Rohöl-Untergang einer Spekulationsblase!


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Neuester Beitrag: 25.04.21 13:09
Eröffnet am:10.08.08 20:27von: CanonAnzahl Beiträge:238
Neuester Beitrag:25.04.21 13:09von: AndreazjvqaLeser gesamt:96.906
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1629 Postings, 6550 Tage CanonRohöl-Untergang einer Spekulationsblase!

 
  
    #1
15
10.08.08 20:27
Wir stecken bereits mittendrin!

Spekulationsblase
"aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie"


Spekulationsblase bezeichnet einen überkauften Markt, der sich in der Regel im Börsen-, Rohstoff- oder Immobilienbereich völlig von der realen Wirtschaftsentwicklung abgekoppelt hat.

Getrieben von Berichten über raschen und mühelosen Reichtum springen immer mehr (auch unerfahrene) Anleger auf den fahrenden Zug auf, kaufen zu schon überhöhten Preisen und rechnen dennoch mit einer raschen Wertsteigerung ihrer Investition. Die Preise scheinen unbegrenzt weiter zu steigen, bis sich irgendwann die Erkenntnis des realen Wertes des jeweiligen Spekulationsobjektes durchsetzt und Käufer zu höheren Preisen plötzlich ausbleiben. Es kommt zum Krach, die Werte verfallen in kurzer Zeit und die zahlreichen Spekulanten sehen sich mit dem rapiden Verlust ihrer Investitionen konfrontiert.
"Teil2 siehe Postingende"

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Spekulationsblase


"Capital" erinnert bzw. vergleicht den Kurs schon mit der
"NASDAQ Internet- und Technologieblase DOTcom" !



Ich seh das ganz ähnlich, spätestens als es an einem Tag
gut 10% rauf ging, war das der Anfang vom Ende, zumind. mittelfristig!
Wenn fast jeder von 200$ pro Barrel träumt, während "OPEC" 80$ anpreist.
Wir kommen immerhin von 40$ noch vor wenigen Jahren, "bloss" weil das Öl
in 30-50Jahren langsam zuneige gehen "könnte"(bis dahin werden sich die
Reserven wahrscheinlich noch vervielfachen!), kann sich der Preis nicht
alle 2Jahre verdoppeln, wo wären wir dann in ein paar Jahren!
Kaum einer könnte sich mehr das schwarze Gold leisten(womit der Kurs eh
wieder im Keller wär). Aber China... aber aber... alles bla bla bla, habt
ihr schon mal was vom Rest der Welt gehört, die spielen auch noch eine
Rolle, wie wir ja akt. erfahren. Nachfrage fällt, Auto´s werden immer
sparsamer, Stürme sind doch nicht so schlimm wie erwartet...

Wie auch immer, es deutet alles auf einer Mittelfristige Trendwende hin,
die ja schon ordentlich fahrt aufgenommen hat. Ich rechne jedenfalls nicht
damit, das wir die Höchststände in abesehbarer Zeit wieder knacken werden.
Die 100$ halte ich für sehr wahrscheinlich, 80$ für gut möglich, da aber
an der Börse wie immer in beide Richtungen übertrieben wird, könnten sogar
60$ möglich sein! Und schreit jetzt bitte nicht rum...

Alles auch Sicht eines absoluten Laien, der zur Zeit der DOTcom-BLASE
noch im Sandkasten gespielt hat ;) ;) CANON


TEIL2:

"Spekulationsblasen und Geldpolitik"
Intensiv diskutiert wird, inwieweit es Aufgabe der Notenbanken sein soll, der Bildung von Spekulationsblasen entgegen zu wirken. Während unstrittig ist, dass ein Anstieg der Güterpreise (Inflation) im Rahmen der Geldpolitik begrenzt werden soll, ist die gleiche Frage in Bezug auf einen Anstieg der Preise auf Kapitalmärkten strittig.

Aufgrund der Auswirkungen von Spekulationsblasen auf die Realwirtschaft wird teilweise die Forderung erhoben, im Falle niedriger Inflation aber stark steigender Aktien- oder Immobilienpreise die Liquiditätsversorgung der Wirtschaft zu reduzieren.

Ein prominentes Beispiel hierfür war die vielbeachtete Rede von US-Notenbankchef Alan Greenspan am 5. Dezember 1996 in dem er vor einem "irrationalen Überschwang" an den Börsen sprach. Allein diese Formulierung sorgte für eine Korrektur. Die Fed erhöhte in der Folge im März 1997 die Leitzinsen um 1/4 %, konnte aber die Fortsetzung der Hausse und anschließenden Kollaps der Dotcom-Blase nicht verhindern.


"Prognostizierte Blasen"  
Viele Kleinanleger im irischen Markt, die in sogenannten "Investment Properties" einen Großteil ihres Vermögens angelegt haben, befürchten, dass in näherer Zeit dieser Markt ähnlich wie in den USA einbrechen könnte. Dies begründet sich unter anderem auch darin, dass sehr viele Interessenten aus den USA die Preise künstlich in die Höhe trieben.

Auch die gegenwärtige Entwicklung des Ölpreises sowie bei Agrarrohstoffen wie Weizen, Mais und Reis zeigt den typischen Verlauf einer Spekulationsblase.

Quelle: Wikipedia  

1629 Postings, 6550 Tage CanonRohölpreis

 
  
    #2
10.08.08 20:33
Ölpreis
"aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie"

Der Ölpreis entsteht aus dem Zusammenspiel fundamentaler Marktdaten wie Angebot von und Nachfrage nach Erdöl.[1] Die Nachfrageseite wird dabei insbesondere durch das Wirtschaftswachstum der Industriestaaten bestimmt, die Angebotsseite durch die begrenzten Ölvorkommen sowie geologisch bedingte Fördermaxima auf der einen und den Investitionen der Ölförderer auf der anderen Seite.[2] Andere, eher kurzzeitig wirksame Faktoren sind verschiedene Ereignisse wie politische Konflikte, Kriege oder Wirbelstürme sowie Spekulationen.

Der wichtigste Marktplatz für Erdöl in Nordamerika ist die New York Mercantile Exchange (NYMEX), die weltgrößte Warenterminbörse. Für Europa wird der Ölpreis an der ICE Futures (früher „International Petroleum Exchange“) in London gebildet, für Asien an der Singapore Exchange (SGX).

Als ein Maß für die Abhängigkeit von Öl und damit als weitere Bestimmungsgröße für den Ölpreis wird die Ölintensität berechnet, definiert als verwendete Rohölmenge je Sozialprodukteinheit.


"2001 bis heute – Preissteigerungen"

Von einem Ölpreis um die 20 Dollar im Jahr 2001 gab es in den folgenden Jahren erhebliche Preissteigerungen. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde die Volksrepublik China zum zweitgrößten Ölverbraucher der Welt. Mit dem Wirtschaftsboom stieg auch die Nachfrage des Landes nach Erdöl. 2003 kostete ein Barrel Rohöl 28,83 Dollar (32,51 Dollar zu Preisen des Jahres 2007). Im Jahre 2004 erreichte der Preis zeitweilig einen Stand von 53 US-Dollar in einem Umfeld politischer, wirtschaftlicher und spekulativer Belastungen. 2005 stiegen die Rohölpreise auf Grund des verheerenden Hurrikans Katrina, der die Ölförderung im Golf von Mexiko und die Raffination in den USA beeinträchtigte, auf 70 US-Dollar pro Barrel. Im gesamten Jahr 2007 stieg der Ölpreis um 57 Prozent.

Gründe für den Anstieg waren insbesondere der steigende weltweite Verbrauch, worauf nicht im gleichen Umfang mit Produktionserhöhungen reagiert worden ist. Der Grund für das Ausbleiben einer Produktionsausweitung trotz einer Vervielfachung des Preises in wenigen Jahren ist umstritten. Einige Studien wie die der Energy Watch Group gehen davon aus, dass die Produktion nicht mehr ausgeweitet werden kann, da weltweit das Ölfördermaximum bereits 2006 erreicht worden sei.[6] Andere Marktbeobachter wie die Internationale Energieagentur sehen zwar einen engen Markt, vertreten aber nicht die Auffassung dass ein Fördermaximum bereits erreicht sei. Grund für die Preissteigerungen seien vielmehr mangelnde Investionen der Ölindustrie. Neben diesen fundamentalen Gründen spielen vor allem die Krise um das Iranische Atomprogramm, Unruhen und Attentate im ölreichen Irak, sowie Rebellenangriffe auf Ölförderanlagen in Nigeria eine Rolle.[7] Auch Spekulation wird als preistreibend angenommen.


2. Januar 2008 notierte der Preis für US-Leichtöl West Texas Intermediate (WTI) in New York im Handelsverlauf erstmals bei genau 100,00 US-Dollar.[8] Am 26. Februar 2008 überwand der Ölpreis für die Nordseesorte Brent in London erstmals die 100-Dollar-Marke. Brent wird als Referenz für die Bewertung von mehr als 65 Prozent der weltweit gehandelten Ölvorräte benutzt. Am 10. März 2008 erreichte der Preis für ein Fass US-Leichtöl (WTI) in New York im Handelsverlauf 108,00 US-Dollar und überschritt damit eine historische Marke: Absolut und auch inflationsbereinigt war Rohöl nie teurer als zu diesem Zeitpunkt.[9]

Auch in den folgenden Monaten stieg der Ölpreis weiter und überwand am 12. März 2008 erstmals im Tagesverlauf die Grenze von 110 Dollar und am 9. Mai 2008 die Grenze von 120 Dollar. Am 21. Mai 2008 mussten zum ersten Mal 130 Dollar pro Barrel gezahlt werden und am 26. Juni 2008 erreichte der Ölpreis die Marke von 140 Dollar.

Ein starker Anstieg der Kraftstoffpreise, der in der Öffentlichkeit sowohl mit Folgen von Spekulationen auf Warenterminmärkten als auch zunehmend mit Engpässen bei der Ölförderung erklärt wird, hat im Laufe des Jahres 2008 zur Einstellung von Flugverbindungen, sinkenden Verkäufen von Personenkraftwagen, sinkenden Einkommen in der Fischerei und daraus folgenden Protesten, und sinkenden Aktienkursen bei Fluglinien und Automobilherstellern geführt. Auch die Nahrungsmittelpreiskrise 2007-2008, die weltweit zu Besorgnis führt, wird unter anderem mit gestiegenen Kraftstoffpreisen in Verbindung gebracht. In Deutschland führte die Ölpreisbindung, die Koppelung des Preises für Erdgas an den Ölpreis, zu einem Anstieg der Gaspreise.

