STEINHOFF Reinkarnation
so schnell wie möglich hierzu ein Verfahren vor Gericht in Gang zu setzen.
Vorher kann man von den Gläubigern und vom bisherigen Management kein Entgegenkommen erwarten.
Alles andere kommt dann im Anschluss.
Beispiel wäre für mich das Verfahren der Tekkis mit Hamilton.
Was für ein Wettrennen zwischen SDK Aktionären, Leerverkäufern und HF-Gläubigern.
Wir müssen doch mal langsam wissen, wer von den restlichen Aktien, wieviel hält.
Muß Steinhoff das nicht offen legen?
Meine Meinung, keine Handelsempfehlung!
Nun, sie sind Anteilseigner, Mitinhaber, Gesellschafter, die durch den Kauf der Anteilsscheine der Firma ein Grundkapital zur Verfügung stellen. Ihre Gewinne und Verluste realisieren sie über den Kurs und ggf. Dividenden.
Der entscheidende Unterschied zu Gläubigern liegt im Mitbestimmungsrecht, Gläubiger besitzen das nicht, sie erhalten dafür einen Festzins auf ihr eingebrachtes Kapital und Pfandrechte im Fall der Insolvenz.
Diese Basics bedingten den Vorschlag zur Laufzeitverlängerungstransaktion mit der 80/20 Aufteilung künftiger Erträge bei Übertragung der Stimmrechte. Das wurde abgelehnt, somit besitzt das Unternehmen nicht die benötigten Stimmrechte der Aktionäre, um sie ihren Gläubigern übertragen zu können.
Nochmal : Diese Rechte besitzt grundsätzlich nur das Unternehmen und seine Anteilseigner, definiert im entsprechenden Recht zu einer Aktiengesellschaft.
Bisher war ich der Überzeugung, diese rechtliche Barriere zwischen Aktionären, Unternehmen und Gläubigern sei ihrem Charakter nach entsprechend nicht zu überwinden. Gestern habe ich mich mit der Causa Leoni etwas eingehender beschäftigt, was sehr ernüchternd war. Da gibt's viele Parallelen, statt WHOA ein neues deutsches Sanierungsverfahren, mir bisher unbekannt, welches ähnlich zum WHOA scheint und bei Leoni diese Barriere durchbrochen hat :
Aktionäre werden zum Zweck der Sanierung komplett enteignet, von einer Abfindung für das Delisting, lt. deutschem Börsenrecht angeblich vorgeschrieben, las ich ebenfalls nichts.
Im Moment erscheinen mir beide Werkzeuge, ob WHOA oder das deutsche Gegenstück, als eine versteckte Möglichkeit für Gläubiger ihren Status zu erweitern hin zur Mitinhaberschaft, vergleichbar den Rechten der Aktionäre, nur das diese keine jährlichen Festzinsen auf ihr eingebrachtes Kapital erhalten und auch keine Pfandrechte innehalten, um es schützen zu können.
Deswegen stellen sich mir zuvorderst einige operative Fragen :
Warum bekommen die Aktionäre von Leoni keine Abfindung angeboten, obwohl das doch angeblich fürs Delisting zwingend ist ? Was ist mit uns ? SH veröffentlichte, der " Vorschlag " zum Delisting würde den Aktionären vorgelegt. Was, wenn er erwartungsgemäß abgelehnt wird ? Muss, wegen Erstnotierung an der Frankfurter Börse, eine Abfindung deshalb gezahlt werden ? Warum höre ich bei Leoni dazu nichts ? Warum explodiert(e) deren Kurs, obwohl man leer ausgeht ? Leerverkäufer, die glatt stellen ?
Aber vor allem stelle ich mir eine grundsätzliche Frage :
Wenn über diese beiden ' Sanierungsverfahren' Gläubiger ohne Stimmrechte zu Gläubigern mit Stimmrechten zur Zukunft einer Firma gemacht werden können, die rechtliche Barriere zwischen stimmberechtigten Aktionären und 'nur Festzins erhaltenden' Pfandrechte - Gläubigern aufgehoben wird, ist der Rechtsstatus des Aktionärs dann nur noch eine Schimäre ohne Bedeutung ?
Werden Aktionären, ohne Anspruch auf Festzinsen und Pfandrechte, als Gegenleistung Mitbestimmungsrechte vorgegaukelt, die jederzeit überschrieben werden können, unter alleiniger Inkaufnahme des Totalverlusrisikos ?
