Schönbohm ein Opfer der Political Correctness


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Neuester Beitrag: 11.08.05 09:40
Eröffnet am:05.08.05 23:54von: KickyAnzahl Beiträge:102
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79561 Postings, 9177 Tage KickySchönbohm ein Opfer der Political Correctness

 
  
    #1
6
05.08.05 23:54
wird ja auch Zeit,dass jemand mal fragt,was nun eigentlich die Ursache ist,dass alle geschwiegen haben und keiner was weiss oder die Frage stellt ,ob nicht durch das sozialistische System die Agressivität im Osten gefördert wurde!Denn so abwegig ist das doch nicht,wenn Vietnamesinnen,die da arbeiteten und schwanger wurden vor die Alternative Abtreibung oder Ausweisung gestellt wurden!
Ich bin weiss Gott kein Freund von Schönbohm und gönne ihm seine peinliche Rumeierei vor dem Fernsehen,aber hat er wirklich so unrecht?

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,368493,00.html
Schönbohm hatte postuliert, dass die Politik der sozialistischen Vermassung und das
Konzept der Delegierung von persönlicher Verantwortung, wie sie in der DDR nun einmal 40 Jahre stattgefunden hat, etwas mit den heutigen Problemen in Ostdeutschland und deshalb auch mit einem scheußlichen Verbrechen in Frankfurt/Oder zu tun haben könnte. Der General a.D. wollte mit seiner Bemerkung, die erzwungene Proletarisierung habe im Osten zu einer Erhöhung der Gewaltbereitschaft geführt, eine Debatte lostreten.

Mag sein, dass seine Worte eine Steilvorlage für den politischen Gegner gewesen sind. Schönbohms Bemerkungen sind aber längst nicht so peinlich wie die Attacken seiner Kritiker, die ihm nun unterstellen, er hätte jeden einzelnen ehemaligen DDR-Bürger zu einem Gefühlskrüppel erklärt und wolle 16 Millionen in Beugehaft nehmen. Seine Untat war es, eine Erklärung dafür zu suchen, warum in Frankfurt an der Oder eine Frau offenbar schon in der DDR völlig unbemerkt mit einer in Europa wohl bisher einmaligen Verbrechensserie beginnen konnte.

Wäre die PDS tatsächlich die Partei, für die sie sich ausgibt - nämlich ehrliche Maklerin ostdeutscher Geschichte und Gegenwart - sie hätte diese Debatte als erste begonnen. Stattdessen höhnt sie nun über einen naiven westdeutschen Ex-General, der geglaubt hat, man könne 15 Jahre nach der deutschen Einheit vernünftig über die letzte Diktatur auf deutschem Boden sprechen - und sich dabei im Ton vergriffen hatte.

Dabei haben diejenigen, die nun über Schönbohm herfallen, außer Betroffenheitsfloskeln kaum etwas zur notwendigen Rationalisierung der barbarischen Tat beigetragen. Stattdessen nutzt die Linkspartei - also die PDS also die alte SED minus Egon Krenz und Co. - die Gelegenheit, den missglückten Erklärungsversuch zu Wahlkampfzwecken zu missbrauchen. Und anstatt vielleicht selbst ein intelligentes Argument in die notwendige Debatte um die Verbrechen zu werfen, pfeift die ostdeutsche Spitzenkandidatin Angela Merkel ihren Parteifreund zurück.

Die DDR war ein auf totalitäre Gewalt gegründeter Spitzel- und Polizeistaat, der in dem Moment zusammenbrach, als die Rote Armee - anders, als am 17. Juni - im inneren Krisenfall in den Kasernen blieb. Sie war keine kommode Diktatur, wie Günter Grass das einmal geschrieben hat. Sie war ein "gesellschaftliches Experiment", das mit Hilfe einer fremden Armee mehr als 40 Jahre lang seine Bürger als sozialistische Manövriermasse betrachtete. Über 1000 Menschen bezahlten das mit ihrem Leben, weil sie von Ost nach West fliehen wollten, mehr als 70 000 landeten allein deshalb im Gefängnis. Das und vieles mehr gerät inzwischen in Vergessenheit. Der PDS ist es tatsächlich gelungen, nach der Wende in Ostdeutschland jene DDR-Identität zu konstituieren, die es vor der Wende, als die DDR noch existierte, kaum gegeben hat. Diese Diktatur der SED, von der die Ostdeutschen sich schließlich selbst befreiten, hat tiefe Spuren hinterlassen. Jede totalitäre Herrschaft verdirbt die guten Sitten, knechtet den freien Willen, verführt den menschlichen Anstand. Dass der Kapitalismus auf seine Weise ebenfalls Seelenunheil anrichtet, spricht nicht dagegen, die Ost-Debatte zu führen.

Die PDS aber rechtfertigt die Existenz der DDR bis heute als legitimes Experiment nach dem Nationalsozialismus. Die Vordenker der PDS behaupten zudem, die "Summe der Repression in der DDR und der heutigen Bundesrepublik" sei "in etwa gleich". Auch deshalb wehren sie den Versuch, etwas geschichtlichen Grund in diese nebelhaften Taten zu bringen, mit aller Macht ab.

