Rundfunkgebühren sollen deutlich ansteigen
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 08.10.03 11:54 | ||||
Eröffnet am: | 07.10.03 18:19 | von: Rexini | Anzahl Beiträge: | 21 |
Neuester Beitrag: | 08.10.03 11:54 | von: MD11 | Leser gesamt: | 2.822 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 3 | |
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Fersehen bald wieder teurer?
Fernsehen und Radio hören wird in Deutschland offenbar bald wieder teurer. Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) schlägt vor, ab dem 1. Januar 2005 die Rundfunkgebühr um 1,07 Euro auf 17,22 Euro im Monat anzuheben. Das teilte der Verband der privaten Rundfunkanbieter (VPRT) mit, der die angestrebte Erhöhung zugleich kräftig kritisierte.
KEF kommentiert Betrag nicht
Auf Anfrage von T-Online bestätigte KEF-Geschäftsführer Horst Wegner, dass die Behörde einen Entwurf an die Intendanten der Rundfunkanstalten und Ministerpräsidenten der Länder versandt habe, in dem ein konkreter Gebührenvorschlag enthalten sei. Zur Höhe des Betrages wollte er sich nicht äußern, da dieser noch vertraulich behandelt werde. Er dementierte die Zahl aber auch nicht.
Änderungen möglich
Die Intendanten müssten den Entwurf zunächst diskutieren. Am 14. November werde er endgültig festgesetzt, erklärte Wegner. "Nach den Erfahrungen der Vergangenheit wird sich die Zahl noch einmal ändern", fügte er hinzu. Bevor sie dann am 8. Januar 2004 bekannt gegeben wird, muss sie dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) als Vorsitzendem der Länder- Rundfunkkommission überreicht werden.
Privatsender protestieren
Die Behörde bleibt damit hinter den Forderungen von ARD und ZDF zurück, die eine Erhöhung der Rundfunkgebühr ab 2005 auf knapp 18 Euro gefordert hatten. Der VPRT kritisierte die geplante Anhebung dennoch heftig. Eine Gebührenerhöhung sei nicht zu rechtfertigen, erklärte Verbandspräsident Jürgen Doetz.
Schieflage zwischen Öffentllich-Rechtlichen und Privaten
Für das duale Rundfunksystem bedeute diese über sechsprozentige Steigerung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein zusätzliches Finanzaufkommen von rund 400 Millionen Euro jährlich. Das verschärfe die bereits bestehende Schieflage des Systems zu Lasten des privaten Rundfunks dramatisch. Schon heute verfügten die Öffentlich-Rechtlichen über jährliche Gebühreneinnahmen von circa 6,5 Milliarden Euro, während die privaten Hörfunk- und Fernsehanbieter aus Werbung Einnahmen von rund 4,1 Milliarden Euro erzielten.
Kritik von Politikern
Vor einer Neufestsetzung der Gebühren durch einen Staatsvertrag der Länder, dem alle Länderparlamente zustimmen müssen, stehen den Fachleuten und Politikern noch etliche Gesprächsrunden bevor. Führende Politiker wie der NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) oder sein bayerischer Amtskollege Edmund Stoiber (CSU) fordern ein Einfrieren der Gebühren für die nächsten vier Jahre. ZDF-Intendant Markus Schächter warnt allerdings im Falle einer Nullrunde vor einer Überschuldung der öffentlich-rechtlichen Sender.
Wer soll das noch alles bezahlen ?
Oder bekommt ihr immer mehr rein ?
Gruß,
T.
Die Frage ist: wo ist die Produktivitätssteigerung, die das rechtfertigt in Zeiten sinkender Preise?
Wahrscheinlich ist Gottschalk international so angeschlagen, daß man die Stars nur noch mit dem dreifachen Bestechungsgeld in seine Sendung locken kann. Oder das ZDF hat seine Rücklagen an der Börse verzockt, wie schon einmal geschehen.
Mennos, was für ein Scheißspiel ...
wie lässt sich das dann mit eu-recht vereinbaren?
... dann tät ich mich freuen tun.
Aber immer nur Wickert und Gottschalk und ab und zu eine Trauersendung für den Blauen Bock ... nee.
und das dafür, dass die qualität in den öffentlich-rechtlichen immer mehr nachlässt.
mann sollte sich auch mal die frage stellen, welchen anspruch man an ard,zdf&co. haben muss. müssen die alles bieten? ich denke nicht...
hier: http://www.br-online.de/br-intern/gebuehren/html/abmelden.html#
Viele Grüße
MadChart
unseres Staatsapparates und staatsnaher Organe, welche
von schmarotzenden und völlig inkompetenten Beamten und
Parteisoldaten bevölkert sind.