Was ich spannend zum Beobachten finde, dass die Gläubiger aktuell kein Interesse haben die Aktien aufzusammeln. Gerade bei WHOA oder die Insolvenz sehe ich die Gefahr für die Gläubiger das, dass Endergebnis unsicher ist und die Gefahr das man hier schlechter aussteigt schon sehr groß ist.
Um dieses Risiko zu minimieren könnten die Gläubiger die Aktien kaufen. Am sinnvollsten würde mir sogar ein Übernahmeangebot erscheinen. Weil da die Chance sehr groß ist zumindest einen kleinen Teil der Aktien zu bekommen. Wenn die Gläubiger in Summe 10-20% der Aktien bekommen sollte bei einer weiteren HV der Punkt 8 dann schon durchgehen. Das wäre in meinen Augen der günstigeste Weg der Gläubiger alles in ihrem Sinne durchzubekommen.
Aktuell schaut es aber sehr stark danach aus, dass die Gläubiger überhaupt keine Aktien kaufen werden. Das würde ich mir am ehesten damit erklären, dass die Gläubiger Basis ja sehr fragmentiert ist und es dort auch niemanden gibt der als Sprachrohr fungiert a la SdK bei den Aktionären. Ich stelle mir die Gläubiger vor wie jemand hat eine Eigentumswohnung und bei der Hauseigentümerversammlung gibt es 100 verschiedene Eigentümer und jede hat unterschiedliche Meinungen. Viele wollen nix zahlen weil sie kein Geld dafür haben. Andere wollen aber nur wenn alle dabei sind. Aber in Summe schafft man keinen Konsens.
Das wahrscheinlichste Szenario ist für mich das jetzt das WHOA startet und was immer da rauskommt wird das Ergebnis sein. Dazwischen gehe ich davon aus, dass nix mehr passieren wird von Seiten Steinhoff oder die Gläubiger. Interessant wird sein, was bei den anderen SdK Themen noch passiert a la Sonderprüfung, außerordentliche HV …
Auf alle Fälle bleibt es sehr spannend.
Schiff weg. Geld weg.
Wurde ja sehr viel Vermögen konfisziert in der letzten Zeit.
Schwierig mit der Kommunikation.
Leoni zB. hat über Jahre nur Verluste gemacht. Die Aktie war vor 5 Jahren bei 55 Euro. Für der Ankündigung diese Woche über das Verfahren nur noch bei 2,75 Euro. Diese Firma hatte in ihrer alten Form einfach keine Zukunft mehr. Die Gläubiger müssen auch auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten bzw. es muss auch neues Kapital in die Firma eingebracht werden. In so einer Geschichte hat das Unternehmen für den Aktionär, in meinen Augen, keinen Wert mehr. Der Aktionär ist der letzten in der Kette. Wenn die Gläubiger schon auf Forderungen verzichten müssen für den Erhalt der Firma, plus es muss auch neues Kapital eingeschossen werden, dann kann es in meinen Augen keinen Wert mehr geben für den Aktionär weil er ist im Nachrang zu den Gläubigern.
Wichtig finde ich auch um die Arbeitsplätze zu erhalten, dass eine Sanierung von solch angeschlagenen Firmen möglich ist. Wenn dann der Aktionär enteignet wird und kein Stimmrecht mehr hat sind solche Sanierungen auch viel leichter möglich. Für mich ist hier der Erhalt der Firma, der Arbeitsplätze, die Zulieferer der Firma, die ganzen wirtschaftlichen Aspekte hier im Vordergrund. Bei diesem neuen Gesetzt sehr vergleichbar dem WOHA ist auch ein wichtiger Punkt, dass auch nicht alle Gläubiger zustimmen müssen sondern die Mehrheit hier bestimmen kann. Das ist auch umso wichtiger weil man schwer einen Konsens unter allen Gläubigern findet. Und das wichtigste ist der Erhalt der Firma und der Arbeitsplätze.
Solche Geschichten muss man sagen passieren aber auch immer nur bei sehr angeschlagenen Firmen die ohne ein Einschreiten ohnehin in der Insolvenz landen würden. Steinhoff braucht ja z.B. auch das WOHA Verfahren weil ohne zutun die Insolvenz zum 30.6.2023 eintreten würde. Jeder Aktionär der in so einer angeschlagenen Firma investiert ist, ist natürlich in eine hochriskante Aktie investiert. Wenn das schief geht kann es natürlich auch zu einem Totalverlust führen. Hätte Leonie die Kurve gekratzt wäre auf der einen Seite eine Explosion des Aktienkurs auch sehr leicht möglich gewesen. Hohe Chancen = hohe Risiken.