Die These, dass Ulbrichts und Honeckers brutale Kybernetik auch ihren Anteil am Tod der Säuglinge in Frankfurt an der Oder haben könnte, ist es deshalb Wert, zumindest untersucht zu werden. Vielleicht erklärt sie nicht die Tat, aber doch das beredte Schweigen, das diese Tötungen auch ermöglichte. An die Frage nach den Spätfolgen der "erzwungenen Proletarisierung" (Schönbohm), dem Konzept der sozialistischen Dörfer (ohne Kirche) und der sozialistischen Stadtlandschaften (ohne urbanen Zufall und Individualität) schließt sich übrigens eine zweite, ebenso unangenehme Frage an. Was bedeutete in der späten DDR ungeborenes Leben?

Als die Täterin in Frankfurt Oder das erste Neugeborene umbrachte, galt in der DDR eine Regelung, die vom damaligen Arbeitgeber ihres Mannes - der Staatssicherheit - im Zweifel organisiert und exekutiert wurde. Jede vietnamesische Vertragsarbeiterin, die beispielsweise in Halle arbeitete und schwanger wurde, hatte die Wahl: Sofortige Abtreibung oder Ausreise. Das war die Realität des realen Sozialismus. Ein westdeutscher Innenminister, der heute versucht, die DDR-Mythen beiseite zu räumen um besser verstehen zu können - der trägt mehr zur Aufklärung bei , als eine Klientel, die nach einem unbegreiflichen Verbrechen nebenan gleich wieder die Jalousien runterlässt.
 
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4971 Postings, 8898 Tage Apfelbaumpflanzersatyr,

 
  
    #78
08.08.05 15:54
na dann zitiere mal EINEN Vers aus der Bergpredigt, der deiner Meinung nach sozialistisch ist...

Grüße

Apfelbaumpflanzer

 

36845 Postings, 7756 Tage TaliskerYo, satyr,

 
  
    #79
08.08.05 16:05
da haste aber nen anderen Geissler gelesen als ich - geht jawohl um "Was würde Jesus heute sagen?" (oder wie das hieß)?
Aber ist empfehlenswert, vor allem als Kurztext für den schnellen Leserprofit hinsichtlich Einordnung in den historischen Kontext und bzgl. den historischen Jesus.

Kiiwii, einen einfachen Widerspruch für sich zu entdecken und ggf. aufzulösen hat nu wahrlich nicht viel mit Exegese zu tun.

Gruß
Talisker

P.S.: 54reab, was im Vatikan abgegangen ist, ist ein ganz tolles "Argument"... Und was alles so erwähnt wird und was nicht in der Bibel... Aber die von Jesus gebrachte christliche Botschaft, die steht schon drin. Bleibt jedem selbst überlassen, was er für sich draus macht.  

42128 Postings, 9273 Tage satyrApfel

 
  
    #80
08.08.05 16:05

Name und Hintergrund

Ihren traditionellen Namen hat die Bergpredigt zum Teil von der Ortsangabe zu Beginn:

1 Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. 2 Dann begann er zu reden und lehrte sie. (Einheitsübersetzung)

Da jedoch der Begriff "Lehre" oder das davon abgeleitete "lehren" sehr oft in der Bergpredigt wiederholt wird, der Begriff Predigt aber nicht, handelt es sich mehr um eine "Berglehre" des Rabbiners Jesus von Nazareth.

Mit einer feierlichen Einleitung unterstreicht die textliche Redaktion des Matthäus, etwa 40 bis 50 Jahre nach Jesu Tod, die grundsätzliche Bedeutung der Lehre. Die hier redaktionell zusammengestellten Worte Jesu Christi sind als Proklamation einer "neu verstandenen, neu ausgelegten, kritisch-revolutionären Gerechtigkeit" interpretiert, die, der durch ihn angebrochenen Gottesherrschaft entspricht. Dies entspricht inhaltlich und zeitlich auch dem Bruch der jüdischen Strömung des Nazareners Jesus mit dem Judentum, das Christentum verlegt sich auf die Heidenmissionierung vor allem im griechisch-römischen Einflussbereich.

In den folgenden Jahrhunderten wird die Berglehre immer mehr als Bergpredigt, als Verkündigung des christlichen Glaubens begriffen und als "neue" Lehre und christlich-ethisches Juwel, zum Teil im Widerspruch mit dem Text der Berglehre, begriffen.

Die Berglehre hat als jüdisches Kulturgut, das Jesus so auch verankert (er hebe die Tora nicht auf, sondern erfülle diese), die christliche Religion, viele herausragende Denker und andere Religionen maßgeblich beeinflusst. Vielen heutigen liberalen Juden ist diese Berglehre Jesu aufgrund ihres Charakters einer jüdischen Lehre und Auslegung der antiken Tradition und der Tora vor jüdischen Hörern absolut koscher.

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Inhalt

Die Eröffnung der Bergpredigt bilden die berühmten Seligpreisungen (5,3-12). Der Form nach stehen sie in der Tradition der Weisheitsliteratur ("Wohl dem, der..."). Ihr Inhalt stellt jedoch die Alltagsmaßstäbe der Glückseligkeit auf den Kopf und verknüpft sie mit geistlicher Armut, Trauer, Sanftmut, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit, Pazifismus und Leidensbereitschaft.

