Tenaris - noch ein Röhrenhersteller mit explodiere
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 24.04.21 23:50 | ||||
Eröffnet am: | 24.04.06 14:41 | von: FredoTorped. | Anzahl Beiträge: | 10 |
Neuester Beitrag: | 24.04.21 23:50 | von: Jessikagnqga | Leser gesamt: | 10.862 |
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Im Thread von Vallourec http://www1.ariva.de/board/252363?secu=88680 brachte mich Poster Areerat auf einen weiteren Röhrenhersteller mit Super-Kursentwicklung: Tenaris
Die von Areerat ausgegrabene Info ist recht umfassen. Ich kopiere sie hier rein und hoffe weitere positive Resonanz. (Areerat, ich hoffe du hast nichts dagegen).
Vielleicht finden sich weitere solide Unternehmen (Röhren, Maschinen, Anlagen, Raffineriebau, ...), die von den steigenden Ölpreisen stark profitieren und noch niciht, wie die Solarbranch im Mittelpunkt der Diskussionen stehen.
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Stahlröhren
Tenaris-Aktie auf dem Weg nach oben
Tenaris-Produktion in Argentinien
21. April 2006
Die erfolgreichste Aktie an Italiens Börse war in den vergangenen zwölf Monaten ein Wert, der hierzulande fast unbekannt ist: Der Stahlröhrenhersteller Tenaris legte in einem Jahr an der Mailänder Börse etwa 300 Prozent zu.
Der jüngste Kick kam wohl von den im März vorgelegten Geschäftszahlen für das vergangene Jahr, die sehr erfreulich ausfielen: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 63 Prozent, der Nettogewinn sogar um 72 Prozent.
Zulieferer für die Öl- und Gasindustrie
Vorbereitung zum Transport in Brasilien
Text zur Anzeige gekürzt. Gesamtes Posting anzeigen...
Tenaris ist neben Vallourec & Mannesmann Tubes der weltweit führende Hersteller von nahtlosen Stahlröhren. Das Unternehmen bezeichnet sich als Weltmarktführer für diese Röhren im Bereich der Öl- und Gasindustrie. Außerdem sei man regional führender Anbieter von geschweißten Röhren für Öl- und Gaspipelines in Südamerika. Zu den Kunden gehören neben der Ölindustrie auch die Maschinenbau- und die Automobilbranche. In Italien ist Tenaris über die Tochter Dalmine auch als Energieunternehmen tätig.
Tenaris beschäftigt 17.500 Angestellte in der Zentrale in Luxemburg und Werken in Argentinien, Brasilien, Kanada, Italien, Japan, Mexiko, Rumänien und Venezuela. Chef des Unternehmens ist Paolo Rocca, dessen Familie auch den argentinischen Stahl- und Anlagenbaukonzern Techint kontrolliert (siehe Unternehmensporträt: Der argentinische Techint-Konzern jongliert mit der Macht).
Der Gewinn ist förmlich explodiert
Den Umsatz hat Tenaris in den Jahren 2003 bis 2005 auf gut 6,7 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Der Nettogewinn explodierte in diesen beiden Jahren förmlich von 222 Millionen auf 1,4 Milliarden Dollar. Nahtlose Stahlrohre machten 2005 gut drei Viertel des Geschäftes aus, gefolgt von geschweißten Stahlrohren mit 13 Prozent Umsatzanteil. Das Energiegeschäft trägt acht Prozent zum Umsatz bei.
Der Umsatz Nordamerika, dem mit Abstand wichtigsten Markt für Tenaris, legte 2005 im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent zu, in Südamerika beträgt das Plus sogar 15 Prozent. Am stärksten wuchs aber das Geschäft im Nahen Osten und Afrika (plus 24 Prozent). Mit einem Minus von jeweils rund zwei Prozent sind die Umsätze in Europa und im Fernen Osten leicht rückläufig.
Chancen für weiteres Wachstum stehen nicht schlecht
Erfreulich ist nicht nur die Geschäftsentwicklung, sondern auch der Chart. 2003 war die Aktie noch für zwei Euro zu haben, am Freitag kostete das Papier 18,15 Euro. Die amerikanischen Aktienzertifikate (ADR) des Unternehmens mit der Isin US88031M1099 werden auch in Deutschland gehandelt. Diese erreichten - parallel zur Aktie - am Donnerstag ein neues Rekordhoch von 180,53 Euro. Am Freitag notierte das Papier bei 178,50 Euro. Der Aufwärtstrend ist intakt.
Allerdings ist die Aktie nicht mehr ganz billig: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) beträgt auf Basis der Gewinnschätzung für dieses Jahr 15,1 und für das kommende Jahr 14,9. Viele andere Stahlaktien sind um einiges niedriger bewertet.
