Sind die Zinsen jetzt niedirg genug
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 26.06.12 17:43 | ||||
Eröffnet am: | 19.02.09 11:00 | von: Bärentatze | Anzahl Beiträge: | 29 |
Neuester Beitrag: | 26.06.12 17:43 | von: Ulrich_Fielitz | Leser gesamt: | 26.291 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 10 | |
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Nun haben wir den Salat, aber die Fristigkeiten haben sich nun alle eingereiht.
Siehe auch mein öffentliches Depot Zinsstrukturkurven. Dort kann auch das Bildchen nachgebildet werden.
Wie entwickelt sich den nun die Geldmenge nach den dicken Konjunkturpaketen?
Seit Oktober 2008 werden beinahe täglich, bis auf wenige Ausnahmen, in irgendeinen Land Zinsen gesenkt. http://www.leitzinsen.info/zinsen.htm
Leitzinsänderungen sind aber kein Frühindikator, wenn es die ersten Zinserhöhungen gibt, ist wahrscheinlich die Konjunktur schon längst am laufen.
Noch ist die Inflation niedrig, die Überkapazitäten bei den US-Häusern und bei den Autos weltweit http://uk.reuters.com/article/motoringAutoNews/idUKLI70099820090218 lassen eine schnelle Konjunkturerholung eigentlich nicht zu.
Wichtiger ist es das Schrumpfen der Wirtschaft zu stoppen. Da können die Konjunkturpakete, niedrige Rohstoffe, niedrige Zinsen helfen. Der miserable Zustand der Wirtschaft dürfte inzwischen als allgemein bekannt sein. Daher glaube ich an einen Boden der Aktienmärkte. Zukünftiger Verlauf seitwärts. Allerdings bin ich mir über die Spannbreite nicht sicher. Wenn wir auf dem Dax 4.000 draufsatteln und bei ca. 8.000 drehen laufen wir dann auch seitwärts? Ein M wurde ja in den Chart gemalt, naja noch nicht ganz, da müsste es noch weiter runter gehen. Und dass glaube ich zur Zeit nicht.
Wichtig ist es die richtigen Frühindikatoren zu beobachten. da könnten z.B. sein:
Steigende Rohstoffe, da muss man allerdings aufpassen, eine Angebotskürzung kann auch Preise steigen lassen.
etwas höhere Inflation, würde die Realzinsen negativ halten, könnte auch einen Schub bringen. Die Dinge werden nicht mehr billiger also lass uns heute kaufen. Könnte sein, aber glaube ich nicht, denn die Haushalte sind auch einigermassen gesättigt.
steigende Vermögenswerte, ja wenn der US-Immobilenmarkt nicht mehr weiter sinkt wäre schon geholfen.
Dieser Frachtratenindex BalticDry, vielleicht ist es zur Zeit nur eine Korrektur des übermäßigen Absturzes.
Kapitalmarktzinsen, könnten aber auch nur wegen den großen Kapitalhunger der Staaten steigen
Unternehmenszahlen
Die Vielzahl der Indikatoren lassen manchmal die klare Sicht eintrüben. Ich lege meinen Schwerpunkt auf die Zinsen.
ABER nicht in der gegenwärtigen Situation; wir befinden uns in einer Liquiditätsfalle.
Sprich, man kann die Banken mit Geld zuschütten und sie vergeben trotzdem keine Kredite an Unternehmen, weil sie davon ausgehen müssen, daß sie das Geld nie wieder sehen.
Genauso ist der kleine Konsument nicht mehr bereit, blind drauflos zu konsumieren, sobald man ihm einen Steuerscheck in die Hand drückt. Er benutzt ihn lieber, um seine Mortgage zurück zu zahlen oder um was auf die Seite zu legen, falls er seinen Job verliert. Außerdem sieht er wie Konsumgüter innerhalb weniger Monate immer billiger werden (Fernseher, Autos, etc.) Wieso nicht noch ein paar Monate warten, dann ist es noch billiger.
Zusätzlich entfaltet die Deflation so langsam ihre volle Kraft; erste Lohnminderungen haben wir schon gesehen.