Am 11. Juli 2008 stieg der Ölpreis in London, an der ICE Futures, der größten Börse für Optionen und Futures auf Erdöl in Europa, auf eine neue Rekordmarke. Für die Nordseesorte Brent, der führenden Referenzölsorte in Europa, lag der Preis im Handelsverlauf bei 147,50 US-Dollar pro Barrel. Auf Schlusskursbasis notierte die Nordseesorte am 3. Juli 2008 bei 146,08 US-Dollar auf einem Allzeithoch. Der Preis für US-Leichtöl (WTI), der wichtigsten Referenzölsorte für die Förderregion Nordamerika, erreichte am 11. Juli 2008 in New York, an der NYMEX, der weltgrößten Warenterminbörse, im Tagesverlauf einen neuen Rekordpreis von 147,27 US-Dollar pro Barrel. Auf Schlusskursbasis notierte der Ölpreis am 3. Juli 2008 bei 145,29 US-Dollar auf einem Allzeithoch.[10]


"Korrelation des Ölpreises mit politischem Klima und Jahreszeiten"

Durch seine hohe Krisenanfälligkeit ist der Ölpreis beliebtes Ziel für Spekulationen an den Finanz-Terminmärkten. Demzufolge schnellt der Preis besonders zu Zeiten politischer Instabilität oder drohender Konflikte in die Höhe. Ferner unterliegt der Ölpreis einer gewissen Saisonalität. So ist der Tiefpunkt für gewöhnlich im Hochwinter zwischen Dezember und Januar, trotz des hohen Verbrauchs an Heizöl. Die Höchststände erreicht der Ölpreis hingegen im Frühjahr, wenn in den USA die „Driving Season“ beginnt und im Herbst gegen Ende dieser Phase.


"Effekte des Ölpreisanstiegs"

Die abnehmende Förderrate bewirkt zunächst, dass keine zusätzlichen Abnehmer mehr bedient werden können, da die eigentliche Fördermenge noch nicht zurückgeht. Die Situation verschärft sich, wenn es zu einem tatsächlichen Rückgang der weltweiten Förderung kommt und sich die Angebotsseite verringert (Verkäufermarkt).

Steigende Ölpreise schlagen sich in der Folge in sehr vielen vom Öl abhängigen Produkten nieder. Bisherige Marktteilnehmer müssen deswegen ihren Verbrauch reduzieren oder aber – was angesichts der höheren Preise auch zunehmend lukrativ wird – Öl mit anderen Energieträgern wie synthetischen Kohlenwasserstoffen substituieren. Dabei kommt jedoch bei unveränderter Nachfrage der sog. Kreuzpreis-Substitutionseffekt zum Tragen, der nach kurzer Zeit die Preise des anderen, substituierten Energieträgers wiederum – wegen der nun bei ihm spürbar gestiegenen Nachfrage – ebenfalls steigen lässt.

Öllagerstätten mit veränderten Technologien und Konzepten zu erschließen und auszubeuten ist eine weitere Möglichkeit, von der Angebotsseite her auf die abnehmende Förderrate zu reagieren. Dabei müssen allerdings vielfach gestiegene Aufwands- und Erschließungskosten mit einkalkuliert werden, die den Erleichterungseffekt unter dem Strich erheblich mindern können.  

1629 Postings, 6550 Tage CanonHinzu kommt noch der Dollar

 
  
    #3
3
10.08.08 20:39
Habe ich noch gar nicht erwähnt, wenn der Dollar starker wird,
verstärkt dies die Abwärtsbewegung des Rohöl nochmals;)


"Ölpreise deutlich gefallen - Starker Dollar belastet"


LONDON/NEW YORK/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag im
Vormittagshandel belastet durch einen starken US-Dollar deutlich gefallen. Der
Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur
September-Auslieferung wurde mit 117,35 US-Dollar gehandelt. Das waren 2,67
Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der
Nordseesorte Brent zur Auslieferung im September fiel um 2,60 Dollar auf 115,26
Dollar.
   Die beschleunigte Erholung des US-Dollar habe die Ölpreise weiter unter
Druck gebracht, sagten Händler. So notierte der Euro  nur noch knapp
über 1,51 Dollar, nachdem er am Donnerstag noch deutlich mehr als 1,54 Dollar
gekostet hatte. Aber auch gegenüber anderen Währung legte der Dollar zu.
   "Die Stimmung am Ölmarkt bleibt angeschlagen", schreibt die Commerzbank in
einer Studie. Dass der Ölpreis zwischenzeitliche Gewinne bis 121,80 Dollar je
Barrel nicht halten konnte, sei ein schlechtes Zeichen und spreche für eine
Fortsetzung des Preisrückgangs in den kommenden Tagen und Wochen. "Bemerkenswert
ist, dass der Markt den gestiegenen geopolitischen Risiken derzeit nur wenig
Beachtung schenkt." So sei ein Anschlag auf eine Ölpipeline in der Osttürkei vom
Markt weitestgehend ignoriert worden.  
   "Die Preise sind ausgehend von einem außergewöhnlich hohen Niveau gesunken,
weil es Signale für eine Abschwächung der Nachfrage auch in China gibt", sagte
Mark Pervan, Rohstoffanalyst bei der ANZ Bank. Allerdings hielten weiterhin
geopolitische Risiken die Ölpreise auf einem hohen Niveau.
   Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist
gestiegen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Freitag kostete ein
Barrel (159 Liter) am Donnerstag 115,08 Dollar. Das sind 44 Cent mehr als ein
Tag zuvor. Die OPEC berechnet den täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von
13 wichtigen Sorten des Kartells./js/jha/


von dpa-AFX
dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH, 08.08.2008
© 2008 dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH

 

1629 Postings, 6550 Tage CanonEbenfalls interessant

 
  
    #4
1
10.08.08 21:01
Wenn auch schon ein paar Tage alt!



Ölpreise fallen im Mittagshandel - OPEC hält Preise für 'ungewöhnlich hoch'


LONDON/NEW YORK/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag im
Mittagshandel ins Minus gedreht. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas
Intermediate (WTI) zur Auslieferung im September kostete 124,39 US-Dollar. Das
waren 34 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel
der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im September fiel um 57 Cent auf 125,27
Dollar.
   Der im Mittagshandel gestiegene Dollar-Kurs habe den Ölpreis nach unten
gedrückt, sagten Händler. Der Ölpreis ist nach Einschätzung der Organisation
erdölexportierender Länder (OPEC) nach wie vor ungewöhnlich hoch. Die OPEC halte
langfristig einen Ölpreis von 80 US-Dollar oder weniger für denkbar, sagte
OPEC-Präsident Chakib Khelil. Voraussetzung sei aber, dass sich der Dollar
weiter erhole und die geopolitischen Spannungen nachließen. "Der jetzige Preis
von 123 Dollar pro Barrel ist nicht normal", sagte Khelil, der zugleich
algerischer Ölminister ist.
   Nach Einschätzung der Commerzbank bleibt die Grundtendenz am Ölmarkt weiter
abwärtsgerichtet ist. Anzeichen für einen Rückgang der weltweiten Ölnachfrage
belasteten den Ölpreis. Am Nachmittag könnten schwache Daten zum
US-Verbrauchervertrauen weitere Molltöne liefern. Allerdings dürfte dadurch auch
der Dollar unter Druck geraten, womit der negative Einfluss auf den Ölpreis
begrenzt sein sollte.
   Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist
unterdessen gestiegen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Dienstag
kostete ein Barrel (159 Liter) am Montag 123,19 Dollar. Das waren 56 Cent mehr
als am Freitag. Die OPEC berechnet ihren Durchschnittspreis auf der Basis von 13
wichtigen Sorten des Kartells./js/bf


von dpa-AFX
dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH, 29.07.2008
© 2008 dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH
 

1629 Postings, 6550 Tage CanonZum Schluss noch das Beste!

 
  
    #5
2
10.08.08 21:18
Ein muss für den interessierten Leser ;)


Wann platzt die Öl-Spekulationsblase?
"Wirtschaft u. Finanzen, 13.06.2008, Von Jürgen Krämer"

Frankfurt. (dpa) Wenn sich in diesen Tagen Rohstoff-Experten treffen, dann dreht sich alles um zwei Fragen: Haben wir an den Ölmärkten eine Spekulationsblase? Und wenn ja, wann wird sie endlich platzen?


 Auch ein Ausweg aus explodierenden Tankstellenpreisen: Ein von einem Elektromotor angetriebener Sportwagen wie dieser Tesla Motors Roadster, in den USA. (Foto: Tim Sloan/ AFP) Experten der Commerzbank sind überzeugt, dass der vorläufige Höhepunkt beim Ölpreis in den kommenden Monaten erreicht wird. Im schlimmsten Fall könnte noch ein verheerender Wirbelsturm in den Ölfördergebieten im Golf von Mexiko für eine neue Rekordjagd beim Ölpreis in den Sommermonaten sorgen, sagte Rohstoffexperte Eugen Weinberg. Aber selbst ein tropischer Wirbelsturm von der Stärke von "Katrina", der vor zwei Jahren weite Teile der Südküste der USA verwüstet hatte, dürfte den Ölpreis nicht mehr allzu stark nach oben treiben. Weinberg sieht bei 150 Dollar je Barrel (159 Liter) einen starken Widerstand: "Das ist so etwas wie eine magische Grenze für die Anleger." Dagegen halten die Ölexperten der US-Bank Goldman Sachs noch einen Sprung bis auf 200 Dollar für möglich.

Mittlerweile mehren sich aber die Stimmen, die von einem Platzen der Spekulationsblase an den Ölmärkten überzeugt sind. Ein sicheres Zeichen für das bevorstehende Ende der Blase sehen Fachleute übereinstimmend in den starken Kursschwankungen beim Ölpreis. Nach einem Rückgang bei der US-Referenzsorte West Texas Intermediate bis auf etwa 122 Dollar je Barrel folgte Anfang des Monats plötzlich ein Anstieg um elf Dollar an nur einem Tag. Das war der stärkste Kurssprung, der je an den Ölmärkten gemessen wurde. Kaum war der US-Ölpreis auf ein neues Rekordhoch bei 139 Dollar gesprungen, rutschte er am Donnerstag auf 131 Dollar ab und stand zuletzt wieder bei 136 Dollar.

Schon sehen Fachleute Parallelen zur sogenannten "Internet-Blase" Ende der 90er Jahre. Ähnlich wie die Kurse der jungen Internet-Firmen am Neuen Markt ist auch der Ölpreis in den vergangenen Jahren nach oben geschossen. In zehn Jahren hat sich der Preis für Rohöl mehr als verzehnfacht. "Die Blase wird platzen und der US-Ölpreis wieder unter die Marke von 100 Dollar fallen", zeigte sich Experte Weinberg überzeugt. Auch der Chefberater der Europäischen Union in Wirtschaftsfragen, Klaus Gretschmann, glaubt an eine Wende bei den Ölpreisen: "Die Preisblase wird platzen."

Schwarzes Gold als Geldanlageform

Einen der Hauptgründe für das Entstehen einer Spekulationsblase an den Ölmärkten sieht Weinberg darin, dass die Investoren das schwarze Gold als eine ganz normale Anlageform entdeckt haben. Schon seit Monaten waren immer wieder kräftige Gewinne möglich. Außerdem können sich die Investoren mit dem Kauf von Ölkontrakten, die erst Monate später eingelöst werden, auch gegen die aktuelle Dollarschwäche absichern. Zudem ist der starke Aufschwung in den Boomregionen Asiens nach wie vor einer der Haupttreiber für den Ölpreis.

