Steuerstaat Deutschland will 100%
Seite 3 von 14 Neuester Beitrag: 02.03.10 09:33 | ||||
Eröffnet am: | 21.06.06 09:46 | von: Knappschaft. | Anzahl Beiträge: | 336 |
Neuester Beitrag: | 02.03.10 09:33 | von: objekt tief | Leser gesamt: | 87.393 |
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Wer sind denn diejenigen Menschen, die in Deutschland 10 Mio EUR jährlich verdienen ? Darunter sind vielleicht ein paar Dutzend Manager und Investmentbanker. Die sind doch nicht der Rede wert. Den mit Abstand größten Anteil dürften erfolgreiche Unternehmer ausmachen, und warum die kein Geld verdienen sollen, kann ich schwer nachvollziehen. Ich habe vor einigen Jahren mal einen Menschen kennengelernt, der ein Unternehmen gegründet hat. Das ist jetzt einige Jahre her, damals hatte er rund 200 Angestellte, heute (10 Jahre später) sind etwa 5.000 Menschen bei ihm beschäftigt. Der wird wohl schätzungsweise sein 20 Mio EUR im Jahr machen, na und ? Soll er doch, hätte er den Erfolg nicht gehabt, hätte heute eine Firma aus dem Ausland seine Marktposition inne und wir hätten 5.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze weniger.
Das Sinnloseste, was uns die Politik in den letzten Jahren eingebrockt hat, ist allerdings, dass dieser Mensch keine Reichensteuer zahlen muß. Wozu dann eine Reichensteuern, wenn 98% der wirklich Reichen von ihr ausgenommen werden ?
J.R. Ewing :
"Erbschaftssteuer (41): Mit einer solchen Regelung könnte ich leben, wobei es Ausnahmen zugunsten von Unternehmen geben muß, um eine Vernichtung von Arbeitsplätzen zu verhindern."
Diese Ausnahmen werden dafür sorgen, dass sich Lücken ergeben werden, mit deren Hilfe große Privatvermögen ohne anfallende Steuer vererbt werden können. Das war immer so und das wird auch immer so bleiben, solange ich Ausnahmen erlaube, welche man ganz flexibel umgehen kann.
Ganz davon abgesehen: Wenn meine Kinder in Rente gehen, sollen sie es geschafft haben, irgendwie gut 1,5 Mio EUR auf die hohe Kante gelegt zu haben. Etwa die Größenordnung werden sie wohl bei ihrem Renteneintritt (in 45 Jahren) benötigen, um gut über die Runden zu kommen. Ich kann und will da heute gerne meinen Beitrag zu leisten, indem ich mir vielleicht keinen Porsche kaufe, sondern im Erbfall ein Sicherheitspolster lasse, welches meinen Kinder weiterhilft, weil die es mit Sicherheit beim Vermögensaufbau und der Altersvorsorge in Zukunft deutlich schwerer haben werden als wir es damals hatten.
Schon jetzt gibt es genügend Möglichkeiten sein Vermögen ganz legal erbschaftssteuerbefreit weiter zu reichen, ob das jetzt mit Schenkungen oder Stiftungen im Ausland oder wie auch immer zusammenhängt. Immobilien wurden jetzt schon an die Kinder verschenkt (200.000 EUR in 10 Jahren darf man), uns wurde natürlich ein lebenslanges Nießbrauchsrecht eingeräumt, was selbstverständlich auch bedeutet, dass die Mieteinnahmen weiter auf unser Konto fließen. Alles vollkommen legal. Das wird in ein paar Jahren noch einmal praktiziert werden, 10 Jahre drauf noch einmal, und wenn wir dann irgendwann einmal das zeitliche segnen, wird der Staat davon nicht besonders viel haben. Auf die Alternativen mit Stiftungen & Co haben wir verzichtet, weil sich der Aufwand für die anfallende Erbschaftssteuer nicht rentiert. Wenn jetzt der Staat aber mal eben 90% haben will, wäre ich der erste, der das umsetzen würde, ganz ohne ein schlechtes Ge-wissen.
("Klar gibt es auch Gutverdienende, die trotz hohem Einkommen eine ruhige Kugel schieben. Aber das sind Ausnahmen und nicht die Regel.")
Die meine ich nicht, sondern die vielen Unfähigen,
die ihr Geschäft nicht verstehen und deshalb ständig
unter enormen Stress stehen.
Dazu gibt es seit vielen Jahren eine Vielzahl
seriöser Untersuchungen.