Lieber hab ich ein paar Dollar weniger in der Tasche, aber dafür meinen Job sicher.
Werden langfristige Inflationserwartungen erstmal von Deflationserwartungen abgelöst, sieht es ganz schlecht aus. Ich hoffe nicht, daß es soweit kommt. Da wirkt die große Geldmenge mit ihrem "Inflationsdrohpotential" positiv.
Wenn die Krise vorbei ist, wird ein großer Inflationsdruck durch die riesig aufgeblähte Geldmenge entstehen.
Aber bis dahin ist es imho noch ein gutes Stück.
Ob nach der Krise tatsächlich die Inflation/Preisniveau anheizt, davon bin ich noch nicht überzeugt, ich fürchte eher das Geld wandert fehlgeleitet nicht in die richtigen Taschen, sondern eher in eine andere Spekublase.
Danke auch an CarpeDies in #38901 im USA-Bären Thread.
http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/konjunktur.htm#t1
In der Tabelle, die bis 1970 zurückreicht, ist schön zu sehen wie die Wiedervereinigung sich auf das BIP auswirkte. Die Zuwachsraten fielen, dann gab es einen ordenlichen Schub. Danach waren die Zuwachsraten eher dürftig.
Ebenso ist zu sehen wie die Umlaufgeschwindigkeit seit 1980 sinkt. Im Text wird dann auf ein ein konkreter Politikwandel verwiesen. http://www.fnst-freiheit.org/uploads/644/Lambsdorffpapier-2.pdf
Weiter interessant finde ich auch den Teilauszug aus http://www.meudalismus.dr-wo.de/html/einkommen.htm
4. Nach alledem bleibt festzustellen, dass die Einkommen des Großteils (rund 95%) der Bevölkerung (Arbeitnehmer, Rentner, Sozialleistungsempfänger UND Unternehmer!) seit Jahrzehnten wertmäßig stetig geringer werden, selbst wenn sie - gemessen an einem Lebenshaltungsindex - zu wachsen scheinen. Mit anderen Worten: Die Masse der Bevölkerung kann sich im Vergleich zu den Reichen stetig weniger leisten, und sie nimmt folglich immer weniger an der Volkswirtschaft teil. Die wirtschaftliche Bedeutung von 95% der Menschen in Deutschland sinkt seit Mitte der 1970er Jahren stetig und rapide. Der Einbruch der Konjunktur ist die logische und zwingende Folge.
5. Das Heranziehen des Lebenshaltungsindex für die Bewertung der Entwicklung von Einkommen ist eine bewusste oder unbewusste Irreführung der Bevölkerung.
Die Bevölkerung wird in dem Glauben gelassen, dass sie an Wohlstand gewinnt, wenn ihre Einkommen stärker wachsen als der Lebenshaltungsindex (s. o.). Tatsächlich sind die Bruttoeinkommen der oben angeführten “95%-Bevölkerung” von 1968 bis 1998, also in 30 Jahren, auf 394% angestiegen (Tabelle http://www.meudalismus.dr-wo.de/vergleich.xls Spalte R Zeile 29). Der Lebenshaltungsindex ist im selben Zeitraum um nur 268% gestiegen (Tabelle http://www.meudalismus.dr-wo.de/vergleich.xls Spalte R Zeile 12). Der Bevölkerung kann daher statistisch belegbar vorgegaukelt werden, dass sie sich vor Jahr zu Jahr mehr leisten könne.
Wie wir oben gesehen haben, ist die Kaufkraft der “95%-Bevölkerung” aber rapide geschrumpft. Denn die Geldmenge M1 in Deutschland ist im selben Zeitraum (von 1968 bis 1998) auf 1115% gewachsen (Tabelle http://www.meudalismus.dr-wo.de/vergleich.xls Spalte R Zeile 6), im Durchschnitt jährlich um 8,26%.
<img src="http://www.ariva.de/chart/images/...=34&t=year&end=2009-02-24">
Und hier im Vergleich mit der Umlaufrendite der öffentlichen Hand.