Auch wenn viele Fachleute von der Existenz der Spekulationsblase überzeugt sind: Nur wenige wagen eine Prognose, wann sie denn platzen könnte. Die Tatsache, dass beim Ölpreis "dramatische Preissprünge ohne Veränderungen der Fundamentaldaten zugenommen haben, deutet darauf hin, dass die Preisübertreibungen beim Öl einen Höhepunkt erreicht haben", sagt EU-Experte Gretschmann. "Da jedoch weiterhin spekulatives Geld in den Markt fließt, ist es wie bei jeder Blase schwer, den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem sie platzt."

Die Experten der Citigroup können sich angesichts explodierender Ölpreise einen Zusammenbruch der Nachfrage und daraus folgend dann eine Kollaps der Preise vorstellen - "irgendwann in den kommenden 18 Monaten". Aber selbst bei einem Preiseinbruch bis zur nächsten Heizsaison sich die Fachleute einig: Die Zeiten billigen Öls sind endgültig vorbei.

Quelle: derwesten.de  

63277 Postings, 7272 Tage LibudaLesen v, ariva schützt vor Goldman Sachs-Bängstern

 
  
    #6
10.08.08 22:09

1629 Postings, 6550 Tage Canon09.06.08, 07:41 Focus

 
  
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4
11.08.08 14:57
Spekulationsblasen

"Die Karawane zieht weiter"

Das Spiel wiederholt sich seit dem großen Tulpenwahn im 17. Jahrhundert: Ist ein Spekulationsobjekt ausgereizt, suchen Milliardensummen neue Anlageziele.
Von FOCUS-MONEY-Redakteur Ferdinand Bertram

Das Tempo ist rekordverdächtig. Binnen vier Monaten erhöhte sich der Preis für ein Fass WTI-Rohöl um 65 Prozent auf 135 Dollar. Das ist nicht das Ende der Fahnenstange, wenn die Ölexperten der US-Investmentbank Goldman Sachs richtig liegen. Sie halten in den nächsten zwei Jahren einen Höhenflug bis an die Marke von 200 Dollar für möglich – Gift für die globale Konjunktur. Andere malen ebenfalls schwarz, in die andere Richtung: Die lebende Börsenlegende George Soros sagte jüngst, dass die Art, wie Investoren derzeit Geld in Anlagen mit Öl pumpen, die Form einer Spekulationsblase annimmt. „An der Börse wird immer das gleiche Theater gespielt, nur mit verschiedenen Darstellern“, umschrieb der 1999 verstorbene Börsenaltmeister André Kostolany das sich immer wiederholende gierige Treiben an den Märkten. Im 17. Jahrhundert spekulierten sich vor allem Niederländer mit Tulpenzwiebeln um Kopf und Kragen und nicht selten ins Armenhaus. Später wiederholte sich das Theater, etwa mit Eisenbahnaktien, Silber, japanischen Aktien, Neue-Markt-Aktien, US-Immobilien und jetzt vielleicht beim Rohöl. Ist ein Spekulationsobjekt ausgereizt und der Markt zusammengebrochen, suchen Milliarden Dollar und Euro ein neues, viel Profit versprechendes Objekt. Getreu dem Lied der Kölner Kultband De Höhner: „Die Karawane zieht weiter, dä Sultan hätt Doosch.“

Der große Tulpenwahn

Sie gilt als die Mutter aller Spekulationsblasen: die Tulpomanie, der große Tulpenwahn, in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts. Aus dem Osmanischen Reich über Wien nach Holland eingeführt, faszinierte die Schönheit der Tulpe vor allem begüterte Kreise. Züchter schufen immer neue Varianten in unterschiedlichen Farben und Mustern. Bald wurden die Zwiebeln auf Auktionen versteigert, später wurden Optionsscheine auf Zwiebeln gehandelt. Die Preise schossen exorbitant in die Höhe. In Amsterdam wurde ein komplettes Haus für drei Zwiebeln verkauft. Die Blase platzte im Februar 1637. Bei einer Auktion traute sich keiner mehr, zu Wahnsinnspreisen zu bieten. Der Markt brach zusammen, die Preise fielen um 95 Prozent.



Silber-Wahn in den 70er-Jahren

Rückblende in die 70er-Jahre: Nelson Bunker Hunt und sein jüngerer Bruder Herbert William Hunt, Sprösslinge des Ölmilliardärs H. L. Hunt, kamen auf den Trichter, dass teuer wird, was knapp wird. Zusammen mit einigen wohlhabenden arabischen Geschäftsmännern kauften sie im großen Stil Silber, sowohl physisch als auch in der Form von Kontrakten an der New York Commodities Exchange (Comex) und wollten so den Preis künstlich in die Höhe treiben. Aus Angst, der amerikanische Staat könne die Silberbarren konfiszieren, ließen sie ihre Schätze nach Zürich und London bringen. Sie brachten es auf etwa 5000 Tonnen (circa 150 Millionen Unzen) physisches Silber und 200 Millionen Unzen an der Comex. Die Spekulation schien aufzugehen. Der Silberpreis schoss von gut 500 Cent je Unze binnen wenigen Monaten auf den Höchststand von 4948,11 Cent. Dann stellte sich heraus, die Hunts hatten die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Über Nacht änderte die Börsenaufsicht die Regeln an der Comex. Es durften keine neuen Käufe getätigt werden, nur noch die Liquidation war erlaubt. Tausende Kleinanleger versilberten panikartig ihr Silber, die Hunts mussten Verluste ihrer Long-Positionen in bar ausgleichen. Bald waren Milliarden Dollar verloren, die Hunts bankrott. Die Karawane zog weiter ...

Die Japan-Blase in den 80er-Jahren

Das weckt weitere Erinnerungen. Etwa an die Aktien- und Immobilienblase in Japan in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre. Im sogenannten Plaza-Abkommen kamen die Industrienationen USA, Deutschland, Japan, Großbritannien und Frankreich überein, den Dollar gegenüber den Währungen der vier anderen Länder abzuwerten, parallel dazu wertete in den folgenden zwei Jahren der Yen zum Dollar um rund 100 Prozent auf. Internationale Investoren und die Japaner selbst kauften alles, was seinen Wert in Yen hatte, spekulierten im Yen selbst und kauften japanische Aktien und Immobilien, um von der Wertsteigerung zu profitieren. Im Rausch ging jegliches Augenmaß verloren. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis des japanischen Aktienmarkts schnellte von 20 auf mehr als 70, ohne dass sich irgendjemand daran störte. Aktien wurden zu jedem Kurs gekauft. Die Immobilienpreise auf den japanischen Inseln erreichten Mondpreise. So soll auf dem Höhepunkt der Blase der Park des Kaiserpalasts im Herzen Tokios genauso viel wert gewesen sein wie alles Land des US-Bundesstaats Kalifornien. Banken vergaben Milliardenkredite und akzeptierten die zu Fantasiepreisen bewerteten Immobilien als Sicherheit – bis Anfang 1990 die Blase platzte. Der Wert vieler Immobilien reduzierte sich um 70 bis 80 Prozent, der Aktienmarkt implodierte. Vom Schock hat sich der japanische Aktienmarkt bis heute nicht erholt. Hartgesottene Investoren, die ihre Schäfchen frühzeitig vor dem Crash ins Trockene brachten, machten sich auf die Suche nach neuen Chancen. Die Karawane zog weiter ...

Web-Fantasien, US-Immobilien, Ölpreis-Szenarien

Ein neues Ziel war bald gefunden. Erst fluteten die Investoren die Standardwerte im Euro- und Dollar-Raum mit Liquidität – Dax und Dow-Jones stiegen von 1990 bis 2000 um 250 bzw. 280 Prozent. Dann trieb die Online-Fantasie Spekulationen auf die Spitze. Internet-Anschlüsse zogen in Büros und Privathaushalte ein. Rund um den Globus wurden Tausende auf die neue Technik bauende Unternehmen gegründet, denen die Börsen zum Teil eigene Segmente einrichteten. Die Deutsche Börse beispielsweise schuf das Segment des Neuen Markts, in dem sie junge, angeblich zukunftsweisende, stark wachsende Unternehmen listete.

In den USA prosperierte die Nasdaq dank der neuen Geschäftsmodelle. Kräftig anziehende Kurse lockten zunehmend Anleger an die Börse, die kaum wussten, was sie da eigentlich kauften. Gewinnerwartungen spielten keine Rolle. Im Gegenteil: Je schneller Geld verbrannt wurde, desto heißer wurden die Kursfantasien. Kleine Internet-Klitschen mit wenigen Beschäftigten und Minibüros erreichten nicht selten den Börsenwert mancher Dax-Unternehmen. Der Nemax, Index des Neuen Markts, legte binnen 27 Monaten um knapp 870 Prozent zu, bis die ersten Investoren ihre satten Gewinne realisierten und eine Lawine in Gang setzten. Vom Hoch am 10. März 2000 stürzte der Index bis zum 21. September 2001 um 93 Prozent ab. Betroffen waren in erster Linie Kleinanleger. In den Kassen derer, die rechtzeitig ausstiegen, blieben Milliarden von Dollar und Euro Spekulationsgewinn hängen. Die sollten neu und profitabel angelegt werden. Die Karawane zog weiter ...

Euphorie am US-Immobilienmarkt

Und entdeckte ab 2003 das Geschäft mit verbrieften Krediten. Hauptakteur des neuen Stücks war und ist der US-Immobilienmarkt. Dank der von der US-Notenbank Fed praktizierten Politik des billigen Geldes schien sich fast jeder Amerikaner eine Immobilie leisten zu können. Die Hauspreise legten über Jahre zu, die Amerikaner wurden immer reicher und nahmen bereitwillig neue Hypotheken auf ihre Behausungen auf. Der Konsum brummte, der Aktienmarkt haussierte, und die Bürger jenseits des Großen Teichs wähnten sich im Paradies. Im Rausch der Euphorie erhielten nun auch diejenigen Kredite, die sich das gar nicht leisten konnten. Die Kredite wurden gebündelt und an Investoren in aller Welt weiterverkauft. Dann kam, was kommen musste: Ab Sommer 2007 häuften sich die Kreditausfälle, Häuser kamen zuhauf auf den Markt, die Preise für Immobilien brachen zusammen und zogen die Aktienmärkte mit nach unten. Wieder endete eine Übertreibung mit dem Platzen der Blase. Und wieder zieht die Karawane weiter.