Wenn ein Privatunternehmen in Schwierigkeiten gerät,
dann wird gespart, dann werden neue Wege gesucht, dann
rollen eventuell auch mal Köpfe.
Auf jeden Fall wird versucht das Problem intern zu lösen.
Unser Staat und alles was da irgendwie dranhängt geht anders
vor. Die Folge von staatlicher Misswirtschaft ist stets, dass
dem Bürger tiefer in die Tasche gegriffen wird.
Das ist skandalös und frech und wird uns über kurz oder lang
unseren Wohlstand kosten. In Zeiten der Globalisierung werden
uns unsere Konkurrenten auf dem Weltmarkt immer mehr gnadenlos
links und rechts überholen...
Armes Deutschland!
zur auskunft ist man nur verpflichtet, wenn man diese geräte hat. ansonsten (!) kann man die briefe der G*E*Z* getrost in den papierkorb werfen. das gilt natürlich auch für leute, welche nur "inoffiziell" keine geräte hätten. somit sind auch diese "schwarzseher" nicht zur auskunft verpflichtet. schwarzseher, die auskunft erteilen - sie hätten keine geräte - machen sich sogar verdächtig.
konsequenz?
ein tüchtiger mitarbeiter auf provisionsbasis wird irgendwann vor der türe stehen. er hat kein (!) recht in die wohnung zu kommen, niemals! also türe einfach zuschlagen.
die berühmten "funkwagen" sind zwar technisch theoretisch möglich, aber noch nie zum einsatz gekommen...
der mitarbeiter wird wohl einige tricks versuchen, aber nie darauf eingehen. niemand fremdes durch irgendwelche vorwände in die wohnung lassen. eine gesetzliche strafe kann immer mit dem argument - "mein TV hab ich gestern auf nem flohmarkt ohne beleg gekauft" umgangen werden, würde es unwahrscheinlicherweise hart auf hart kommen.
die mitarbeiter sind nicht berechtigt autokennzeichen auszuschnüffeln, weshalb auch verweise auf autoradios rechtlich nichts bringen.
1. abmelden
2. briefe in den papierkorb
3. mitarbeiter die türe wortlos zuschlagen
die G*E*Z hat nun ein problem. sie braucht rechtlich einen beweis um gebühren zu verlangen. der beweis ist aber ohne die aussage des "kunden" nur mit betreten der wohnung möglich, da die mitarbeiter aber auf keinen fall (!) in die wohnung können, fehlt der beweis. 200 Euro weniger für diese mafia.
grüße, JG
Schluß mit 400 DM (sorry 200Euro) zum Fenster hinaus.
Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man zum Abschied leise SERVUS sagt.....
... erst werden die Steuern erhöht, dann andere Abgaben, nun auch die GEZ-Gebühren. Warum geht der Staat die daher und nimmt das komplette Einkommen, teilt es unter Finanzamt und GEZ auf und gibt mir dafür 30 Essensmarken zurück? Klar, an manchen Monaten hätte ich ein Problem, aber im Februar ... Essen satt!!!
In der heutigen Zeit wird immer geprädigt, dass der Bürger für Leistung zu zahlen hat: nun, damit ich das Programm der öffentlich-rechtlichen anschaue, müsste ich derjenige sein, der Geld bekommt und nicht umgekehrt. Die Anstalten sollen intern nach Einsparmöglichkeiten suchen, Kosten senken und das Programm interessanter gestalten, dann sind die Zuschauer eher bereit, was dafür zu zahlen.
Auch ein leidiges Thema ist die Tabaksteuer: die neue Verordnung mit den Postergrossen Hinweisen auf den Schachteln sind eine schöne Sache (ich bin übrigens Raucher), doch ich vermisse den Hinweis, dass Rauche die Staatskasse ordentlich füllt, denn immerhin ist die Tabaksteuer die Zweitstärkste Einnahme Eichels, nach der Mineralölsteuer.
Der Pinguin
(fahre aber kaum, ca 10h/Monat und da NUR PrivatSender) und finde es daher eine absolute Frechheit, daß ich dann an die GEZ einen Cent abtreten muß. Mir wäre es lieber die Öffentl. Rechtl. machen ein eingenes Pay-TV und jeder kann dann selbst entscheiden - wie bei Premiere-TV.
