ProSiebenSat.1 - ein klarer Kauf!
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Eröffnet am: | 08.01.08 22:06 | von: bullish987 | Anzahl Beiträge: | 1 |
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Nachdem Robert Murdoch bei Premiere eingestiegen ist, sollte der deutsche Mediensektor in Deutschland wieder verstärkt in den Blickpunkt von Investoren rücken. Denn das hier gutes Geld verdient werden kann, ist international spätestens seit dem Deal von Pro7Sat1 mit Haim Saban ja bekannt. Daher habe ich die Pro7Sat1 Aktie mal genauer analysiert.
ProSiebenSat.1 - ein klarer Kauf!
Fundamental:
Stärkste Senderfamilie im deutschen Fernsehmarkt
Die ProSiebenSat.1 Media AG ist die eigenen Angaben zufolge stärkste Senderfamilie im deutschen Fernsehmarkt. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen Zuschauer habe der gemeinsame Marktanteil laut Unternehmensangaben im Jahr 2006 bei 29,4 (i.V. 30,3)% gelegen. Auf die einzelnen Sender aufgefächert entfielen auf den TV-Sender "Sat.1" 11,3 (12,3)%, auf "ProSieben" 11,6 (11,7)% und auf "kabel eins" 5,4 (5,5)% - zudem wird der Nachrichtensender "N24" (Marktanteil 1,1% nach 0,8% im Vorjahr) betrieben. Mit ihrem Geschäft ist ProSiebenSat.1 in hohem Maße abhängig vom Werbemarkt. Nachdem der gesamte Fernsehwerbemarkt bereits 2002 einen Tiefpunkt in der fast 20-jährigen Geschichte des deutschen Privatfernsehens verzeichnet hatte, mussten 2003 Einbußen um netto 3,7% hingenommen werden. Seitdem hat sich der deutsche TV-Werbemarkt wieder stabilisiert. Das Unternehmen hat einen Anteil am Bruttoumsatz vom Werbemarkt von 43,0%.
Der Geschäftserfolg von ProSiebenSat.1 basiert maßgeblich auf dem Programm-Portfolio. Zu den Lieferanten des Unternehmens zählen u.a. die großen Produktionsstudios in den USA. Die ProSiebenSat1 Media AG hat nach eigenen Angaben Verträge mit fast allen US-Majors und ist einer der wichtigsten Geschäftspartner der Hollywood-Studios in Europa. Im Juni 2003 hatte die ProSiebenSat.1-Gruppe zudem mit dem Insolvenzverwalter von Kirch Media einen langfristigen Abnahmevertrag mit zehnjähriger Laufzeit über mehr als 2.000 hochwertige Spielfilme und rund 120 Serien aus Europas größter Programmbibliothek abschließen können. Das in der Bilanz aktivierte Programmvermögen belief sich zum 31.12.2006 auf unverändert 1,06 Mrd. Euro.
Das Unternehmen hat die beiden Geschäftsbereiche Free-TV, die alle ihre Sendern umfasst, und den Bereich Diversifikation. Im Segment Free-TV wurden im Geschäftsjahr 2006 rund 1,93 (i.V. 1,86) Mrd. Euro umgesetzt. Der Sender "ProSieben", der auf die Ausstrahlung von Spielfilmen spezialisiert ist, nahm seinen Betrieb im Jahre 1989 auf. Bereits im vierten Geschäftsjahr überschritt er die Gewinnschwelle. Zu den Erfolgsfaktoren des Senders zählten 2005 die Spielfilme "Spiderman" oder "Men in Black II". Weiteres Quotenhighlights waren den Angaben zufolge internationale Premium-Serien wie "Lost" oder "Desperate Housewives". Im Bereich Unterhaltung punktete ProSieben bei den Zuschauern mit der "Wok-WM 2005", "Das große TV total Turmspringen 2005" oder "Sarah & Marc in Love - Die Hochzeit des Jahres", wird berichtet. Im Jahr 2006 gehörten zu den Quotenbringern "Fluch der Karibik", "Harry Potter und die Kammer des Schreckens", "Germany's next Topmodel", "Popstars" und "Schlag den Raab". Der Gesamtumsatz des Senders lag im Berichtsjahr 2006 wegen gesunkener Werbeerlöse und internen Programmverkäufen 2% niedriger als im Vorjahr bei 736,8 (751,7) Mill. Euro. Das Ergebnis vor Steuern ermäßigte sich deutlich auf 147,9 (167,1) Mill. Euro.
