Putin ein Mörder?
Seite 1 von 4 Neuester Beitrag: 13.12.12 17:09 | ||||
Eröffnet am: | 20.11.06 11:47 | von: grazer | Anzahl Beiträge: | 77 |
Neuester Beitrag: | 13.12.12 17:09 | von: lassmichrein | Leser gesamt: | 8.912 |
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Oder unrelevant, weil er in Tschetschenien 1000 fach für Morde verantwortlich ist?
So gesehen haben er und Bush sehr viel gemeinsam....
Was weiß Putin?
Ist Putin der Drahtzieher hinter dem Anschlag?In Großbritannien ist offenbar ein Giftanschlag auf einen früheren russischen Spion und Kreml-Kritiker verübt worden.
Alexander Litwinenko befindet sich mit schweren Vergiftungssymptomen unter strenger Bewachung in einem Londoner Krankenhaus, wie Scotland Yard am Sonntag mitteilte. Das University College Hospital beschrieb den Zustand des 43-Jährigen als "ernst, aber stabil".
Zentrales Nervensystem zusammengebrochen
Nach Informationen der "Sunday Times" erlitt Litwinenko Schäden an Nieren und Knochenmark. Er müsse sich häufig übergeben und habe seine Haare verloren.
Der Sender Sky News berichtete, der Ex-Spion habe einen völligen Zusammenbruch des zentralen Nervensystems erlitten. Der Toxikologe John Henry, der Litwinenko behandelt, erklärte gegenüber der BBC, dieser sei mit Thallium vergiftet worden, einem als Rattengift verwendeten toxischen Metall.
Anschuldigungen gegen Kreml
Litwinenko soll nach Angaben seiner Vertrauten seit Monaten vom Kreml beobachtet und abgehört worden sein. Die Agenten säßen in der russischen Botschaft in London. Litwinenkos Handygespräche und seine E-Mails sollen ebenfalls überwacht worden sein.
"Attentat vom Staat bezahlt"
Oleg Gordiewski, ein sehr früh übergelaufener KGB-Agent, sagte der "Times", dass der Anschlag auf Litwinenko vom russischen Staat bezahlt worden sei.
Er behauptete, dass das Attentat von einem früheren Kollegen ausgeführt worden sei. Der Mann sei aus dem Gefängnis weg vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB, der Nachfolgeorganisation des KGB, angeheuert worden.
Erkrankung nach Treffen in Sushi-Bar
Die "Sunday Times" schrieb, Litwinenko sei nach einem Treffen mit dem Italiener Mario Scaramella in einem Sushi-Restaurant am 1. November erkrankt.
Der Italiener habe angegeben, Informationen über den Mord an der regierungskritischen russischen Journalistin Anna Politkowskaja zu haben.
Der Geisteswissenschaftler Scaramella habe die Aktivitäten des sowjetischen Geheimdienstes KGB in Italien während des Kalten Krieges untersucht, so britische Medien.
"Inlandsgeheimdienst involviert"
In dem Restaurant habe Litwinenko von Scaramella Dokumente vorgelegt bekommen, die belegen sollten, dass Politkowskaja von vier Mitgliedern des FSB ermordet wurde, berichtete der "Sunday Telegraph". Scotland Yard ermittelt.
Politkowskaja wurde am 7. Oktober in Moskau ermordet. Sie schrieb unter anderem über Menschenrechtsverstöße russischer Sicherheitskräfte in Tschetschenien.
"Mein Leben am seidenen Faden"
"Sie dachten vermutlich, ich wäre nach drei Tagen an Herzversagen gestorben", zitierte die "Sunday Times" Litwinenko, mit dem sie nach eigenen Angaben zuvor in einem anderen Krankenhaus gesprochen hatte. "Ich fühle mich sehr schlecht. So habe ich mich noch nie gefühlt - als ob mein Leben am seidenen Faden hängt."
Scaramella sei nach dem Treffen in dem Restaurant verschwunden. Er könne den Mann jedoch nicht beschuldigen, an dem Giftanschlag beteiligt gewesen zu sein.
Italiener fühlt sich auch bedroht
Scaramella fühlt sich nach britischen Medienberichten ebenfalls bedroht. Die britische Nachrichtenagentur PA meldete am Sonntag, Scaramella habe in der britischen Botschaft in Rom mit dortigen Sicherheitsbehörden über sein Treffen mit Litwinenko gesprochen.
"Mario fühlt sich bedroht und hat Angst, dass Russen und Tschetschenen hinter ihm her sind", zitierte PA eine ungenannte Quelle.
Mord wegen Putin-Kritik?
Politkowskaja, die als eine der letzten Journalistinnen in Russland über Menschenrechtsverstöße in Tschetschenien berichtet und Putin offen kritisiert hatte, war Anfang Oktober in ihrem Haus in Moskau erschossen worden.
Besuch von Beresowski und Goldfarb
Der im Exil in Großbritannien lebende russische Milliardär Boris Beresowski sagte der Nachrichtenagentur AP, er habe Litwinenko am Freitag im Krankenhaus besucht. Die Ärzte schätzten die Chancen für eine Genesung auf 50 zu 50 ein, erklärte er. "Er ist in schlechter Verfassung."
Alex Goldfarb, der Litwinenko vor sechs Jahren bei dessen Asylantrag in Großbritannien geholfen hatte, sagte, sein Freund sehe aus wie ein Gespenst.
Ähnlichkeiten mit Juschtschenko-Anschlag
Beresowski sagte, Litwinenkos Familie habe sich an dieselben britischen Toxikologen gewandt, die auch den ukrainischen Präsidenten Wiktor Juschtschenko behandelten. Er wurde vor der Präsidentenwahl 2004 Opfer eines Giftanschlags.
Litwinenko trat zu Sowjetzeiten dem Geheimdienst KGB bei und stieg bei dessen Nachfolgeorganisation FSB zum Oberst auf.
Sollte auch Beresowski getötet werden?
Im November 2000 flüchtete er aus Russland und bat in Großbritannien um Asyl. Zwei Jahre zuvor hatte er seine Vorgesetzten beim FSB öffentlich beschuldigt, ihm die Tötung Beresowskis befohlen zu haben, der damals zum Machtzirkel des Kreml gehörte.
Außerdem beschuldigte er FSB-Beamte, 1999 Bombenanschläge auf Wohnhäuser in Russland koordiniert zu haben, bei denen 300 Menschen ums Leben kamen und die den zweiten Tschetschenien-Krieg auslösten.
Vorwurf des Amtsmissbrauchs
1999 und 2000 verbrachte er unter dem Vorwurf des Amtsmissbrauchs neun Monate im Gefängnis, wurde aber in einem Prozess freigesprochen.