Wenn ich in einen ETF auf den MSCI World investiere dann habe ich solche Risiken nicht. Wenn ich in Siemens, Allianz, Deutsche Post … investiere habe ich solche Risiken nur in einem ganz geringen Ausmaß. Bin ich in Steinhoff oder Leoni investiert ist das Risiko natürlich enorm.
Das schöne für mich an der Börse ist es gibt viele Möglichkeiten zum Investieren. Sehr risikoreich dann habe ich aber auch große Chancen auf einen großen Return. Oder sehr konservativ zB. in Anleihen dann habe ich wenig Risiko aber auch ein geringes Kurspotential.
Fristsetzung war ja bis zum 11.04.2023 bzgl. des Einbringens ins WHOA?
Mehr Diskrepanz geht schon gar nicht.
Nun wird über ein herbeigeführtes WHOA-Verfahren darüber diskutiert ob es irgendwo noch ne Milliarde gibt... und wenn nicht..
Kernfrage ist aber doch wie viel wäre STH wert wäre als going Konzern unter faire Berücksichtigung der Interessen ALLER Beteiligten.
Man hat die Verantwortlichen bei Steinhoff einfach gekauft. Ockhams Rasiermesser und fertig. Schön, dass Liebscher auch angesprochen hat, dass man darüber nachdenkt die Diebe rauszuschmeißen.
Entweder haben alle Aufsichtsbehörde versagt oder spielen dieses dreckige Spiel mit.
Anders kann ich mir es nicht erklären.
1) Die Schuldensituation verbessert sich.
2) Die 2/3 Mehrheit fürs WHOA wird zu Gunsten der unbesicherten Gläubiger verlagert
3) Rückzahlungsforderungen an CPU-Gläubiger, die Geld erhalten haben, werden möglich. Hier wäre dann ein tatsächlicher Verlust bei den Gläubigern möglich.
4) Anklage des Managements, die nach dem Bolzarek-Urteil die CPUs weiter verwendeten
5) Anfechtung der CVA-VERFAHREN
6) Forderung an das Management Daten von 2018/2019 zu veröffentlichen, die belegen, bei welchen Werten Steinhoff erfolgreich Schritt 3 hätte abschließen können, denn mit sehr sehr gutem Wachstum der Töchter, einem phänomenalen Turnaround bei MF etc. scheint dies ja nicht zu reichen. Unter Verwendung welcher Daten (ich denke diese existieren nicht) wurde der Plan aufgestellt? Und wie kann selbst bei guter Entwicklung aber bei anscheinend KEINEM Deal mit den Gläubigern ein erfolgreicher Schritt 3 möglich sein?
Ferner kann das Management wegen Verstoßes gegen das Marktgesetz (Ad-hoc Pflicht), Insolvenzverschleppung, Untreue (Early-Bird Fees, Seifert-Deal) etc. angegangen werden.
Ferner kann das Management wegen Falschaussagen angegangen werden. Zum Beispiel die Aussage, dass Step 2 und 3 parallel laufen und dass der 3-Stufen-Plan bereits seit Jahren bekannt ist, man jedoch erst nach Step 2 damit begonnen hat sich um Step 3 zu kümmern.
Ungleichbehandlung der Aktionäre beim Settlement, bei dem u.a. Wiese überproportional profitierte und dies auch noch VOR den Kleinanlegern.
Veruntreuung von Geldern, da Wiese laut SA-Urteil und niederländischem Recht keine Ansprüche auf Wiedergutmachung hatte als Vorstandsmitglied.
Ansetzung von rund 80 Mio? für Wieses 230 Mio im WHOA, die er uns schuldet (hat sehr viel Geschmäckle und dies für 0 Zinsen).
Untersuchung eines möglichen Deals zwiwchen PIC und dem Management zum Schaden der anderen Aktionäre.
Was passiert, wenn die Beantragung von dort nicht erfolgt?
"Entweder haben alle Aufsichtsbehörde versagt oder spielen dieses dreckige Spiel mit."
Tja.. was war mit den HAWKS ? Steinhoff hat deren Untersuchung bezahlt ! Könnte die/der SDK auch noch aufgreifen..