"Sat.1" versteht sich als der Sender für die junge Familie. Dabei erwies sich das Programmspektrum aus erstklassigen Sport-Events, hochwertigen Eigen- und Auftragsproduktionen sowie innovativen Comedy-Formaten erneut als erfolgreiche Programmstrategie für den Sender. 2005 erzielten die Live-Übertragungen der UEFA-Champions-League Marktanteile von bis zu 37,6% bei den 14- bis 49-jährigen Zuschauern. Erfolgreich waren auch Show-Events wie "Urmel aus dem Eis" (bis zu 18,9%). Im Vorabendprogramm erreichte die Telenovela "Verliebt in Berlin" einen Marktanteil von bis zu 26,4%. 2006 gehörten zu den Quotenstars "Das Wunder von Bern", "Navy CIS" und "Criminal Minds". Sat.1 konnte die Erlöse um 3,0% auf 855,5 (830,9) Mill. Euro steigern. Aufgrund des gestiegenen Umsatzes und dem Kostenmanagement verbesserte sich der Gewinn vor Steuern um 27,0% auf 204,6 (161,0) Mill. Euro und überrundete damit ProSieben.
Der Sender "kabel eins" kombiniert zeitlose Unterhaltung mit aktuellen Informationsformaten. Dieser Sender ging am 29. Februar 1992 auf Sendung. Hohe Marktanteile erreichte Kabel 1 mit Spielfilmen wie "Highlander", "Eine Frage der Ehre" oder "Der Name der Rose". Aber auch erfolgreiche Reihen und Events wie "Al Bundy" und das "ABBA"-Event ließen laut Unternehmensangaben das Zuschauerinteresse steigen. 2006 brachten Filme wie "Stark Trek V - Am Rande des Universums" gute Quoten. Der Umsatz des Senders kletterte im Berichtsjahr 2006 um 14,0% auf 255,2 (223,3) Mill. Euro. Das Ergebnis vor Steuern sprang um 48,0% durch deutlich erhöhte Werbeerlöse auf 69,7 (47,0) Mill. Euro.
Am 24. Januar 2000 hatte sich die Senderfamilie des Konzerns um den Nachrichtensender N24 vergrößert. Inhaltlicher Schwerpunkt dieses Senders sind Nachrichten und Wirtschaftsinformationen, die sich an die Kernzielgruppe der 30- bis 55-Jährigen mit überdurchschnittlichem Einkommen und höherer Bildung richten. Im Dezember 2002 wurde das Angebot um Dokumentationen erweitert. Das Geschäftsmodell von N24 beruht laut Unternehmensangaben auf zwei Säulen: Zum einen ist N24 ein eigenständiger Nachrichtenkanal, zum anderen fungiert N24 als Nachrichtendienstleister für die gesamte Sendergruppe. Der Umsatz erhöhte sich 2006 auf 89,4 (83,0) Mill. Euro. Wesentlicher Treiber waren auch hier die Werbeerlöse. Das Ergebnis vor Steuern legte erneut kräftig um 39,0% auf 13,1 (9,4) Mill. Euro zu.