Es folgen die Gleichnisworte vom "Salz der Erde" und vom "Licht der Welt" (5,13-16), die die Jüngergemeinschaft der neuen Gerechtigkeit in ihrem Verhältnis zu den übrigen Menschen charakterisieren.

Daran schließen sich Ausführungen über Jesu Verhältnis zu "Gesetz und Propheten" an (5,17-20): nicht Aufhebung, sondern Erfüllung durch Radikalisierung.

Dies wird im folgenden Hauptteil, den Antithesen, an verschiedenen Themen gezeigt: Töten und Versöhnung (5,21-26), Ehebruch und Ehescheidung (5,27-32), Eid und Wahrhaftigkeit (5,33-37), Vergeltung und Feindesliebe (5,38-48). Jedesmal stellt Jesus einem (frei zitierten) Gebot der Tora ein "Ich aber sage euch" gegenüber. Jesus führt die Gebote auf ihre eigentlichen Intentionen zurück und bringt sie so zu neuer, uneingeschränkter, bedingungsloser Geltung.

Zu beachten ist, dass die Idee der Antithesen im Kontext der Übersetzung des hebräischen Originals entsteht. Da Jesus selber die Gültigkeit der Tora betont, setzt er dieser auch keine Antithesen entgegen (anti-). Vielmehr geht es ihm um eine Pointierung und Fokussierung, die nicht die Tora zur Gänze wiederholen soll, sondern das (nach seiner Lehre) Wichtigste zusammenfassen soll, da insbesondere seine Jünger, die Gläubigen und allgemein seine Hörer mit den Gesetzen der Juden vertraut sind, da allesamt Juden.

Das sechste Kapitel enthält eindringliche Warnungen vor Veräußerlichung und Heuchelei ("dein Vater, der das Verborgene sieht"; 6,1-8;14-18), und im Zentrum der gesamten Komposition eingefügt das Vater unser als "kindliches" Gebet der neuen Gerechtigkeit (6,9-13). Daran schließen sich Mahn- und Gleichnisworte gegen den Reichtum, die "Sorge" und mangelndes Vertrauen in die Gottesherrschaft an.

Das siebte Kapitel beginnt mit dem Verbot des Verurteilens anderer (7,1-5). Es folgt ein Einzelwort über die Entweihung des Heiligen (7,6), ein weiteres Gleichniswort vom Gebetsvertrauen (7,7-11) sowie die "Goldene Regel": Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten. (7,12)

Den Abschluss der Bergpredigt bilden das Mahnwort vom "engen Tor" (7,13 f), die Warnung vor heuchlerischen Glaubenslehrern (7,15-23) und das Gleichnis vom Hausbau auf Felsen oder auf Sand für ein Leben mit den Grundsätze der Bergpredigt oder gegen sie (7,24-27).

Der feierlichen Einleitung entspricht ein ebensolcher Schluss: Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten. (7,28 f)

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Bedeutung und Wirkung

In der Wirkungsgeschichte der Bergpredigt wurden u. a. folgende Deutungsmuster hervorgebracht:

  1. Die Bergpredigt ist eine Lehre von Großgeboten, die zur Seligkeit erfüllt werden müssen, im Sinne einer Groß-Gesetzlichkeit und einer Werkgerechtigkeit, um Vollkommenheit zu erlangen (gegen die vermeintlich schlecht-gesetzestreuen Pharisäer).
  2. Die Bergpredigt ist offenkundig unerfüllbar. Sie erscheint als übermenschlich. Die Menschen sollen sich im Scheitern an den Lehrsätzen der Bergpredigt der Gnade Gottes bewusst werden. Letztendlich ist der Mensch in allem nur von der Gnade Gottes abhängig.
  3. Jesus fordert seine Jünger (Zuhörer und Anhänger seiner Zeit) auf, sich der herannahenden Zeit des Endes bewusst zu werden und sich anzustrengen, um zum baldigen Jüngsten Gericht möglichst gut zu erscheinen.
  4. Die Bergpredigt ist ein universell gültiges Beispiel für einen hohen ethischen Anspruch und moralisches Beispiel. Dieser wird gerne als Antipol der realen Politik oder der "wirklichen" Welt genommen, der dem Weg der Liebe gegenüberliegt oder ihm entgegenwirkt. Die Bergpredigt zielt auf eine neue, vollkommene Gesellschaft.
  5. Die Bergpredigt soll die richtige Gesinnung vermitteln, es geht um das Gute von innen heraus
  6. Die Forderungen der Bergpredigt sind spezielle Forderungen für die Perfecti und haben keine Bedeutung für den normalen Christen.

Die Lehre der Bergpredigt ist Richtschnur für den ethischen Frieden und die Liebe des Einzelnen zu Gott und den Menschen und kann so zur Richtschnur einer völkerverbindenen Ethik werden.

Jesus lehrt die Liebe zu dem barmherzigen Gott, zu den Mitmenschen und zur Tora, dem "Gesetz", und das Lebensziel der Selbstüberwindung, in der Normalität der menschlichen Schwächen und menschlichen Ungenügens.

