Ronni ist optimischtisch !


Seite 1 von 1
Neuester Beitrag: 06.04.01 14:25
Eröffnet am:06.04.01 14:25von: 1Mio.€Anzahl Beiträge:1
Neuester Beitrag:06.04.01 14:25von: 1Mio.€Leser gesamt:1.538
Forum:Börse Leser heute:1
Bewertet mit:


 

10587 Postings, 8652 Tage 1Mio.€Ronni ist optimischtisch !

 
  
    #1
06.04.01 14:25
Wertpapiere: 555700,555750,879530,922194,555700,555750,879530,922194
vwd exklusiv/Sommer optimistisch für VoiceStream-Deal

Von vwd Korrespondent Stefan Paul Mechnig

  Köln (vwd) - Kurz vor der wichtigsten behördlichen Entscheidung in den
USA zum Erwerb von VoiceStream hat der Telekom-Vorstandsvorsitzende Ron
Sommer seine Zuversicht für ein Gelingen des Geschäfts bekräftigt.
Ungeachtet aller Zweifel halte er an der Erwartung fest, dass der Kauf des
US-Mobilfunkunternehmens im zweiten Quartal abgeschlossen werde, sagte
Sommer im Interview mit vwd. Das erste Quartal war für die Deutsche Telekom
AG, Bonn, erfolgreich, wie Sommer zu verstehen gab. Von der neuen
Mobilfunktechnik GPRS erwartet er einen Boom, der den Erfolg der
SMS-Kurznachrichten noch übertrifft.

  Das milliardenschwere Übernahmeangebot der Telekom für die VoiceStream
Wireless Corp, den sechstgrößten US-Mobilfunker aus Bellevue im Nordwesten
des Landes, steht ein Dreivierteljahr nach seiner Verkündung nun vor der
entscheidenden Hürde - dem in Kürze erwarteten Votum der
Telekommunikationsaufsicht Federal Communications Commission (FCC). Unlängst
sorgten Mutmaßungen für Aufsehen, die Behörde könnte den Deal stoppen,
während nunmehr grünes Licht erwartet wird. Hierzu sagte Sommer, er lasse
sich von jedweden Gerüchten nicht irritieren. Die Telekom habe von Anfang an
ein Closing für das zweite Quartal vorhergesagt. "Mein Eindruck ist, dass es
richtig ist, weiterhin zu der alten Prognose zu stehen", betonte Sommer.

  Bei VoiceStream, mit der sich die Telekom zum weltgrößten Anbieter des am
weitesten verbreiteten Mobilfunkstandards GSM aufschwingen will, stehen wie
in Deutschland nur noch fehlende Endgeräte dem Rollout der neuen
Übertragungstechnik GPRS entgegen - das Netz sei zum überwiegenden Teil
ausgebaut. Hier zu Lande hatte die Telekom nach mehrmaliger Verschiebung den
kommerziellen Startschuss für GPRS im Februar gegeben. Gleichwohl ist die
Technik, die schnellen mobilen Zugang ins Internet erlaubt, noch nicht
wirklich am Markt, wie Sommer einräumte. Das Problem sei der Mangel an
entsprechenden Handys, die in vernünftiger Stückzahl erst "im späteren Teil
des Jahres" zu erwarten seien.

  Dann aber wird GPRS nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden eine breite
Akzeptanz erfahren: Die neue Technik werde mit der Möglichkeit der
permanenten Verbindung ins Internet und der Datenübertragung in
ISDN-Geschwindigkeit "die Welt verändern" und sich noch schneller entwickeln
als der Bereich SMS, der in kurzer Zeit auf einen Anteil von zehn Prozent am
Mobilfunkgeschäft der Telekom gekommen ist. Sommer bekräftigte, dass die
Subventionen der billigen Prepaid-Handys abgebaut werden müssten. Mit
Preiserhöhungen bei den Endgeräten, die schon seit einem halben Jahr im
Gange seien, sei in Stufen zu rechnen.

  Geld kosten wird nach Überzeugung des Konzernlenkers am Ende auch die
Nutzung des Internets durch Anbieter oder Konsumenten. "Das Web wird sich
nicht durch Werbefinanzierung alleine entwickeln können", sagte Sommer
voraus. Die Telekom werde unter anderem an standortgebundenden Angeboten,
den so genannten Location Based Services, verdienen. Auch die Surfer sollen
für höherwertige Inhalte zur Kasse geboten werden. "Aber es wird nicht alles
'Pay Per Use' sein", sagte Sommer. Einstiegscontent etwa werde auch in
Zukunft kostenfrei bleiben. Insgesamt sehe sich die Telekom trotz der hohen
Verluste ihrer Tochter T-Online "gut gerüstet, um im Internet Geld zu
verdienen".

  Positiv ist für den Konzern offenbar auch der Start ins Jahr verlaufen.
Der Markt erwarte von der Telekom 2001 ein Wachstum beim Umsatz und beim
Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). "Wir werden den
Markt nicht enttäuschen", sagte Sommer. Unzufrieden zeigte sich der
Vorstandsvorsitzende mit den jüngsten Entscheidungen der Regulierungsbehörde
für Telekommunikation und Post über die leichte Absenkung der Monatsmiete
für die "letzte Meile", die Wettbewerber der Telekom für den Zugang zu den
Hausanschlüssen zahlen, und die Erlaubnis, den Konkurrenten auch im Ortsnetz
den Weiterverkauf von Telekom-Produkten zu gestatten (Resale).

  "Wir benötigen einen echten Wettbewerb der Innovatoren und Investoren und
nicht der Arbitrageure", sagte der Vorstandsvorsitzende. "Es erbringt ja
keiner einen Mehrwert im Call-by-Call-Verfahren. Er nutzt unser Produkt und
verkauft es weiter. Das ist doch kein Wettbewerb, der den Kunden mit einer
Vielfalt von neuen Produkten überrascht." Nicht weit genug gehen Sommer die
jüngsten Vereinbarungen im EU-Ministerrat, wonach die nationalen Regulierer
Kompetenzen an Brüssel abgeben sollen. Neben der Schaffung gleicher
Wettbewerbsbedingungen in der Europäischen Union sei vielmehr auch ein Abbau
der Regulierung nötig, die sich auf die Regelung von Engpasssituationen
beschränken müsse, betonte Sommer. "Was wir nicht brauchen, ist eine
verewigte Regulierung in den einzelnen Ländern sowie in Brüssel."
   vwd/6.4.2001/stm/zwi

 

Optionen

   Antwort einfügen - nach oben