Sonnenstrahlen liefern Wärme für Kraftwerke
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Eröffnet am: | 09.02.06 07:36 | von: permanent | Anzahl Beiträge: | 7 |
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HANDELSBLATT, Donnerstag, 09. Februar 2006, 07:00 Uhr | ||
Erneuerbare Energien Sonnenstrahlen liefern Wärme für Kraftwerke Von Bernward Janzing Die Solarbranche darf weiter auf Wachstum hoffen. Laut einer aktuellen Studie der Bank Sarasin soll der weltweite Markt für Solarzellen in den nächsten 15 Jahren Wachstumsraten von im Schnitt 20 Prozent jährlich erreichen. FREIBURG. Höher noch fällt das prognostizierte Plus für die Solarthermie aus. In entsprechenden Kraftwerken wird Sonnenenergie zunächst in Wärme und dann mit Hilfe von Turbinen in Strom umgewandelt Laut Sarasin-Experten soll das weltweite Wachstum hier 25 bis 30 Prozent jährlich erreichen. Zwar entfaltet die Solarthermie nur in Regionen mit einem hohen Anteil direkter Sonnenstrahlung ihre volle Wirkung – etwa in Südspanien. Denn ein bewölkter Himmel verhindert die optimale Umwandlung der Sonnenenergie in Wärme. Doch auch deutsche Anbieter profitieren vom wachsenden Markt. So liefert etwa der Mainzer Technologiekonzern Schott so genannte Solar-Receiver, das Kernstück dieser Anlagen, für ein 64-Megawatt-Kraftwerk. Es entsteht ab Mitte Februar in Boulder City im US-Bundesstaat Nevada und soll ab Sommer 2007 rund 40 000 Haushalte mit Strom versorgen. Beim Bau von solarthermischen Kraftwerken gibt es zwei Alternativen. Parabolrinnen-Anlagen basieren auf einem rinnenförmigen Spiegel, der die Sonnenstrahlung auf eine Linie fokussiert. Entlang dieser Achse verläuft eine Leitung mit einem Wärmeträgermedium, das die Energie aufnimmt, abführt und eine Turbine antreibt. Das Prinzip wurde bereits 1907 in Stuttgart patentiert und 1912 in Kairo erstmals realisiert, geriet dann jedoch in Vergessenheit. Lesen Sie weiter auf Seite 2: Projekte in Spanien geplant.-->Nach der Ölkrise in den 70er Jahren wurde die Methode wieder aufgegriffen. Heute sind etwa in Kalifornien mehrere hundert Megawatt in Einheiten zwischen 30 und 80 Megawatt installiert. In Spanien sollen nun Projekte folgen. Die Einspeisevergütung liegt hier für Solarstrom bei etwa 22 Cent je Kilowattstunde. „Das reicht für einen wirtschaftlichen Betrieb“, sagt Jürgen Dersch, Wissenschaftler am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Eine Variante sind Solarturmsysteme. Bei diesen Anlagen lenken Einzelspiegel am Boden – so genannte Heliostate – die Sonnenstrahlung auf einen zentralen Wärmetauscher, der sich auf einem Turm befindet. So wird Hochtemperaturwärme von bis zu 1 100 Grad gewonnen. Zehn Projekte, überwiegend in den USA und in Spanien, wurden in der Vergangenheit umgesetzt. Allerdings ist keines davon mehr in Betrieb. Derzeit steht dieser Technik die Renaissance bevor. Ein 90-Meter-Turm wurde in der Nähe des spanischen Sevilla bereits errichtet. Das Kraftwerk wird eine elektrische Leistung von elf Megawatt erreichen. Ein zweites Projekt ähnlicher Bauart mit 20 Megawatt sei bereits in unmittelbarer Nähe geplant, sagt Forscher Dersch. | ||
Bis jetzt hab ich Solar Millenium gefunden, die sind aber sehr gut gelaufen in den letzten 3 Wochen.
Fallstudien
Solarthermie
Parabolrinnen-Kraftwerk in Andalusien/Spanien
1. Situation in der Zielregion
Derzeit wird solarthermische Energie in Spanien hauptsächlich zur Warmwasserbereitung in privaten Haushalten genutzt. Neben diesen kleinen Anlagen gibt es in Hotels, Wohnanlagen oder Schulen solarthermische Anlagen größerer Leistung. Zudem wird Sonnenenergie zur Beheizung von Schwimmbecken und im landwirtschaftlichen Bereich für Treibhäuser, Ställe und ähnlichem eingesetzt. Aktuell beträgt die installierte Niedrigtemperatur-Kollektorfläche in Spanien ungefähr 330.000 qm.