Ängste ob versiegender Ölreserven

Mit dem Argument, Öl sei heute und zukünftig knapp, begründen derzeit manche Rohstoffexperten den Preisauftrieb. Derweil gibt es handfeste Gründe, das Argument anzuzweifeln. Der weltweite Ölverbrauch stieg von 1980 bis einschließlich 2006 nach Angaben des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) von 21,81 Milliarden Barrel (ein Barrel – Fass – entspricht 159 Litern) um 31 Prozent auf 28,51 Milliarden Barrel. Im selben Zeitraum wuchsen die bekannten Reserven um 81 Prozent auf 1,2 Billionen Barrel. „Dadurch“, so Michael Bräuninger, Geschäftsführer und Leiter des Kompetenzbereichs Wirtschaftliche Trends beim HWWI, „stieg die statische Reichweite der Ölreserven von rund 30 Jahren in 1980 auf mehr als 42 Jahre im Jahr 2006.“

Die Reichweite wird eher wachsen als abnehmen, erwartet Bräuninger und verweist als Beispiel auf den neuen Ölfund vor der brasilianischen Küste vor einigen Wochen. „Wie viel Öl noch unter der Arktis liegt, ist umstritten. Nach Schätzungen des Geologischen Dienstes der USA (USGS) befinden sich unter dem Eis der Arktis ein Viertel aller noch nicht entdeckten Öl- und Gasvorkommen der Erde“, erklärt Bräuninger. Dass dort etwas zu holen ist, zeigen schon die Bemühungen Russlands. 2007 erreichten drei Russen an Bord eines Mini-U-Boots den Meeresboden am Nordpol. In mehr als vier Kilometer Tiefe hinterließen sie eine russische Flagge aus unverwüstlichem Titan – damals Symbol für Moskaus umstrittenen Anspruch auf das Gebiet und die Bodenschätze unter dem Polarmeer. Vergangene Woche berieten die Arktis-Anrainerstaaten Russland, USA, Kanada, Norwegen und Dänemark über ihre Gebietsansprüche. Eine schnelle Klärung wäre für die Welt vorteilhaft. Denn durch die Klimaerwärmung schmelzen riesige Eismassen weg, was die Förderung der Bodenschätze leichter und billiger machen dürfte. Was also treibt den Ölpreis, wenn von einer akuten Knappheit nicht die Rede sein kann? „Der Ölpreis steigt, weil er steigt“, kommentierte vor einigen Tagen der Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank das Geschehen.  

1629 Postings, 6550 Tage CanonMade in Germany Wieviel Spekulation...

 
  
    #8
1
11.08.08 18:31
Made in Germany | Wieviel Spekulation steckt im Ölpreis?
 

1629 Postings, 6550 Tage Canonwww.teleboerse.de (n-tv)

 
  
    #9
11.08.08 18:46
Montag, 11. August 2008 - 17:36  
Markt ignoriert Konflikt  

"Ölpreis rutscht weiter ab"

Der Ölpreis ist am Montagnachmittag wieder ins Rutschen gekommen. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI pendelte am Abend um den Freitagsschlusskurs von 115,20 Dollar, das Fass Nordseeöl der Sorte Brent um 113,33 Dollar. Am Morgen hatte die Unterbrechung von Öl-Lieferungen aus der kaspischen Region den Ölpreis um bis zu 1,5 Prozent auf 116,90 Dollar je Fass US-Leichtöl getrieben.

Nach der rasanten Talfahrt der vergangenen Handelstage auf den Konflikt in Georgien scheinen die Preise am Ölmarkt - wenn überhaupt - nur mit leichten Aufschlägen auf den Konflikt im Kaukasus zu reagieren. Meldungen über Kämpfe in dem wichtigen Öl-Transitland hätten den Preis für US-Rohöl nur für kurze Zeit nach oben getrieben, sagten Händler.

Am Londoner Markt legte der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent ebenfalls nur zeitweise deutlich zu. Im späteren Handelsverlauf lag er bei 113,65 Dollar und damit 32 Cent höher als am Freitag. Experten sehen in der vergleichsweise moderaten Reaktion ein Indiz für den allgemein fallenden Preistrend bei Rohstoffen und speziell auch beim Öl. Es sei einfach "bemerkenswert, dass der Ausbruch von Kampfhandlungen in Georgien weitgehend ignoriert wurde", sagte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank.

Dabei sei Georgien ein "sehr wichtiges Transitland für Rohöl", erklärte Weinberg. Die "Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline" (BTC), die von den Erdölfeldern von Aserbaidschan am Kaspischen Meer durch Georgien an die Küste der Türkei führe, befördere knapp eine Million Barrel Rohöl täglich über eine Strecke von mehr als 1700 Kilometern.

Pipeline ohnehin trocken

Allerdings kann bereits seit Tagen kein Öl durch die Pipeline geleitet werden. Kurdische Separatisten hätten vergangene Woche einen Anschlag auf die Pipeline verübt, hieß es am Markt. Ein Sprecher der staatlichen türkischen Pipelinegesellschaft Botas erklärte dagegen, es sei ein technischer Defekt gewesen, der einen Brand ausgelöst habe. Experten in der Türkei hätten das Feuer an der seit fünf Tagen brennenden BTC-Ölpipeline mittlerweile gelöscht. Der Zeitpunkt für die Wiederaufnahme des Betriebs sei noch nicht klar. Presseberichten zufolge sind bis zu zwei Wochen für die Arbeiten nötig.

Ein Sprecher der aserbaidschanischen Ölgesellschaft Socar sagte zudem, wegen der Kämpfe in Georgien sei der Erdöl-Transit dort seit dem Wochenende gestoppt.

Das Bundeswirtschaftsministerium bezifferte die Durchleitungsmenge der Pipeline auf rund ein Prozent der Weltölproduktion. Deutschland bezieht den Angaben zufolge 3,27 Prozent seiner Öleinfuhren aus Aserbaidschan.

Dünne Energieader

Stabilisierend wirkte am Ölmarkt nach Angaben von Händlern, dass der georgische Präsident Michail Saakaschwili im Beisein von EU-Politikern in Tiflis eine einseitige Verpflichtung zur Waffenruhe unterzeichnet haben soll. Saakaschwili unterschrieb das von Moskau geforderte Papier nach Angaben der russischen Agentur Interfax in Anwesenheit von Frankreichs Außenminister Bernard Kouchner.

Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) weiter kräftig gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag 112,73 Dollar. Das waren 2,35 Dollar weniger als ein Tag zuvor. Die Opec berechnet den täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells.  

48295 Postings, 6818 Tage minicooperbald sind wir wieder zweistellig

 
  
    #10
7
11.08.08 18:49

1629 Postings, 6550 Tage CanonSeh ich ganz genau so

 
  
    #11
2
11.08.08 20:33

Ebenso wie sich vor zig Jahren keiner 140$ vorstellen
konnte, wird es jetzt auch nach unten gehen!

Wie gesagt, die 100$ sollten schon bald erscheinen,
bis 80$ wird wohl noch ein weilchen dauern
Weitere Abschläge sind dann ebenfalls Übertreibungen,
aber eben diesmal nach unten, Herdentrieb eben...

Bin mal gespannt wie lange und wie tief es gehen wird,
kann durchaus ein paar Jahre dauern meiner Ansicht nach;)  

1629 Postings, 6550 Tage Canonwww.teleboerse.de (n-tv)

 
  
    #12
12.08.08 19:09
Ich hau mich weg...
Öl-Pipelines werden geschlossen und der Preis
pro Barrel fällt, wo soll das noch Enden ???

Dienstag, 12. August 2008 - 18:37  
Investoren schichten um

"Ölpreis rutscht weiter ab"  


Der Ölpreis hat im späten Geschäft seine Talfahrt wieder aufgenommen und zeitweise mehr als zwei Dollar auf 112,31 Dollar je Barrel (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI verloren. Auch das Fass Brent verbilligte sich um über zwei Dollar auf 110,47 Dollar. Nach einigen Minuten zog der Preis wieder auf leicht über 113 Dollar je Fass US-Leichtöl beziehungsweise über 111 Dollar je Fass Brent an.

Händler machten weiterhin Konjunkturängste für den Preisrückgang verantwortlich. Entsprechend zog auch der Dollar wieder an. Der Euro rutschte knapp unter 1,49 Dollar, notierte damit aber noch deutlich über dem Tagestief von 1,4814 Dollar.

Der britische BP-Konzern hat wegen des bewaffneten Konflikts in Georgien nach eigenen Angaben die Öl-Pipeline von Baku in die georgische Schwarzmeer-Hafenstadt Supsa sowie die Südkaukasus-Gaspipeline geschlossen. Die ebenfalls von BP betriebene Pipeline Baku-Tiflis-Ceyhan (BTC-Pipeline) war bereits vergangene Woche nach einer Explosion an einem Abschnitt in der Osttürkei geschlossen worden. Kurdische Separatisten hatten sich zu dem Anschlag bekannt.

Abschied vom Boom

Angesichts des steigenden Dollarkurses haben sich am Dienstag immer mehr Anleger aus den Rohstoffen verabschiedet. Die Preise für Edel- und Industriemetalle gerieten unter Druck. Zugleich gab auch der Ölpreis nach. "Alle scheinen alles bei den Rohstoffen aufzugeben", erklärte Adrian Koh, Analyst bei Phillip Futures.

"Das größte Problem für die Rohstoffe sind die Verkäufe durch die Fonds, die - so vermuten wir - vermutlich ihr Geld jetzt in anderen Vermögenswerten wie zum Beispiel Währungen anlegen", sagte Judy Zhu, Rohstoffanalystin bei Standard Chartered Bank.

Viele Anleger hatten sich in den letzten Monaten über Rohstoffe gegen den Kursverfall des Dollar abgesichert. Mit dem Comeback des Dollar gerate vor allem der Goldpreis unter Druck, erklärten Analysten. Die Feinunze verbilligte sich um bis zu 2,5 Prozent auf 801,90 Dollar und notierte damit so niedrig wie seit Dezember 2007 nicht mehr. Am Mittag lag der Goldpreis mit 814,20 Dollar wieder etwas höher.

Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht vermutet, dass ein Auslöser für den Goldpreisrückgang technischer Natur ist. "Der Fall unter die wichtige technische Unterstützung von 850 Dollar hat den kurzfristigen Ausblick zusätzlich verschlechtert", führte Lambrecht aus. "Dadurch dürften vor allem kurzfristig orientierte Marktteilnehmer dem gelben Metall den Rücken kehren und bestehende Long-Positionen auflösen." Insgesamt seien die Fundamentaldaten für Gold aber weiter positiv und sprächen für mittelfristig steigende Preise. Ein kurzeitiger Rückgang unter 800 Dollar sei aber möglich.

Metallpreise werden weich

Auch die Preise für Silber, Platin und Palladium gingen deutlich zurück. Vor allem Platin wurde Händlern zufolge auch von Konjunkturängsten belastet. Das Metall wird von der Autoindustrie für den Bau von Katalysatoren benutzt. Platin verbilligte sich um fast drei Prozent auf 1472 Dollar je Feinunze. Damit notiert der Preis inzwischen 35 Prozent unter dem im März erreichten Rekordhoch von 2290 Dollar.

Bei den Basismetallen rutschte der Kupferpreis um 1,4 Prozent auf 7220 Dollar je Tonne ab und notierte damit so niedrig wie seit Februar dieses Jahres nicht mehr. Händler rechneten mit weiteren Preisabschlägen bis auf 7000 Dollar.

Der Ölpreis setzte seinen Abwärtstrend ebenfalls fort. Händler verwiesen neben dem starken Dollar auf einen Befehl des russischen Präsidenten Dmitri Medwedew zum Ende des Militäreinsatzes in Georgien. Der Preis für ein Fass (159 Liter) der US-Leichtölsorte WTI fiel um gut ein Prozent auf 113,17 Dollar. Ein Fass Brent verbilligte sich ebenfalls um ein Prozent auf 111,39 Dollar.

