Pfiffen begleitet, macht sich eine Aktionärin Luft. Den Grund für die Panne erläutert der Noch-Vorsitzende des Aufsichtsrats, Rainer Rüngeler: Die Banken haben die Stimmrechte nur mangelhaft übermittelt. Das bedeutet: Es muss telefoniert werden mit den Geldinstituten, die müssen eine Bestätigung schicken. Denn wer mehrere hundert Kilometer gefahren ist, um teilzunehmen, möchte auch mit abstimmen.
Was läuft im Hintergrund
Als es dann endlich mit gut anderthalb stündiger Verspätung los geht, sorgt Rüngeler für weitere Unmutsbekundungen: Er kenne zwar ehemalige m+s-Mitarbeiter, habe aber sonst nichts mit m+s zu tun. Auskünfte? Fehlanzeige. Sylvia Mahr, Frau des Firmengründers Hans-Ulrich Mahr, besitzt 26 Prozent der Aktien, hat auf ihre Kosten eingeladen (wir berichteten am 2. September). Von einem sechsstelligen Betrag wird in der Halle gemunkelt, den sie sich das Ganze hat kosten lassen. Sie will wissen, was derzeit im Hintergrund läuft. Das eint sie mit den anderen Aktionären. Doch wie an Informationen kommen, wenn der Insolvenzverwalter kraft Gesetzes keine Auskunft geben darf? Die Veranstaltung entwickelt sich zu einer Nachhilfestunde in Aktienrecht.
Der Jurist Dr. Horst Schlüchter von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DWS) meldet sich aus dem Publikum zu Wort, erklärt, wie die Aktionäre Auskunft bekommen können: Jeder Anteilseigner habe die Möglichkeit, beim Insolvenzgericht Akteneinsicht zu beantragen. Den Insolvenzverwalter Dr. Werner zum Sprechen zu bringen, gehe nicht. Der dürfe im laufenden Verfahren nur dem Insolvenzgericht berichten. So verhallt der Ruf »Der müsste mit der Polizei hergebracht werden« folgenlos im Raum.
Warum neuen Aufsichtsrat wählen?
Weitere Frage aus dem Publikum: »Warum sollen wir einen neuen Aufsichtsrat wählen«? Dazu Firmengründer Hans-Ulrich Mahr: »Wir Aktionäre sind ziemlich rechtlos.« Zwischenruf: »Alles Gauner.« »Richtig«, bestätigt Mahr. »Wir brauchen einen neuen Vorstand, der auch die Interessen der Aktionäre vertritt.« Weitere Wünsche: Vertreter der Kleinaktionäre sollen in den Vorstand berufen werden. Das würde bedeuten: Der Vorstand müsste von drei auf sechs Personen erweitert werden. Der Vorschlag scheitert. Er hätte bereits in der Einladung formuliert werden müssen.
31,56 Millionen Aktien sind ausgegeben, 18,34 Millionen sitzen in der Turnhalle, rund 18 Millionen davon halten die Familien der Firmengründer Mahr und Stripp. Das Ergebnis der Wahl ist keine Überraschung: 99,65 Prozent stimmen für den neuen Vorstand.
Zuvor stellen sich die drei Kandidaten vor. Claus-Rainer Schulze-Oberländer erklärt, damals bei m+s fristlos gekündigt worden zu sein. Ein Gericht habe die Unrechtmäßigkeit inzwischen bestätigt. Er habe sich nichts zu Schulden kommen lassen. Die Außenstände allein der Commerzbank hätten Ende 2001 15 Millionen Euro betragen. »Wenn fristgerecht gezahlt worden wäre, dann hätte m+s keinen Insolvenzantrag stellen müssen.«
Seit April 2001 sei ein Umstrukturierungsprogramm umgesetzt worden, das auch schon zu greifen begonnen hatte. Im ersten Quartal habe der Geschäftsbericht nach Sonderabschreibungen ein Minus von sechs Millionen Euro ausgewiesen. Schulze-Oberländer bezeichnet den Betrag angesichts eines Firmenwerts von 243 Millionen Euro als »lächerlich«. Das Unternehmen sei auch noch gegen Jahresende »in Ordnung« gewesen. Doch dann habe der Sanierer die Veröffentlichung eines Prüfungsberichts verhindert, in dem der Halbjahresabschluss Oktober 2001 eine positive Entwicklung habe erkennen lassen. Damit stieg der Druck auf Hans-Ulrich Mahr und er verpfändete die 243 Millionen Euro für eine Kreditlinie von 23,4 Millionen Euro. »Entweder ich mach's, oder wir stellen die Kredite sofort auf Null«, schildert dieser das Dilemma, in dem er steckte.
Alle arbeiten ohne Bezahlung
Der Frankfurter Rechtsanwalt Dr. Daniel Schütze ist nach eigenen Angaben spezialisiert auf Insolvenzrecht und verspricht den Aktionären: »Ich gehe gegen den Insolvenzverwalter und die Banken vor.« Auch der Dritte im Bunde, Rechtsanwalt Fedor Brunner aus Berlin, versichert, umsonst zu arbeiten. Seitens des Insolvenzverwalters nämlich gebe es kein Geld. Das sei ausschließlich den Gläubigern vorbehalten. Keiner der Aufsichtsräte nährt die Hoffnung einiger Aktionäre, jemals wieder an ihr Geld zu kommen. Stellvertretend für alle, die verloren haben, spricht ein Rentner über seinen Kapital-Einsatz. Das Geld sollte ihm einmal den Ruhestand verschönern. Verspielt.