Doch Tenaris darf nicht nur als Stahlhersteller gesehen werden, sondern ein Stück weit auch als Ölausrüster. Darum wird die Aktie das absehbare Ende des Stahlbooms besser verkraften dürfen als manch anderes Stahlunternehmen. Weil die Ölausrüster weiterhin ein gutes Geschäft erwarten, scheinen die Chancen für weiteres Wachstum nicht schlecht zu sein.
Da ich tagsüber knechten darf, habe ich wenig Gelegenheit zu posten, daher bin ich natürlich mit dem Thread einverstanden.
Hier noch ein paar Infos
Erwachende Riesen (5)
Der argentinische Techint-Konzern jongliert mit der Macht
Techint kocht auch Stahl
29. Dezember 2004
Auf der ganzen Welt agierende Unternehmen sind in Südamerika noch dünn gesät. Der argentinische Stahl- und Anlagenbaukonzern Techint gehört zu den wenigen Unternehmen Südamerikas, die international Gewicht haben.
Die meisten Industrieunternehmen in Argentinien und anderen Ländern der Region sind während der Periode der wirtschaftspolitisch geförderten Importsubstitution in den fünfziger bis siebziger Jahren entstanden. Als sich der Subkontinent in den achtziger und besonders in den neunziger Jahren für den ausländischen Wettbewerb öffnete, waren viele der hinter hohen Zollmauern gezüchteten Industrieunternehmen kaum in der Lage, gegen die internationale Konkurrenz zu bestehen.
Die meisten der 500 größten Unternehmen in ausländischem Besitz
Zahlreiche Betriebe mußten schließen. Oder sie wurden von ausländischen Unternehmen übernommen. Die Auslandskonzerne nutzten vorhandene Strukturen und lokal etablierte Marken, um den südamerikanischen Markt im Handstreich zu erobern. In Argentinien befanden sich am Ende der neunziger Jahre bereits zwei Drittel der 500 größten Unternehmen in ausländischem Besitz. Die Globalisierung war in Argentinien deshalb ein eher passiver Prozeß. Die meisten heimischen Unternehmen konnten sich bestenfalls mit defensiven Maßnahmen halbwegs über Wasser halten. Nur wenigen gelang es, die Marktöffnung offensiv für das eigene Wachstum über die Grenzen hinaus zu nutzen.
Der von der argentinisch-italienischen Familie Rocca dominierte Techint-Konzern gehört zu den wenigen Unternehmen, denen nicht nur eine erfolgreiche Anpassung an den Wettbewerb, sondern auch eine aggressive Internationalisierung ihres Geschäftes gelungen ist. Techints Kerngeschäft ist Stahl. Seine Werke in Argentinien, Brasilien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Rumänien und Venezuela haben eine Gesamtkapazität für 10,7 Millionen Tonnen fertiger Stahlprodukte. Das Flaggschiff des Konzerns, das Unternehmen Tenaris, ist neben Vallourec & Mannesmann Tubes SA der weltweit führende Hersteller von nahtlosen Stahlrohren.
Stahl, Industrieanlagen und Infrastrukturprojekte
Andere Techint-Gesellschaften haben eine starke Position beim Bau von Industrieanlagen und Infrastrukturprojekten. Niederlassungen in Brasilien, China, Italien, Deutschland und in den Vereinigten Staaten liefern Technologie für Stahlwerke und Chemieanlagen. Mehr als 70.000 Kilometer Öl- und Gasleitungen hat Techint auf der Welt gebaut. Ob über 5000 Meter hohe Andenpässe oder durch den Regenwald - vielfach waren es spektakuläre Projekte, welche die Bewunderung von Ingenieuren, häufig allerdings auch die Kritik von Umweltschützern hervorgerufen haben. Zu den größten Herausforderungen der jüngeren Zeit gehörte die Konstruktion einer 1.300 Kilometer langen Pipeline, die das riesige Gasfeld Camisea im peruanischen Amazonasurwald mit der Hauptstadt Lima sowie mit dem Flüssiggas-Verladehafen Pisco am Pazifik verbindet.
In mehr als einhundert Gesellschaften beschäftigt Techint heute rund 39.000 Mitarbeiter. In fast dreißig Ländern ist der Konzern vertreten. Den Gruppenumsatz gibt Techint mit etwa 8,5 Milliarden Dollar pro Jahr an (einschließlich nichtkonsolidierter Unternehmen), davon entfallen 3,2 Milliarden auf Tenaris.