Das ist sicher mit ein Grund, warum Premiere nicht so richtig läuft -
GEZ, Kabelgebühren und Pay-TV, das ist einfach zuviel.
Drecksschweine
Der Gebrauch des Pflanzsets ist ganz legal. Zum Trocknen können die Blätter auf eine Wäscheleine gehängt werden.
Ein zickiges Kraut
Zigaretten sind die Lieblingsobjekte der Steuereintreiber. Zwei Berliner Jungunternehmer lassen deshalb eine fast vergessene Tradition aufkeimen: Nikotin im eigenen Garten
Erst dachte Martin Barth an eine Hackeraktion, als ihn sein badischer Kompagnon frühmorgens an einem Tag im Mai bat, die Eingänge in ihrem Tabakwebshop zu überprüfen. Ungläubig sah er die Online-Bestellungen bei „Tabakanbau.de“ eingehen. Was war da los? Ein Hinweis eines Kunden auf die „Bild“-Zeitung brachte schließlich Klärung. In einem Bericht über die kontrovers diskutierte Anhebung der Tabaksteuer war darin klein die Internetadresse des Tabakanbau-Webshops vermerkt. Am Abend stellte Martin Barth in seinem Berliner Büro eine Flasche Champagner kalt.
Es wird wohl nicht mehr lange dauern, und der Preis einer Zigarettenschachtel wird die Grenze von vier Euro erstmals überschreiten. Im Raucherlager herrscht deshalb so etwas wie Krieg. Und immer wenn es Kriege gibt – das war hierzulande schon immer so –, blüht der Tabak in Hof und Garten.
Der Anbau der Tabakpflanze „Nicotiana tabacum“, die Christoph Kolumbus einst nach Europa brachte, kann in Deutschland auf eine lange Tradition verweisen. Vor allem in den Kriegsjahren wurde die Gattung „Nicotiana rustica“ angebaut, ein sehr zähes Kraut. Aus dem Stadt- und Landbild sind wogende Tabakfelder jedoch weitgehend verschwunden. Und damit das Wissen um ihren Anbau. Jetzt scheinen sich einige wieder einer alten Anbautradition zu besinnen.
Zufrieden zupft Paul Hartung an den Blättern seines Tabakgewächs auf dem Balkon seiner Kreuzberger Wohnung. Der Rabatz um die Tabaksteuer kostet ihn heute ein Lächeln. Als er sein Geld schon in Rauch aufgehen sah, zog er die Notbremse und wurde Tabakfarmer. Per Internet suchte er nach Anbauhilfe, erst bei Ebay und anderen Kleinanbietern, blieb schließlich aber bei Tabakanbau.de hängen. Per Mausklick bestellte er aus dem Webshop ein Tabakpflanzset. Darin waren die Sorten „Virginia-Helena“, „Burley-Jupiter“, „Badischer Geudertheimer“ und „Havanna“ enthalten. Dazu ein Ansetztopf und eine Kurzanleitung.
Kaum war das Paket da, ging's los: Er drückte die Samen vorsichtig mit dem Finger an, den Topf stellte er an einen hellen, warmen Ort. Als die jungen Pflänzchen etwa einen Zentimeter groß waren, topfte er sie in einen größeren Behälter um. Dann köpfte er den Tabak, die Seitentriebe zwickte er ab. Die Blätter erntete Hartung von unten nach oben über mehre Wochen.
Dealen verboten!
„Der Trocknungsprozess hat einige Monate gedauert“, schildert er. Später bearbeitete er die Blätter weiter. Eine Schneidemaschine zur Herstellung von Feinschnitt half ihm dabei. In Zukunft möchte Hartung seine Tabaksamen in einer schwimmenden Pflanzenzucht-Anlage aufziehen lassen. Die Zöglinge sprießen in einem Tabakzuchtkasten aus einer Nährstofflösung, die mit Feingefühl nachgegossen werden muss. Die Mühe lohnt: „Der Anbau macht Spaß, und der Tabakgenuss wird nicht durch hohe Steuern vermiest.“
Bereits Papst Alexander VII. erfand eine Sonderabgabe, die ihm Schnupfer und Qualmer in aller Welt noch heute übel nehmen dürften. 1655 kam er auf den Gedanken, den Tabakanbau zum Staatsmonopol zu erklären und den Konsum mit einer Steuer zu bestrafen.