Allein der Energiebedarf des Landes zur Warmwassererzeugung wird auf fünf Millionen Tonnen Öleinheiten geschätzt. Dies entspricht fünf Prozent des gesamten Primärenergieverbrauchs. Die installierte Gesamtfläche liegt noch weit unter den Möglichkeiten Spaniens, wenn man die hohe Sonneneinstrahlung und den Energiebedarf privater Haushalte und der Touristikbranche betrachtet. Rund 100 Unternehmen sind als Hersteller, Vertreiber, Installationsbetriebe und Ingenieurbüros im Bereich der solarthermischen Energiegewinnung tätig.
Die spanische Regierung hat regionale Förderprogramme aufgelegt. Anträge zur Förderung (ca. 250 bis 300 Euro je m 2 Kollektorfläche) können bei den zuständigen Stellen der Bezirksregierungen angefordert werden. Von großer Bedeutung ist die im August 2002 beschlossene Einspeisevergütung (Bonus) in Höhe von 12ct/KWh für solarthermischen Strom, der zusätzlich zum Marktpreis für konventionell erzeugten Strom gezahlt wird. Diese Regelung gilt ausschließlich für rein solar erzeugten Strom; solar unterstützte fossile Kraftwerke oder Solarkraftwerke mit fossiler Zusatzbefeuerung sind davon ausgenommen.
2. Aufgabenstellung
In der südspanischen Provinz Granada/Andalusien soll die deutsche Firma Solar Millennium ab 2004 die beiden ersten Parabolrinnen-Kraftwerke Europas mit einer Leistung von je 50 Megawatt bauen. Jährlich können dann pro Anlage 157 Gigawattstunden reiner Solarstrom in das spanische Stromnetz eingespeist werden. Dies entspricht jeweils dem jährlichen Energiebedarf einer Großstadt mit 180.000 Einwohnern. Es entsteht damit der weltweit größte Solarstandort mit insgesamt 1,1 Millionen Quadratmetern Kollektorfläche. Pro Kraftwerk werden auf einer Fläche von 200 Hektar – dies entspricht 200 Fußballfeldern – 624 Kollektoren mit rund 200.000 Spiegeln errichtet. Für die 18-monatige Bauphase sind rund 600 Arbeitskräfte eingeplant, für den Betrieb der Anlage will Solar Millennium permanent rund 50 Mitarbeiter pro Kraftwerk beschäftigen. Der Betriebsbeginn ist für das Jahr 2006 vorgesehen. Die Investitionskosten der beiden Großprojekte betragen insgesamt 400 Millionen Euro.
3. Technische Lösung/Verfahren
Grundsätzlich existieren drei unterschiedliche Technologien im Bereich von Solarkraftwerken: Parabolrinnen-Systeme, Solarturm-Technologie sowie Dish-Sterling-Systeme. Kernelement von Parabolrinnen-Kraftwerken sind Solarfelder, die Dampf für konventionelle Dampfturbinen liefern. Ein Solarfeld besteht aus vielen parallel angeordneten Reihen von Solarkollektoren, die in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet sind. Sie werden entsprechend dem Sonnenverlauf von Osten nach Westen geführt. Die Reflektoren sind parabolisch geformte Spiegel, die aus extrem transparentem, silberbeschichtetem Glas bestehen. Diese konzentrieren die einfallende solare Strahlung 80-fach auf ein Absorberrohr im Zentrum der Kollektorreihe. Das Rohr nimmt die konzentrierte Strahlung auf und überträgt sie bei Temperaturen bis zu 400 oC auf eine durchströmende Wärmeträgerflüssigkeit. Der mit Sonnenstrahlung erzeugte Dampf treibt eine Turbine an, die mit einem Generator zur Stromerzeugung gekoppelt ist. Beide Schlüsselkomponenten des Kraftwerkes werden in Deutschland entwickelt und produziert. Die Spiegel werden von der Firma Flabeg, weltweit als Hersteller von Spezialgläsern bekannt, am Standort Furth im Wald gefertigt, die Absorberrohre von Schott Rohrglas in Mitterteich hergestellt.
4. Unternehmensprofil/Leistungsangebot
Die 1998 in Erlangen/Deutschland gegründete und von Kleinaktionären finanzierte Solar Millennium AG plant die Realisierung solarthermischer Kraftwerke in den Ländern im Sonnengürtel der Erde. Hierfür beschäftigt sie führende Experten auf dem Gebiet der Solarthermie. Zusammen mit ihren Standort- und Geschäftsfeldgesellschaften, die teilweise gemeinsam mit anderen renommierten deutschen Technologieunternehmen gegründet wurden, deckt die Aktiengesellschaft das gesamte Leistungsspektrum ab: von der Standortsuche über die Projektentwicklung, Planung und Konzeptionierung der Kraftwerke bis zur Realisierung. Auf Basis eigener Erfahrung und Technikentwicklung sowie einem Netzwerk von führenden Kompetenz- und Entscheidungsträgern verfügt die Solar Millennium AG über einen deutlichen Wettbewerbsvorsprung auf dem Zukunftsmarkt Solarenergie.