Natürlich merken die Betroffenen nichts von
ihrer Unfähigkeit.
Grüße
B.
Direkt liegt meine Belastung durch Ekst + Soli + Gewerbesteuer für jeden weiteren Euro den ich verdiene schon bei rund 50%. Rechnet man die ganzen Zusatzausgaben, erstmal natürlich Mwst. sowie die weiteren dazu, dann steigert sich das schnell nochmal um 12,5% bezogen auf das ursprüngliche Brutto. So daneben kalkuliert ist das nicht. Damit stimmt die Rechnung 7,50 von 20 die "mir" bleiben.
Das ich auch Leistungen aus dem System empfange (Straßen, Sicherheit, etc. etc.) ist mir absolut klar. Nur klage ich an, dass das was ich bekomme davon vielleicht 2,50 Euro ausmacht. 5,- Euro gehen in Verwaltungswahnsinn verloren, und nochmal 5,- Euro geht zugunsten 3.
Nur nochmal zur Basis, das Geld welches ich verdiene ist erstmal MEINS, nur meins. Ich zahle davon Steuern. Es ist nicht so, dass der Staat mein Gehalt kassiert, und mir dann 37,5% davon abgibt.
Ach ja, und natürlich reden wir hier von Grenz-Sätzen, also was bei jedem weiteren Euro passiert, den ich verdiene. Natürlich liegt meine mittlere "Abgabenlast" (nennen wir das mal so, statt Steuer) geringer, vielleicht bei 40-45%, und nicht bei 62,5%.
volvic
Das wirbelt sämtliche jahrzehntelange
kaufm. bzw. betriebswirtschaftliche
Denkweise über den Haufen.
Bewirb Dich doch mal um einen neuen
Lehrstuhl an einer FHS.
*g*
Grüße
B.
Diese Politiker aus SPD und CDU/CSU im heutigen Bundestag dürfen auf keinen Fall nie wieder wieder gewählt werden!
Wir alle sollten schreiben, schreiben, schreiben und die foren füllen; auch im Ausland. Eine interessante Variante des Volks-Begehrens, der sich die Politiker nicht entziehen können.
Also mir nach! Schreibt dies forum mit euren Gedanken VOLL!
Auch ich bin der Meinung wir müssen diese Politiker niederwählen und darum ist es wichtig dieses Abgezocke beim Namen zu nennen und auch deren finanzielle Grundlage anzugreifen und zu zerstören!
Wer Krieg gegen sein eigenes Volk führt darf sich nicht wundern wenn das Volk sich heftigst wehrt!
du hast absolut recht - und manche hampelmänner und nullchecker hier im board tun dies dann als jammerei ab, weil sie absolut noch nix gemerkt haben... aber es brodelt in deutschland - und das ist gut so...
beste voraussetzung einer überaschungskoalition.
das bringt wenigstens cash in die kasse und viele probleme werden gelöst und arbeitsplätze gibts auch ein paar mehr.
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/...8,422371,00.html
"Wir bluten aus"
Von Henrik Müller
Die Bundesrepublik erlebt die größte Auswanderungswelle ihrer Geschichte. Die Zahl der Deutschen, die ihre Heimat verlassen, ist nach Informationen von manager magazin im Vergleich zu den 90er Jahren um 60 Prozent gestiegen.
Hamburg - Noch nie seit Gründung der Bundesrepublik haben so viele Deutsche das Land verlassen wie in den letzten beiden Jahren. Im vergangenen Jahr sind rund 160.000 Deutsche ins Ausland übergesiedelt. Das ergibt sich aus Zahlen des Statistischen Bundesamts, die manager magazin vorliegen.
© DDP
Und tschüss: Frustriert von mieser Stimmung und schlechter Wirtschaftslage gehen so viele Deutsche wie seit 122 Jahren nicht mehr
Danach sind gegenüber dem Vorjahr die Auswandererzahlen abermals um 8 Prozent gestiegen. Die Auswandererzahlen liegen damit um 60 Prozent über den Werten Anfang der 90er Jahre.
Da die Statistik nur jene Personen erfasst, die sich ordnungsgemäß in Deutschland abmelden, dürften die tatsächlichen Auswandererzahlen Expertenschätzungen zufolge bei 250.000 Deutschen jährlich liegen.