Eine buchstäbliche Erfüllung der Bergpredigt scheint nicht möglich, nicht einmal kurzfristig und vor dem Horizont urchristlicher Naherwartung des Weltendes. Und doch ist es die allermenschlichste Pflicht des Tuns, das Erhabene anzustreben, im besten Sinne der jüdischen Tradition, den Geboten Gottes zu entsprechen und ihm liebend zu dienen. (Jesus ist Jude und lehrt seinen jüdischen Jüngern!) Solches Streben ist dem Juden Jesus und dem Judentum zentral, die Forderungen der jesuanischen Bergpredigt sind eine konsequente Auslegung der hebräischen Bibel. Jesus hat dabei die bleibende Ungenügsamkeit menschlicher Werke und menschlichen Tuns vor Augen und fordert dazu auf, mit ihm den Weg der Selbstüberwindung, der Weltverbesserung und der Erheischung einer verheißenen Zukunft zu gehen.

Die Bergpredigt sprengt einige Grundsätze einer vornehmlich jüdischen bürgerlichen, gemäßigten, pragmatischen Lebens- und Gemeinschaftsordnung. Sie fordert ausdrücklich dazu auf, jede Einschränkung durch real existierende Bedingungen, durch menschliche Schwäche, durch besonders gelagerte "Fälle" (Kasuistik) zu überwinden. Die Berglehre ist ein erfüllbares Wunschbild, die Passion und Kreuzigung Jesu wird zur bindenden Ernsthaftigkeit, sie ist voll vitalem Glauben und bejahender Weltsicht, so wie Jesus es in der Bergpredigt am Ende hervorhebt: Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. (7,24)

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Geschichte

Bereits der Jakobusbrief greift auf die Ethik der Bergpredigt zurück. Auch die Didache und Augustinus begreifen den Text als bedingungslose Anweisungen zum Handeln.

Doch schon Paulus reflektiert auf die Notwendigkeit einer gewaltgestützten Staatlichkeit (Röm 13). Mit der Etablierung der Reichskirche setzen weitere theologische Milderungsbestrebungen ein, die das Eidverbot, die Feindesliebe und den Gewaltverzicht relativieren.

Gegen alle Bestrebungen, die Bergpredigt realitätsverträglich zu entschärfen, wendeten sich radikalchristliche perfektionistische Bewegungen. Unter ihnen gab es solche, die der Kirche trotz Verdächtigungen nahe blieben (Orden, Heilige), andererseits solche, die mit der Bergpredigt gegen die verfasste Kirche opponierten und dafür (ganz entsprechend Mt 5,11) verfolgt wurden ("Ketzer": Waldenser, Katharer, Täufer).

Die Bergpredigt hat zu allen Zeiten gerade unter denen, die sie ernst nahmen, entschiedene Gegner gefunden, die in ihr eine Übersteigerung des Menschenmöglichen, eine Vergiftung wahrer Ethik oder eine Sklavenmoral sahen (Friedrich Nietzsche).

Die lutherische Reformation antwortete auf die Bergpredigt mit der Zwei-Reiche-Lehre, wonach der Christ sein Leben einerseits in einem göttlichen, andererseits einem weltlichen Reich zu bewähren hat.

In der Gegenwart hat die von der Bergpredigt beeinflusste Politische Theologie durch Leonhard Ragaz, Dorothee Sölle und Jürgen Moltmann in besonderer Weise von sich Reden gemacht.

Im christlich-jüdischen Dialog kommt der Tatsache, dass Jesus als jüdischer Rabbiner vor seinen jüdischen Jüngern und Gläubigen lehrte, besondere Bedeutung zu.

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Die Feldrede des Lukas

Das Lukasevangelium weist in der Feldrede (6,20-49) eine Parallele von geringerem Umfang auf, doch von vergleichbarer Struktur. Sie unterscheiden sich aber darin, dass in der Feldrede im Lukasevangelium im Gegensatz zur Bergpredigt im Matthäusevangelium auf die Seeligpreisungen die Wehe-Rufe (Wehe dem, ...) folgen. Typisch für die lukanische Fassung der Jesusworte ist, dass Armut und Hunger nicht spiritualisiert werden ("Armut vor Gott", "Hunger nach Gerechtigkeit"), sondern in ihrer materiellen Ursprungsbedeutung gemeint sind (6,20.21b). - Es gibt Anhaltspunkte, dass die Feldrede in fixierter Gestalt Matthäus bei der Abfassung der Bergpredigt vorlag.