Und auch in Beslan, als Terroristen kleine Kinder ihren Urin trinken ließen und später in die Luft sprengten, war bestimmt der böse Putin der Drahtzieher.
Ich kann es nicht mehr hören...
Apropos: Weiß eigentlich überhaupt jemand, von welchem Kaliber die tschetschenischen "Rebellen" sind?
Unterm Strich ist die Welt halt sehr schlecht....war sie uns wird sie bleiben....es kann nur jeder für sich versuchen ein gerechtes Leben zu führen....
So sehe ich das....aus pasta...
dass Sitting Bull, wie sein Name schon sagt, ein alter Krieger ist, und schon gegen die Tschetschene gekämpft hat, und daher weiss, wie sie sind....
Ich weiss nur, dass Gewalt nahezu immer zu weitere Gewaltführt.....Es sei denn man vernichtet den Gegner komplett.....und ob das rechtens ist?....naja....kommt immer auf die eigene Perspektive an.
Viel interessanter wird es sein zu Beobachten, wie es weitergeht und wer Putin folgt. Das wird eine aufregende Zukunft und alles immer brandheiss von den Medien serviert, live und in Farbe. Ich weiss schon warum ich in dieser Zeit geboren wurde.
Litwinenko im Krankenhaus: Schwer gezeichnet durch die Vergiftung (AP/Familie)
21. November 2006
Ex-KGB-Spion vermutlich radioaktiv vergiftet
Zustand nicht besserDer russische Ex-Spion und Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko ist möglicherweise mit radioaktivem Thallium vergiftet worden. Darauf deute die diagnostizierte Zerstörung von Blut- und Darmzellen bei dem 43-Jährigen hin, sagte dessen behandelnder Arzt, der Toxikologe John Henry, am Dienstag in London.
Möglicherweise werde Litwinenko eine Knochenmarkstransplantation benötigen. Bisher gehe es ihm nicht besser. Die genaue Ursache für Litwinenkos Erkrankung könne unter Umständen nie festgestellt werden, sagte Henry vor Journalisten im University College Krankenhaus, wo Litwinenko unter strenger Bewachung steht.
Schon ein Gramm tödlich
Thallium habe nur eine äußerst kurze Halbwertzeit, so dass womöglich keine Spuren mehr in Litwinenkos Körper zu finden seien. Die Symptome im Magen-Darm-Trakt des 43-Jährigen legten nahe, dass Litwinenko das Gift geschluckt habe. Thallium werde häufig in Krankenhäusern eingesetzt, jedoch nicht in großen Dosierungen, sagte Henry. Das wasserlösliche, farb- und geruchlose Schwermetall kann bereits in einer Dosis von einem Gramm tödlich wirken.
Berichten zufolge war Litwinenko nach einem Treffen mit einem Italiener in einem Sushi-Restaurant erkrankt. Der Italiener habe angegeben, Informationen über den Mord an der regierungskritischen russischen Journalistin Anna Politkowskaja zu haben.
Treffen auch mit Russen
Ein Freund Litwinenkos, Alexander Goldfarb, sagte, dieser sei am selben Tag zuvor aber noch mit zwei Russen zusammengekommen, darunter einem früheren KGB-Agenten.
Litwinenko trat zu Sowjetzeiten dem Geheimdienst KGB bei und stieg bei dessen Nachfolgeorganisation, dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB, zum Oberst auf. Im November 2000 flüchtete er aus Russland und bat in Großbritannien um Asyl.
Aus der Küche des KGB
Zwei Jahre zuvor hatte er seine Vorgesetzten beim FSB öffentlich beschuldigt, ihm die Tötung des russischen Milliardärs Boris Beresowski befohlen zu haben, der damals zum Machtzirkel des Kremls gehörte.
Außerdem beschuldigte er FSB-Beamte, 1999 Bombenanschläge auf Wohnhäuser in Russland koordiniert zu haben, bei denen 300 Menschen ums Leben kamen und die den zweiten Tschetschenien-Krieg auslösten. (N24.de, AP)
Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man laut denken kann
Ralph Waldo Emerson
Donnerstag, 23. November 2006
Fall Litwinenko
Zustand verschlechtert
Der Zustand des ehemaligen russischen Geheimagenten Alexander Litwinenko, der nach einem mutmaßlichen Giftanschlag in London um sein Leben ringt, hat sich weiter verschlechtert. Litwinenkos Gesundheitszustand sei "sehr ernst", teilte das University College Hospital in London am Donnerstag mit. Der 41-Jährige befindet sich dort auf der Intensivstation, wo er von der Polizei bewacht wird.
Litwinenko wurde vermutlich am 1. November vergiftet, indem offenbar das Rattengift Thallium in sein Essen oder Trinken gemischt wurde. Die genauen Hintergründe sind noch unklar. Er selbst äußerte die Vermutung, dass sein ehemaliger Arbeitgeber, der russische Inlandsgeheimdienst FSB, hinter dem Anschlag steckt. Russland weist jede Verstrickung zurück.
Nach Informationen der BBC wurde bei Röntgenaufnahmen in Litwinenkos Körper drei ungewöhnliche Objekte entdeckt, die er möglicherweise verschluckt hat. Die Klinik lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
Ein italienischer Kontaktmann des ehemaligen Agenten sagte am Mittwoch, Litwinenko habe mächtige Feinde in seiner Heimat. Die russische Mafia und korrupte Mitarbeiter der Regierung in Moskau hätten ein Motiv für die Tat. "Wir wissen sehr gut, wer Litwinenkos Feinde sind", sagte Mario Scaramella im Rundfunk der BBC. Er hatte mit Litwinenko jahrelang auf die Verbindungen zwischen dem organisierten Verbrechen und ranghohen Amtsträgern in Russland hingewiesen.
Scaramellas Angaben zufolge hat Litwinenko von konkreten Plänen zu seiner Ermordung gewusst. Litwinenko habe entsprechende Dokumente gesehen. "Wir haben über diese Papiere mit den Besorgnis erregenden Fakten gesprochen."
Scaramella äußerte die Vermutung, dass Litwinenko wegen dessen Beratertätigkeit für eine italienische Regierungskommission zur Untersuchung von Aktivitäten des russischen Geheimdienstes in Italien zum Anschlagziel wurde. Er sagte aber nicht konkret, wer dem Russen nach dem Leben getrachtet haben soll. Der Italiener, der früher selbst für die Regierungskommission tätig war, hatte sich am 1. November in einem Londoner Restaurant mit dem Ex-Agenten getroffen. Kurz darauf war Litwinenko mit schweren Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht worden.
Adresse:
http://www.n-tv.de/736095.html
Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man laut denken kann
Ralph Waldo Emerson
Vergifteter Ex-Spion wird künstlich beatmet
Die Umstände des Giftanschlags auf den russischen Ex-Agenten Litwinenko werden immer mysteriöser: Im Darm des Erkrankten fanden Ärzte unbekannte Objekte. Der Gesundheitszustand Litwinenkos verschlechterte sich dramatisch.