Der führende Migrationsforscher Klaus Bade sieht Deutschland bereits in einer bevölkerungspolitischen Krise. "Wir befinden uns in einer migratorisch suizidalen Situation", sagte der Osnabrücker Professor. Weil es "uns schlechter gelingt, jungen, fähigen Leuten hier in Deutschland eine Perspektive zu bieten", zugleich aber vor allem gering Qualifizierte zuwanderten, steht für Bade fest: "Wir bluten aus." Der Forscher rechnet mit weiter steigenden Auswandererzahlen: "Der Sog hat sich entfaltet, und er wird so schnell nicht verschwinden."
Ob ich 50000 Euro oder 500000 Euro verdiene muss für die Steuerquote egal sein. Klar sind 30% von 500000 viel, aber es bleibt immernoch viel übrig.
Was jeder dann mit dem restlichen Lohn, Gehalt etc. tut ist, ist sein Bier. Man kann das Geld für die Altersvorsorge, Hausbau usw. anlegen. Somit ist jeder im Alter minimal abgesichert und der STAAT kann mit dem Geld nicht so sorglos wie derzeit umgehen.
Jedem Bundestagsmitglied muss eine neben seinen Amt laufende Tätigkeit verboten werden, es gibt genug Probleme die zu lösen sind, aber wer soll das beschliessen?
Es gibt natürlich ein paar Verlierer, z.B. die Steuerberater aber dafür überwiegt die Anzahl der Gewinner. Zum Glück gibt es ja auch noch Umschulungsprogramme. :))
Wenn es so weiter geht, wird eines Tages wieder eine radikale Truppe ( rechts oder links ) mit Gewalt versuchen Änderungen herbeizuführen. Es sollte nicht soweit kommen.
So sollen die Kassenbeiträge steigen
Berlin – Besserverdiener sollen nach dem Willen von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) bis zu knapp 50 % höhere Krankenkassenbeiträge zahlen.
Das sieht ein von der Ministerin abgesegnetes Papier zur Gesundheitsreform vor, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.
Der Plan: Die Beitragsbemessungsgrenze der Krankenkassen (derzeit 3562,50 Euro) soll auf die der Rentenversicherung von 5250 Euro erhöht werden.
Ein Gutverdiener müßte dann bis zu 396,38 statt bisher 268,97 Euro zahlen. DieTabelle zeigt: Ab einem Einkommen von 3562,50 steigen die Beiträge nach den derzeitigen Plänen drastisch an.
Die Zusatzbelastung könnte nur geringer ausfallen, wenn die Beitragssätze (Arbeitnehmeranteil im Schnitt 7,55 %) gleichzeitig gesenkt würden. (HOE)
Sonst fliehe ich noch nach Nordkorea und beantrage politisches Asyl.
Nur die Dummen, wie ich und du, die haben es noch hier. Aber da ist ja auch nicht so viel zu holen. Das lohnt sich kaum.
von Birgit Tietjen
ftd.de 22.06.2006
Seit gut einem Jahr dürfen die Ämter nach Konten von Bürgern forschen. Eine ergiebige Einnahmequelle für den Staat - aber mit den Regeln nimmt es der Fiskus nicht so genau.
Das geht Sie gar nichts an!" Der Immobilienmakler aus Berlin knallte erbost den Hörer auf. Er fühlte sich erleichtert, dann aber kamen ihm Zweifel. Hätte er gegenüber dem Finanzamts-Sachbearbeiter nicht verbindlicher reagieren sollen? Schließlich war er nur gefragt worden, wie er sein 300.000 Euro teures Haus denn finanziert hat, so ganz ohne Eigenkapital ...
Vom Fiskus durchleuchtet
Zu spät. Denn nun zog der Fiskus alle Register. Nach einer Kontoabfragen bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) entdeckte das Finanzamt ein unbekanntes Konto bei einem Discount-Broker. Was folgte, war Routine für den Fiskus: Bankenbescheinigungen wurden eingefordert, eingesehen, verglichen. Und siehe da: Offensichtlich hatte es der unkooperative Makler nicht immer so genau genommen mit seinen Kapitalerträgen. Letztlich musste er über 12.000 Euro an den Fiskus nachzahlen.
Wie dem Berliner Geschäftsmann erging es seit April 2005 vielen Bürgern. Sie wurden vom Fiskus mit der neu eingeführten Kontoabfrage durchleuchtet. Oftmals zu Recht - aber manchmal auch ohne dass sie etwas falsch gemacht hatten. Es reichte den Beamten schon, wenn "Zweifel" an der Steuererklärung nicht ausgeräumt werden konnten. Das neue Gesetz zur Steuerehrlichkeit wurde dabei "teilweise sehr großzügig" ausgelegt, sagt Lars Hermann, Steuerberater in Adendorf.