Die IEA-Experten rechnen

Unabhängig von der Entwicklung im Kaukasus erwartet die Internationale Energieagentur (IEA) im kommenden Jahr eine etwas schneller anziehende weltweite Erdöl-Nachfrage als bisher. Zur Begründung verwies sie in ihrem aktuellen Monatsbericht auf den steigenden Verbrauch in Schwellenländern. Das Nachfragewachstum werde 2009 voraussichtlich um rund 60.000 Barrel pro Tag (bpd) auf 930.000 bpd zulegen, teilte die IEA mit. Bei der Nachfrage rechnet die Agentur nun mit 87,8 Mio. bpd und damit 70.000 bpd mehr als in ihrem vorangegangenen Bericht. Ihre Prognose für das laufende Jahr ließ sie praktisch unverändert.

Die Erdöl-Vorräte in den Industrieländern schrumpften den Angaben zufolge im Juni um 15,3 Mio. Barrel. Im Juli seien aber die Liefermengen von Opec-Mitgliedern wie Saudi-Arabien, Nigeria und dem Iran ebenso gestiegen wie die von Nicht-Opec-Ländern wie Norwegen, Kanada, Argentinien und Brasilien. Die ungenutzten Kapazitäten der Opec bezifferte die IEA für dieses Jahr mit nur 1,5 Mio. bpd, prognostizierte aber Zuwächse für das Ende dieses und den Anfang des kommenden Jahres.

Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist weiter gesunken. Wie die Opec am Dienstag in Wien berichtete, verbilligte sich der Preis für ein Barrel Rohöl (159 Liter) aus den Fördergebieten des Kartells am Montag um 1,46 Dollar auf 111,27 Dollar im Vergleich zum vergangenen Freitag. Die OPEC berechnet den täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells.  

1629 Postings, 6550 Tage CanonVon Unschuld. Spekulanten und Treib. des Ölpreises

 
  
    #13
1
12.08.08 20:19
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Donnerstag, 26. Juni 2008 - 16:25  
Die Sündenböcke der Opec

Unschuldige "Spekulanten"

Der drastische Ölpreisanstieg der vergangenen Monate und die hohe Volatilität der Notierungen haben die Rolle sogenannter Spekulanten in den Blickpunkt gerückt. Die Verdopplung der Ölpreise binnen Jahresfrist sei nicht mehr mit der Gesetzmäßigkeit von Angebot und Nachfrage zu erklären. So zumindest sieht es das weltweit größte Ölkartell, die Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Das Angebot an Rohöl sei ausreichend, verantwortlich für den Preissprung bei Rohöl auf zuletzt fast 140 Dollar seien nicht zuletzt Spekulanten, argumentiert die Opec.

Aber nicht nur die Ölförderländer, auch die Industrienationen haben die Spekulanten auf den Rohstoffmärkten ins Visier genommen. Nachdem sich die Finanzminister der weltgrößten Industrienationen (G8) auf ihrem letzten Treffen Mitte Juni besorgt über den anhaltenden Anstieg der Energiepreise gezeigt hatten, wurden der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Internationale Energieagentur (IEA) beauftragt, den Einfluss von Spekulationen auf die Ölpreise zu überprüfen.

Doch Experten wiegeln ab: "Der vage Begriff des Spekulanten muss derzeit als Sündenbock für die Ölpreisjagd herhalten", sagt Rohstoffexperte Thorsten Prottel von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

Spekulanten - gemeinhin verstanden als Anleger, die zur Erzielung kurzfristiger Profite hohe Risiken eingehen - seien kaum für den Ölpreisboom verantwortlich, schätzt Prottel. Eine weitaus größere Rolle komme indes mittel- bis langfristig orientierten Investoren zu, die Rohstoffe als Alternative zu anderen Anlageklassen wie Aktien oder Staatsanleihen entdeckt hätten. "Derartige Anleger als Spekulanten zu bezeichnen, ist aber verfehlt."

Kleinanleger als Kurstreiber?

Auch Rohstoffexpertin Dora Borbély von der DekaBank unterstreicht sprachliche Unklarheiten bei der Abgrenzung von Spekulationen zu anderen Geldanlagen. "Sicherlich ist seit etwa einem Jahr eine vergleichsweise hohe Anzahl von spekulativ orientierten Anlegern am Ölmarkt aktiv. Allerdings ist die Positionierung der Spekulanten im Jahresverlauf relativ stabil geblieben." Die Verdopplung des Ölpreisniveaus binnen Jahresfrist sei daher mit Spekulationen im herkömmlichen Sinn nur zu einem geringen Teil zu erklären. Deutlich zugenommen hat laut Borbély indes die Zahl der langfristig orientierten Anleger am Ölmarkt.

"Das Interesse sowohl von privaten als auch institutionellen Investoren wie Fonds oder Versicherungen an Rohstoffen hat deutlich zugenommen." Zu erklären sei dieser schon seit längerem zu beobachtende Trend vor allem mit dem derzeit hohen Kursrisiko alternativer Anlageformen. "Infolge der US-Hypothekenkrise und den Turbulenzen an den Finanzmärkten haben viele Anleger nach weniger schwankungsanfälligen und sicheren Anlageformen gesucht - und sind im Rohstoffbereich fündig geworden."

Der fundamentale Faktor

Einig sind sich die Experten auch bei den eigentlichen Ursachen für den drastischen Ölpreisanstieg. "Der kräftige Ölpreisanstieg ist vor allem auf das nach wie vor knappe Angebot an Rohöl zurückzuführen, das auf eine anhaltend hohen Nachfrage trifft, insbesondere aus aufstrebenden Ländern wie China und Indien", sagt Commerzbank-Expertin Barbara Lambrecht. Zwar seien bei dem aktuellen Preisniveau von rund 140 Dollar auch deutliche Anzeichen einer "spekulativen Blasenbildung" zu erkennen. Dies gehe aber eher auf mittel- bis langfristige Investoren zurück und nicht auf Spekulanten.

"Zwar können Spekulanten für kurzfristige Über- oder Untertreibungen bei Preisen verantwortlich gemacht werden. Grundsätzliche Trends können sie aber nicht setzen." Wohlinformierte Spekulanten könnten darüber hinaus dazu beitragen, dass künftige Preisschwankungen weniger drastisch ausfallen, indem sie diese frühzeitig erkennen und teils vorwegnehmen.  
Bernhard Funck, dpa-AFX


Donnerstag, 12. Juni 2008 - 15:02  
Serie: Mechanismen am Markt  

"Die Triebfedern des Ölpreises"

Im vergangenen Sommer kostete ein Fass Rohöl der US-Referenzsorte WTI noch weniger als 70 US-Dollar. Vergangene Woche stieg der Preis pro Barrel auf bis zu 139,12 Dollar. Angesichts der drastischen Preissprüngen rätseln Beobachter über die Hintergründe. Anders als in den 1970er Jahren erscheint das geopolitische Klima weitgehend entspannt. Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (Opec) weist jede Verantwortung für den Preisanstieg zurück. Saudi-Arabien, der größte Erdöl-Produzent der Welt, lädt ratlos zu einer Öl-Krisenkonferenz ein, um gemeinsam mit Ölförderstaaten, Ölkonzernen und den Vertretern aus den Abnehmerländern über die Lage zu beraten.

Niemand ruft dazu auf, "Öl als Waffe" einzusetzen, wie es damals hieß. Dennoch steigt der Preis für die wichtigsten Ölsorten binnen eines Jahres um fast 100 Prozent. Seit 1998 - als der Rohstoff einen Tiefststand markierte - hat sich der Ölpreis nach Berechnungen der Commerzbank mehr als verzehnfacht.

Je nach Standpunkt und Blickwinkel werden vier verschiedene Faktoren für den extremen Anstieg verantwortlich gemacht: die Nachfrage der Schwellenländer, Probleme bei der Förderkapazität, Spekulationen an den Rohstoffmärkten und die Effekte der anhaltenden Dollar-Schwäche.

In den Research-Abteilungen der großen deutschen Banken haben Ökonomen, Analysten und Energieexperten diese Faktoren unter die Lupe genommen. In einer vierteiligen Serie stellt Telebörse.de die wichtigsten Ergebnisse vor.

von Martin Morcinek

Fortsetzung folgt...  

1629 Postings, 6550 Tage CanonMechanismen am Markt, Teil I und II

 
  
    #14
12.08.08 21:37
www.teleboerse.de (n-tv)
teil III und IV folgt morgen...

Donnerstag, 12. Juni 2008 - 15:18  
Mechanismen am Markt, Teil I

"Die Nachfrage der Schwellenländer"

Die Analysten sind sich einig: Die Weltwirtschaft hat sich fundamental verändert. Das frühere Machtgefüge mit Industriestaaten auf der einen Seite und schwachen Entwicklungsländern auf der anderen ist längst Geschichte. Mit aufstrebenden Volkswirtschaften wie Brasilien, Russland, Indien und China treten neue Schwergewichte auf die Weltbühne. Was das Koordinatensystem der Weltwirtschaft verändert, malt auch neue Versorgungswege in die Landkarte der Ölverbraucher. Analysten der Commerzbank bezeichnen das als "strukturelle Veränderungen am Ölmarkt". Vor allem die "immense Nachfrage" der asiatischen Schwellenländer gewinne immer mehr an Bedeutung. Liegt hier der Grund für den rasanten Anstieg der Ölpreise?

Der China-Faktor

Mit dem raschen Aufstieg wächst in den Schwellenländern auch der Energiehunger. Jährlich knapp zweistellige Wachstumsraten lenken die Aufmerksamkeit zunächst auf China. Nach Angaben von Analysten der Deutschen Bank sind die chinesischen Rohstoffimporte in den vergangenen 20 Jahren um das Zwanzigfache auf rund 200 Mrd. Dollar angestiegen.

Der Ölverbrauch ist binnen zehn Jahre auf das Doppelte angeschwollen, beschreibt Ingrid Angermann, Analystin bei Allianz Dresdner Economic Research, die Entwicklung. Und auch im vergangenen Jahr lag die Wachstumsrate erneut knapp im zweistelligen Bereich.

In einer Studie der Commerzbank weisen Barbara Lambrecht und Eugen Weinberg darauf hin, dass der Pro-Kopf-Verbrauch in den meisten Schwellenländern "trotz der massiven Nachfragesteigerung in den letzten Jahren" noch immer auf einem sehr niedrigen Niveau liegt. Chinesen verbrauchen demnach für Transport, Konsum und Heizung im täglichen Durchschnitt nicht einmal einen Liter Rohöl pro Kopf. Der Verbrauch in den USA liege dagegen bei über zehn Litern pro Tag. Die Commerzbank-Analysten sprechen in diesem Zusammenhang von einem "enormen Nachholbedarf" der Schwellenländer.

Und auch wenn die neuesten Konjunkturdaten auf eine leichte Abkühlung hindeuteten, müsse weiterhin mit einer steigenden Ölnachfrage gerechnet werden, schreibt Allianz-Expertin Angermann. Mittlerweile sei China zum zweitgrößten Ölkonsumenten nach den USA aufgestiegen. Das Land verbrauche acht Prozent der globalen Ölproduktion.