London - Alexander Litwinenkos Zustand sei sehr ernst, erklärte das behandelnde Universitätskrankenhaus heute. Er habe sich in der vergangenen Nacht erneut erheblich verschlechtert. Der 43-Jährige schwebe in akuter Lebensgefahr und sei auf der Intensivstation isoliert worden, um ihn vor Infektionen zu schützen, erklärten die Mediziner. Alexander Goldfarb, enger Freund des Russen, sagte, Litwinenkos Herz habe zwischenzeitlich versagt, er werde nun künstlich beatmet.
Die BBC berichtete unter Berufung auf Krankenhauskreise, bei Röntgenuntersuchungen seien drei etwa zwei Zentimeter große "feste" Objekte im Bauchraum und im Dickdarm des Patienten gefunden worden. Es sei allerdings nicht klar, ob diese Ursache der Vergiftungserscheinungen seien. Das Krankenhaus lehnte eine Stellungnahme ab.
Litwinenko war am 1. November schwer erkrankt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Er hatte sich den bisherigen Erkenntnissen zufolge an jenem Tag in einem Sushi-Restaurant mit dem italienischen Wissenschaftler Mario Scaramella getroffen, der als Berater für das italienische Parlament arbeitet. Dieser hatte ihm E-Mails eines Informanten vorgelegt, in denen Litwinenkos Name als mögliches Anschlagsziel auftauchte - eine Information, die er jedoch nicht für seriös hielt. Zuvor hatte Litwinenko mit zwei russischen Landsleuten in einem Hotel in der Londoner Innenstadt Tee getrunken. Einer von ihnen war ein alter Bekannter Litwinenkos, der ehmalige KGB-Agent Andrej Logowoi, der andere ein Fremder.
Nach jenem Unbekannten suchen die Ermittler von Scotland Yard. Wie die britische "Times" berichtet, soll Litwinenko den Fahndern erzählt haben, er sei in der Hotelbar eigentlich nur mit Logowoi verbredet gewesen. Dann erschien dieser jedoch in Begleitung eines mysteriösen Fremden, der sich Litwinenko als Wladimir vorstellte.
Litwinenko wurde dem "Times"-Bericht zufolge misstrauisch, weil Wladimir, ein "großer, schweigsamer Mann Anfang 40 mit scharfen Gesichtszügen", sehr darauf bedacht war, nichts über seine Identität oder den Grund für sein Erscheinen zu dem eigentlich privaten Termin auszuplaudern. Der Landsmann habe nichts weiter von ihm gewollt, als gemeinsam Tee zu trinken. Er habe sich lediglich darauf eingelassen, weil sein Bekannter Logowoj dabei war. Wenige Stunden später habe sich Litvinenko schlecht gefühlt.
Die Ermittler sehen Wladimir als entscheidend für die Aufklärung des Falls an. Das Opfer allerdings ist der "Times" zufolge seit gestern nicht mehr ansprechbar. Und die Ärzte haben demnach auch keine Vorstellung, wann er wieder vernehmungsfähig sein wird. Sie rätseln zudem noch immer, welches Gift Litwinenko derart zusetzt. Zunächst hatten die Mediziner vermutet, dass er mit dem Schwermetall Thallium vergiftet wurde, später erklärten sie, es könne sich auch um eine radioaktive Substanz gehandelt haben.
Freunde Litvinenkos haben die russische Regierung beschuldigt, den Giftanschlag veranlasst zu haben. Der russische Auslandsgeheimdienst hat den Vorwurf scharf zurückgewiesen. "Litwinenko ist nicht die Art Person, für die wir bilaterale Beziehungen aufs Spiel setzen würden", zitierte die Nachrichtenagentur Interfax den Sprecher des Geheimdienstes.
Litwinenko trat zu Sowjetzeiten dem Geheimdienst KGB bei und stieg bei dessen Nachfolgeorganisation, dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB, zum Oberst auf. Im November 2000 flüchtete er aus Russland und bat in Großbritannien um Asyl. Zwei Jahre zuvor hatte er seine Vorgesetzten beim FSB öffentlich beschuldigt, ihm die Tötung des russischen Milliardärs Boris Beresowski befohlen zu haben, der damals zum Machtzirkel des Kremls gehörte.
Außerdem beschuldigte er FSB-Beamte, 1999 Bombenanschläge auf Wohnhäuser in Russland koordiniert zu haben, bei denen 300 Menschen ums Leben kamen und die den zweiten Tschetschenien-Krieg auslösten. Zuletzt recherchierte Litwinenko im Fall der ermordeten russischen Journalistin Anna Politkowskaja, die im vergangenen Monat in ihrem Moskauer Wohnhaus erschossen worden war.
phw/ler/AP/AFP
hier nochmal)
Litvinenko in der Intensivstation (dpa)
24. November 2006
Vergifteter russischer Ex-Spion gestorben
Polizei ermittelt wegen ungeklärter TodesursacheZum Zeitpunkt seines Todes stand Alexander Litvinenko unter dem Einfluss starker Beruhigungsmittel. Die Londoner Polizei teilte mit, es werde wegen unbekannter Todesursache ermittelt. Die Ärzte konnten bis zuletzt nicht klären, womit und wie der Ex-Spion möglicherweise vergiftet wurde. Litvinenko selbst erklärte, er sei am 1. November vergiftet worden, als er zum Mord an der Kremlkritikerin und Journalistin Anna Politkowskaja recherchierte. Sein Haar fiel aus, seine Kehle schwoll an und sein Immun- und Nervensystem wurde schwer geschädigt.
Wer vergiftete Litvinenko?
Nur wenige Stunden bevor er am Donnerstag das Bewusstsein verlor, erklärte Litvinenko in einem Interview mit der Zeitung «The Times», er sei vom Kreml zum Schweigen gebracht worden. «Ich will überleben, nur um es ihnen zu zeigen», erklärte Litvinenko. «Die Bastarde haben mich gekriegt, aber sie werden nicht jeden kriegen.»
Litvinenkos Freund Andrei Nekrasov sagte der Nachrichtenagentur AP, seine Frau Marina, sein Vater Walter und sein zehnjähriger Sohn Anatoli seien in den letzten Stunden bei ihm gewesen. «Ich kann es nicht anders sagen: sie haben wieder einen von uns erschlagen. Es war ein unglaublich professioneller und zugleich sadistischer Mord», sagte Nekrasov. «Sie haben ihn aus Hass ermordet, aus Rachsucht. Es gibt einen Machtkampf in Moskau und er wurde ein Opfer davon.»