<img src="http://www.ariva.de/chart/images/...pare=100065121&end=2009-02-24">
EZB vor historischer Zinssenkung
von Mark Schrörs (Frankfurt)
Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) werden nach Einschätzung führender Volkswirte ihren Leitzins weiter aggressiv senken. Grund sind die anhaltende schwere Wirtschaftskrise und die rapide sinkende Inflation im Euro-Raum.
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/...nkung/481153.html?p=1
http://kurse.focus.de/news/...uroraum-fallen-im_id_news_99556160.html
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bankenzinsen im Euroraum sind im Januar zum Teil kräftig gefallen. Wie aus der am Montag von der Europäischen Zentralbank (EZB) veröffentlichten Zinsstatistik für die Monetären Finanzinstitute (MFI) hervorgeht, betraf dies sowohl Einlagen- als auch Kreditzinsen. ...
... Ungeachtet der Entwicklung im Januar haben die Banken im Schnitt ihre Zinsen bislang moderater heruntergenommen, als die EZB ihre Leitzinsen seit Oktober vergangenen Jahres gesenkt hat.
Luxemburg, 9. Mär (Reuters) - EZB-Spitzenbanker Jürgen Stark sieht nach der Rekordzinssenkung der Europäischen Zentralbank das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ...
... Zugleich warnte er vor überzogenen Erwartungen an Zinssenkungen. "Das wird die Probleme nicht grundlegend ändern können, die die Finanzkrise ausgelöst haben." Zu niedrige Zinsen könnten die Probleme sogar verschärfen
ein zu hohe geldemenge ist einfach nicht gut für die preise - und damit für die volkswirtschaft.
das wissen die euro-banker natürlich ... dennoch bedeutet das ende der fiskalpolitischen maßnahmen (konjunkturpakete), die bisher keinen wirkliche effekte hatte, eine verschiebung zum hoffnungsträger der geldpolitik.
letztlich muss man sagen, dass greenspan in den usa mit seiner geldpolitik gezeigt hat, wie man es nicht machen sollte indem man den markt immer weiter treibt indem man ihn mit immer mehr geld versorgt.
das hat 2001 schon nicht so richtig geklappt und wird auch jetzt nicht klappen.
die ezb muss aufpassen, dass sie den forderungen nach billigem geld nicht kritiklos rechnung trägt.
eine null-zinspolitik ... würde in der tat das ende der eingriffsmöglichkeiten der zentralbanken in den wirtschaftsprozess bedeuten. wenn der staat gleichzeitig handlungsunfähig wird --- dann wird es richtig übel!
unter anderen von der "Spanne zwischen den Zinskosten für die kurzfristige Kreditaufnahme und den Erträgen aus dem langfristigen Verleihen" http://www.ariva.de/...Baeren_Thread__t283343?pnr=5568825#jump5568825
und siehe auch
http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=100275544
PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen |
EZB - Jürgen Stark, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), hat die Kreditwirtschaft aufgefordert, die gesunkenen Notenbankzinsen weiterzugeben. Die Banken sollten stärker ihrer Verantwortung gerecht werden und die verbesserten Finanzierungskonditionen insbesondere auch an die privaten Haushalte weiterreichen, sagte Stark. (Handelsblatt S. 22) |
Die Umlaufrenditen pendeln noch in einer Zone, der Euribor fällt. Noch kein Vertrauen unter den Banken.
http://de.euribor-rates.eu/aktuelle-euribor-werte.asp
nach dem Absturz beginnen die kürzeren Fristen leicht zu ssteigen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Umlaufrendite
Die Umlaufrendite oder Sekundärmarktrendite ist die durchschnittliche Rendite aller im Umlauf befindlichen, inländischen festverzinslichen Wertpapiere (Anleihen) erster Bonität, also v.a. Staatsanleihen.
Die Umlaufsrendite für Deutschland wird von der Deutschen Bundesbank ermittelt. Dabei werden auch die Renditen nach Emittenten (Öffentliche Hand, Banken etc.) sowie Restlaufzeiten gruppiert veröffentlicht. Nicht auf Euro lautende Anleihen werden nicht berücksichtigt.
Die Umlaufrendite spiegelt das Zinsniveau des Kapitalmarktes wieder.