China spielt also bei der Nachfrage eine Rolle. Der steile Preisanstieg seit Jahresbeginn lässt sich damit jedoch nicht erklären. Sicher, das Wachstum ist rasant. Doch die stärkere Ölnachfrage der chinesischen Volkswirtschaft setzte nicht erst in den vergangenen beiden Jahren ein. Zudem wächst die Nachfrage kontinuierlich, während der Ölpreis erheblich schwankt. Es muss also weitere Faktoren geben.

Faktor Indien

Indien trägt nach Einschätzung der Experten ebenfalls nur bedingt zum Preisanstieg bei. Die Wirtschaft der bevölkerungsreichsten Demokratie der Erde machte zwar in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte. Doch der Ölverbrauch legt hier wesentlich langsamer zu als in China, heißt es aus dem Allianz Dresdner Economic Research. Anders als im Fall China konzentriere sich das indische Wachstum stärker auf den Dienstleistungssektor. China sei dagegen wesentlich stärker auf die Industrieproduktion, insbesondere die Schwerindustrie, fokussiert.

Indien und China tragen also zur fundamentalen Veränderung des Ölmarkts bei. Doch die neue Nachfrage kommt nicht überraschend. Der Ölmarkt kann sich anpassen. Und so haben die Ölförderländer in den vergangenen Monaten stets betont, dass sie die gestiegene Nachfrage bedienen können.

Selbstversorger Brasilien

Der neue Wirtschaftsriese in Südamerika war lange Zeit von Energieexporten abhängig und damit den Weltmarktpreisen ausgeliefert. Die Ölkrise 1973 habe das Land daher hart getroffen, schreibt Dresdner-Bank-Analyst Dominik Thiesen in einer speziellen Länderanalyse. In der Folge habe das Land jedoch seine Abhängigkeit von Ölimporten verringert, die eigene Erdölproduktion stark ausgebaut und massiv die Entwicklung alternativer Energieträger wie Ethanol gefördert.

1975 musste Brasilien laut Thiesen noch 80 Prozent des Ölbedarfs importieren. Zehn Jahre später waren es nur noch 44 Prozent. Nach weiteren zehn Jahren stagnierender Ölförderung musste das Land Mitte der neunziger Jahre zwar wieder 51 Prozent seines Ölbedarfs importieren. 2006 war Brasilien dann aber von Ölimporten nahezu unabhängig. 86 Prozent des Ölbedarfs konnten aus nationalen Quellen gedeckt werden. Spätestens im laufenden Jahr, schätzt Thiesen, dürfte Brasilien den eigenen Erdölkonsum zu 100 Prozent aus eigenen Quellen speisen können.

Nach Einschätzung des Experten von der Dresdner Bank werden sich sowohl die brasilianische Öl- als auch die Ethanolproduktion in den nächsten zwölf Jahren mindestens verdoppeln. "Die Produktion von konventionellen und alternativen Energieträgern, die bis dato vor allem der Selbstversorgung mit Energie dient, wird für das Land ein wichtiger Exportsektor werden", prognostiziert Thiesen.

"War die Abhängigkeit von Ölimporten in der Vergangenheit eine Gefahr für die Stabilität der brasilianischen Wirtschaft, wirkt der Export von Energieträgern in Zukunft eher stabilisierend", so der Experte weiter. Spätestens im laufenden Jahr, schätzt Thiesen, dürfte Brasilien den eigenen Erdölkonsum zu 100 Prozent aus eigenen Quellen speisen können. Im Vergleich zu den Ölländern am Golf bleibe Brasilien allerdings ein Nischenplayer. Als Preisfaktor am Rohölmarkt scheidet das Land weitgehend aus.

Exortnation Russland

Von den vier großen Schwellenländern, den so genannten BRIC-Staaten, bliebe damit nur noch Russland als möglicher Preisfaktor - wären da nicht die russischen Öl- und Gasvorkommen, die das Land weitgehend unabhängig von der Lage an den Weltmärkten machen. In einer Studie aus dem Februar vergangenen Jahres über die Anfälligkeit der Schwellenländer für "externe Schocks" kommt Allianz-Analysten Rainer Schäfer zu dem Ergebnis, dass Russland wie die meisten Öl-Exportländer "von einem schockartigen Anstieg des Ölpreises entweder unberührt (bliebe) oder profitieren" würde.

Ein "Höhenflug der Ölpreise dürfte auch andere Rohstoffnotierungen, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß, mit in die Höhe ziehen", schrieb Schäfer vor etwas mehr als einem Jahr. "Ein solches Szenario käme den Ölexportländern im Mittleren Osten, aber auch den meisten lateinamerikanischen Staaten sowie Russland zugute." Die Leidtragenden wären demnach "vor allem die asiatischen und osteuropäischen Schwellenländer, die zumeist auf Öl- und Rohstoffimporte angewiesen sind."

Weil der Ölbedarf der Schwellenländer den Markt nur mittel- bis langfristig verändert, suchen Beobachter die auslösenden Faktoren für den Preisanstieg auf der Angebotsseite.


Donnerstag, 12. Juni 2008 - 15:50  
Mechanismen am Markt, Teil II

"Kostenexplosion am Bohrloch"

In den letzten Jahren haben sich laut einer aktuellen Commerzbank-Studie "die Produktionskosten bei Rohöl und Ölprodukten stark verteuert". Vor diesem Hintergrund sprechen sie sogar von einer "Kostenexplosion". Massiv gestiegen seien die Ausgaben für die Exploration, die Erschließung, die Produktion sowie den Transport und auch für die Verarbeitung in Raffinerien.

Ursache dafür seien die steigenden Preise für "Land, Arbeitskraft, Maschinen, Explorations- und Raffineriearbeiten". Zu einem gewissen Teil verteuere sich Öl auch dadurch, dass alle Produktionsschritte - vom Bohren über den Transport bis zur Verarbeitung - stark energieabhängig sind. Hinzu komme, dass in den vergangenen Jahren Steuern und Lizenzgebühren aus der Sicht der Ölkonzerne nicht nur in den südamerikanischen Ländern, sondern zum Beispiel auch in Kanada, dramatisch nach oben geschraubt wurden.

Zu einem gewissen Teil verteuere sich Rohöl auch dadurch, dass Energie aus Ölprodukten beim Transport, aber auch bei der Verarbeitung eingesetzt werden müsse. Hinzu komme, dass Steuern und Lizenzgebühren nicht nur in den südamerikanischen Ländern, sondern zum Beispiel auch in Kanada, dramatisch erhöht wurden.

Als Ergebnis der Kostenexplosion wurden viele neue Projekte, die früher sogar bei niedrigeren Ölpreisen profitabel wären, auf Eis gelegt, weil sich die "Kostenstruktur", so Lambrecht und Weinberg von der Commerzbank, "dramatisch verschlechtert" habe. Aus ihrer Sicht rechtfertigen die Steigerungen bei den Kosten einen Großteil des bisherigen Preisanstiegs, da "die Grenzkosten für neue Ölprojekte teilweise über 50 Dollar je Barrel" lägen. Die letzten Preisanstiege bei Rohöl seien aber damit, so die Commerzbank-Analysten, "kaum zu erklären". Der "faire Preis für Rohöl" müsste ihrer Meinung nach eigentlich unter der Marke von 100 Dollar je Barrel liegen.

Nach Einschätzung des Ölkonzerns BP haben die internationalen tätigen Unternehmen der Branche den enormen Anstieg des weltweiten Rohöl-Bedarfs unterschätzt. BP-Verwaltungsratschef Peter Sutherland räumte ein, die Branche habe nicht erwartet, dass die Nachfrage so schnell wachsen würde und habe daher auch nicht ausreichend in die Ausweitung ihrer Kapazitäten investiert. "Wir haben einfach nicht vorhergesehen, wie schnell die Nachfrage steigen würde", sagte Sutherland wörtlich.

Der aktuelle Höhenflug des Ölpreises sei seiner Einschätzung nach nicht auf Spekulationen am Markt zurückzuführen. Eine Ursache sei vielmehr, dass in den vergangenen Jahren zu wenig in den Ausbau von Produktionskapazitäten investiert worden sei. Nach seiner Einschätzung werden die bestätigten Ölvorkommen noch wenigstens 43 bis 45 Jahre ausreichen, zudem rechnet er mit weiteren Funden.

Das sehen viele Experten - darunter die Internationale Energieagentur, die deutsche Energy Watch Group und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe - anders. Doch für die Commerzbank-Analysten Barbara Lambrecht und Eugen Weinberg spielt die reelle physische Knappheit in der derzeitigen Hausse des Ölpreises nur eine untergeordnete Rolle.

Vielmehr seien, so Lambrecht und Weinberg, die Umschichtungsbewegungen von Aktien- und Devisenmärkten in die Rohstoffmärkte sowie ein schwacher Dollar die wesentlichen Auslöser für den derzeitigen Höhenflug.

Fortsetzung folgt...  

1629 Postings, 6550 Tage CanonMechanismen am Markt, Teil III und IV

 
  
    #15
13.08.08 20:33
www.teleboerse.de (n-tv)

Donnerstag, 12. Juni 2008 - 15:45  
Mechanismen am Markt, Teil III  

"Rohöl als neue Anlageklasse"

Spekulationen am Markt vermuten viele Beobachter als wahre Ursachen für die Rekordpreise. Commerzbank-Experte Weinberg sieht dagegen die Auslöser für die "derzeitige extreme Blasenbildung" beim Ölpreis vor allem in der "schlechten Entwicklung der anderen Anlageklassen, wie zum Beispiel Aktien, Bonds oder Immobilien". Das Anlagethema "Rohstoffe", das Anbieter oft in Verbindung mit der Überschrift "Megatrend" anpreisen, hat offenbar Milliardenströme in den Ölmarkt gelenkt. Deutsche Kleinanleger wären damit an den Rekordkursen nicht ganz unschuldig. Tatsächlich orientieren sich die großen Rohstoff-Indizes wie der RICI von Investmentlegende Jim Rogers zu weiten Teilen am Ölpreis. Und auch viele der bei Kleinanlegern beliebten Investmentfonds haben zuletzt im größeren Stil umgeschichtet.

In welcher Größenordnung Kapital nach dem Kursverfall an den Aktienmärkten verschoben wurde, skizziert die Commerzbank in ihrer aktuellen Ölmarktstudie. Privatanleger, Hedge-Fonds und institutionelle Investoren interessieren sich demnach aus verschiedenen Gründen für das Rohstoff-Thema. Das "Steigerungspotenzial und die Qualitäten der Rohstoffe" als "Schutz gegen steigende Inflation und einer Abwertung des US-Dollar" seien dabei, so die Autoren der Studie, "bei weitem" nicht so wichtig wie die "Diversifizierungsvorteile der Rohstoffe". Kurz: Die Preise für Rohstoffe entwickelten sich in verschiedenen Phasen des Wirtschaftszyklus unterschiedlich und unabhängig von den Kursen von Aktien und Renten.