Fremdkörper im Patienten entdeckt
Litvinenko war ein ausgesprochener Kremlkritiker. Er war nach einem Treffen mit einem italienischen Sicherheitsexperten in einem Londoner Sushi-Restaurant Anfang November erkrankt. Seine Freunde haben die russische Regierung beschuldigt, einen Giftanschlag veranlasst zu haben.
Der russische Auslandsgeheimdienst hat den Vorwurf scharf zurückgewiesen. «Litvinenko ist nicht die Art Person, für die wir bilaterale Beziehungen aufs Spiel setzen würden», zitierte die Nachrichtenagentur Interfax einen Geheimdienstsprecher. Die Ärzten haben nach eigenen Angaben keine Hinweis darauf, warum sich der Gesundheitszustand Litvinenkos so dramatisch verschlechterte. Der Chefarzt der Intensivstation am Londoner Universitätsklinikum, Geoff Bellingan, erklärte, die Mediziner seien überzeugt, dass Litvinenko nicht mit einem Schwermetall wie Thallium vergiftet wurde. Auch eine radioaktive Substanz sei allem Anschein nach nicht die Ursache seines Leidens. Der Chefarzt wies ferner Spekulationen zurück, dass Fremdkörper im Darm des Patienten für dessen schlechten Zustand verantwortlich sein könnten.
Vertrauter kündigt Erklärung an
Die BBC hatte unter Berufung auf Krankenhauskreise berichtet, aus Röntgenaufnahmen gehe hervor, dass Litvinenko drei Gegenstände dichter Struktur verschluckt habe. Bellingan erklärte dagegen, die vermeintlichen Fremdkörper auf den Röntgenbildern seien in Wahrheit Flecke, die von der Behandlung des Patienten mit Preußisch-Blau herrührten. Diese Farbstoffsubstanz wird in der Medizin häufig als Mittel zur Bindung von Giften wie Thallium und Cäsium eingesetzt.
Litvinenko trat zu Sowjetzeiten dem Geheimdienst KGB bei und stieg bei dessen Nachfolgeorganisation, dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB, zum Oberst auf. Im November 2000 floh er aus Russland und bat in Großbritannien um Asyl. Zwei Jahre zuvor hatte er seine Vorgesetzten beim FSB öffentlich beschuldigt, ihm die Tötung des russischen Milliardärs Boris Beresowski befohlen zu haben, der damals zum Machtzirkel des Kremls gehörte. Außerdem beschuldigte Litvinenko FSB-Beamte, 1999 Bombenanschläge auf Wohnhäuser in Russland koordiniert zu haben. Diese kosteten rund 300 Menschen das Leben und lösten den zweiten Tschetschenien-Krieg aus.
Ein Vertrauter hat eine Erklärung angekündigt, die Litvinenko auf dem Totenbett diktiert habe. Die Erklärung werde am Mittag vor der Londoner Universitätsklinik von einem Familienangehörigen verlesen, sagte Alex Goldfarb. Sie seit derzeit in den Händen seines Anwalts, den Inhalt kenne er nicht, sagte Goldfarb der Nachrichtenagentur AP. «Wir sind sehr bestürzt und entsetzt über diesen schrecklichen Tod», sagte Goldfarb. (N24.de, AP)
Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man laut denken kann
Ralph Waldo Emerson
Freitag, 24. November 2006 Erklärung auf dem Totenbett Litwinenko beschuldigt Putin Der russische Ex-Agent Alexander Litwinenko hat vor seinem mysteriösen Tod Präsident Wladimir Putin beschuldigt, ihn ermordet zu haben. Freunde Litwinenkos verlasen am Freitag das Schreiben, das der 43-Jährige kurz vor seinem Tod diktiert hatte. "Sie werden mich vielleicht erfolgreich zum Schweigen bringen, aber dieses Schweigen hat seinen Preis. Sie haben sich genau so barbarisch und unbarmherzig gezeigt wie es Ihre schlimmsten Kritiker behaupten", hieß es in der Erklärung. "Aber eine riesige Protestwelle weltweit wird Ihr ganzes restliches Leben in Ihren Ohren widerhallen. Möge Gott Ihnen vergeben für das, was Sie getan haben." Wie der Moskauer Radiosender "Echo Moskwy" berichtete, ist der Kremlkritiker vor wenigen Tagen zum Islam übergetreten. Auf dem Krankenbett in London habe der möglicherweise vergiftete Mann einem islamischen Geistlichen seine Entscheidung mitgeteilt. "Ungeklärter Todesfall" Litwinenko war in der Nacht zum Freitag - drei Wochen nach einem mutmaßlichen Giftanschlag - in einem Londoner Krankenhaus gestorben. Der 43-Jährige erlag um 21.21 Uhr Ortszeit einem Herzversagen, teilte das University College Hospital mit. Krankenhaussprecher Jim Down sagte, es sei auf jede mögliche Weise versucht worden, die Ursache der Erkrankung Litwinenkos zu diagnostizieren. Dies sei jetzt jedoch Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Ärzte hatten zunächst vermutet, dass der Mann mit radioaktivem Thallium vergiftet wurde. Dann äußerten die Mediziner jedoch Zweifel an dieser Hypothese. Litwinenko war ein scharfer Kritiker des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB und des russischen Präsidenten Putin gewesen. Der Ex-Agent hatte vor seinem Tod die Vermutung geäußert, dass der FSB hinter dem Anschlag stecke. Aufschluss über die genaue Todesursache erhoffen sich nun die Ermittler von einer genauen gerichtsmedizinischen Untersuchung der Leiche. Bis die Ergebnisse vorliegen, könne jedoch "viel Zeit" vergehen, hieß es in Expertenkreisen. Bis auf weiteres ermittle die Polizei allerdings offiziell nicht wegen eines mutmaßlichen Giftmordes, sondern wegen eines "ungeklärten Todesfalles", erklärte ein Sprecher von Scotland Yard. Immer mehr Mord-Vorwürfe Inzwischen hat auch ein anderer russischer Ex-Geheimdienstler den Vorwurf eines Giftmordes im Auftrag Moskaus bekräftigt. Der russische Geheimdienst habe "einen Mann mit einer Giftpille nach Großbritannien geschickt", sagte der einstige Oberst des Sowjetgeheimdienstes KGB Oleg Gordiewski am Freitag dem Sender BBC. Das Gift sei in Litwinenkos Tee gegeben worden und habe ihn schließlich getötet. Gordiewski, der bereits vor Jahren nach Großbritannien geflohen war, legte allerdings keine Beweise für seine Anschuldigung vor. Filmemacher Andrej Nekrasow, ein enger Vertrauter Litwinenkos, sagte der Zeitung "The Times", er habe keinerlei Zweifel an einem Mordanschlag. "Es war ein sadistischer langsamer Mord." Nekrasow