Saddam zum Tode verurteilt....
Seite 3 von 5 Neuester Beitrag: 10.11.06 11:09 | ||||
Eröffnet am: | 05.11.06 10:12 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 123 |
Neuester Beitrag: | 10.11.06 11:09 | von: sportsstar | Leser gesamt: | 19.635 |
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es geht wohl vielmehr darum, daß einige der meinung sind, wenn saddam geköpft wird, selbiges auch bei etlichen anderen drecksäcken gemacht werden müßte.
macht aber leider keiner...
aber das gefällt den türken wieder nicht.
bin wirklich echt gespannt, wie es in 5 jahren im irak aussieht...
Habe auch weiter oben geschrieben, dass es Dinge gibt, die durchaus fragwürdig sind.
Der Prozess war aber auch alles andere als leicht zu führen.
Dennoch verwundert mich das Urteil nicht und ist mE die logische Konsequenz.
greetz
sports*
Vorweg - die Kurden z.B. fordern einen Aufschub der Hinrichtung, um das Giftgasmassaker vor Gericht zu verhandeln. Strategie war, ihn wegen einer Sache zu verurteilen und keinen Mammutprozess zu führen.
Was man natürlich nicht kritisieren kann - den zufälligen zeitlichen Zusammenhang von Urteilsverkündung und Wahl in den USA. Denn das ist ja Zufall. Wenn auch ein glücklicher Zufall für Bush, der es kräftig für sich ausschlachtet. Man darf natürlich auch nicht kritisieren, dass Saddam eigentlich nach Den Haag gehört hätte. Denn dieses Gericht lehnt die erste Ordnungsmacht auf unserem Planeten ab.
Aber da erdreisten sich noch mehr, Kritik zu üben. Die verhöhnen doch nur die Opfer..
Gruß
Talisker
Saddam-Prozess für Ex-UN-Diplomat «Zirkus»
06. Nov 07:27
Das Verfahren gegen Saddam Hussein wird von Irak-Experten als Schauprozess gesehen. Das Urteil habe schon von vornherein festgestanden, sagten ein Wissenschaftler sowie ein ehemaliger ranghoher UN-Mitarbeiter der Netzeitung.
Von Timo Hoffmann
Irak-Experten haben den Prozess gegen den ehemaligen irakischen Staatspräsidenten Saddam Hussein nach dem verhängten Todesurteil scharf kritisiert. Der frühere ranghohe UN-Diplomat Hans-Christof von Sponeck sowie der Hamburger Friedensforscher Hans-Joachim Gießmann bemängelten, das Urteil habe schon beim Beginn des Verfahrens festgestanden. «Zyniker würden sagen, es sah wie ein Zirkus aus. Zweifellos sah es aber wie ein Schauprozess aus», sagte der ehemalige UN-Mitarbeiter im Irak, von Sponeck, der Netzeitung.
«Es wäre besser gewesen, den Prozess nicht in Bagdad durchzuführen. Man hätte Saddam Hussein auch nach Den Haag bringen können», den Ort des Internationalen Strafgerichtshofes, urteilte von Sponeck, der von 1998 bis 2000 für die Uno in Bagdad arbeitete. Zuletzt hatte er den Rang «Beigeordneter Generalsekretär» inne und trug die Oberverantwortung für das UN-Programm «Öl für Nahrungsmittel» im Irak.
«Kein rechtsstaatlichen Verfahren
Der Prozess und das Urteil stünden in der «Tradition der Rache in der gesamten Region», so der Ex-Diplomat. Das Todesurteil sei «keine Überraschung». Von Sponeck ist unter anderem Autor der Bücher «Ein anderer Krieg. Das Sanktionsregime der Uno im Irak» und «Irak – Chronik eines gewollten Krieges».
Auch für den Wissenschaftler Gießmann, stellvertretender Leiter des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, war das Ergebnis des Verfahrens vorhersehbar: «Es gab kaum einen Prozess in den vergangenen Jahren, wo das Urteil von Anfang an schon so feststand», so Gießmann im Gespräch mit der Netzeitung. Es bestehe zwar kaum Zweifel an der Mitschuld Saddam Husseins für die ihm zur Last gelegten Taten. «Es war aber nach unseren Maßstäben kein rechtsstaatliches Verfahren.»
Ein Sondertribunal in Bagdad hatte Saddam Hussein am Sonntag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode durch den Strang verurteilt. In dem ersten Prozess gegen ihn und sieben Ex-Funktionäre seines Regimes ging es um den Tod von 148 angeblichen Verschwörern. Diese waren 1982 in der schiitischen Kleinstadt Dudschail nach einem fehlgeschlagenen Attentat auf den damaligen Diktator hingerichtet worden.