So ist es nicht legal, Tabak in rauen Mengen im eigenen Garten anzupflanzen, um dann mit seinen Eigenkreationen in einer Kneipe zu dealen. „Der Gesetzgeber erlaubt den Eigenanbau von 100 Tabakpflanzen pro Kopf“, sagt Martin Barth. Fachgerecht gezogen, getrocknet und geschnitten, ergebe diese Menge des bis zu zwei Meter hoch werdenden Gewächses einen stattlichen Haufen rauchfertigen Tabaks.
In der Praxis allerdings erweist sich das grüne Zauberkraut oft als rechte Zicke. Tabak ist anfällig für Drahtwürmer, Froschaugen, Blauschimmel und Nacktschnecken. Das erkannte auch David Jehle, Barths Kompagnon, der vor acht Jahren einer der Ersten war, die erstmals seit den fünfziger Jahren wieder privat Tabakanbau zu betreiben begannen. Als der Sohn eines Weinbauern aus den USA Tabaksamen bestellte und seine ersten Zöglinge hochzog, ließen die Schnecken anfänglich nur noch das Blattgerippe stehen. Ein betrüblicher Anblick. Doch er lernte schnell, stellte beispielsweise – ein alter Gärtnertrick – ein Glas Bier neben den heranwachsenden Tabak. „Das mögen Schnecken besonders gern und fallen ins Glas“, sagt er kichernd.
Auch Indische Laufenten halfen ihm bei der Schnecken-Tilgung. „Die kann man sogar mieten“, versichert Jehle glaubhaft. Der 38-Jährige freut sich noch heute jedes Mal, wenn sich die Blätter gelblich zu färben beginnen und er sie zum Trocknen auf einen Faden ziehen kann. Jehle beschreibt Tabak- anbau als eine Art Kunsthandwerk, er beherrscht davon beinahe alle Facetten. Ein Trick sei das Fermentieren, eine Art Heugärungseffekt, bei dem sich der Tabak auf 45 Grad erhitzen soll. Eine andere Methode ist das „Saucieren“ der Blätter, je nach Geschmack in ätherischen Ölen, Pflaumensaft, Minze oder Lakritze.
Als die beiden Jungunternehmer vor drei Jahren das erste Kombiset für Zigaretten, Pfeifen, Zigarren und Schnupftabak in Form einer Dose kreierten, dachten sie ursprünglich an ein witziges Weihnachtsgeschenk für die Kunden ihrer Designagentur. „Die Dose kam so gut an, dass wir aufgrund dieser Resonanz Tabakanbau.de errichtet haben“, schildert Martin Barth.
Verruchtes Wissen
Die beiden Jungunternehmer haben sich auf die Fahne geschrieben, „das Handwerk der Nutzung und Verarbeitung dieser alten Kulturpflanze allen zugänglich zu machen und wiederzubeleben“. Dafür haben sie sich an historischen Vorbildern orientiert und, wie im Falle von Tabaknadel, Tabakgarn und Zigarrenpressform, Dinge nach historischen Originalen neu herstellen lassen. Die Suche jedoch nach Tabak-Literatur gestaltete sich anfänglich äußerst schwierig. Ihre Anregungen holten sie sich aus Broschüren, die nach dem Krieg wie Geheimrezepte zirkulierten. Sie schauten älteren Herren über die Schulter, die ihr Wissen um den Tabakanbau noch abrufen konnten. „Ich habe Tabak-Bücher gewälzt, bin in Museen gegangen und habe mein Zeug in Antiquariaten und Flohmärkten zusammengekauft“, schildert Martin Barth, dessen Mutter Zigarrenrollerin bei einer Villiger-Stumpenfabrik war.
Nach Meinung der Jungunternehmer wächst die Szene der privaten Tabakfarmer, die erstaunlich heterogen ist, ständig. „Von 16 bis 83 ist alles dabei“, sagt Martin Barth über die Tabaksamen-Besteller. Darunter seien Rentner, die den Tabakanbau noch aus der Kindheit kennen. Häufig auch Schüler, „die nicht einsehen, dass sie 4,20 Euro für eine Schachtel Zigaretten zahlen sollen“.
Immer wieder trifft er auf Leute, die Tabakanbau aus Leidenschaft betreiben, Bastlertypen, die sich an schrägen Gartengeschichten versuchen. Für die der Tabak schlicht eine schöne Pflanze ist. Mit Hochdruck wird derzeit an der ultimativen Tabak-Anbaufibel gearbeitet. Und auch das Tabakpflanzset hat als schlichte Geschenkidee nicht ausgedient. Die Tabakdose an Gesundheitsministerin Ulla Schmidt ist jedenfalls bereits vorgemerkt.
Externe Links: www.tabakanbau.de, www.rauchkultur.de/plant.php