Neben dem Kerngeschäftsfeld werbefinanziertes Fernsehen baut der ProSiebenSat.1-Konzern weitere zukunftsträchtige Sparten auf. Seit Herbst 2004 bündelt die ProSiebenSat.1-Gruppe ihre Merchandising- und Multimedia-Aktivitäten im neu geschaffenen Geschäftsbereich Diversifikation. Die organisatorische Neuerung soll eines der strategischen Ziele der Gruppe unterstützen. Der Konzern will nämlich seine Erlösquellen diversifizieren und damit seine Abhängigkeit vom Werbemarkt reduzieren. Als Wachstumsfelder gelten laut Unternehmensangaben Merchandising, Call-TV, telefonische Mehrwertdienste, Teleshopping, E-Commerce sowie mobile Applikationen. Im Jahr 2004 wurden weitere Tochterunternehmen gegründet, die zum Bereich Diversifikation zählen. Seven One International ist dafür zuständig, die Ausstrahlungsrechte von TV-Produktionen der Sendergruppe weltweit zu vermarkten. Darüber hinaus hat das Unternehmen mit der Gründung von ProSiebenSat.1 Welt ein deutschsprachiges Programm für die USA ins Leben gerufen, das im Februar 2005 startete. Im Segment Sonstige Diversifikation wurden 2006 mit 165,7 (135,0) Mill. Euro 23,0% mehr an Umsatz eingefahren. Das operative Ergebnis wurde um 17,0% auf 25,2 (21,5) Mill. Euro ausgeweitet.
Mit der Übernahme der Euvia-Gruppe durch die ProSiebenSat.1 Media AG zum 1. Juni 2005 wurde das Segment Transaktions-TV im Geschäftsbereich Diversifikation begründet. Mit dem Erwerb der restlichen 51,6% der Euvia Media AG & Co. KG zum 1. Juni 2005 durch ProSiebenSat.1 wurde die Euvia-Gruppe auch erstmalig in den Konzernabschluss mit einbezogen. Umsatzträger ist 9Live, Deutschlands erster Quizsender, der seine Umsätze hauptsächlich durch Telefonanrufe generiert. Der Bereich Diversifikation steuerte 2006 im Segment Transaktions-TV einen um 74,0% erhöhten Umsatz von 95,8 (54,9) Mill. Euro zum Konzernumsatz bei. Das operative Ergebnis konnte um satte 208,0% auf 24,6 (8,0) Mill. Euro zulegen.
Ergebnis expandiert
Insgesamt hat ProSiebenSat.1 Media im Geschäftsjahr 2006 den Konzernumsatz um 5,8% auf 2,10 (i.V. 1,99) Mrd. Euro gesteigert. Dieser Erfolg beruhe vor allem auf den gesteigerten Werbeerlösen, die auch von der Fußball-WM profitierten. Die Herstellungskosten erhöhten sich insbesondere wegen der zugenommenen Personalaufwendungen um 2,0% auf 1,30 (1,28) Mrd. Euro. Vor diesem Hintergrund kam das Bruttoergebnis vom Umsatz um 12,0% auf 803,5 (714,4) Mill. Euro voran. Nach im Vergleich zum Vorjahr höheren Vertriebs- und Verwaltungskosten verbesserte sich das Betriebsergebnis um 16,0% auf 444,3 (383,7) Mill. Euro.
Infolge der vorzeitigen Rückführung einer Hochzinsanleihe verschlechterte sich das Finanzergebnis auf minus 57,5 (minus 33,0) Mill. Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg im Berichtsjahr 2006 um 10% auf 386,7 (350,7) Mill. Euro. Die Ertragssteuerlast erhöhte sich auf 142,9 (129,1) Mill. Euro. Unter dem Strich verbesserte sich der Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter um 9,0% auf 240,7 (220,9) Mill. Euro. Das Ergebnis je Stammaktie stieg laut Unternehmensangaben auf 1,09 (1,00) Euro, das Ergebnis je Vorzugsaktie auf 1,11 (1,02) Euro. Für das Geschäftsjahr 2006 erhalten die Aktionäre eine Dividende je Stammaktie von 0,87 (0,82) Euro und je Vorzugsaktie von 0,89 (0,84) Euro.
