Sammelklagen Wirecard! Wer ist dabei?
EY macht weltweit 40 Mrd Umsatz und wird das stemmen. Nicht locker aber es geht.
Bei Flowtex war der Skandal noch offensichtlicher und KPMG hat damals 100 Millionen Mark als Vergleich an die Gläubiger gezahlt.
EY Weltweit haftet nicht, sondern nur EY Deutschland. Die hatten jetzt Jahre Zeit ihr restliches Geld zu verbuddeln und auszugeben. Bei EY Deutschland gibt es keine einzige Milliarde zu holen.
Nur 546 Mio. für Schadensersatzahlungen. Reichlich wenig, findet ihr nicht?
An die EY Ltd wird man haftungsrechtlich wohl nicht rankommen. Was meinen Eure Anwälte dazu?
Verarschungsstufe Nr. 2
Ist eine gewagte These, aber warum sollte M über den Anwalt an das Gericht schreiben?
Zwei Dinge halten mich noch ab:
1. Ich sehe nirgends, was es kostet, es ist stets nur von "kostengünstig" die Rede (und ich will kein gutes Geld dem schlechten hinterher werfen)
2. Im Hb wurde Tilp wie folgt zitiert: Meiner Meinung nach gibt es keine belastbare juristische Anspruchsgrundlage, EY Global eine Haftung nachzuweisen, erklärte beispielsweise Tilp-Anwalt Kewe. Dies wäre aber nötig, um Druck auf EY Global aufzubauen, sich überhaupt an einem Vergleich zu beteiligen.
Und EY Deutschland hat doch ja nicht besonders viel, wie ich oben schon einmal ausführte.
Weiss jemand von euch, welche Kosten bei Tilp anfallen und was die bessere Alternative wäre?
1. Vertretung im Insolvenzverfahren gegen Wirecard (Beteiligung der geschädigten Aktionäre an der Insolvenzmasse); Kosten von der Schadenshöhe abhängig, Bsp.: Schadenshöhe bis 155.000,-€ ca. 2.300,-€
2. Die Vertretung in einer Klage gegen EY wurde an den Prozesskostenfinanzierer Fairreturn GmbH übergeben, läuft aber über die Kanzlei Tilp. Die Kosten werden vorfinanziert, vertreten werden aber nur Aktionäre mit Schaden über 100.000,-€. Kosten entstehen nur im Erfolgsfall (20% des Erlöses).
3. Von einer Klage gegen die Bafin rät Tilp mangels Erfolgsaussicht ab!
Ich würde deshalb rasch bei TILP rein, sonst ist es zu spät. M. W. gibt es da kein Kostenrisiko.
Alternative wäre eventuell noch Feit/Kaltmeier München, aber "die hängen sich eigentlich nur an"
Eine Klage gegen Wirecard halte ich für sinnlos, weil das Unternehmen nichts hat. Ein Erfolg nutzte also nichts.
Eine Klage gegen die BaFin muss jeder für sinnlos halten, der die Aufgaben der BaFin kennt.
Eine Klage gegen EY halte ich für aussichtsreich. Ich denke, EY wird irgendwann einen Betrag als Entschädigung anbieten. Und dann bekommt jeder vielleicht noch 5% seines Verlustes ersetzt.
100.000 Verlust hatte ich (glücklicherweise) aber nicht.
Das bedeutet dann für mich, dass ich mich nirgends sinnvoll dranhängen sollte, nicht?
Bafin: Ja, nicht nur eine Klage gegen die Bafin ist sinnlos, sondern die Bafin an sich.
EY: Glaube ich auch. Ich erwarte mir doch, dass EY 3 - 5 Milliarden zahlen wird. Der Wambach-Bericht ist derart brutal, dass er ja bereits zu Konsequenzen geführt hat (Ausschluß neuer DAX-Mandate). EY Global kann sich dem Thema kaum entziehen. Glaube ich.
Ich würde allenfalls bei TIRP rein, die bieten m. W. ja auch eine Finanzierung an (No-Risk-Variante) (?)
Wenn 25 oder 50% Entschädigung rauskommen, sähe die Welt schon ganz anders aus?
1. Es gibt ca. 124 Mio. Wirecard Aktien
2. Als der Betrug augenscheinlich bewiesen war, fiel der Kurs von 100 auf 10, also 90 Euro Verlust/Aktie.
3. 124 Mio x 90 = 1,1 Mrd. Verlust der Aktionäre
4. Die Gesamtsumme der Gläubiger beläuft sich auf ca. 12 Mrd. Euro
Daraus folgt:
Die Aktionäre bekommen ca. 10% der mit EY vereinbarten Entschädigungssumme
Angenommen, EY Global macht den Geldbeutel auf und zahlt tatsächlich 2 Mrd. Euro, so verbleiben den Aktionären davon (mit Glück, denn sie stehen an letzter Rangstelle) 200 Mio.
Wahrscheinlicher sind aber (auch noch optimistisch geschätzte) 100 Mio.
Mit den 100 Mio. werden nun die Verluste von gut 1 Mrd. gedeckt, macht also eine Bruttoquote von 10%.
davon gehen dann noch die Prozesskosten ab, sodass im allerbesten Fall von einer Quote von 8% ausgegangen werden kann.
Mit anderen Worten: 5% Quote sind extrem optimistisch, denn die Banken werden um jeden Euro kämpfen und für die Aktionäre werden nur ein paar Brotkrumen abfallen.
Ich rechne mit 1-2% vom Verlust als Entschädigung.
Und das ist für die meisten hier Peanuts.
Es gab derart brutale Defizite / strafbare Handlungen von EY, dem Vorstand, dem AR,... dass hier mit einer größeren Kompensation zu rechnen ist.
Das verdauen die.
Es gibt max 50-200 Millionen per Vergleich aber erst nach 5-8 Jahren Prozess.
Die Justiz in Deutschland is absolut dysfunktional. Einfach mal in die Nachrichten schauen oder selber ausprobieren.
Die Banken an erster Rangstelle wollen 12 Mrd, die Aktionäre 11 Mrd.
Angenommen, EY Global zahlt (freiwillig, EY Deutschland hat nur 500 Mio.) 2 Mrd (20 Mrd. halte ich für abwegig), bekommen die Banken davon mindesten 80%, verbleiben 400 Mio. bei den Aktionären, macht eine Brutto-Entschädigungquote von ca. 4%.
So oder so: Für die Aktionäre bleibt nichts.
OLG Frankfurt am Main, Beschluss vom 06.02.2023 - 1 U 173/22 lehnte eine Haftung der Bafin ab.
LG München I, Endurteil vom 23.07.2021 - 22 O 2497/21 lehnte einen Schadensersatzanspruch von EY ab.
https://openjur.de/u/2457267.html
Hier gibt es 3 Möglichkeiten, entweder schlechte Klage, schlechter Richter oder der Anspruch besteht eifnach nicht.
Wir haben also bereits alle Anspruchsgegner in der 1. Instanz durch und nach fast 3 Jahren keinen Erfolg vorzuweisen. Träumen Sie bitte weiter von so hohen Quoten. Diese wird es nicht geben.