«Ein Zeichen setzen»
Eine unterschiedliche Auffassung vertreten die beiden Experten betreffs der Folgen des Urteils für die Lage im Irak. Gewaltausbrüche erwartet von Sponeck nach dem Urteil nicht zwangsläufig. Zwar habe die bis zum Sturz Husseins im Irak regierende Baath-Partei schon vor kurzem angekündigt, bei einem Todesurteil Attacken gegen das amerikanische Militär zu intensivieren. Doch moderate Kräfte im Land dürften dies ausgleichen, vermutet der Experte. «Es wird versucht werden, ein Zeichen zu setzen, aber das wird durch inner-irakische Friedensbemühungen in jüngster Zeit neutralisiert werden.» Das von manchen Beobachtern befürchtete Auseinanderbrechen des Irak in drei Teile erwarte er nicht.
Gießmann rechnet dagegen mit einer weiteren Eskalation: «Man kann sich eine Verschärfung der Lage im Irak kaum noch vorstellen. Aber dieses Urteil wird kaum zur Befriedung beitragen.» Die radikalen Kräfte des sunnitischen Teils der Bevölkerung ließen sich von den Sicherheitsmaßnahmen der irakischen Regierung «sicher nicht davon abhalten, ihre Reaktion zu zeigen. Die Autorität der irakischen Regierung ist nicht groß genug». Entscheidend sei nach dem Urteil die Frage: «Gelingt es den radikalen Kräften, eine Märtyrerrolle Saddam Husseins zu etablieren?»
http://www.netzeitung.de/spezial/irak/451034.html
Gegen die Todesstrafe wendet sich die spanische Tageszeitung „El Mundo“: „Nicht einmal ein Saddam Hussein hat die Todesstrafe verdient. Er ist ein Mörder, der wegen seiner Verbrechen lebenslang hinter Gittern gehört. Aber nichts rechtfertigt es, ihm das Leben zu nehmen. Mit einer Vollstreckung der Todesstrafe ließe man zudem eine exzellente Gelegenheit ungenutzt zu beweisen, dass im Irak eine neue Ordnung entsteht, die besser ist als die vor der Invasion. Das Urteil ist die Krönung eines Prozesses, der von Anfang an unkorrekt war. Er fand in einem Klima der Gewalt statt. Das Gericht konnte sich auch nie vom Verdacht befreien, dass es politischem Druck unterlag und das Urteil schon vorher feststand.“ |
hat er immer die Möglichkeit zurückzukommen.
deshalb hat man früher zb Franz.Revolution die Jungs geköpft oder wie
beim Zar -Chauchesku sie an die wand gestellt.
Napoleon hat man verbannt und er kam zurück.
So weit so gut,ist man aber grundsätzlich gegen die Todesstrafe ,ist es
unerheblich wieviel der Junge auf dem Gewissen hat.
Weiterhin sollten sich viele Staatsoberhäpter schämen und sich gar nicht
äussern denn sind die diktatoren von nütze werden sie hoffiert.
""das Urteil ist eine schäbige Angelegenheit sagt Amnesty International.Es sei fehlerbehaftet und unfair und werde nicht dazu beitragen, Rechtsstaatlichkeit im Irak durchzusetzen.Es stelle die Fähigkeit des Tribunals in Frage , nach internationalen Standards Recht zu sprechen.""
Wenn rechtsfehlerhaft, gibt es in der automatischen Berufung die Gelegenheit, das in Ordnung zu bringen (sagte ich bereits im letzten Satz meines o.a. Postings, aber vielleicht hat der Herr Talisker das nicht mehr gelesen, weil er sich aufgefordert sah, sofort in die Tasten zu greifen)
Allerdings und nochmal:
Die Todesstrafe als solche halte ich in diesem Fall für die einzig angemessene Strafe, und die Mehrheit des irakischen Volkes, die unter Saddam gelitten und viele Angehörige durch blanken Mord verloren hat, dürfte dies ebenfalls so sehen und als wichtligen Beitrag der Strafe und der Sühne und damit auch zur Vergangenheitsbewltigung beim irakischen Volk betrachten.
(Oder wird jemand ernsthaft sagen wollen, daß hier Herrn Saddam Resozialisierung im Vordergrund stehen solle ?)
Was aber sagte Amnesty denn ausserdem ?
