Täuschungsvorwurf gegen Bundespräsident Wulff
Jeder Bundespräsident hat sich bisher sein Motto und Betätigungsfeld gesucht. Und Wulff geht es wohl um die Abschaffung der Korruption und Vorteilsnahme.
Es muss doch wohl möglich sein, auch im Amt Freunde zu haben.
Untreue/Vorteilsannahme/Vermögensschaden können nicht festgestellt werden, wurde aber auch nicht geprüft, da Wertgutachten und Kreditbedingungen Sache der Bank wären...
Für Untreue müsse eine gravierende und evidente Pflichtverletzung des Vorstands oder der Mitarbeiter des Kreditinstituts vorliegen, beispielsweise bei der Prüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse des Kreditnehmers. Wulff habe seine wirtschaftlichen Verhältnisse jedoch offengelegt, zudem sei ein vor Abschluss des Kreditvertrages ein Wertgutachten über die Immobilien eingeholt worden. Der Bank sei auch kein Vermögensschaden entstanden. Zu welchen Bedingungen ein Kreditinstitut ein Darlehen gewährt unterliege grundsätzlich nicht der Nachprüfung durch die Staatsanwaltschaft, teilte die Behörde weiter mit. Bei dem in mehreren Anzeigen erhobenen Vorwurf der Vorteilsgewährung oder Vorteilsannahme handele es sich "um bloße Vermutungen".
http://www.stern.de/politik/deutschland/...-ermittlungen-1775076.html
http://www.ariva.de/forum/...-Merci-Monsieur-Karl-457390#jump12652356
Die Phantomdebatte, die die FAZ meint, ist nicht die Debatte um die Affären von Wulff, sondern die Debatte um den Wahlmodus des Bundespräsidenten.
Aber gut, ich sehe sowieso viele Dinge anders als Du.
Kannst du mir die Aussage der Stuttgarter Staatsanwaltschaft erläutern?
Auch 0% Zins wäre für sie kein Grund gewesen zu ermitteln. So verstehe ich die Begründung jedenfalls.
grundsätzlich bedeutet juristisch gesehen vom Grundsatz her in der Bedeutung von im Prinzip, in der Regel (Ausnahmen sind möglich), während es in der Umgangssprache eher in der Bedeutung immer, aus Prinzip (keine Ausnahmen) verwendet wird. Hierfür findet sich in deutschen Gesetzen meist stets. In der sonstigen Rechtssprache (Urteile, Kommentarliteratur, Schrifttum) ist der Gegenbegriff generell, was bedeutet, dass keine Ausnahmen möglich sind.
...
http://de.wikipedia.org/wiki/Grundsätzlich
Ob sie ihr grundsätzliches Vorgehen bei -10, -20 oder -100% überdenken würden?
Negative Zinsen kommen ja durchaus vor in Deutschland.
Wie es aussieht hat Wulff sein Betätigungsfeld für die Amtszeit gefunden.
Auch gutachten, dass die BW-Bank dabei nicht mehr auf ihre Kosten gekommen ist, lassen die Staatsanwaltschaft nicht vom Grundaz abweichen und eine Ausnahme machen.
Die Bedingungen wurden nicht geprüft. Sagt die Staatsanwaltschaft.
Ist doch logo, dass es dann keine Ermittlung oder Anklage geben kann.
Wie gesagt: Wenn der Vorteil nicht geprüft wird, dann kann es künftig keine Vorteilsnahme mehr geben. Alles Freunde, alles gut.
Amigo-Präsident Wulff hat seine Aufgabe und Ausstrahlung gefunden.
aber ist wahrscheinlich ein Irrtum meinerseits
;-)
schön, daß du nochmal mit dem Gutachten kommst; von welchem Finanzexperten war das nochmal?
Und schenken macht Freude, zumal unter Freunden.
Und wenn der Staatsanwalt dann das für grundsätzlich ok hält und Bedingungen nicht prüfen wird (kann nur mal in Aussnahmefällen passieren), dann wird bei uns Vorteilsnahme und Korruption gegen 0 zurückgehen. Die Maßstäbe sind definiert und Beispielgebend durch Wulff. Das finde ich durchaus angemessen für einen Bundespräsidenten. Für sowas steht ja seine Autorität.
Und wer Gegner/Feinden einen Vorteil gewährt ist es selber schuld. Den richtigen Freund in Amt und Behörden, dann geht das grundsätzlich klar.
Gut die Grundsätze neu zu definieren. Mehr Zeit für Freunde, mehr Geschenke von Freunden. Das muss auch im ÖD und in der Politik möglich sein.
Das noble Wort Freundschaftsdienst kommt so richtig zu Ehren, für die Dienstleister in Amt und Würden.
Der Vortrag einzelner Anzeigeerstatter, die Bank hätte einen vorteilhafteren Vertrag mit einem höheren Zinssatz anstreben müssen, lässt außer Acht, dass die wirtschaftliche Entscheidung eines Kreditinstituts, zu welchen Bedingungen es ein Darlehen gewährt, grundsätzlich nicht der Nachprüfung durch die Staatsanwaltschaft unterliegt. Die Staatsanwaltschaft kann erst dann Ermittlungen anstellen, wenn Anhaltspunkte dafür vorliegen, die die Entscheidung der Bank unvertretbar erscheinen lassen. Dies ist vorliegend nicht der Fall.
link zur ungekürzten Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft:
http://www.staatsanwaltschaft-stuttgart.de/...index.html?ROOT=1177700
Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft kann der Kreditvertrag also entgegen der Gutachten als vertretbare Entscheidung der BW-Bank angesehen werden.
Wirft kein gutes Licht auf die Finanzexperten
In einer aktuellen Stunde im niedersächsischen Landtag hat CDU-Vorsitzender Thümler die Rückkehr zu einer sachlichen Diskussion angemahnt. Eine echte Klärung der noch offenen Fragen blieb erst einmal aus.
Im niedersächsischen Landtag stand heute die Kredit-Affäre von Bundespräsident Christian Wulff auf der Tagesordnung einer Aktuellen Stunde. SPD und Grüne sind der Ansicht, dass Wulff durch die Inanspruchnahme eines Kredits bei der Unternehmergattin Edith Gerkens und der anschließenden Umwandlung in einen Bankkredit bei der BW-Bank gegen das niedersächsische Ministergesetz verstoßen habe. FDP und Union beharren nach wie vor darauf, es habe sich bei dem Kredit um ein Privatgeschäft gehandelt.
Regierungsparteien und Opposition lieferten sich in der Debatte einen regen Schlagabtausch und warfen sich gegenseitig vor, die Wahrheit zu verschleiern oder zu verdrehen. Ministerpräsident McAllister meldete sich trotz direkter Aufforderung seitens der Grünen nicht zu Wort.
Aufklärungsverweigerung und "plumpe PR"
Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel hielt der Regierung vor, sie habe nur ein Drittel der von den Oppositionsparteien gestellten Fragen beantwortet: „Anstatt lückenlos aufzuklären, geben Sie Christian Wulff weiter Rückendeckung, im Kern verweigern Sie sich der Aufklärung.“ Zuvor hatte die Landesregierung zur Mehrheit der über 150 gestellten Fragen Auskünfte verweigert unter Hinweis auf die Privatsphäre des Bundespräsidenten und Verschwiegenheitsverpflichtungen - sowohl im Zusammenhang mit der Kreditaufnahme als auch mit den umstrittenen Urlaubsreisen Wulffs.
weiter: http://www.fr-online.de/wulff-affaere/...wulff,11460760,11468612.html