hatte den sterbenden Ex-Agenten mehrmals täglich besucht. Nekrasow hatte mit Litwinenko für einen 2004 veröffentlichten Dokumentarfilm zusammen gearbeitet, in dem er nahe legte, dass nicht tschetschenische Aufständische, sondern russische Geheimdienstler hinter den Bombenanschlägen auf Moskauer Wohnhäuser im September 1999 steckten. Er hatte sich zudem gemeinsam mit dem Ex-Agenten um die Aufklärung des Mordes an der regierungskritischen Journalistin Anna Politkowskaja am 7. Oktober in Moskau bemüht. Nekrasow sagte der "Times", Litwinenko habe ihn in noch kurz vor seinem Tod davor gewarnt, nach Russland zurückzukehren. Auch nach Ansicht seines Freundes Alexander Goldfarb wurde Litwinenko Opfer eines von Russland gedeckten Komplotts. "Die Bastarde haben mich erwischt. Aber sie werden nicht alle bekommen", zitierte die Zeitung "Times" am Freitag Äußerungen Litwinenkos gegenüber seinem Freund. Litwinenko wurde vermutlich am 1. November vergiftet, indem eine Substanz in sein Essen oder Trinken gemischt wurde. Litwinenko hatte sich an dem Tag mit dem Italiener Mario Scaramella in einem Sushi-Restaurant in London getroffen. Scaramella warnte ihn nach eigenen Angaben vor Morddrohungen, die er per E-Mail erhalten hatte. Er äußerte die Vermutung, dass Litwinenko wegen dessen Beratertätigkeit für eine italienische Regierungskommission zur Untersuchung von Aktivitäten des russischen Geheimdienstes in Italien zum Anschlagziel wurde. Scaramella war ebenfalls als Berater für diese Kommission tätig. Litwinenko war im Jahr 2000 mit Frau und Kind nach Großbritannien geflohen, wo er politisches Asyl erhielt. Seit kurzem hatte er auch die britische Staatsbürgerschaft. Er hatte zuerst 1998 Schlagzeilen gemacht, als er behauptete, vom FSB (damaliger Chef: Putin) einen Auftrag zur Ermordung des russischen Milliardärs Boris Beresowski bekommen zu haben. Später behauptete er, es sei der FSB gewesen, der 1999 mehrere Bombenanschläge auf Wohnhäuser in Russland verübt habe, um einen Vorwand für den zweiten Tschetschenien-Krieg zu haben. Zuletzt beschäftigte sich Litwinenko mit Recherchen zur Ermordung der russischen Journalistin Anna Politkowskaja. Die am 7. Oktober in Moskau erschossene Journalistin hatte sich mit kritischen Reportagen über den Tschetschenien-Krieg einen Namen gemacht. "Sache der Briten" Die Regierung in Moskau hat alle Mord-Vorwürfe zurückgewiesen und die Aufklärung als britische Angelegenheit bezeichnet. "Das ist ein Fall für die Strafermittler in Großbritannien, wo Litwinenko in der letzten Zeit gelebt hat", sagte ein Sprecher Putins am Freitag am Rande des EU-Russland-Gipfels in Helsinki. Der Tod eines Menschen sei immer eine Tragödie, fügte er an. Sollte sich herausstellen, dass Russland in den mysteriösen Todesfall verwickelt ist, wäre dies der erste derartige Zwischenfall seit Ende des Kalten Krieges. Der Tod Litwinenkos überschattet auch das Gipfeltreffen zwischen der EU und Russland. Adresse: http://www.n-tv.de/736518.html |
Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man laut denken kann
Ralph Waldo Emerson
"Alarmierende Beweise" für Verfolgung
Der vergiftete russische Ex-Spion Alexander Litwinenko soll einem Pressebericht zufolge Hinweise auf die systematische Verfolgung von Jukos-Mitarbeitern durch den Kreml gesammelt haben. (27.11.2006, 9:17 Uhr)
London - Der 43-Jährige habe in Israel wenige Wochen vor seinem Tod brisante Unterlagen über die Kreml-Übernahme des russischen Energiekonzerns abgegeben, berichtete die britische Tageszeitung "The Times" unter Berufung auf ungenannte Ermittler.
In dieser Akte habe Litwinenko "alarmierende" Beweise darüber gesammelt, was mit Jukos-Mitarbeitern geschehen sei, die gegen die Zerschlagung des Konzerns gewandt hatten. Demnach gälten mehrere Menschen aus dem Umfeld des Unternehmens inzwischen als vermisst oder seien unter ungeklärten Umständen verstorben. Andere, wie Ex-Gründer Michail Chodorkowski, seien im Gefängnis gelandet.
Zum ThemaExilrussen: In bester Gesellschaft
Litwinenko habe diese Unterlagen dem ehemaligen Jukos-Vize Leonid Newslin übergeben, der aus Russland geflohen sei und mittlerweile in Tel Aviv lebe, berichtete die "Times" weiter. Newslin sagte der Zeitung, Litwinenko habe Informationen über "Verbrechen mit direkter Beteiligung der russischen Regierung" gehabt.
Litwinenko war am Donnerstag nach dreiwöchiger Krankheit an den Folgen der Polonium-Vergiftung gestorben. Jukos war von dem als Kreml-Kritiker bekannten Unternehmer Chodorkowski gegründet worden. Nach einem Streit um Steuerzahlungen war der Konzern bereits vor rund zwei Jahren de facto zerschlagen und Ende März einem Konkursverwalter unterstellt worden. Beobachter vermuteten dahinter politische Gründe. Chodorkowski verbüßt derzeit eine Haftstrafe in einem sibirischen Straflager. (tso/AFP)
Gericht sucht die Mörder
© DPA/LITVINENKO FAMILY Wer ist schuld an seinem Tod? Der russische Ex-Spion und Kreml-Gegner Alexander Litwinenko
Nun beschäftigt sich die Justiz intensiv mit dem Fall Litwinenko: Ein Londoner Gericht soll den mysteriösen Tod des russischen Ex-Spions untersuchen. Neben Präsident Putin werden jetzt auch russische Oligarchen verdächtigt, den Giftanschlag angeordnet zu haben.
Die offizielle gerichtliche Untersuchung zur Ursache des Todes des russischen Ex-Spions und Kreml-Gegners Alexander Litwinenko in London soll am kommenden Donnerstag beginnen. Das teilte das zuständige Gericht im Londoner Stadtbezirk Camden mit. Von der Untersuchung wird Aufschluss darüber erwartet, ob der 43-jährige tatsächlich ermordet wurde.
Litwinenko war am vergangenen Donnerstag an den Folgen einer Vergiftung mit der radioaktiven Substanz Polonium 210 gestorben. Bislang ermittelt Scotland Yard offiziell wegen eines "verdächtigen Todesfalls", aber nicht wegen Mordes, wie Innenminister John Reid bestätigte.