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück dagegen kann zufrieden sein. Durch die Abfragen kamen viele bislang verborgene Konten ans Tageslicht. "In Einzelfällen konnten mehrere Hunderttausend Euro durch Vollstreckung eingenommen werden", sagt Steinbrück.
Schnüffelei ist für den Fiskus einträglich
Die Schnüffelei ist für den Fiskus einträglich, und so müssen die Bürger wohl mit einer stetigen Zunahme von Abfragen rechnen. Nach eher schleppendem Beginn mit wenigen Hundert Ersuchen im Monat wollten die Finanzämter im März 2006 bereits 2393-mal in die Konten von Bürgern sehen. "Wir werden regelrecht aufgefordert, mehr Anfragen zu stellen", sagt eine Sachbearbeiterin in einem Hamburger Finanzamt. Besteht auch nur der geringste Anhaltspunkt, dass bei einem Steuerpflichtigen irgendetwas nicht stimmen könnte, sollen wir ihn ins Visier nehmen."
Notorische Steuertrickser haben es zunehmend schwerer, wie auch der Fall eines Osnabrücker Angestellten zeigt. Dieser hatte Jahr für Jahr hohe Werbungskosten für Bankberatungen deklariert, angeblich aber die richtige Anlageform noch nicht gefunden - und daher kaum entsprechende Erträge erzielt. Eine misstrauische Sachbearbeiterin deckte per Kontenabfrage Depots bei sieben Banken auf. Zinsen im hohen fünfstelligen Bereich waren geflossen. Die Quittung für den Angestellten: eine Strafanzeige wegen Steuerhinterziehung.
Komplette Erbschaft geht ans Finanzamt
Besonders viele Erfolgsmeldungen kommen aus den Erbschaftsteuerämtern. Dort gehen nach dem Tod eines Bürgers automatisch Meldungen der Banken ein, die Auskunft über dessen Konten und Kontostand geben. Offensichtlich wussten dies die drei Töchter einer älteren Dame aus Berlin nicht. Obwohl ein Kreditinstitut für die Verstorbene ein Vermögen von fast 1 Mio. Euro meldete, fanden die Geschwister auf den Sparbüchern angeblich nur rund 10.000 Euro. Das Finanzamt entdeckte dann nicht nur zahlreiche Depots, die die Töchter "übersehen" hatten. Nach einer Abfrage bei der BaFin tauchten auch noch drei Mietimmobilien auf, mit jährlichen Erträgen von 250.000 Euro - natürlich unversteuert. Im Ergebnis ging fast die komplette Erbschaft ans Finanzamt.
Sich einer Kontoabfrage zu entziehen ist beinahe unmöglich. Zwar sollen die Finanzämter jeden Betroffenen informieren, wenn auch nur nachträglich. Doch selbst das wird locker gehandhabt. Das fiel auch einem Hamburger auf, der auf Nachfragen des Fiskus nach seiner Teilhaberschaft bei einer kleinen Druckerei nicht sofort reagierte. Eines morgens klingelte es dann an seiner Tür - und die Steuerfahnder standen vor ihm. Auf seine Frage, warum er denn nicht über die Kontoabfrage informiert worden war, antwortete ihm der Fahnder: "Wir haben doch geklingelt. Das muss reichen."
Was in diesem Thread für Berechnungen angestellt werden, das ist schon erste Sahne...
Wobei angesichts der Intransparenz des Gesamtsystems die eigene Belastung wohl tatsächlich nur noch ungefähr ermittelt werden kann. Allerdings kann ich rechnen so viel ich will: 70% hat mir der Staat noch nie abgenommen. Obwohl ich jetzt schon höhere Beiträge in die Krankenkasse einzahle, als in Ullas neuer Tabelle am Höchstbelastung drinsteht. Das dürften wohl nur die AN-Anteile sein...
Ich zahle übrigens auch heute schon auf sämtliche Einkünfte - also auch auf Zins- oder Mieteinnahemen - berechnete KK-Beiträge.
Allerdings: Was jetzt an Plänen der großen Koalition vorliegt - sei es Steuern, sei es Gesundheitsreform - ist eine Zumutung, an die sich RotGrün nie gewagt hätte. Die CDU hätte gemeinsam mit der FDP zur Revolution gegen solche Pläne aufgerufen.