In den letzten Jahren hätten vor allem die Investments, die auf den großen Rohstoff-Indizes von S&P GSCI und Dow Jones-AIG Indizes basieren, deutlich zugelegt. Die Quantifizierung des investierten Kapitals sei schwierig, heißt es, weil die Zahlen nicht regelmäßig erfasst und veröffentlicht werden. Doch Schätzungen zufolge belaufe sich das Gesamtvolumen der Rohstoffinvestments - dank der jüngsten Zuflüsse in Fonds und andere Index-Produkte - auf rund 240 Mrd. Dollar. Und der Ölpreis-Boom lockt weitere Investoren an.

Allein seit Anfang dieses Jahres seien der Studie zufolge schätzungsweise 60 Mrd. Dollar oder rund 30 Prozent zusätzlich in den Rohstoffmarkt geflossen. Einerseits sei das eine relativ große Summe. Andererseits könne das in die Märkte drängende Volumen noch erheblich zulegen, wenn sich Rohstoffe als Anlageklasse auch bei institutionellen Anlegern stärker durchsetzen.

Zum Vergleich nennen die Analysten die schwindelerregende Summe von mehr als 200 Billionen Dollar, die insgesamt in Aktien und Renten weltweit investiert seien. Wenn davon in der Zukunft lediglich fünf Prozent in Rohstoffe abwanderten, könnte sich das Anlagevolumen dort nach den Berechnungen der Experten auf 10 Billionen vervielfachen.

Nach Einschätzung von Dresdner-Bank-Analyst Wolfgang Wilke zeigt sich hier die "Kehrseite der neu erworbenen Rolle der Rohstoffe als eigenständige alternative Anlageklasse zu den klassischen Vermögensanlagen" wie Aktien, Anleihen oder Rentenpapiere. "Da Waren zu Vermögenszwecken nur selten gehortet werden, verläuft die Anlagetätigkeit in erster Linie als Handel über Differenzgeschäfte an den Terminbörsen, was zwar die Marktbreite erhöht, aber auch eine höhere Volatilität bewirkt."

Die zentralen Mechanismen an den Rohstoffbörsen, wo vor allem die Frage der künftigen Verfügbarkeit den Preis bestimmt, hatten Analysten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) bereits zu einem früheren Zeitpunkt folgendermaßen beschrieben: "Durch die hohe Auslastung der Ölförderkapazitäten entstehen Risiken, die sich auf den Terminmärkten in steigenden Preisen niederschlagen. Die Verteuerung des Öls seit 2003 (…) dürfte überwiegend durch kurzfristige Effekte und damit zusammenhängende Spekulationen bedingt gewesen sein."

Der Zustrom von Anlegerkapital könnte - zusammen mit der straff wachsenden Nachfrage und dem Blick der Terminhändler auf die kurzfristige Versorgungslage - durchaus als eine Erklärung für die Sprunghaftigkeit der Ölpreise herhalten.


Donnerstag, 12. Juni 2008 - 16:32  
Mechanismen am Markt, Teil IV
 
"Die Folgen der Dollarschwäche"


Abgesehen von den "Spekulationen" am Markt machen viele Beobachter auch Wechselkurseffekte, die sich aus der Dollar-Schwäche ergeben, für den starken Preisanstieg verantwortlich. So verweist zum Beispiel Opec-Präsident Chakib Khelil immer wieder auf den schwachen Dollar als Hauptgrund für den Anstieg des Ölpreises. Das Ölkartell sehe daher keine Veranlassung, die Förderung zu erhöhen, hatte Khelil erst Ende Mai angekündigt.

Aus der Sicht der Öl exportierenden Länder führen Produktionssteigerungen nicht notwendigerweise zu niedrigeren Preisen. "Wir haben im vergangenen Jahr die Förderung erhöht und es gab einen Anstieg der Preise, keinen Rückgang", sagte er. Den Hauptgrund für die jüngsten Rekordstände sieht der Opec-Verteter daher in der Dollarschwäche: "Wenn der Dollar um ein Prozent fällt, steigt der Ölpreis um etwa vier Dollar", sagte Khelil.

Und in der Tat scheint der Dollar neben dem veränderten Anlageverhalten ein gewichtiges Wort bei der Preisbildung mitzusprechen. Einer Studie des Allianz-Research zufolge hat die Kaufkraft der ölexportierenden Länder in Euro (und in Yen) aufgrund der Dollarabwertung stark abgenommen. Da diese Länder überwiegend aus dem Euro-Raum importieren, müssten sie versuchen, den Kaufkraftverlust durch höhere Rohölpreise auszugleichen.

Aber auch dieses Argument alleine könne nicht die zuletzt "weit überproportionalen" Reaktionen des Ölpreises auf Schwankungen des Dollarkurses erklären, schrieben die Analysten Rolf Schneider und Harald Jörg von Allianz Dresdner Economic Research im Herbst 2007. Analysten der Commerzbank ziehen einen weiteren Dollar-Effekt zur Erklärung heran: Weil Rohöl bei vielen Investoren als Schutz gegen eine Dollar-Abwertung gilt, treibe ein Sinkflug des Greenback den Ölpreis aufgrund der parallel ansteigenden Investorennachfrage nach oben.

Prognose

Im Hinblick auf die nahe Zukunft der Ölpreisentwicklung gehen die Ansichten der Experten weit auseinander. Während einige Rohstoffexperten für die kommenden zwei Jahren unbeirrt neue Rekordhöhen von bis zu 200 Dollar pro Barrel prognostizieren, befürchten andere eine spekulative Blase, schwankende Notierungen und eine schnelle und scharfe Korrektur nach unten.

Dieser Ansicht hat sich zum Beispiel auch Norbert Walter, Chefvolkswirt der Deutschen Bank, angeschlossen. Er geht von sinkenden Ölpreisen ab dem kommenden Jahr aus. Dann könnte der Preis für ein Fass auch wieder auf die Marke von 100 Dollar sinken, so Walter.

Für Deutschland bringe der hohe Ölpreis auch positive Effekte mit sich, betonte Walter: "Deutschland ist viel stärker als andere Länder in der Lage, aus der Situation Gewinn zu ziehen", sagte er. Das Land habe "früh genug an Energieeffizienz gedacht" und verdiene nun mit Wind- und Solarenergie mehr als andere.  

1629 Postings, 6550 Tage CanonWarum die Preise fallen !

 
  
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13.08.08 21:16
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Mittwoch, 13. August 2008 - 15:32  
Bewegung am Ölmarkt  

"Warum die Preise fallen"

Von Martin Morcinek


Ökonomen, Händler und Vermögensberater schienen sich einig: Mit dem Ölpreis geht es weiter nach oben. Doch mit dem bisherigen Rekordhoch im Juli endete die Rally abrupt. Seitdem rutschen die Preise immer weiter ab. Ratlos stehen Politiker, Anleger und Verbraucher vor der Frage, worauf sie sich am Ölmarkt noch verlassen können.

Die deutsche Wirtschaft hängt am Öl. Parallel zum Ölpreis steigen auch die Kosten für Erdgas, Sprit und Kerosin. Das spürt jeder Autofahrer an der Tankstelle ebenso wie Logistikchefs, Einzelhändler oder Airline-Manager. In den Monaten bis Juli folgte Rekord auf Rekord, und in der allgemeinen Aufregung drängelten Mahner, Warner und Profiteure ins Rampenlicht, um sich mit immer düsteren Zukunftsaussichten zu überbieten.

Anfang des Jahres kostete ein Barrel (159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) etwas mehr als 100 US-Dollar. Ein Barrel der Nordseesorte Brent war für 97,74 Dollar zu haben. In den Monaten danach stieg der Preis immer weiter an. Mitte Juni, als das Barrel (159 Liter) Rohöl bereits 140 US-Dollar kostete, rechnete sich der Chef des russischen Energiekonzerns Gazprom, Alexej Miller, bereits aus, wo sein Unternehmen stünde, wenn der Preis auf 250 Dollar stiege. In der ersten Julihälfte erreichte die Entwicklung ihren bisherigen Gipfelpunkt: für ein Barrel US-Öl mussten bis zu 147,27 Dollar gezahlt werden. Seitdem geht es rapide abwärts. Zeitweise rutschten die Notierungen um mehr als zehn Dollar binnen weniger Handelstage.

Was treibt den Preis?

Den steilen Anstieg begründeten Beobachter in den vergangenen Monaten immer wieder mit denselben Argumenten: der steigende Verbrauch in den USA, der Öldurst der Schwellenländer, Kriegsdrohungen, Stürme, Krisenängste, der Zugriff der Spekulanten und die schlichte Endlichkeit der Ölvorkommen.

In einem Szenario, in dem die Weltwirtschaft konstant zulegte und China immer weiter in den Vordergrund drängte, schienen schon kleinste Anlässe zu genügen, um den Preis weiter in die Höhe zu treiben. Mal war es eine vage Drohung aus dem Iran, mal ein Streik in Großbritannien, mal ein Zwischenfall im Nigerdelta oder eine geringfügige Überraschung bei den US-Lagerdaten: stets reagierten die Märkte überaus sensibel.

Marktprinzip

Auch der Ölmarkt funktioniert im Kern nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Die Preise bilden sich aus dem Wechselspiel zwischen der verfügbaren Menge und dem Verbrauch. Das Angebot stellen die Ölförderländer, die Nachfrage kommt aus den großen Volkswirtschaften, wobei die Vereinigten Staaten alle anderen Öl-Abnehmer in punkto Verbrauch überragen. Wer sich auf diese stark vereinfachte Sichtweise einlassen will, für den funktioniert der Ölmarkt nicht anders als ein Kaufladen, der Gebrauchtwagenhandel oder der sonntägliche Flohmarkt: Knappe Güter sind begehrte Güter, und begehrte Güter werden teurer.

Marktrealit ät

Das gilt auch für den Handel an der Londoner Rohstoffbörse ICE und die New Yorker Rohstoffbörse Nymex. Allerdings legen sich weitere Faktoren über das Marktgeschehen. In der Praxis entscheidet weniger die momentane Versorgungslage als vielmehr das zukünftige Verhältnis aus Angebot und Nachfrage. Erwartungen treiben den Handel. Investoren steigen nach kaufmännischer Logik vor allem dann ein, wenn sie steigende Preise erwarten.

Und das sind nicht nur profitorientierte Spekulanten. Große Verbraucher wie zum Beispiel die Fluggesellschaften sichern sich durch Optionen gegen Preisschwankungen ab. Ihre Anlageentscheidungen orientieren sich auch an der vorherrschenden Marktmeinung. Daraus leiten Beobachter eine der Ursachen für die extremen Schwankungen an den Rohstoffmärkten ab. Wenn der Markt ein höheres Angebot - oder eine nachlassende Nachfrage - erwartet, kann die Stimmung schnell kippen.

Alle Überlegungen, die von dauerhaft hohen Ölpreisen ausgingen, fußen auf der Annahme einer konstant steigenden Nachfrage. Doch nach der Kreditkrise und den Turbulenzen an den Finanzmärkten zeichnet sich jedoch zumindest für die USA eine Phase der Konjunkturschwäche ab. Da die USA der weltgrößte Verbraucher sind, steht ein Abflauen der Wirtschaftsleistung in den USA gleichbedeutend mit einem signifikanten Rückgang der Nachfrage.