Geheimdienst in Verdacht
Litwinenko selbst hatte in einer wenige Tage vor seinem Tod abgefassten Erklärung den russischen Präsidenten Wladimir Putin beschuldigt, seine Ermordung befohlen zu haben. Großbritannien hat Russland aufgefordert, an der Aufklärung des Todes mitzuwirken. In russischen Exilantenkreise in London wurde vor allem Moskaus Auslandsgeheimdienst SWR für den Tod Litwinenkos verantwortlich gemacht.
Putin hat alle Vorwürfe gegen seine Regierung zurückgewiesen und erklärt, dass eine gezielte "Provokation" nicht ausgeschlossen werden sollte. Auch der SWR bestritt jedwede Anschuldigungen. In britischen Medien wurde auch spekuliert, dass Putin-feindliche russische Oligarchen, die sich durch die Flucht nach Großbritannien der Strafverfolgung in der Heimat entzogen haben, hinter dem Giftanschlag auf Litwinenko stecken könnten.
Mordfall Litwinenko: Angst vor GiftspurenGiftopfer Litwinenko: Verdächtigen-Ping-PongEx-Spion Litwinenko: "Putin ist barbarisch"Der Druck auf Präsident Wladimir Putin, zur Aufklärung des mutmaßlichen Verbrechens beizutragen, wächst. Mitglieder der britischen Regierung warnten indirekt vor einer Belastung der bilateralen Beziehungen. Unterhaus- Abgeordnete forderten eine Debatte über eine mögliche Verwicklung des russischen Geheimdienstes.
Das Verhältnis zu Russland sei nach dem mutmaßlichen Mordanschlag komplizierter geworden, räumte das Kabinettsmitglied Peter Hain ein, der als Vertrauter von Premierminister Tony Blair gilt. "Das Versprechen, das Präsident Putin Russland gab, als er an die Macht kam, ist überschattet worden, durch das was danach geschah, darunter extrem düstere Morde an russischen Journalisten", sagte Nordirland- Minister Hain dem Sender BBC.
Kein Mordverdacht
Innenminister John Reid sagte auf Reporterfragen nach der Rolle ausländischer Agenten bei dem Giftanschlag, es sei Aufgabe von Scotland Yard, dies zu klären. Bislang gebe es keinen eindeutigen Mordbeweis. Allerdings werde nicht mehr nur wegen eines "ungeklärten", sondern inzwischen wegen eines "verdächtigen" Todesfalls ermittelt.
BBC berichtete, britische Ermittler hofften, möglichst bald nach Moskau reisen zu können. Russische Behörden hätten Bereitschaft zur Zusammenarbeit signalisiert. In Moskau gab es dafür keine Bestätigung. Nach Angaben der Zeitung "The Times" haben britische Geheimdienstler "deutliche Zeichen eines staatlich geförderten Attentats" ausgemacht.
Russland müsse als Europarats-Mitglied ein Interesse daran haben, dass der Fall aufgeklärt wird, sagte der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke, der "Berliner Zeitung". Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion im Europaparlament, Martin Schulz, appellierte an Putin, die Hintergründe der Affäre aufzuklären.
BND glaubt nicht an Schuld des SWR
Der russische Regimekritiker Andrej Nekrasow, der am Sterbebett Litwinenkos ausgeharrt hatte, glaubt nach eigenen Worten nicht an einen Mordbefehl durch Putin. Der Giftanschlag mit der radioaktiven Substanz Polonium 210, dem Litwinenko am Donnerstagabend erlegen war, sei das Werk "eines außer Kontrolle geratenen und extrem nationalistischen Geheimdienstes", sagte Nekrasow in einem dpa- Gespräch in London.
Demgegenüber glaubt der Ex-Chef des Bundesnachrichtendienstes Heribert Hellenbroich (69) nicht, dass der russische Geheimdienst hinter dem Anschlag steckt. Die Art, wie Litwinenko mit dem Strahlungsgift umgebracht worden sei, "ist ungewöhnlich auffällig und passt in keiner Weise zu einem professionellen Geheimdienst", sagte er der "Bild am Sonntag". "Mir scheint, da ist etwas bewusst inszeniert worden."
Spezialisten von Scotland Yard und des Geheimdienstes MI5 setzten die Untersuchung von Örtlichkeiten fort, in denen sich Litwinenko am 1. November mit Personen getroffen hatte, die möglicherweise zum Kreis der Tatverdächtigen gehören. Spuren dieses Elements wurden abgesehen von seiner Wohnung auch im Londoner Hotel Millennium sowie der Sushi-Bar "Itsu" gefunden.
Derweil meldeten sich mehr als 300 Menschen, die sich dort am 1. November aufgehalten hatten, beim staatlichen medizinischen Dienst. Sie folgten einem Angebot, sich über einen eventuell ratsamen Test auf Radioaktivität zu informieren.
Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler von der Obduktion der Leiche Litwinenkos. Über einen Zeitpunkt dafür sei angesichts der potenziell noch hohen Strahlenbelastung des Körpers noch nicht entschieden worden, hieß es.
DPA/AP
Von Alwin Schröder und Philipp Wittrock
Zum Tod von Alexander Litwinenko gibt es immer neue Theorien: Sitzen die Drahtzieher im Kreml? Oder beim russischen Geheimdienst? Oder wurde der frühere Spion vergiftet, weil er im Exil lebenden Oligarchen im Weg war? Vorläufige Bilanz eines mysteriösen Kriminalfalls.
London/Moskau - In Kriminalfilmen bekommen die Ermittler oft wichtige Hinweise von den Gerichtsmedizinern, die ihnen mit ihrem Untersuchungsergebnis entscheidend helfen, den Mörder schnell zu fassen. Im Fall Litwinenko wird dies nicht so sein: Zwar kündigte der Rat des Londoner Stadtteils Camden an, der Tod des früheren russischen Spions werde rasch gerichtlich untersucht. Aber auch wenn die Mediziner schon am Donnerstag mit ihrer Arbeit beginnen, wird sich das Verfahren nach Ansicht von Experten über Monate hinziehen. Der Leiche Litwinenkos soll wahrscheinlich am Freitag obduziert werden - wegen der möglicherweise noch hohen Strahlenbelastung unter besonderen Vorsichtsmaßnahmen.
Die Behörden und die Justiz in Großbritannien behandeln den Fall Litwinenko bislang nicht als Mord, sondern als "Tod unter verdächtigen Umständen". Scotland Yard ermittelt in verschiedene Richtungen. Nach Angaben von Innenminister John Reid wird derzeit "nichts" ausgeschlossen.