Ich habe zu Wahlkampfzeiten immer gesagt (und keiner der schwarzen Wahlkämpfer wollte es je hören): Wer regelrecht "sozialdemokratisch" regiert werden will, muss CDU wählen... Die (jedenfalls die meisten) können nicht mit Geld umgehen, waren schon immer die großzügigsten Klientel- und Wählerbeschenker und haben die größte Klappe in der Opposition und verfallen, sobald sie an die Regierung kommen, in eine Art "Wir haben es geschafft"-Starre und sonnen sich im Machtgefühl ohne etwas Positives zu bewirken.
(Ausnahmen (überraschend für mich) Rüttgers und an der einen oder anderen Stelle Wulff).
Aber insgesamt ist die deutsch Politik nicht halb so schlecht, wie sie hier dargestellt wird - egal wer dran ist. Beim Auswandern rate ich euch dringendst: lest erst Mal in den Foren des erwählten Landes nach. Ich fürchte, ihr werdet eure deja vues erleben...
Leider fehlt der Mut zu großen Reformen, das ist das wahre Manko. Aber auch die beste Reform würde in einem reichen Land wie unserem auch nicht wesentlich billiger werden (schon gar nicht für die gut Verdienenden) - aber einfacher und transparenter.
Vor allem nicht, solange sich weiterhin die Doktrin verbreiten lässt, ein Unternehmen wie jetzt z.B. die Allianz, das 4-5 Mrd. Gewinn macht, müsse dringen 7500 Leute entlassen, weil das zu wenig sei. Sowas untergräbt den Sozialstaat wesentlich heftiger, als ein paar Beamte zuviel oder die eine oder andere zu Hohe Steuerfreipauschale der Abgeordneten.
Gruß BarCode
Die deutsche Politik ist sogar noch viel schlechter. Angesichts der Voraussetzungen muß man ihr Totalversagen konstatieren.
Fakt ist, dass die deutsche Regierung mehr Steuergelder zur Verfügung hat, als jemals zuvor. Fakt ist auch, dass sie über die komfortabelste Mehrheit in Bundesrat und Bundestag verfügt, die je eine Regierung hatte. Und Fakt ist leider auch, dass sie nicht den geringsten Plan hat, welchen Kurs sie steuern soll.
Hatte man noch im Wahlkampf unisono getönt, dass Steuererhöhungen Gift für die Konjunktur wären, so werden diese plötzlich zum Suchtmittel der Politiker: Nur nichts für den Entzug tun, dieser (in der Form von echten Reformen, Abschneiden alter Lobbyisten-Zöpfe bei der Subventions-und Umverteilungsmaschinerie) täte ja weh. Lieber noch ein bisschen mehr Drogen (in der Form von noch einem verramschten Tafelsilber oder Steuererhöhungen). Und wie bei jedem Drogensüchtigen lügt man sich die Zukunft schön.
Als ob die jetzt angedrohte Einführung neuer Subventionen (denn um nichts anderes handelt es sich ja bei der Schnapsidee einer "dauerhaften Unterstützung" der Rentenkasse ebenso wie einer solchen für den bürokratischen Unfug namens "Gesundheitsfonds") auch nur ein einziges der grundlegenden Probleme dieser Sozialversicherungssysteme lösen würde. Die deutschen Renten- und Krankenkassen sind ein total verkorkstes System; ein Fass ohne Boden, das jährlich immer mehr Geld verschlingt und sozial immer ungerechter wird. Und statt jenes Loch zu stopfen, entscheidet sich auch diese Regierung -wie alle anderen der letzten 25 Jahre vor ihr auch- einfach nur, noch mehr Geld hineinzuwerfen, wobei sie sich als einzige Kreativität zuschreiben darf, dies nun nicht mehr direkt (über die Beitragssätze) zu tun, sondern schön versteckt über neue Subventionstöpfe. Die kann (und wird) man dann jedes Jahr in neue Höhen treiben müssen, denn ohne grundlegende Reform steigen die Kosten natürlich weiter.
Deren PR-Verhalten ist katastrophal.
Es schadet ihrem Image und demotiviert die MA.
Unfähiges Top-Management.
Was aber ist die Ursache?
Rot-Grün besteuerte die Ablaufleistung für
Neuverträge --> die KLV wird unattraktiv -->
Das Neugeschäft bricht massiv ein -->
In Zukunft werden erheblich weniger MA benötigt
--> Entlassungen in den kommenden Jahren als
Anpassungsreaktion.
Grüße
B.