Abb 01 : Funktionsprinzip der Anlage
Abb 02: Turmanlage (Prinzip Solarturm)
5. Kontaktpartner in Deutschland
Herstellerfirma:
Solar Millennium AG
Neumühle 24-26
91056 Erlangen
Germany
Telefon: +49 (0)9131 / 7507521
Fax: +49 (0)9131 / 7507522
E-Mail: info@solarmillennium.de
Internet: www.solarmillenium.de
Bundesagentur für Außenwirtschaft (BfAI)
Marion Walzel-Rippel
Telefon: +49 (0) 221 / 2057-359
http://www.german-renewable-energy.com/www/...d=54&setlang=0&tplid=54
Solarthermische Kraftwerke - Unternehmen
Unternehmensdaten Name SCHOTT AG
ProfilProduktion;§
Kollektoren, Module & Komponenten
Kontakt§Ms Imke Wesseler-Clement
Strasse§Hattenbergstraße 10
Plz / Ort 55122 Mainz, Germany
Telefon§+ 49 (0) 6131 66 16 41
Telefax§+ 49 (0) 6131 66 17 00
E-Mailinfo.solarthermal@schott.com §
Web§www.schott.com/solar
Produkte SCHOTT AG;
SCHOTT AG / Solarthermische Receiver
Besser leben mit Solarenergie „powered by SCHOTT“
SCHOTT ist ein internationaler Technologiekonzern und verfügt über mehr als 120 Jahre Know-How im Bereich Spezialwerkstoffe, Komponenten und Beschichtungstechnik.
Mit ca. 2 Mrd. € Umsatz und ca. 19.000 Mitarbeitern in 37 Ländern steht SCHOTT für höchste Qualität.
Im Bereich Solar verfügt SCHOTT über ein umfassendes Produkt- und Leistungsspektrum: ein neu entwickelter Receiver bildet die Schlüsselkomponente solarthermischer Parabolrinnen-Kraftwerke, die eine Leistung von 50 bis 80 MW erreichen.
Durch ständige Forschung baut SCHOTT seine Rolle als Technologieführer im Bereich Receiver weiter aus. Das Know-How dieses Receivers finden Sie auch in unserem solarthermischen Röhrenkollektor „powered by SCHOTT“.
Mit dem Joint Venture RWE SCHOTT Solar bieten wir außerdem ein umfassendes Portfolio an PV-Produkten.
http://www.renewables-made-in-germany.com/index.cfm?aid=4915
23.03.2006, 10:12 Uhr
Solar Millennium entwickelt weiteres Parabolrinnen-Kraftwerk in Spanien
Erlangen - Die Solar Millennium AG plant in der Provinz Extremadura im Südwesten Spaniens die Realisierung eines 50 MW Parabolrinnen-Kraftwerks. Christian Beltle, Vorstandsvorsitzender der Solar Millennium AG, Erlangen, stellte der Regierung von Extremadura das Projekt gemeinsam mit einem Vertreter der Hidrocantábrico Gruppe vor. Zwischen der Solar Millennium AG und dem spanischen Energieversorger Hidrocantábrico Gruppe besteht eine Absichtserklärung, dieses Projekt gemeinsam zu realisieren.
Solar Millennium hat bereits umfangreiche Genehmigungsanträge eingereicht, so dass das spanische Planfeststellungsverfahren eingeleitet wurde. Im günstigen Fall liegen die wichtigen Genehmigungen nach Unternehmensangaben innerhalb von drei bis sechs Monaten vor. Es folgen die Finanzierungsverhandlungen, die erfahrungsgemäß bis zu einem Jahr dauern werden. Die Bauzeit des Projektes, das bereits ins nationale Register zur Einspeisevergütung von erneuerbaren Energien aufgenommen wurde, beträgt voraussichtlich zwei Jahre.
Das Vorhaben in Extremadura wird über die eigene spanische Projektgesellschaft Ibersol entwickelt und ist nahezu baugleich mit zwei solarthermischen Kraftwerken, die Solar Millennium im südspanischen Andalusien verwirklicht. Die dortigen Andasol-Projekte werden zusammen mit der spanischen ACS/Cobra-Gruppe realisiert.
MfG Prisma