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Siehe auch

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Literatur

Einführungen

  • Barth, G. / T. Aukrust: Bergpredigt I. Neues Testament. In: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 5, de Gruyter, Berlin 1980, S. 603-618
  • Dumais, M.: Le Sermon sur la Montagne. Etat de la recherche, interpretation, bibliographie. Paris 1995 (Forschungsstand mit weiterer Lit.)
  • Venetz, H.-J.: Die Bergpredigt. Düsseldorf 1987
  • Kühlwein, Klaus: Chaosmeister Jesus. Die Bergpredigt. Verlag Kath. Bibelwerk 1999

Kommentare

  • Betz, H.D.: The Sermon on the Mount. A Commentary on the Sermon on the Mount, including the Sermon on the Plain (Matthew 5:3-7:27 and Luke 6:20-49). Minneapolis 1995. (umfangreicher Kommentar zur Bergpredigt)
  • Davies, W.D. / Allison, D.C.: A Critical and Exegetical Commentary on the Gospel according to Saint Matthew. Vol. 1-3. Edinburgh 1988/1991/1997. (materialreich)
  • Gnilka, Joachim: Das Matthäus-Evangelium I. Herders Theologischer Kommentar zum Neuen Testament I,1. Herder, Freiburg 1986 (kath. Kommentarreihe)
  • Hagner, D. A.: Matthew 1-13. Word Biblical Commentary 33A. Dallas 1993
  • Luz, Ulrich: Das Evangelium nach Matthäus. 1. Teilband: Mt 1-7. Evangelisch-katholischer Kommentar I,1. 5. Aufl. Zürich/Neukirchen-Vluyn 2002. (bedeutendster dt. Matthäuskommentar)
  • Zeilinger, Franz: Zwischen Himmel und Erde. Ein Kommentar zur "Bergpredigt" Matthäus 5-7. Stuttgart 2002 (praxisorientiert)

Struktur

  • Allison, Dale C.: The Structure of the Sermon on the Mount. In: Journal of Biblical Literature 106 (1987), S. 423-445
  • Bornkamm, Günter: Der Aufbau der Bergpredigt. In: New Testament Studies 24 (1978), S. 419-432

Wirkungsgeschichte

  • Berner, U.: Die Bergpredigt. Rezeption und Auslegung im 20. Jahrhundert. Göttinger theologische Arbeiten 12. 1979. 3. Aufl. Göttingen 1985
  • Beyschlag, K.: Zur Geschichte der Bergpredigt in der Alten Kirche. In: Zeitschrift für Theologie und Kirche 74 (1977), S. 291-322
  • Kantzenbach, Friedrich Wilhelm: Die Bergpredigt. Annäherung - Wirkungsgeschichte. Stuttgart 1982
  • Kissinger, W.S.: The Sermon on the Mount. A History of Interpretation and Bibliography. ATLA.BS 3. Metuchen, N.J. 1975
  • Luz, Ulrich: Die Bergpredigt im Spiegel ihrer Wirkungsgeschichte. In: J. Moltmann (Hg.), Nachfolge und Bergpredigt, KT 65, München 1981, S. 37-72
  • Stoll, B.: De Virtute in Virtutem. Zur Auslegungs- und Wirkungsgeschichte der Bergpredigt in Kommentaren, Predigten und hagiographischer Literatur von der Merowingerzeit bis um 1200. BGBE 30. Tübingen 1988
  • Tholuck, August: Ausführliche Auslegung der Bergpredigt Christi nach Matthäus. 3. Aufl. Hamburg 1845 (mit Auslegungsgeschichte)
  • Wittmann, D.: Die Auslegung der Friedensweisungen der Bergpredigt in der Predigt der Evangelischen Kirche im 20. Jahrhundert. EHS.T 224. Lang, Frankfurt a.M. 1984

Weiteres

  • Eberhard Arnold: Salz und Licht, Robertsbridge 2004
  • Georg Strecker: Die Bergpredigt, Göttingen 1984
  • Der verbotene Friede. Reflexionen zur Bergpredigt aus zwei deutschen Staaten. hg.: Wolfgang Erk, Stuttgart 1982
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Weblinks

 

42128 Postings, 9273 Tage satyrTalisker Haupsächlich meint ich einige

 
  
    #81
08.08.05 16:09

Auftritte im TV.Ganz vernünftig was der Mann sagt.

Was meinst du etwa dazu

Auch in einer globalen Wirtschaft sind Produktion und Service ohne Menschen nicht möglich. Neue Produktionsfaktoren wie Kreativität und Wissen sind hinzugekommen. Aber das Spannungsverhältnis zwischen Mensch und Kapital ist geblieben. Die Kommunisten wollten den Konflikt lösen, indem sie das Kapital eliminierten und die Kapitaleigner liquidierten. Bekanntlich sind sie daran gescheitert. Heute eliminiert das Kapital die Arbeit. Der Kapitalismus liegt derzeit genauso falsch wie einst der Kommunismus.

Der Tanz um das Goldene Kalb ist schon einmal schief gegangen

 

Hört sich ganz gut an oder?

 

7336 Postings, 8010 Tage 54reab@talisker: schön für dich, dass

 
  
    #82
08.08.05 16:13
du der einzige christ auf dieser erde bist. nicht nur im vatikan, nein auch in allen anderen christlichen ländern gab es die todesstrafe - auch in mehrheitlich evangelichen.

ich bin weder christ noch gläubig und trotzdem gegen die todesstrafe. die humanistische entwicklung kam in europa trotz der kirchen (christen) und gegen die kirchen (christen). natürlich kann man in der bibel alles finden. ist bei derartigen machwerken so üblich. allerdings ein kriegsverbot und ein verbot der todesstrafe herauszulesen bedarf schon einer sehr großen fantasie.  

