Thesen zum TK-Markt
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Eröffnet am: | 09.08.02 17:18 | von: carptor | Anzahl Beiträge: | 1 |
Neuester Beitrag: | 09.08.02 17:18 | von: carptor | Leser gesamt: | 2.425 |
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* Fundamentale Strukturprobleme belasten die Branche
* Anwendungs- und Kundenpotenziale müssen ausgeschöpft werden
* Geschäftsprozessoptimierung für die Kunden rückt in den
Mittelpunkt
Sieben Thesen zur weiteren Entwicklung des
Telekommunikationsmarktes
1. Die Überkapazitäten im Festnetz werden sich längerfristig nicht
ändern. Investitionen der Netzbetreiber in die Infrastruktur bleiben
gering. Die leichte konjunkturelle Erholung bringt angeschlagenen
Infrastrukturausrüstern kaum Erleichterung.
2. Die wachstumsverwöhnten Mobilfunkbetreiber sehen Marktsättigung
und dünnen Margen entgegen. Die kostspieligen UMTS-Lizenzen bringen
kurzfristig keinen Return on Investment. Die Etablierung von UMTS als
Massenmarkt zögert sich weiter hinaus.
3. Die Telekommunikationsmärkte wandeln sich. An die Stelle des
Verkäufermarktes tritt in Zukunft ein durch das Verhalten des Käufers
geprägter Markt. Die Technik rückt in den Hintergrund. Für den Kunden
liegt der Wert künftig nicht mehr im Netz sondern in der Anwendung.
Für alle Markt-Player steht damit die Ausschöpfung der Anwendungs-
und Kundenpotenziale im Vordergrund.
4. Die Nachfrage verschiebt sich von proprietären Lösungen für
Großunternehmen rasant zu stark standardisierten Produktangeboten für
den Mittelstand. Daraus ergeben sich völlig neue Anforderungen an den
Vertrieb. Dienstebetreiber können sich entlang der
Wertschöpfungskette neu positionieren.
5. Festnetz- und Mobilfunkbetreiber müssen das Kundenverständnis
erhöhen, die Kundenansprache zielgruppenspezifischer ausrichten,
Preiselastizitäten und Bedarfsunterschiede in einzelnen
Kundensegmenten optimal ansteuern. Gleichwohl gilt es, die
Kerngeschäfte Connectivity und Voice durch das Angebot von
Komplettlösungen zu erweitern, um die Geschäftsprozesse der Kunden zu
optimieren.
6. Bei den Infrastrukturausrüstern rückt das Projektgeschäft in
den Mittelpunkt. Sie müssen sich weg vom reinen Hardwareverkauf hin
zum "Consultative Selling" entwickeln. Neben der Realisierung von
Komplettlösungen sind auch Outsourcing-Modelle denkbar.
7. Für alle Markt-Player wird Beratung zum zentralen Thema. Der
Aufbau entsprechender Fähigkeiten ist kostspielig und schwierig.
Verstärkte Kooperationen mit oder Übernahmen von Systemintegratoren
sind absehbar.
Mercer Management Consulting
Mercer Management Consulting ist Teil der Mercer Consulting Group,
New York, einer der führenden internationalen
Management-Unternehmensberatungen mit 160 Büros in 40 Ländern.
Weltweit erwirtschaften 15.000 Mitarbeiter einen Umsatz von 2,5 Mrd.
Euro. Die Büros in München und Frankfurt tragen mit 300 Mitarbeitern
zu diesem Erfolg bei.