Wie die US-Energiebehörde EIA mitteilte, schrumpfte die Nachfrage nach Rohöl in den USA im ersten Halbjahr 2008 so stark wie seit 26 Jahren nicht mehr. Der Rückgang sei vor allem auf das langsamere Wachstum der US-Wirtschaft und die steigenden Benzinpreise zurückzuführen. Nach Einschätzung der Behörde wird 2009 die Ölnachfrage in den USA auf das Niveau des Jahres 2003 absinken.

Begrenztes Angebot, schwankende Nachfrage

Während die Förderanlagen am persischen Golf noch auf Hochtouren laufen, stellen sich Händler auf ein Zeit des Überangebots ein. Parallel dazu schwenkt die Industrie auf effizientere Technologien um. Hinzu kommen Überlegungen am Markt, wie es mit der chinesischen Wirtschaft nach den olympischen Spielen weitergeht. China hatte unter dem Label des aufstrebenden Schwellenlandes einen Großteil zur Nachfrageerwartungen beigetragen. Gewinnmitnahmen setzen ein, Fonds und andere Großinvestoren schichten um, die Blase platzt, die Preise fallen.

Anleger und Verbraucher sollten den aktuellen Rückgang der Ölpreise nicht missverstehen. An den Rohstoffmärkten gibt es auch weiterhin keine Garantien für kalkulierbare Preise. Und abgesehen von der US-Konjunktur hat sich auch an den Fundamentaldaten nichts verändert. Öl bleibt eine endliche Ressource, und wenn die USA - ohne energiepolitische Kurskorrektur - zu alter Stärke zurückfinden, werden auch die Preise schnell wieder anziehen.  

6023 Postings, 6469 Tage TommiUlmzu #16

 
  
    #17
1
13.08.08 21:36
könnte sein dass der Nachfragerückgang die Ursache ist ----> Nachfrageelastizität
deshalb kann sie nie konstant sein.

Was ich jedoch nicht glaube dass die Verbraucher in USA solch enorme Mengen
in einem so kurzen Zeitfenster weniger verbrauchen, eher vermute ich das seit
Jahresanfang das Militär gigantische Bestände wegen Kriegsvorbereitungen aufgbebaut
hat, dem Bush Clan würde ich das zutrauen.
Dass dies zu einer Preisexplosion führt hatte Bush & Co. nicht erwartet aus reiner
Nächstenliebe für die Staatsbürger ist Bush nicht extra in die Emirate gereist
um höhere Fördermengen auszuhandeln.






 

1629 Postings, 6550 Tage CanonSehr interessante Überlegung!

 
  
    #18
13.08.08 22:20

Denn wenn die Amis schon das ganze erste Halbjahr mit
einer Rezession zu kämpfen hatten, warum ist der Ölpreis
dann erst jetzt so schlagartig zusammengebrochen!
Eine fallende Nachfrage hätte man ja schon seit
Jahresanfang Aufgrund der Rezession erwarten können.

Stattdessen schoss er weitere 50% in die Höhe.
Jedenfalls ein guter Gedanke, den du da aufführst...

Allerdings halte ich Spekulanten, was ja auch grosse
Konzerne unter anderem wegen steigender Preiserwartungen
sein können, für wahrscheinlicher.(siehe Post 16- Flugkonzerne)

Wie auch immer, das Thema wird immer Aktuell sein, ich
werde versuch den Thread aufrecht zu eralten und binn gespannt,
wie weit es in zukunft noch runtergeht mit dem Rohöl, dass das
erst der Anfang war letzten Monat bis jetzt, ist ja zu erwaten!!  

6023 Postings, 6469 Tage TommiUlmSo sehn es die Kollegen in USA 14.08.08 23 Uhr

 
  
    #19
1
13.08.08 23:32
CRUDE OIL (OCT) 08/14/2008: A bullish signal was given with an upside crossover
of the daily stochastics. Daily momentum studies are on the rise from low levels
and should accelerate a move higher on a push through the 1st swing resistance.
The close below the 9-day moving average is a negative short-term indicator for
trend. With the close over the 1st swing resistance number, the market is in a
moderately positive position. The near-term upside target is at 120.17. The next
area of resistance is around 118.59 and 120.17, while 1st support hits today at
114.21 and below there at 111.40.  

1629 Postings, 6550 Tage CanonWirtschaftsnews - von heute 08:41

 
  
    #20
1
15.08.08 11:55
Der Ölpreis gibt weiter nach - Benzinverbrauch rückläufig

Stuttgart (www.rohstoffe-go.de) Laut dem American Petroleum Institute ist die Nachfrage nach Benzin in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres um 2,1 % zurückgegangen. Auch die schlechten Konjunkturdaten aus der Euro-Zone mit einer Kontraktion des BIP im zweiten Quartal in Ländern wie Deutschland (-0,4 %), Frankreich (-0,3), Italien (-0,3 %) weisen auf ein niedrige Nachfrage nach Öl  hin. Hinzu kommt ein steigender US-Dollar.

Der Ölpreis gibt somit an der NYMEX in New York um 1,3 % nach auf 113,54 USD je Barrel. Somit gab der Ölpreis diese Woche um 1,1 % und seit dem historischem Höchsstand am 11. Juli bei 147,27 USD um 23 % nach.

Der US-Dollar steigt gegenüber dem Euro auf 1,4753 USD.




Quelle: Rohstoffe-Go, Autor: (sw)  

1629 Postings, 6550 Tage Canonwww.teleboerse.de (n-tv)

 
  
    #21
1
17.08.08 14:33
Freitag, 15. August 2008 - 14:50  
Konjunktur- und Dollarsorgen  

"Ölpreis rutscht tiefer"

Wegen des steigenden US-Dollar und aus Furcht vor einer weltweiten Konjunkturabschwächung haben sich viele Anleger aus den Rohstoffmärkten verabschiedet. "Der US-Dollar sorgt momentan für die ein oder andere Sorgenfalte bei Investoren, die im Rohstoffbereich engagiert sind", kommentierte LBBW-Analyst Frank Schallenberger.

Am Ölmarkt fiel der Preis für ein Barrel (159 Liter) WTI bis zum Nachmittag um 1,4 Prozent auf 113,38 Dollar. Damit lag die richtungweisende US-Ölsorte 34 Dollar unter ihrem Rekordhoch von Mitte Juli. Der Preis für die Nordsee-Sorte Brent gab um 1,2 Prozent auf 112,31 Dollar nach.

"Die Nachfrageseite gibt großen Anlass zur Sorge", sagte Rohstoff-Experte Gerard Burg von der National Australia Bank. "Das Angebot der Opec-Staaten nimmt zu, aber es gibt einen Mangel an Käufern." Nach Einschätzung der Commerzbank ist der Preisrückgang ein Beweis, dass die Zeichen bei den Investoren mehrheitlich auf Verkauf stehen. Wurden bis vor wenigen Wochen Kursrückgänge als Kaufgelegenheit erachtet, werde nun jeder Preisanstieg genutzt, um Gewinne mitzunehmen und Positionen abzubauen, hieß es.

Bei den Industriemetallen verbuchte Kupfer ein Minus von 1,4 Prozent auf 7275 Dollar je Tonne. Zink fiel um 0,7 Prozent auf 1635 Dollar. Damit hat das zum Rostschutz verwendete Metall binnen Monatsfrist rund ein Viertel des Wertes eingebüßt.

Die Bären sind los

"Die Bären sind zurück", sagte Analyst Edward Meir von MF Global. "Sie kommen mit aller Macht und richten eine Menge Schaden an. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Neben den konjunkturellen Auslösern ist der unmittelbare Grund für den Kursrutsch der Anstieg des Dollar." Die US-Währung kletterte am Freitag zeitweise auf ein Sechs-Monats-Hoch zum Euro und ein 22-Monats-Hoch zum britischen Pfund.

Der starke Dollar sorgte auch bei Edelmetallen für eine Verkaufswelle. Gold, Platin und Palladium fielen jeweils auf den tiefsten Stand seit Dezember. Silber brach zeitweise sogar um zwölf Prozent auf 12,47 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) ein und war so billig wie seit September 2007 nicht mehr.

"Nach dem Fall unter wichtige Marken verkaufen japanische Anleger ihre langfristigen Positionen", sagte Shuji Sugata von Mitsubishi Futures and Securities. "Der Markt ist zwar wohl überverkauft, befindet sich aber immer noch in einem Abwärtstrend."

Am Nachmittag notierte Silber noch 8,5 Prozent schwächer. Der Gold-Preis lag mit 789 Dollar rund 250 Dollar unter dem Rekordhoch vom vergangenen März. "Labile Finanzmärkte und hohe Inflationsraten sprechen aber weiterhin für das gelbe Metall", urteilte Schallenberger. Politische Konflikte wie in Georgien und der anhaltende Atomstreit mit dem Iran erinnerten daran, dass das in Krisenzeiten bei Anlegern beliebte Metall bald wieder gefragt sein könnte. Die Kurse der beiden für Autokatalysatoren benötigten Edelmetalle Platin und Palladium gaben um 5,9 Prozent auf 1393,50 Dollar und um 4,6 Prozent auf 290,50 Euro nach.  

116 Postings, 6004 Tage Nero3000Ölpreis

 
  
    #22
1
18.08.08 07:21
Ich glaube das der Ölpreis bis knapp unter die 100 Dollar Marke fällt und das der Preis dann wieder langsam steigt.

meine Meinung jedenfalls.
derzeit habe ich ein Put auf Öl laufen. Ich versuche diesen so lang wi möglich zu halten.
Wenn sich dann ein Boden gefunden hat steige ich dann in ein call ein.

Ich bin sehr gespannt wie weit es denn nun wirklich runter ght.

Was meint ihr dazu?

mfg Nero3000  

1629 Postings, 6550 Tage CanonDer Höhenflug ist erstmal vorbei !

 
  
    #23
1
19.08.08 17:38
Auf jeden Fall war´s das erstmal mit Rekord-Höchstständen.

Die Angst vor einer anhaltend sinkenden Öl-Nachfrage wird
immer grösser, vor diesem Hintergrund geh ich auf jeden Fall
von weiter fallenden Ölpreisen aus.

Des Weiteren wird, so meine Vermutung, dann eine ausgedehnte
Konsolidierung folgen!

Die Frage ist wohl eher über welchen Zeitraum wir hier sprechen?

Heute ein Put, morgen dann ein Call, wird wohl nicht die grosse
Rolle spielen, da wir hier durchaus von mehreren Jahren reden.

Meine Meinung. Viel Glück Nero!  

116 Postings, 6004 Tage Nero3000Danke

 
  
    #24
1
19.08.08 18:19
Danke für deine Meinung.

 

1629 Postings, 6550 Tage CanonWirbelsturmTornadoHurrikanTralalaEtCetera

 
  
    #25
20.08.08 17:20

Na ja, wie sollte es anders kommen!

Jetzt geht die "FARSE" mit der Hurrikan-Saison wieder los.
"Hilfe es kommt ein Sturm, schnell Öl kaufen, es
könnte ja eine Bohrinsel bei draufgehen..."

Die Ammis werdens schon überstehen !!!

Die Frage ist nur ob´s der Ölpreis diesmal übersteht.
Ich denke kurzfristige Hypes werden dem Ölpreis nur schaden.

 

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