4971 Postings, 8898 Tage Apfelbaumpflanzerja und, welcher Vers denn nun? o. T.

 
  
    #83
08.08.05 16:15

42128 Postings, 9273 Tage satyrApfel Du glaubst doch nicht dass ich dir ,gerade

 
  
    #84
08.08.05 16:19
dir der Bush alles glaubt ,irgendwelche Verse raussuche.
Lies selber und denk mal etwas nach.  

36845 Postings, 7756 Tage TaliskerWarum so angefasst, 54reab?

 
  
    #85
08.08.05 16:21
Ich schrieb doch ausdrücklich "Bleibt jedem selbst überlassen, was er für sich draus macht.". Nix von "meine Sicht ist die einzig richtige". Komm mal wieder runter und lass die schwachsinnige Unterstellung.

Die Interpretation in Geschichte ist die eine Sache, die heutige eine andere.

Davon mal ab: Ausgangspunkt für mein Einschalten hier war, dass ich kiiwiis Schlussfolgerung merkwürdig fand, nicht mehr, nicht weniger. Und dass nach meinem Dafürhalten er das NT dabei ganz schön ausblendet.
Gruß
Talisker  

4971 Postings, 8898 Tage Apfelbaumpflanzerhab' das bestimmt schon öfters gelesen als du...

 
  
    #86
08.08.05 16:22
also plapperst du nur nach...

gut zu wissen.

 

4506 Postings, 8756 Tage verdiBzgl. Bergpredigt:Die hat man schnell durch!;-)

 
  
    #87
08.08.05 16:41
Ich bin schon auch der Meinung,dass sie zumindest nicht den Kapitalismus
verherrlicht!;-)

http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/5.html

 

129861 Postings, 7695 Tage kiiwiibez. "Widersprüchen" zwischen AT und NT darf ich

 
  
    #88
08.08.05 16:44
der Einfachheit halber auf den schönen Beitrag von verdi (P. 59) verweisen.


MfG
kiiwii
 

7336 Postings, 8010 Tage 54reab@talisker: ich war nicht oben und brauch

 
  
    #89
08.08.05 17:08
deshalb auch nicht herunterzusteigen. meine reaktion erfolgte auf

54reab, was im Vatikan abgegangen ist, ist ein ganz tolles "Argument"... Und was alles so erwähnt wird und was nicht in der Bibel... Aber die von Jesus gebrachte christliche Botschaft, die steht schon drin. Bleibt jedem selbst überlassen, was er für sich draus macht.

der vatikan ist immerhin das oberhaupt eines großen teils der christen. wenn man bei religionen oder auch politischen bewegungen die praxis außen vor läßt, ist man auf einer schrägen piste. wie du auch nicht bestreitest, kann man aus der bibel viel herauslesen. also sind die interpretation der christlichen gemeinschaften doch nicht unerheblich bei der bewertung der inhalte. von deren interpretationen kann sehr viel in deren praxis erkennen. für mich ist auch nicht marx und engels für die einschätzung des kommunismus wichtig. wichtig ist die praxis wie sie im ostblock vonstatten ging. die theorie führt zur praxis! in der praxis erlebt man die interpretation der theorie!


 baer45: DAX


ps.. meine ausdrucksweise ist relativ direkt und wird oft - wenn der direkte kontakt fehlt - als streng empfunden. ich meine es allerdings selten bierernst.
 

2590 Postings, 7258 Tage brokeboy@all

 
  
    #90
08.08.05 17:14
... harrömm! jetzt muss ich -als sicher fehlbarer, weil aufbrausender, aber dennoch bekennender christ- dem kiiwi mal zur seite stehen.
a) zum thema diebstahl. den zehnten, meine lieben sozis, nicht die hälfte! und für die bedürftigen - witwen, waisen, von mir aus alleinerziehende, nicht für die jungs, die den halben tag im schanzenviertel beim bierchen sitzen.
b) gerechtigkeit und gleichheit, gnade und barmherzigkeit sind selbstverständlichkeiten. aber der gesetzlich legitimierte griff ins portemonnaie des fleissigen hat mit dem schaffen von gerechtigkeit nichts zu tun - sondern das präzise gegenteil.
c) ob "dem kaisers, was des kaisers ist" eine aufforderung zum steuernzahlen oder ein gebührlicher tritt in dessen hintern ist, halte ich für überdenkenswert.
d) ich empfehle die "zwei reiche lehre luthers" - überhaupt hat dieser unglaubliche mensch zb. in seinem 92 thesen postulat einiges recht eindrückliches formuliert

these 45:
-Man soll die Christen lehren: Wer einen Bedürftigen sieht, ihn übergeht und statt dessen für den Ablaß gibt, kauft nicht den Ablaß des Papstes, sondern handelt sich den Zorn Gottes ein -
... soviel zur ablasshandlung der sozialabgaben

desweiteren:

- Ein Christen mensch ist ein freier Herr eber alle Ding und niemand untertan.
- Ein Christen mensch ist ein dienstbarer Knecht aller Ding und jederman untertan.