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19.9.2005
Insolvente m+s Elektronik: Gründer Mahr geht in die Offensive
" Totgesagte leben länger" ! So überschrieb die Süddeutsche Zeitung (SZ) am Wochenende einen Artikel über eine Firma, von der man allegmein dachte, dass es sie schon lange nicht mehr gäbe. Die Rede ist von der m+s Elektronik AG in Niedernberg. Das Unternehmen, einstmals eines der größten Systemhäuser in Deutschland, musste im Jahr 2001 Insolvenz anmelden. Seitdem wird das Unternehmen unter der Führung durch den Insolvenzverwalter Werner Schreiber liquidiert.
Doch nun kommt Bewegung in die Sache. Wie die SZ berichtet, hat Sylvia Mahr, die Frau von m+s-Gründer und Hans-Ulrich Mahr, als Aktionärin des Unternehmens eine Hauptversammlung einberufen, die in Niedernberg nicht nur tatsächlich auch stattfand, sondern zu der auch etwa 500 -+s-Aktionäre anreisten (Insolvenzverwalter Schreiber aber blieb der Veranstaltung fern). Die Hauptversammlung wählte nicht nur einen neuen Aufsichtsrat, sondern einen neuen Vorstand, und zwar mit Hans-Ulrich Mahr einen alten Bekannten. Worum geht es? Nach dem Zeitungsartikel wollen Aufsichtsrat und Vorstand " das bisherige Treiben des Insolvenzverwalters und der Banken-Gruppe überprüfen und nach möglichen Anspruchsgrundlagen suchen" .
Im Zentrum der Ermittlungen steht Insolvenzverwalter Schreiber. Es soll unter anderem untersucht werden, ob Schreiber in den vergangenen Jahren Vermögen der Firma verschleudert, als er Beteiligungen abtrennte. Auch die Rolle der Banken - unter anderem Deutsche Bank, Commerzbank und DZ-Bank - soll geklärt werden. In einem Fernsehbeitrag hatte Hans-Ulrich Mahr vor Monaten bereits den Banken eine wesentliche Schuld am Untergang des Unternehmens gegeben.
Eine Wiederbelebung des ehemaligen Systemhauses mit damals einer Milliarde DM Umsatz und 1.800 Mitarbeitern glaubt aber niemand, und dies ist auch nicht das Ziel der Aktion. Vielmehr geht es darum, das Massevermögen für die Aktionäre zu mehren.
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Zusätzliche Informationsquellen:
http://www.computerpartner.de/unternehmenundmaerkte/200244/i...
http://www.mus.de ( Firmenhompage )
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Fazit: Da ich selbst in dem Unternehmen gearbeitet habe kann ich bestätigen das das Unternehmen genügend Aufträge hatte.Tatsache ist aber das Anfang Dezember 2001 schon ersatzteile nicht mehr bestellt werden konnten und Reperaturen der Rechner nur durch ausschlachten der gesunden Rechner durchgeführt werden konnten,sollten noch werte vorhanden sein begründen sich diese einzig auf das Handeln der Banken gegenüber M&S man sollte aber wissen das keine Bank verflichtet ist einem gesunden Unternehmen Kredite zu gewähren so das eher davon ausgegangen werden kann das gekränkte Firmengründer die immerhin 20 Jahre ihres Lebens für die Firme gearbeit haben sich rächen wollen,
außerdem wurden in der Firma viele Fehler gemacht,gute Gehälter + Überstunden wurden gezahlt außerdem wurde das ( Dienst-)Unternehmen in eine Hochlohnregion (Nordbayern) ausgebaut.
Das Geld von der Emmission der Aktien wurde in Firmenübernahmen gesteckt statt in gesundes Wachstum,dies wurde gemacht um Kunden wie Compaq zu halten.
Wehr zufiel Geld hat sollte mit M&S spekulieren ,man sollte sich aber klar sein das ein endgültiges Urteil erst in 5-7 Jahren zu erwarten ist.
Moderation
Zeitpunkt: 21.02.07 10:14
Aktion: Forumswechsel
Kommentar: Wechsel des Forums
Zeitpunkt: 21.02.07 10:14
Aktion: Forumswechsel
Kommentar: Wechsel des Forums
Mit freundlichen Grüßen
Insolvenzinvestor
Wie hoch ist denn der Verlustvortrag von M+S?
Die Briefseite ist fast leer!
Ich habe mir gestern 50000 Stück zugelegt, die in Frankfurt für 0,069 angeboten wurden. Aus Unachtsamkeit habe ich dann aber auf den Börsenplatz XETRA gedrückt und dann bekam ich 2000 Stück für 0,069 und 48000 musste ich für 0,088 Euro nehmen. Ist das möglich, dass zwischen XETRA und Frankfurt so ein großer Unterschied ist?
... ist aber nur ein Gedankenspiel... :-)
Ich denke das die Anlage reichlich risikobehaftet ist; darüber ist sich wohl jeder im Klaren.