Im Urin des 43-Jährigen hatten die Mediziner eine hohe Dosis des radioaktiven Polonium-210 gefunden. Noch auf dem Sterbebett hatte Litwinenko Russlands Präsidenten Wladimir Putin beschuldigt, einen Giftanschlag auf ihn befohlen zu haben.
Inzwischen gibt es fast täglich neue Spekulationen über die Hintergründe der Vergiftung des Ex-Spions. SPIEGEL ONLINE hat die am häufigsten bemühten Theorien zum Tode Litwinenkos zusammengestellt.
Warum musste Litwinenko sterben?
Großbritanniens Premier Tony Blair will von solchen Verschwörungstheorien nichts wissen. "Es wäre verfrüht, zum jetzigen Zeitpunkt irgendwelche Schlussfolgerungen zu ziehen", ließ er über einen Sprecher mitteilen.
In London messen die Ermittler derweil an immer neuen Orten radioaktive Strahlung (siehe Karte). Zunächst waren erhöhte Werte nur in einem Sushi-Restaurant, einem Hotel und im Wohnhaus Litwinenkos festgestellt worden. Möglicherweise wurde dem Ex-Agenten im Lokal oder in der Hotelbar das Gift ins Essen oder in ein Getränk gemischt. Doch jetzt schlug der Geigerzähler in zwei weiteren Gebäuden aus: in einem Büro der privaten Sicherheitsfirma Erinys im Westen Londons, das Litwinenko besuchte, und im Büro des in London im Exil lebenden Milliardärs Boris Beresowski. Litwinenko soll dort ein und aus gegangen sein.
Beresowski, der in den ersten Jahren nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ein Vermögen angehäuft hatte, gilt als erbitterter Gegner Putins. Aus Angst vor einer Gefängnisstrafe setzte sich der Milliardär schon vor Jahren aus Russland nach Großbritannien ab. Nach britischen Presseberichten hat er Litwinenkos Unterhalt in den vergangenen Jahren mitfinanziert.
Auch Beresowski fürchtet um sein Leben
Aus Beresowskis Umgebung hieß es, auch der Milliardär fürchte jetzt um sein Leben. Der "Daily Telegraph" zitierte einen Vertrauten mit den Worten: "Beresowski fürchtet, er könnte der nächste sein."
Radioaktiv verstrahlte Orte in London
Nach offiziellen Angaben wurden bislang drei potenzielle Kontaktpersonen Litwinenkos zu genaueren radiologischen Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Sie wiesen nach Angaben der Gesundheitsbehörden Symptome auf, die Anlass zur Sorge gaben. Die Untersuchungen sollen rund eine Woche dauern. Auch ein Journalist des "Daily Mirror" ließ sich eigenen Angaben zufolge inzwischen testen. Er hatte Litwinenkos Kontaktmann Mario Scaramella, mit dem sich dieser in der Sushi-Bar getroffen hatte, in der vergangenen Woche in Neapel aufgesucht.
Scaramella selbst begab sich heute in britische Obhut, um sich ebenfalls auf radioaktive Verseuchung untersuchen zu lassen. Der Geheimdienstexperte hatte einen italienischen Parlamentsausschuss zur Aufklärung von Spionageaktivitäten aus der Sowjetära beraten. Der TV-Sender Sky berichtete, Scaramella sei in einem "sicheren Haus" in einem Londoner Außenbezirk untergebracht.
Seit dem Tod Litwinenkos haben sich bislang hunderte beunruhigte Menschen bei einer eigens eingerichteten Hotline gemeldet, weil sie sich an Orten aufgehalten, an denen Spuren von Radioaktivität nachgewiesen wurden. Die Behörden riefen die Londoner Bevölkerung angesichts der neuen Strahlenfunde jedoch zur Ruhe auf. Innenminister Reid betonte im Unterhaus, es gebe keinen Anlass für Panik. Die Strahlung verbreite sich höchstens über wenige Zentimeter hinweg.
Nach dem Fund von Spuren des radioaktiven Polonium 210 in Flugzeugen der British Airways hat ein Geschäftspartner Litvinenkos aus Moskau zugegeben, an Bord einer der BA-Maschinen nach London gereist zu sein. Mit dem Tod Litvinenkos habe er aber nichts zu tun. (30.11.2006, 8:58 Uhr)
Moskau - Einer der beiden Russen, die mit dem verstorbenen Ex-Spion Alexander Litvinenko am Tag von dessen Erkrankung zusammengetroffen sind, war an Bord eines der beiden British-Airways-Flugzeuge, die Spuren des radioaktiven Polonium 210 aufweisen. Der Geschäftsmann und ehemalige KGB-Agent Andrej Lugowoi sagte der Zeitung "Kommersant", er sei am 3. November in einer der Maschinen von London nach Moskau geflogen, wie das Blattauf seiner Internetseite berichtet. Mit der mutmaßlichen Vergiftung Litvinenkos habe er jedoch nichts zu tun, sagte Lugowoi. Bei jedem, der mit dem Verstorbenen zusammengetroffen sei, ließen sich vermutlich radioaktive Spuren finden.
Zum ThemaScotland Yard: Polonium-Spuren in Flugzeugen gefunden
Lugowoi hatte in der vergangenen Woche dem Rundfunksender Moskauer Echo gesagt, er habe Litvinenko gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Dimitri Kowtun am 1. November in einem Hotel in London getroffen, um dort Geschäftliches zu besprechen. Litvinenko war am selben Tag erkrankt. Der Kreml-Kritiker starb am 23. November. In seinem Urin wurden Spuren des radioaktiven Polonium 210 nachgewiesen. Die Leiche des ehemaligen russischen Geheimagenten soll am Freitag obduziert werden. Am Mittwoch wurde bekannt, dass auch in zwei Passagiermaschinen der Fluggesellschaft British Airways radioaktive Rückstände entdeckt worden waren.
Der russische Filmemacher Andrej Nekrasow, der mit Litvinenko befreundet war, sagte unterdessen im ARD-Morgenmagazin, für ihn liege auf der Hand, dass diese Spuren vom Transport radioaktiven Materials aus Russland stammten. Im Unterschied zu Litvinenko glaube er jedoch nicht, dass der russische Präsident Wladimir Putin persönlich die Vergiftung des Kreml-Kritikers angeordnet habe, sagte Nekrasow. In Russland gebe es einen Machtkampf zwischen zwei Lagern - dem der reichen "Technokraten" und dem um den Geheimdienst FSB. Er glaube, dass jedes dieser Lager Lager hinter dem Tod Litvinenkos stecken könne. Dennoch trage Putin die politische Verantwortung, weil er es nicht schaffe, die kriminellen Machenschaften in die Schranken zu weisen. (tso/AFP)
In Wahrheit war die Kommission eine "Fabrik falscher Dossiers", wie die Zeitung La Repubblica schreibt. Silvio Berlusconis rechtes Lager suchte damals nach belastendem Material gegen Romano Prodi und andere Linkspolitiker. Scaramella lieferte es. Litwinenko war sein Informant. Er glaubte, die Italiener wollten die Machenschaften der russischen Geheimdienste unter Wladimir Putin ausleuchten. Bis er merkte, dass Scaramella nur einige in Rom vorformulierte Thesen bestätigt haben wollte. Sein Ziel war es, Prodi & Co. als KGB-Leute zu diffamieren.