gruss v bb  

79561 Postings, 9177 Tage Kickyob Schönbohm die Partei nah der Wahl weiter führt

 
  
    #91
1
09.08.05 18:38
hängt vom Ergebnis ab!
Es muß mit Schönbohm weitergehen - zumindest noch in diesem Wahlkampf. Ob der 67-Jährige allerdings nach der Bundestagswahl die Partei weiter führt, so hieß es, hängt vom Ergebnis ab. Rücktrittsforderungen wie von Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) werden zurückgewiesen .CDU-Generalsekretär Sven Petke: "Schönbohm hat einen Fehler gemacht. Mit seiner Entschuldigung ist aber ein Schlußstrich gezogen." Wowereit rät er, sich um die Hauptstadt zu kümmern. "Wer aus gebrauchten Damenschuhen Sekt trinkt und mit den Kommunisten aus Stiefeln saufen will, sollte sich zurückhalten", (Berliner Morgenpost )  

42128 Postings, 9273 Tage satyrBerliner Morgenpost- Sage mir wem du gehörst und

 
  
    #92
09.08.05 19:16
ich sage dir wer du bist.  

16375 Postings, 7189 Tage quantasKicky ist sehr - sehr objektiv hier!

 
  
    #93
09.08.05 22:45

satyr merke Dir das.
Von ihr kannst Du lernen:
nämlich Lauterkeit, Polemik nichts von dem bei
ihr, rein sachlich und die Wahrheit.

salute quantas  

42128 Postings, 9273 Tage satyrBilanz mal wieder Schaum vor dem Mund?

 
  
    #94
09.08.05 22:50
Berliner Morgenpost- Sage mir wem du gehörst und   satyr   09.08.05 19:16  

ich sage dir wer du bist.  

Steht das was von Kicky?

Hast du heute wieder deinen Frustschweizer?  

16375 Postings, 7189 Tage quantasNoch Fragen Kienzle? o. T.

 
  
    #95
09.08.05 22:53

79561 Postings, 9177 Tage KickyVerwahrlosung ist eine Folge der Wende?

 
  
    #96
11.08.05 00:55
"In der DDR gab es so etwas nicht"SPD-Fraktionschef Günter Baaske kann sich noch gut erinnern: Eine seiner ersten Reisen nach der Wende 1989 führte den Belziger in eine Neubausiedlung unweit von Bremen. Beim Anblick betrunkener Kinder, die mit einem Kasten Bier an der Bushaltestelle herumlungerten, dachte sich Baaske: "Um Gottes willen, so wird mal unser Marzahn."

Die Botschaft des Sozialdemokraten ist klar: Nicht die "von der SED erzwungene Proletarisierung" - wie von CDU-Chef Jörg Schönbohm proklamiert - ist die Ursache für das soziale Abdriften ganzer Bevölkerungsschichten in Brandenburg. Es sind die Rahmenbedingungen des vom Westen übernommenen kapitalistischen Systems. "Je höher die Arbeitslosigkeit, desto größer die Gefahr", sagte Baaske am Dienstag.

und was hat Stoiber gesagt?Unter Hinweis auf die dort derzeit hohe Zustimmung für die Linkspartei hatte der bayerische Ministerpräsident nach Angaben der Zeitung am vergangenen Donnerstag gesagt: „Ich akzeptiere nicht, daß der Osten bestimmt, wer in Deutschland Kanzler wird. Die Frustrierten dürfen nicht über Deutschlands Zukunft bestimmen”, wird Stoiber zitiert. Die Äußerungen seien anläßlich einer Wanderung mit dem baden-württembergischen CDU-Amtskollegen Günther Oettinger gefallen.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Harald Ringstorff betonte: „Herr Stoiber war noch nie ein Freund des Ostens. Anscheinend hat er es noch immer nicht verkraften können, daß er 2002 die Wahl gerade im Osten verloren hat.” Er habe offenbar „ein Problem mit dem freien Wahlrecht für Ostdeutsche”.

und was sagt die PDS? Matthias Platzeck soll den
Minister des Innern Jörg Schönbohm nach Art. 84 der Verfassung des
Landes Brandenburg entlassen
. Einen entsprechenden Antrag hat die
PDS-Fraktion auf ihrer heutigen Klausurberatung einstimmig
beschlossen !

Schriftstellerin Ines Geipel jedoch verteidigt den CDU-Minister. Sprachlosigkeit und Gewaltbereitschaft sind in Ostdeutschland höher als im Westen, sagt sie. Seit Jahren forscht die Autorin nach den Ursachen und schreibt darüber.
Jörg Schönbohm hat, zieht man das in diesem Zusammenhang unstatthaft Kalkulierte seiner Äußerung ab, leider Recht. Sprachlosigkeit, zunehmende Kinderarmut, eine drastische Gewalt- und Missbrauchsbereitschaft, die dreifach höhere Zahl innerfamiliärer Tötungsdelikte oder der um vier Jahre tiefer liegende Drogeneinstieg von Jugendlichen - das sind Fakten des Ostens gegenüber dem Westen, die ausreichen sollten, um öffentlich über die längst bekannte Gesellschaftswüste zu sprechen. Doch viel zu ungreifbar, viel zu unverständlich, viel zu traumatisch der Prozess des Zusammenbruchs dort, wo man glaubte, mit Geldtransfers in kurzer Zeit nur Blühendes einfahren zu können. Ganz Deutschland wackelt, die Gelder sind rübergereicht, die Zeit wird knapp. Man hört sie förmlich trommeln, die Finger auf den Berliner Politikertischen. Was ist da los, in diesem Kümmer-Osten, der längst der Klotz am Bein des Vereinigungsprozesses ist?

