Sehr traurig,wie ich finde!
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 05.11.07 12:58 | ||||
Eröffnet am: | 05.11.07 12:58 | von: Barbarossa | Anzahl Beiträge: | 1 |
Neuester Beitrag: | 05.11.07 12:58 | von: Barbarossa | Leser gesamt: | 2.535 |
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Spielabsprachen in der Players Lounge
Erstmals berichtet ein aktiver deutscher Tennisprofi über Einzelheiten im Zusammenhang mit möglichen Wettmanipulationen im Tennis. In der WDR-Sendung "sport inside" behauptet der Profi, der auch an ATP-Turnieren teilgenommen hat, dass aktive Tennisspieler bei internationalen Turnieren in der "Players Lounge" ungehindert Tenniswetten vorgenommen hätten.
Der Tennis-Weltverband bestraft dies mit einer Sperre auf Lebenszeit. Aktive Spieler sollen mit den Wetten ein Vielfaches ihres leistungsmäßig erzielten Preisgelds eingenommen haben. Außerdem behauptet er, dass Spiele abgesprochen und Aufschlagspiele absichtlich verloren würden. Selbst bei Grand Slam Turnieren gäbe es bewusst einkalkulierte Niederlagen. "Ich wundere mich auch, weshalb die Spieler es so offensichtlich machen, obwohl das mit einer lebenslangen Sperre bedroht wird. Es sind nicht viele, aber im dieselben. Die, die es machen, betreiben das teilweise professioneller als den Tennissport selbst", sagt der der Tennisprofi.
Er behauptet weiter, von einem deutschen Spieler gebeten worden zu sein, für ihn als Strohmann zu agieren und eine fünfstellige Summe auf sein Spiel zu setzen. Der Tennis-Insider benennt ein internationales Match, von dem in der Tennis-Szene bekannt sei, daß es manipuliert worden sei, und bei dem hohe Einsätze bei internationalen Wettbüros aus dem Umfeld der Spieler gesetzt worden seien. "Das Problem ist von Außen nur schwer in den Griff zu bekommen, es ist nicht zu beweisen, wenn einer absichtlich verliert. Es müsste jemand, der darin steckt oder darin gesteckt hat, Namen nennen. Mit Drohungen der ATP wird das nicht klappen, das ist der Holzweg."
140 verdächtige Spiele
Dem WDR liegt in diesem Zusammenhang eine Liste von 140 verdächtigen Matches vor, die derzeit von der internationalen Tennisorganisation ATP geprüft wird. Auf der Liste, die von einem britischen Buchmacher und intimen Kenner der Szene erstellt wurde, tauchen Spiele im Zeitraum zwischen dem 22.7.2002 bis 21.9.2007 auf. Auf dieser Liste finden sich auch sieben deutsche Topp-Spieler wieder, zwei von ihnen hatten die betreffenden Spiele verloren. Insgesamt stehen elf Spielerinnen und 154 Spieler auf der Liste. In der Aufstellung werden auch 17 Grand Slam Matches der Turniere in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York genannt.
Der vollständige Beitrag läuft am Montag, 5.11.07, um 22.45 Uhr im WDR-Fernsehen bei "sport inside". Eine Vorab-Version war bereits in der "Sportschau" am Sonntag zu sehen.
Auch Haas und Kühnen melden sich zu Wort
Thomas Haas; Rechte: dpaTommy Haas hält Manipulationen nicht für ausgeschlossen.
Tommy Haas, den derzeit wohl popuärsten deutsche Tennisspieler, haben die neuerlichen Geständnisse mächtig auf die Palme gebracht. "Es wird Zeit, dass endlich Namen genannt werden", sagte Deutschlands Nummer eins: "Jeden Tag kommt einer daher und erzählt irgendwas: Murray, Eschauer, Llodra, Clement, jetzt schon ein Anonymus. Ich sage denen: Werdet konkret, dann kann man auch was Konkretes unternehmen. Dieses ganze Geschwätz hilft uns nicht weiter."
Allerdings will Haas den Wahrheitsgehalt nicht anzweifeln. "Ich halte das leider sehr wohl für möglich", sagte Haas, der sich allerdings nicht weiter an der Diskussion beteiligen kann und will: "Mich hat noch nie jemand angesprochen, ich hätte denjenigen auch sofort enttarnt." Es sei allerdings schon manchmal so, "dass einen gewisse Ergebnisse erstaunen. Was da zum Beispiel bei den French Open 2005 für Summen auf Mariano Puerta gesetzt wurden, da habe ich manchmal gedacht, das kann doch gar nicht sein. Dann steht der Puerta plötzlich im Finale gegen Nadal und verliert zwei Wochen später glatt gegen Lars Burgsmüller. Da denkst du dir schon deinen Teil."
Davis-Cup-Teamchef Patrik Kühnen reagierte verhalten und skeptisch auf die Enthüllungen. "Ich kann mir ganz ehrlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein deutscher Spieler in Wettmanipulationen verwickelt ist", sagte Kühnen.
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Quelle:http://sport.ard.de