Mein Fazit:
Finanzierungen der Unternehmen sind bezahlbarer geworden.
Ende des "Nullzins-Mythos"
Null für Zinsen keine absolute Grenze30. August 2009, 18:44
Eine Krone ziert ein Brückengeländer vor der hell erleuchteten Altstadt von Stockholm.
Die Schwedische Nationalbank hat auf Einlagen, die von Banken bei der Zentralbank gehalten werden, erstmals negative Zinsen gesetzt
Wien - Bis hierher und nicht weiter. Die globale Geldpolitik hat sich in der Krise zwar sehr expansiv gezeigt - Zinsen wurden gesenkt, Liquidität in den Geldmarkt gepumpt und giftige Wertpapiere gekauft -, aber alle Zentralbanker haben den kurzfristigen Leitzins nicht unter Null gesenkt. Eine solche Politik wurde aber auch beim diesjährigen Treffen der US-Notenbank Federal Reserve in Jackson Hole, Wyoming, offiziell nicht besprochen. Doch diese Nullzins-Grenze habe kaum theoretische oder praktische Fundierung, meinen Kritiker der Geldpolitik, etwa der niederländische Ökonom Willem Buiter. Mit Zinsen unter null würde das Horten von Geld bestraft und produktivere Verwendungen des Kapitals wären attraktiver.
Tatsächlich führt die Nullzins-Grenze zu einem großen Problem. Wenn eine Notenbanken die Zinsen bereits auf sehr niedriges Niveau gesenkt hat, etwa auf null, aber die Vergabe von Krediten immer noch stockt, befindet sich die Volkswirtschaft in der Liquiditätsfalle. Zusätzliches Geld wird dann die Wirtschaft nicht mehr stimulieren und die Geldpolitik wird wirkungslos. Daher haben Notenbanker zu "unorthodoxen" Methoden gegriffen, um die Wirtschaft anzukurbeln.
So haben sie etwa Papiere von Bankbilanzen verkauft und angefangen, auch die langfristigen Zinsen, die für Kredite wichtiger sind, zu senken. Doch diese Instrumente bergen ihre eigenen Probleme, mussten doch zahlreiche Notenbanken erkennen, dass die komplexen Instrumente, die mitverantwortlich für die Finanzkrise waren, schwer zu managen sind. Zahlreiche externe Berater, etwa aus den Investmentbanken der Wall Street, mussten zur Unterstützung in die Zentralbanken geholt werden.
Kerngeschäft Liquidität
Das Kerngeschäft der Notenbank ist und bleibt die kurzfristige Ausweitung oder Reduktion von Liquidität. Und hier gibt es laut Meinungen einiger Ökonomen auch Möglichkeiten, "unorthodox" zu agieren. Dem haben sich offenbar die Notenbanker in Schweden angeschlossen. Lars Svensson, Präsident der schwedischen Notenbank, hat sich bei der Zinssitzung im Juli vom "Nullzins-Mythos" verabschiedet, der die Probleme der Geldpolitik nur verstärkt hätte. Der ehemalige Kollege von US-Notenbanker Ben Bernanke an der Universität Princeton fährt fort: "Die Nullzins-Grenze gilt nicht für die Finanzmärkte; diese können mit negativen Zinsen umgehen, wenn nötig."
Die Sveriges Riksbank hat auf die Einlagen, die von Banken bei der Zentralbank gehalten werden, erstmals negative Zinsen gesetzt: Minus 0,25 Prozent. Wenn die Geschäftsbanken nun bei der Notenbank ihr Geld horten, zahlen sie eine "Pönale". Das scheint in der aktuellen Lage sinnvoll zu sein. In der Eurozone ist das nominale Kreditwachstum laut Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen, bei 0,6 Prozent. Zeitgleich halten die Banken 142,5 Milliarden Euro an Einlagen bei der EZB. Eine Pönale könnte hier die Kreditvergabe ankurbeln und das Problem der Liquiditätsfalle reduzieren. (Lukas Sustala, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 31.8.2009)
http://derstandard.at/fs/1250691563120/...insen-keine-absolute-Grenze