"Schäbig"
"Unfair"
"kein Beitrag zur Rechtsstaatlichkeit im Irak"
"Infragestellung der Fähigkeit, nach internationalen Standards (btw: welchen? amerikanischen? europäischen? islamischen? chinesischen?) Recht zu sprechen"
Das ist die von mir kritisierte Verhöhnung!
Herr Talisker aber sagt:
"Man kann zweierlei kritisieren:
- die Todesstrafe (tue ich auch). Es soll doch wirklich Rechtsstaaten geben, die diese kategorisch ablehnen.
- die Rechtsstaatlichkeit des Prozesses (habe ich keine Meinung zu, da keine Ahnung). Aber tendenziell halte ich viel von Amnestiy International als "Wächter" von Rechtsstaatlichkeit."
Er bekennt also, nicht beurteilen zu können, ob der Prozess rechtsstatlich geführt worden ist oder nicht, da er davon keine Ahnung hat. Er beruft sich stattdessen auf die "Wächterrolle" von Amnesty; die hingegen besteht lediglich aus einer Schmähung des Gerichts, die nichtmal durch Fakten, die die Rechtsfehlerhaftigkeit des Urteils oder des Prozesses beweisen, unterlegt ist.
Was also kritisiert er denn nun substantiell an meinem Posting
(ausser dass es von kiiwii war und eben dessen dezidierte Meinung wiedergab) ??
MfG
kiiwii
Aber Kompliment, dass es Dir wohl als Einzigem hier vergönnt ist, genauere Einblicke in das Gerichtsverfahren gegen Saddam Hussein zu besitzen, die Dir es ermöglichen zu beurteilen, ob das Verfahren rechtstaatlich in Ordnung war sowie fair und ohne Fehler durchgeführt wurde.
Man könnte natürlich auch sagen, andere (wie Talisker) sind einfach ehrlich und geben zu, dass das für sie nicht möglich ist. Und er hat hinsichtlich AI auch vollkommen Recht - gerade wenn eine Menschenrechtsorganisation wie AI (aber auch ander - siehe #58) diese Anschuldigungen erhebt, sollte das zu denken geben...
PS: Wohnst Du neuerdings in der Schweiz, weil Du kein "ß" mehr kennst?
Und du bist doch sonst nicht so naiv, dass du an die korrigierende zweite Instanz dort vor Ort in Bagdad glaubst.
Aber wird kiiwii natürlich alles nicht überzeugen. Vielleicht tut dies ja sein Leib- und Magenblatt bzw. faz.net. Da kann er auch was zum internationalen Standard des Rechtsstaates finden.
Gruß
Talisker
MfG
kiiwii
Wer immer mit lollo rosso gemeint war -
wenn man die Verhängung der Todesstrafe oder die fehlende Rechtsstaatlichkeit des Prozesses kritisiert, sympathisiert man mit Diktatoren und Massenmördern?
Alles klar.
Spiel alleine weiter.
Gruß
Talisker
"Three defence lawyers were killed. There was a lack of security protection for witnesses. This interfered with the ability of the prosecution and defence to do the job fully. There were problems with pre-trial. Saddam Hussein was held for the best part of a year before being given access to legal counsel. That is a breach that may have fed through to the trial. This should have been an important point for accountability, rule of law, setting a precedent for the future. But it has been a flawed process."Philippe Sands QC, professor of law at University College London and a barrister at Matrix Chambers:"It was right that Saddam Hussein should be prosecuted for international crimes. But if not done properly there were bound to be questions about the legitimacy of the process. It was a mistake to proceed then with an exclusively Iraqi tribunal rather than an internationalised effort. So was the decision not to prosecute for some of his actions, including the use of chemical weapons against Iran and the invasion of Kuwait. Missed opportunities, a much diminished legitimacy."
Sonya Sceats, an Australian international lawyer and associate fellow on international law at the London-based foreign affairs think-tank Chatham House
"The real problem lies in the dire security situation which has formed the backdrop of this trial. Acute concerns about the security implications of the trial have pushed leading political figures to meddle in the process, in the hope that a speedy resolution and the execution of Saddam will undermine the insurgency. The chief judge in this trial resigned in January, citing unbearable political pressure, and in the last couple of weeks, the Iraqi prime minister has confidently announced that Saddam will soon be put to death. This is the tip of the iceberg in terms of the political interference that has occurred."Many critics have objected from the beginning that the tribunal is illegitimate. Under the laws of war, occupying powers are not permitted to establish extraordinary courts, and of course this tribunal was established during the US occupation, albeit by the Iraqi governing council. Within a few days of the trial commencing, the Iraqi parliament passed a new law to reconstitute it as a bona fide Iraqi institution. The defence has continued to challenge its legitimacy but for practical purposes at least, the argument has become academic."