Italienische Wurzeln
Auch Techint hat seine Anfänge in der Zeit der von General Juan Domingo Perón vorangetriebenen Importsubstitution gemacht. Der aus Mailand stammende Firmengründer Augustino Rocca war nach dem Zweiten Weltkrieg nach Argentinien gekommen. Im faschistischen Italien der dreißiger Jahre hatte es Rocca unter Benito Mussolini erst zum Chef des Stahlwerks Dalmine und schließlich zum obersten Verwalter der gesamten Stahlindustrie gebracht. Gleich nach Kriegsende 1945 gründete der Ingenieur die "Compagnia Tecnica Internazionale", bald nur noch Techint genannt. Techint baute zunächst Öl- und Gasleitungen in Argentinien und Brasilien, bald auch Kraftwerke und Stromleitungen. Mitte der fünfziger Jahre begann Techint mit dem Stahlwerk Siderca im Norden der Provinz Buenos Aires die Produktion von nahtlosen Röhren für die Erdöl- und -gasindustrie.
Beste Beziehungen zur staatlichen Macht, ob zu Militärdiktatoren oder demokratischen Regierungen, waren und sind für Techint (wie auch für andere Großunternehmen in Argentinien) eine wesentliche Voraussetzung für den Geschäftserfolg. Techint wurde zu einem Paradebeispiel für die sogenannte "Patria Contratista", jener Gruppe argentinischer Unternehmen, die vor allem durch Staatsaufträge ihr Geschäft machten. Meist war die Auftragsvergabe wenig transparent, ebenso häufig dürfte der Staat überhöhte Preise an seine Stammlieferanten bezahlt haben.
Als Präsident Carlos Menem in den neunziger Jahren die lokalen Märkte öffnete und fast alle Staatsunternehmen privatisierte, reagierten die Roccas schnell. Techint übernahm vom Staat das größte Stahlunternehmen des Landes und wurde damit auch zum Marktführer für Flachstahlerzeugnisse. Ferner engagierte sich der Konzern bei verschiedenen Infrastruktur-Privatisierungen. Techint erwarb Konzessionen für Mautstraßen und Eisenbahnen, Gasleitungen und Telekommunikationsnetze. Gleichzeitig vollzog der Konzern eine aggressive Expansion auf dem Weltmarkt für Öl- und Gasfeldrohre.
Nur ein Viertel des Umsatzes wird in Südamerika gemacht
Diese Schritte kamen genau zur richtigen Zeit. Techint-Siderca erwarb die Kontrolle von ausländischen Konkurrenten, als der Ölpreis auf Tiefstände sank und der damals an den Dollar gebundene Peso ungewöhnlich stark war. Im Jahr 2002 wurden die Unternehmen Siderca (Argentinien), Tamsa (Mexiko), Dalmine (Italien) sowie weitere erworbene Stahlunternehmen in Brasilien, Kanada und Japan in der neuen Gesellschaft Tenaris gebündelt. Gerade rechtzeitig, um vom gegenwärtigen Boom bei Öl und Stahl auf globaler Basis zu profitieren. Im Juli 2004 erwarb Tenaris die Kapitalmehrheit an dem rumänischen Unternehmen S. C. Silcotub S.A., das kleine nahtlose Röhren herstellt und das Angebot der italienischen Dalmine auf dem europäischen Markt ergänzt.
Nur noch ein Viertel des Tenaris-Umsatzes entfällt auf Südamerika. Die im Dezember 2002 erstmals an der Börse von New York (neben Mailand, Buenos Aires und Mexiko) notierte Aktie hat ihren Wert seither mehr als verdreifacht, der Börsenwert von Tenaris erreicht inzwischen immerhin rund sechs Milliarden Dollar. Der heutige Techint-Chef Paulo Rocca, ein Enkel des Firmengründers, ist laut einer Umfrage der Zeitschrift "Apertura" unter 200 argentinischen Führungskräften der einflußreichste Unternehmer Argentiniens. Rocca verkörpert wie kein anderer die "nationale Bourgeoisie", die Argentiniens Staatspräsident Néstor Kirchner gerne wieder stärken möchte, um den ungeliebten Einfluß der ausländischen Unternehmen zurückzudrängen. Zum fünfzigjährigen Jubiläum des Stahlwerks Siderca konnte Rocca dem Staatschef kürzlich vermelden: "Heute sind wir endlich Protagonisten der Globalisierung - und nicht deren Opfer."
Text: mos., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.12.2004, Nr. 304 / Seite 17
Bildmaterial: picture-alliance / dpa/dpaweb
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FAZ.NET-Serie: Erwachende Riesen
Der Trend weist ja keine Makel auf und nach deinem Tip von gestern, Arrerat, hätte es bis heute schon mehr als die Bankgebühren gebracht.
Bin allerdings z.Z. voll in anderen Werten investiert und müßte erst mal sehen, was ich dafür rauskegele.
Gruß
FredoTorpedo
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