Scaramella erfand noch andere abenteuerliche Geschichten. Einmal behauptete er, im Golf vor Neapel liege ein russisches U-Boot mit Atomwaffen. Im Vorjahr interessierte sich Italiens Justiz für ihn - wegen Verdachts auf Waffenhandel. Die Fahnder hörten damals Scaramellas Telefon ab. Manches Detail findet sich derzeit in Italiens Presse wieder. Es sind vor allem Gespräche mit dem Berlusconi-Vertrauten Paolo Guzzanti, dem Chef des KGB-Ausschusses. Noch sind es inneritalienische Geschichten. Vielleicht kreuzen sie sich nur zufällig mit einem Giftmord in London. Vielleicht aber auch nicht.
Berliner Zeitung, 01.12.2006
Russische Agenten unter Verdacht
Die britische Polizei vermutet laut einem Zeitungsbericht, dass Mitglieder des russischen Geheimdienstes FSB in den Tod des früheren Spions Alexander Litwinenko verwickelt sind. (01.12.2006, 9:06 Uhr)
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London - Eine Beteiligung von FSB-Angehörigen sei "wahrscheinlich", zitierte die britische Tageszeitung "The Guardian" nicht benannte Behördenvertreter. Die Täter könnten "Schurkenelemente" innerhalb des FSB oder frühere Mitglieder sein, zitierte die Zeitung aus Geheimdienstkreisen. Eine offizielle Beteiligung des russischen Staates beispielsweise in Form eines Mordauftrages schlössen die Ermittler aber offenbar aus, hieß es in dem Bericht weiter.
Derzeit konzentrierten sich die Ermittlungen auf eine Gruppe von fünf oder mehr Russen, die zu einem Fußballspiel zwischen Arsenal London und ZSKA Moskau am 1. November in die britische Hauptstadt gekommen waren. Sie flogen anschließend zurück nach Moskau. Die britische Polizei glaube, dass der Schlüssel für Litwinenkos Tod bei dieser Gruppe liege, berichtete der "Guardian".
Litwinenko hatte am 1. November, dem Tag seiner Vergiftung, drei Russen in einem Londoner Hotel getroffen. Der Geschäftsmann und ehemalige KGB-Agent Andrej Lugowoi sagte der Zeitung "Kommersant" (Freitagsausgabe), er habe zusammen mit Dmitri Kowtun und Wjatscheslaw Sokolenko Litwinenko im Millennium-Hotel getroffen und sei mit ihnen dann bei dem Spiel ZSKA-Arsenal gewesen. Litwinenko habe nicht mitkommen wollen. Alle drei Männer studierten an der selben Militärakademie, arbeiteten in russischen Sicherheitsdiensten und als Leibwächter. Lugowoi bestreitet, etwas mit dem Tod Litwinenkos zu tun zu haben. (tso/AFP)
die Frage ist nur, wieviel Jahre es dauert, bist du soviel Metastasen hast, dass du an Organversagen stirbst.
Es gibt keine Arzenei dagegen.
Das einzige , was die machen können, ist das Zeug in Körperflüssigkeiten chemisch zu binden, damit es nicht in den Zellstoffwechsel eintritt.
Sobal es aber verstoffwechselt wird, bist du tot.
Es ist nur eine Frage der Zeit.
Wenn das Zeug nun in Flugzeugen gefunden wurde, heisst das, dass es in Pulverform versprüht wurde.
Das riecht förmlich nach Erpressung oder Terror.
Die Regierungen sagen sowas natürlich nicht.
Die haben ja gerade erst ihre 100ml Kampagne gestartet.
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Angst frisst Gier
http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/6199464.stm
übrigens ist auch der ehemalige russische Premier Yegor Gaidar am selben Tag nach einer Rede in Irland am university college in Maynooth plötzlich ohnmächtig geworden, Blut kam aus der Nase und er spuckte Blut etwa eine halbe Stunde.Er wurde nach Moskau ins Krankenhaus gebracht und es soll ihm besser gehen.Er sei vergiftet worden hiess es.Die Ärzte sagen es keine Essensvergiftung,es ei eine Substanz die sie bisher nicht analysieren können
http://www.guardian.co.uk/russia/article/0,,1961549,00.html
der hat genau das gesagt, was ich gepostet habe
der Stoff kann nicht durch Papier, auch die Haut ist für ihn undurchdringbar
die einzige Möglichkeit das Zeug aufzunehmen, ist über die Schleimhäute, Lunge Magen, Speichel oder offene Wunden
wenn also das Zeug in Flugzeugen gefunden wurde, wurde es versprüht, eine radioaktive Strahlung nur vom Hinlegen und dann wieder wegnehmen, gibt es nicht.
Dazu strahlt das zu wenig.
Wenn das Zeug in Ausscheidungen festgestellt wurde, hat es bereits seine Wirkung getan, denn sonst wäre es nicht verstoffwechselt worden
Wirkungen werden aber erst nach Jahren festgestellt.
Sorry, so wurde es erzählt.
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Angst frisst Gier
Bestimmte Mengen natürlicher Radioaktivität ließen sich an jedem Flugzeug nachweisen.
Den Verdacht, es könne sich bei den radioaktiven Stoffen um Polonium 210 handeln, wies Fjodorow zurück.
-- also ist jetzt nur Radioaktivität festgestellt worden und ist das in Fliegern tatsächlich üblich ?
na dann gute Nacht Tourismusindustrie ---
Man könne Polonium nicht "einfach ausstreuen". Das Isotop sei hochgiftig und stelle für den Benutzer selbst eine große Gefahr dar.
--- also muss man es nicht schlucken ___
In der vergangenen Woche war Alexander Litwinenko, ein Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin, unter mysteriösen Umständen an einer Polonium-210-Vergiftung gestorben.
zit.: http://www.ftd.de/politik/international/137278.html
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Angst frisst Gier
sei bis zu einer gewissen Konzentration harmlos ??
na dann lass uns doch Atomkraftwerke bauen, endlich saubere Energie, und wenn man Spuren im Menschen findet - ist doch egal, solange keine Wirkungen sofort feststellbar sind !!
sach mal, halten die uns wirklich alle für blöd ??
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Angst frisst Gier