Geoffrey Robertson, QC, author of Crimes Against Humanity"It was right to bring Saddam to trial, most importantly for ordering genocidal attacks against the Kurds and the Marsh Arabs. These were international crimes that should have been tried in a United Nations court, with Iraqi judges protected from political pressure and sitting alongside international jurists. Unfortunately, this court was not independent; it has been interfered with by the Iraqi government, which replaced several presiding judges because they were perceived as being too fair to the defendants. The death penalty was inevitable and will sadly stand as a symbol of the disrespect for human rights that is counting in Iraq. Saddam's public execution will provide an obscene spectacle, an example not of justice but of wild justice, otherwise known as revenge."
2. Da wird ein Schurke verurteilt, der nicht schlechter ist als andere Schurken in der Region. Nur wird er deshalb verurteilt, weil es die Amis so wollen.
3. Wer sind eigentlich die Rechter - und wer hat sie eingesetzt?
4. Wieso sind nicht längst Bush, Blair und Konsorten vor dem internationalen Gerichtshof, da sie doch völkerrechtswidrig einen Angriffskrieg begonnen haben? Das sie zu dessen Begründung gelogen haben, dass sich die Balken gebogen haben, ist eher nur eine Nebensache.
Fazit: Es geht um Macht - und nicht um irgendwelche juristischen Spielchen.
The sessions were dogged by procedural wrangling and technical faults, and repeatedly disrupted by anti-American tirades, hunger strikes, and walkouts and boycotts from an obstreperous Saddam and his defence team, who frequently complained that they were not being given access to vital documents.It seemed politics were at a maximum and legalities at a minimum. If the new Iraqi authorities hadn't intended a show trial, then the former leader and his co-defendants were intent on making it one.Saddam the performer took his last chance to redeem himself in the eyes of his dwindling band of loyalists - ably supported by a cast of his former cronies. Barzan, his half-brother took, to wearing his pyjamas in court, sitting defiantly with his back to the judges. Tariq Aziz, Saddam's well- known former international envoy, delivered his courtroom encomium to his ex-boss in what appeared to be a hospital gown.As the chaos spread, the international community rapidly lost confidence. The proceedings were repeatedly criticised by prominent human rights groups and bodies such as the UN, which described them as "incompatible" with standards of international justice.The disruptive tactics meanwhile had Iraq's new leaders and US officials on edge. They weighed in from the sidelines, publicly criticising the judge for being too tolerant of the defence's antics, and urging a speeding up of the whole process.The brunt of their ire, and of Saddam's truculence, was borne by the chief judge, Rizgar Mohammed Amin.Speaking to the Guardian Judge Rizgar recalled the enormous pressures surrounding the trial - pressures that are thought to have eventually caused his resignation in January this year - although he declined to give the exact reasons why he left his post.As the trial progressed, the sniping increased. The prime minister, Nuri al-Maliki, said repeatedly that he favoured Saddam's swift execution. But Judge Rizgar remained unmoved.
"I did my job. Others are free to think what they want," he said.He was subsequently replaced by another Kurdish judge, Rauf Abdel Rahman, whose instantly more assertive approach won praise from some Iraqis, but raised further questions about the court's impartiality.
Indeed, as the case proceeded, the unruliness and defiance from Saddam and his team worsened. Saddam would regularly denounce the US and Iraq's new rulers. At one point he told the judge to "go to hell" - and got away with it.More than 80 Iraqis testified over 40 court sessions. Ahmed Hassan Mohammed was the first to take the stand. He gave a graphic account of torture at the hands of the Iraqi secret police.
He described how after the assassination attempt in Dujail, north of Baghdad, when Saddam's motorcade was attacked as it was passing through, women and children were tortured."People who were arrested were taken to prison and most of them were killed there. The scene was frightening. Even women with babies were arrested," Mr Mohammed said.
He alleged that the torture equipment included a mincing machine that was sometimes fed with living human bodies.The prosecution also produced a wealth of documents from the previous regime, which they claimed proved Saddam's guilt.
As the trial drew to a close Saddam appeared to acknowledge that he had signed the death warrants for the men in Dujail, but said it was his constitutional right as a president, and that he had been defending Iraq from the Iranian-sponsored militants of the Dawa party who had organised the ambush on his motorcade.
"The responsibility was mine and mine alone," he told the court.
http://www.guardian.co.uk/Iraq/Story/0,,1940096,00.html