Das Geschäftsjahr 2002 hatte in der ersten Hälfte ganz im Zeichen der finanziellen Schieflage des Großaktionärs KirchMedia GmbH & Co. KGaA gestanden, der im April 2002 der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens folgte. Der Vorstandsvorsitzende der ProSiebenSat.1 Media AG, Urs Rohner, hatte bereits kurz zuvor am 7. April bekräftigt, dass die Gruppe von einem Insolvenzverfahren der KirchMedia nicht direkt betroffen wäre. Er trat damit anders lautenden Spekulationen in den Medien entgegen. Rohner: "Die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bei der KirchMedia würde die ProSiebenSat.1-Gruppe und ihre vier Sender Sat.1, ProSieben, Kabel 1 und N24 nicht direkt betreffen. Wir wären auch nicht Teil eines solchen Verfahrens. Die ProSiebenSat.1 Media AG ist eigenständig und unabhängig von der KirchGruppe finanziert und seit langem ein profitables Unternehmen." Die Zahlen der Geschäftsjahre 2002, 2003, 2004 und 2005 belegen diese Aussagen.
Quelle: Comdirect
Einer Market Cap. von 1,66 Mrd. Euro stand schon im Jahr 2006 ein Umsatz von 2,1 Mrd. Euro gegenüber. Da sich der Medienbereich in 2007 gut entwickelt hat und auch in 2008 mit einem deutlichen Wachstum zu rechnen ist, sollte Pro7Sat1 diesen Umsatz weiter steigern können. Die Kosten hat die Senderfamilie spätestens seit Haim Saban im Griff und somit sollte auch der Gewinn weiter gesteigert worden sein bzw. weiter gesteigert werden. Auf Basis der Analystenschätzungen jedenfalls weist die Aktie aktuell ein KUV von deutlich unter 1 und ein KGV von knapp 10 auf, was für die Aktie sehr günstig ist. Aus fundamentaler Sicht ist die Aktie daher schonmal mit STRONG BUY zu bewerten.
Charttechnik:
Ich habe heute mal einen speziellen Chart mitgebracht, der neben dem Kursverlauf auch alle Kauf- und Verkaufempfehlungen zu der Aktie enthält, siehe hier:
Wie man erkennen kann, hat sich die Aktie in den letzten Monaten gegenüber ihrem Zwischenhoch in etwa halbiert und notiert aktuell um die 15 Euro. Wie aber schon gesagt, könnte der Mediensektor in Deutschland nach dem Einstieg von Robert Murdoch bei Premiere wieder verstärkt in den Blickpunkt internationaler Investoren rücken. Um die 15 Euro ist die Aktie von Pro7Sat1 daher auch aus charttechnischer Sicht ein klarer Kauf!
Sentiment:
Der Abstieg der Aktie von 30 Euro auf 15 Euro wurde von etlichen negativen Analystenkommentaren begleitet, so dass das Sentiment deutlich eingetrübt ist. Dies ist jedoch eher positiv zu werten, denn es wäre schlimmer, wenn es trotz einer Kurshalbierung weiter nur Kaufempfehlungen gehagelt hätte. Auch aus dieser Sicht spricht daher wenig bis nichts gegen einen Einstieg in die Aktie.
Zusammenfassung:
Die Aktie der Pro7Sat1 Medien AG ist fundamental günstig und ein klarer Kauf. Charttechnisch sollte die Aktie nach einer Halbierung mittlerweile auch auskorrigiert sein. Und das Sentiment ist sehr deutlich eingetrübt, was jedoch kontraindikativ eher für einen Kauf des Titels spricht. Die Ratings lauten daher auf: SHORT TERM STRONG BUY AGRESSIVE SPECULATIVE, Price Target: 18 Euro und LONG TERM STRONG BUY, Price Target: 21 Euro. Den Stoppkurs sollte man sehr eng und somit knapp unter der 14 Euro Marke platzieren, z.B. bei 13,85 Euro. Die Risikoeinschätzung lautet sowohl kurz- wie auch langfristig auf LOW!