Nun, warum nicht noch einmal sagen, dass das gnadenlose Geldtransfer-Modell in dieser Weise nutzlos ist, ja, dass es zunehmend auch den Westen gefährdet
, wird es derart unberaten weitergeführt? Warum sich nicht gemeinsam hinsetzen und so verantwortlich wie nötig das vorhandene Wertevakuum des Ostens in den Blick nehmen? Wie lebt es sich dauerhaft in einem Käfig? Weiß jemand, wie lange das Ausatmen autoritärer Strukturen dauert? Was geben Menschen später weiter, wenn ihnen in den Schulen immerzu gesagt wird, sie hätten ihre Kinder zum Hass zu erziehen? Wie groß kann eine Welt in den Köpfen überhaupt werden, wenn sich die reale in jeglicher Abwesenheit des Fremden einzurichten hat? Wie kommt der Einzelne zu einem eigenen inneren Raum, zu innerer Souveränität, wenn das Recht auf diesen Raum durch das Hineinleben der anderen immerzu torpediert wird? Und was passiert, wenn wie im Herbst 1989 geschehen, die Statik des Landes in einem Ruck zusammenbricht, das Leben der Menschen in ein Davor und Danach zerfällt? Wohin stürzen Gefühle, Denken, Erinnerungen, Ideale? Wohin wandern die Träume? Wer fängt das alles auf? http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/feuilleton/471709.html

na ist ja richtig schön der Wahlkampf!
 

79561 Postings, 9177 Tage KickyStoiber giesst Öl ins Feuer

 
  
    #97
11.08.05 01:01
„Ich akzeptiere nicht, daß der Osten bestimmt, wer in Deutschland Kanzler wird. Die Frustrierten dürfen nicht über Deutschlands Zukunft bestimmen”, wird Stoiber zitiert  

42128 Postings, 9273 Tage satyrKicky hatten wir heute schon mindestens 5 mal

 
  
    #98
11.08.05 01:13
Aber einmal mehr schadet nicht.
Der macht das prima gefällt mir,erst beleidigen und nachher,die Stimme
haben wollen.
vielleicht klappt es ja.  

79561 Postings, 9177 Tage Kickyviel schöner ist ja die Ines Geipel

 
  
    #99
11.08.05 01:45
aber das liest ja seit dem idiotischen Runterklappen des Textes kaum noch einer ,da muss man richtig kleine Hackstückchen machen mit Extraüberschriften,wenn das noch jemand lesen soll! echt frustig  

79561 Postings, 9177 Tage Kickyund im übrigen satyr

 
  
    #100
11.08.05 01:49
ich bin ja nicht wie du den ganzen Tag hier und kann die fünfmal auch gar nicht finden,aber du wirst es sicher wissen wo  

79561 Postings, 9177 Tage KickyOstdeutsche keine Wähler zweiter Klasse !

 
  
    #101
11.08.05 09:36
Berlin - Mit einer Bemerkung über Ostdeutsche als "Frustrierte" hat der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber harsche Reaktionen ausgelöst. Damit steht erneut ein Unionspolitiker nach einer Bemerkung über Ostdeutschland in der Kritik.
Stoiber hatte am Donnerstag vergangener Woche in Argenbühl im deutschen Bundesland Baden-Württemberg gesagt: "Ich akzeptiere nicht, dass erneut der Osten bestimmt, wer in Deutschland Kanzler wird. Es darf nicht sein, dass die Frustrierten über das Schicksal Deutschlands bestimmen."

Der Präsident des Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse (SPD), wies die Bemerkung scharf zurück. Er verbitte sich "den Versuch Stoibers, die Ostdeutschen zu Wählern zweiter Klasse zu machen", sagte der SPD-Vize am Mittwoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur

ausgerechnet in dem hochschwarzen idyllischen Argenbühl im schwäbischen Allgäu passiert Stoiber so ein Lapsus!
 

79561 Postings, 9177 Tage Kickynicht überall so kluge Bevölkerungsteile

 
  
    #102
11.08.05 09:40
wie in Bayern sagt Stoiber und bekräftigt seine Aussage noch.Er holt weiter gegen den Osten aus. Stoiber sagte nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks auf einer Wahlkampfveranstaltung in Schwandorf, er wolle nicht, dass die Wahl noch einmal im Osten entschieden werde.

Wenn es überall so wäre wie in Bayern, so der Ministerpräsident, dann gäbe es keine Probleme. „Wir haben leider nicht überall so kluge Bevölkerungsteile wie in Bayern“, sagte Stoiber nach Angaben von B5 aktuell. Die Stärkeren müssten manchmal die Schwächeren ein Stück mitziehen, fügte er hinzu.

 

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